Insekten

Als ich bei einem bekannten Jagdversand-Unternehmen einige Wildlocker und ein Tarnnetz bestellte, lag eine Broschüre dabei mit verschiedenen Rezepten für Krähen. In einem alten Jagdbuch las ich einen Artikel, in dem stand, dass viele Tagelöhner auf der kurischen Nehrung sich ein Zubrot verdienten, indem sie junge Krähen fingen und sie als "Sarkower Tauben" nach Berlin verschickten als Delikatesse.

Wildtauben oder auch Brieftauben, die noch nicht zu "Flugratten" mutiert sind, schmecken lecker. Wacholderdrosseln galten als "Krammetsvögel" als Delikatesse und auf Korsika und Sardinien werden heute noch Amseln gefangen und gegessen.

Ließe ich mir notfalls noch gefallen, aber Froschschenkel kriegte ich nicht runter, Im Süden der USA werden diese Ochsenfrösche gefangen und verspeist. In anderen Regionen werden auch Waschbären gegessen.
 
Die beiden Arten nicht mal... mehr diverse Käferarten, wie Grashüpfer, oder andere größere Käferarten, ppuuhhh... Schauder!
Das ist alles nur ,in der Kindheit antrainierte Verhaltensweisen. Hättest Du da Maden oder Grashüpfer als etwas Leckeres kennengelernt, würdest Du es für vollkommen normal halten, solche Tiere auch zu essen und es würde Dir vielleicht eher Unbehagen verursachen ein, in einem dreckigen und bestialisch stinkenden Massenstall aufgewachsenes Schwein ,oder eine, zur Missgestalt, mit einer überdimensionalen Brust gezüchtete Pute als Lebensmittel zu betrachten.
Es gab und gibt auch in Deutschland zweifelhafte Delikatessen, die manchen Insektenesser die Made wieder hochkommen ließe. Z.B. "Schnepfendreck" ist eine solches Beispiel. Da werden von Schnepfenvögeln Innereien und Därme samt Inhalt zu einer kulinarischen "Köstlichkeit" verarbeitet. Vielleicht ist es leicht verdaulich, weil ein Teil ja schon einmal verdaut wurde.
 
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Das ist alles nur ,in der Kindheit antrainierte Verhaltensweisen. Hättest Du da Maden oder Grashüpfer als etwas Leckeres kennengelernt, würdest Du es für vollkommen normal halten, solche Tiere auch zu essen und es würde Dir vielleicht eher Unbehagen verursachen ein, in einem dreckigen und bestialisch stinkenden Massenstall aufgewachsenes Schwein ,oder eine, zur Missgestalt, mit einer überdimensionalen Brust gezüchtete Pute als Lebensmittel zu betrachten.
Es gab und gibt auch in Deutschland zweifelhafte Delikatessen, die manchen Insektenesser die Made wieder hochkommen ließe. Z.B. "Schnepfendreck" ist eine solches Beispiel. Da werden von Schnepfenvögeln Innereien und Därme samt Inhalt zu einer kulinarischen "Köstlichkeit" verarbeitet. Vielleicht ist es leicht verdaulich, weil ein Teil ja schon einmal verdaut wurde.

Ja da stimme ich dir vollkommen zu. Das ist natürlich eine Frage wie du s.o. erwähnst.Es liegt daran, mit welcher Einstellung zu Insekten aufgewachsen ist und es sich festigen kann bis man das Zeitliche segnet.

Bekanntlich haben Insekten einen hohen Proteingehalt, so dass auch hier in DE wohl auch in Zukunft diese Krabbler verzehrt werden könnten? Im asiatischen Raum ist das schon gang und gebe.

Also mich könnte man zu einer Insekten-Mahlzeit nie und nimmer überreden.
Schon beim Anblick stehen mir die Haare zu Berge

LG Monika :winke:
 
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In meiner Kindheit versuchte man mir den Genuss bestimmter Kohlsorten anzutrainieren.
Es hat nicht geklappt.

Bei mir auch nicht, bis auf Rot- und Sauerkraut. Ich denke wir sollten differenzieren zwischen individuellem Geschmack, z. B ich esse keine Kohlrabi, weil sie mir nicht schmecken und kulturellen Prägungen z. B: es würde einen große Überwindung kosten, Hunde-, Pferde-, Schweinefleisch, Schlangen, Frösche oder Insekten zu verspeisen, ohne genau zu wissen, ob es einem schmeckt oder nicht, weil man kulturell von einer bestimmten Küchentradition geprägt ist. In der kantonesischen Küche wird so manches Getier verspeist, dass den Ekel der meisten Europäer erregt, dafür haben viele Südostasiaten einen Ekel vor Käse.
 
Ich denke wir sollten differenzieren zwischen individuellem Geschmack, z. B ich esse keine Kohlrabi, weil sie mir nicht schmecken und kulturellen Prägungen z. B: es würde einen große Überwindung kosten, Hunde-, Pferde-, Schweinefleisch, Schlangen, Frösche oder Insekten zu verspeisen, ohne genau zu wissen, ob es einem schmeckt oder nicht, weil man kulturell von einer bestimmten Küchentradition geprägt ist.

Ich kann nur nach meinem individuellen Geschmack urteilen.
Wie Heuschrecken schmecken, weiß ich nicht.
Aber wenn ich die Wahl hätte zwischen einer Portion Kohlrabi und einer Portion Heuschrecken? Ich würde ohne zu zögern die Heuschrecken nehmen.
 
Ich habe vor einmal Heuschrecken zu probieren es soll auch ein australischen Restaurant geben welches das anbietet. Hab mir vorgenommen auch Krokodil (soll allerdings wie Huhn schmecken) probieren.

Ich bin da relativ schmerzfrei habe allerdings auch in der Kindheit Schnecken gegessen.
 
In meiner Kindheit versuchte man mir den Genuss bestimmter Kohlsorten anzutrainieren.
Es hat nicht geklappt.

Vorlieben, Abneigungen und der Effekt von beispielweise familiären und /oder kulturellen Prägungen sind seit geraumer Zeit Forschungsgegenstand u.a. in der Ernährungspsychologie.
Ganz gut beschreibt es der mere-exposure-Effekt
https://de.wikipedia.org/wiki/Mere-Exposure-Effekt

Wenn dir der Kohl bis heute nicht schmeckt, wurde er dir entweder zu selten oder aber entschieden zu oft in einer für dich negativ besetzten Art und weise angeboten.
Aber tröste dich, man kann auch ohne Kohl groß und stark werden. ;)
 
Kommt wegen der Psychologie auch drauf an, wie es "angeboten" wird.

Ich habe mal Ameisen in der Soße zum Rind probiert, die Säure erinnert an Zitrone und Balsamico. Spinnen, jedenfalls die Beine, schmecken nussig. Hund haben wir nicht probieren wollen.

Ein großer Teller gebratener Vogelspinnen sieht schon dubios aus.
 
In meiner Kindheit versuchte man mir den Genuss bestimmter Kohlsorten anzutrainieren.
Es hat nicht geklappt.
Insekten werden meist bei Völkern ,ohne besonderen Wohlstand und dem Hang zum Kinder verwöhnen gegessen. Wenn keine große Auswahl vorhanden ist, wird auch ein Kind dasselbe wie seine Eltern essen um satt zu werden.
 
Schmeckt auch wie Hühnchen. Das kenne ich als ich in Australien war.

Das scheint bei den meisten Reptilien so zu sein, dass der Geschmack am ehesten dem von Hühnchen gleicht, auch bei Schildkröten und Leguanen. Leguan gilt in Mittelamerika als Delikatesse. Klapperschlange schmeckt wirklich genau wie Huhn, die Konsistenz gleicht aber einem guten Rindersteak.

Von vielen Leuten, die es wissen müssen, habe ich gehört, dass Froschschenkel ähnlich wie Chickenwings schmecken sollen. In Louisiana gehen viele Leute auf Froschjagd, und viele Restaurants bieten das Zeug an, aber wenn ich auch großer Liebhaber der kreolischen Küche bin, wäre das absolut nichts für mich! Diese amerikanischen Ochsenfrösche sind ganz schöne Brummer, gar nicht zu vergleichen mit den niedlichen Tierchen an meinem Gartenteich. Vorzugsweise sollen die Biester die übrigens Artgenossen fressen. Teilweise werden die auch in froschfarmen gezüchtet. Irgendwo habe ich aber einmal gelesen, dass die meisten Frösche für Verwertung in Restaurants nicht aus den Südstaaten, sondern aus Bangladesh stammen sollen. Von Tommy Ungerer habe ich einmal eine witzige Karikatur mit beinamputierten Fröschen gesehen.


Dann schon lieber Weinbergschnecken. In Baden muss es mal üblich gewesen sein, dass Schnecken von Jugendlichen gesammelt wurden, um sich ein Taschengeld zu verdienen, die die Escargots dann an Restaurants verkauften.
 
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Dann schon lieber Weinbergschnecken. In Baden muss es mal üblich gewesen sein, dass Schnecken von Jugendlichen gesammelt wurden, um sich ein Taschengeld zu verdienen, die die Escargots dann an Restaurants verkauften.

In Nordspanien wo ich als Kind viele Jahre lebte, wurden zu einem bestimmten Fest Schnecken gegessen. Der Hausmeister in unserem Haus ist Wochen vorher losgezogen und hat die Tiere im Wald gesammelt und in Kisten mit Sägespänen gehalten. In den Tagen vor diesem Fest wurden sie dann auf dem Wochenmarkt für gutes Geld verkauft. ich habe sie einmal probiert. Es kostete mich überwindung aber ich muss sagen, dass sie erstaunlich gut schmeckten.

Frösche waren keine übliche Mahlzeit wurden aber gelegentlich gegessen. Ein paar Sommer verbrachte ich dort auf einem Dorf. Als ich mal mit der Dorfjugend herumstreunte, schoss einer der Jungs mit dem Luftgewehr einen Frosch im Tümpel. Er fischte ihn heraus und nahm ihn mit nach Hause damit seine Mutter ihn kochte (kann aber nicht versichern, dass diese es auch tat).
 
In Nordspanien wo ich als Kind viele Jahre lebte, wurden zu einem bestimmten Fest Schnecken gegessen. Der Hausmeister in unserem Haus ist Wochen vorher losgezogen und hat die Tiere im Wald gesammelt und in Kisten mit Sägespänen gehalten. In den Tagen vor diesem Fest wurden sie dann auf dem Wochenmarkt für gutes Geld verkauft. ich habe sie einmal probiert. Es kostete mich überwindung aber ich muss sagen, dass sie erstaunlich gut schmeckten.
Die nächsten Verwandten der Schnecken, die Kalmare und Kraken werden bei uns doch auch gegessen. Vermutlich hätte man unsere Urgroßeltern damit verjagen können. So ändern sich auch Essgewohnheiten.
 
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Hm. Also ich würde alles probieren, solange man mir nicht sagt, was es ist und ich es auch nicht erkennen kann. Wenn ich wüsste, es sind Maden oder Insekten, oder andere Tiere, die ich schon in lebendem Zustand nicht mag, würde ich es wohl nicht Essen können - solange ich aber nix weiß und es gut schmeckt, ist es mir ziemlich egal. :D

Das Einzige, womit ich wirklich Probleme habe, sind Innereien. Alle zehn Jahre mal ein stückchen Leber, mit viel Zwiebeln ist das höchste der Gefühle. Für mich war es eine Qual, wenn die Nachbarn mal wieder Nieren oder Lunge auf dem Speiseplan hatten, der Geruch waberte meist zwei Tage durchs ganze (Treppen-)Haus.

KeineAhnung, was die Studie und negative Konnotationen angeht - das mag zwar grundsätzlich richtig sein, allerdings kann ich sagen: während sich das "nicht mögen" von Rosenkohl, Brokkoli und Blumenkohl gelegt hat (mittlerweile esse ich die wirklich gerne!), hält es beim Spinat hartnäckig an, obwohl ich durchaus schon ein oder zweimal Gerichte mit Spinat gegessen habe, die mir tatsächlich gut geschmeckt haben. Dafür kann ich, ohne mit der Wimper zu zucken, Pferdefleisch essen, was wiederum meine beste Freundin in Schreikrämpfe verfallen ließe. Ob es also tatsächlich nur mit "Konditionierung" zu tun hat, wage ich zu bezweifeln...
 
Das eine ist eben der subjektive Geschmack und das andere der anerzogene Ekel bzw. die anerzogene Scheu.
Das eine wird durch die Rezeptoren (Geruchs- und Geschmacksinn) aufgenommen und für gut/nicht gut befunden. Das andere ist eine Werte-Entscheidung.
 
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Viele, die Insekten als ekelhaft empfinden, haben aber keinerlei Probleme Honig zu essen, der ja schon einmal durch ein sechsbeiniges Tier hindurchgewandert ist und mit körpereigenen Säften und Enzymen der Biene angereichert ist. Tannen-oder Waldhonig wird gleich von zwei Insektenarten hergestellt. Zuerst sondert die Blatt- oder Schildlaus den süßen Saft ab und dieser wird dann von der Biene aufgenommen und als Honig in die Waben eingelagert.
Wenn es richtig süß ist, scheint der Ekelfaktor nicht mehr vorhanden zu sein.
 
Das ist eher die Unwissenheit als die Süße. Wobei Unwissenheit theoretisches Wissen durchaus miteinschließt: Auch wenn man weiß, wie Honig produziert wird, sieht man dem Honig diesen Produktionsweg ja nicht an.
 
Auch wenn man weiß, wie Honig produziert wird, sieht man dem Honig diesen Produktionsweg ja nicht an.
Da hast Du wohl Recht, aber wäre er nicht süß (über Jahrtausende, bis zur Herstellung von Zucker die Süßigkeit überhaupt) sondern eher würzig, wäre mögilcherweise auch der Ekelfaktor größer. Der süße Wohlgeschmack lässt gar keinen Zweifel an dem Genussmittel aufkommen.
 
Ja, natürlich. Unser Hunger auf Zucker mit den daran angeschlossenen Krankheiten kommt ja nicht von ungefähr. Jahrtausendelang war Zucker zwar notwendig aber eben ein seltenes Gut, heute gibt es ihn überall im Essen, wo wir ihn vermuten oder auch nicht vermuten.

Apropos vorverdaut: Beim Katzenkaffee weiß jeder, dass die Bohnen vorverdaut wurden. Das macht ihn ja gerade aus und zum Luxusgut.

http://www.geschichtsforum.de/f72/katzenkaffee-historie-43352/
 
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