Jomswikinger

Paullus

Mitglied
Ich weiß, dass die Jomswikinger in Wollin, von denen genannt Jomsburg ihren sitz hatten.

Sie waren eine kriegerkaste, welche wie Söldner diente.


Aber es ist bewiesen, dass Händler in den östlichen Handelsorten ein neues zu Hause fanden, von dort sie ihre geschäfte machten.

Diese Handelsorte und die zahlreichen Flüsse zogen die Händler an, aber warum waren die Jomswikinger außerhalb ihrer Heimat Schweden obwohl sie nicht Händler waren und das land nicht annektiert wurde was zog sie nach Wollin an warum blieben sie nicht in Schweden
 
Wer sagt denn das die Jomswikinger alle aus Schweden kamen? Und woher weißt du, das die Jomsburg auf Wollin stand? Hast du sie etwa gefunden?

Eigentlich ist doch der Stand so, das man annimmt, das es so einen Kriegerbund wirklich gab.
Aber gefunden hat die Burg mE noch keiner.
 
Die Jomsvikinga-Saga (aus dieser Saga wissen wir überhaupt von Jomswikingern) erzählt, dass die Jomswikinger von der Insel Fünen kamen und nicht aus Schweden.
Angenommen sie haben auf der Insel Wolin eine Burg gebaut, was ist daran so ungewöhnlich? Jomswikinger wie viele andere Wikinger lebten vom Handel. Die wenigsten waren ausschliessliche Seeräuber.
 
Jomswikinger wie viele andere Wikinger lebten vom Handel. Die wenigsten waren ausschliessliche Seeräuber.
Umgekehrt: Wikinger waren Seeräuber, die auch sog. Raubhandel betrieben (Rauben und anschließend verkaufen). Zum Handel bedienten sie sich (in der Regel christlicher) Händler. Denn zum Handel musste man persönliche und vertrauensvolle Kontakte zu anderen Händlern haben, was den Seeräubern in der Regel fehlte. Sie kauften aber ein und bezahlten mit Raubgut. Außerdem erschwerte ihr Heidentum den Handel in christlichen Regionen.
Von den Jomswikingern weiß man so gut wie nichts. Die Jomswikingersaga ist historisch unzuverlässig. Das einzige, was wohl stimmt, ist die Schlacht, die verloren wurde, wobei die aus Süden angereiste Flotte Jomswikingern zugeschrieben wurde. Aber die Story der Aussendung hält schon kein Historiker für eine sichere Nachricht, allenfalls für eine nicht auszuschließende Möglichkeit.
 
auf www.wikinger.org steht, dass Jomsburg der Wikingerianische? name von Wollin ist ein Handelsort. und darin steht auch dass es ein skandinavischer kriegerbund war was willst du mehr

Eben dort steht das Wollin ein slawischer Handelsort war. Mehr hat man in den dreißiger Jahren auch nicht gefunden. Vor allem keine Wikinger-Burg mit künstlichem Hafen für 300 Schiffe.
Da steht aber auch das in Arkona auf Rügen ein slawischer Handelsort war. MW war dort aber ein slawischer Kultplatz innerhalb einer Burg und davon sind heute noch imposante Reste zu sehen.

Lt. der Sage bzw. späteren Deutungen sollen die Jomswikinger ein (kriegerischer?) Männerbund gewesen sein.
Wenn sie nun wirklich nur Krieger (andere sagen Seeräuber) waren, dann hatten sie ein Problem. Kein Herrscher wollte unabhängige Söldnertruppen auf seinem Gebiet bzw. in seiner Nähe haben, wenn er sie nicht gerade für einen Krieg benötigt.
Dann wäre eigentlich klar warum sie "vieleicht" in Wollin ihren "Sitz" hatten.
Unter anderem um den dortigen Handel zu kontrollieren und um ihre Beute verkaufen zu können.
 
Wenn die Jomswikinger nicht aus Dänemark, Norwegen oder Schweden kommen wieso hießen sie dann JomsWIKINGER
Wikinger heißt nur Seeräuber - ohne ethnische Zuordnung. Es wird sogar von "Wikingern" an der portugiesischen Küste berichtet.
Die historische Existenz dieser Jomswikinger ist keineswegs gesichert. Man weiß nichts über sie, und in diesem Punkt kann man die Saga ruhig in die Tonne treten. Die Personen , die da agieren sind Sagengestalten.
 
Und da steht dieser Handelsort wurde von den wikingern Jomsburg genannt.


Wenn die Jomswikinger nicht aus Dänemark, Norwegen oder Schweden kommen wieso hießen sie dann JomsWIKINGER

Sie sollen so genannt worden sein, weil der Gau Jom hieß.

Aber keiner hier hat gesagt, das sie nicht aus Dänemark, Norwegen und Schweden stammten. Du hast behauptet, ihre Heimat sei Schweden und @Hurvinek sagte das sie laut Sage aus Fünen kamen.
In der Wiki steht, das Palnatoki lt. der Saga den Gau Jom von Burislav von Polen geschenkt bekommen haben. Also kann man schon davon ausgehen, das es dort auch Slawen gegeben hat.
In der Saga steht wohl auch nicht, das nur Skandinavier dort aufgenommen werden durften.

Aber wie @Finalgo schon sagt, die historische Existenz der Jomswikinger ist nicht gesichert. Ich glaube auch mehr das es in Wollin einen einen Handelsplatz gegeben hat mit skandinavisch-slawischer Bevölkerung. Möglicherweise hatten zuerst die Skandinavier das Sagen.

Aber das es dort nur eine Kriegerburg gab, wo Frauen verboten waren halte ich doch für eine Sage.
 
Umgekehrt: Wikinger waren Seeräuber, die auch sog. Raubhandel betrieben (Rauben und anschließend verkaufen). Zum Handel bedienten sie sich (in der Regel christlicher) Händler. Denn zum Handel musste man persönliche und vertrauensvolle Kontakte zu anderen Händlern haben, was den Seeräubern in der Regel fehlte.

Wikinger waren keine Seeräuber. Es gab welche die ausschliesslich als Piraten lebten. Aber das ist doch ausschliesslich den angelsächsischen Quellen zu verdanken. Welche Quelle würde über handelnde Wikinger ein Wort verlieren? Warum sollten handelnde Wikinger in Quellen immer wieder auftauchen? Seeräuber, Plünderer hingegen sind immer ein einschneidendes Ereignis und eine Meldung wert.
Dass wikingerischer Handel nicht allein ausgeführt werden konnte halte ich für ein Gerücht. Der nach Osten vorstoßende Waräger handelte sich von allein immer weiter nach Osteuropa vor.
 
Wikinger waren keine Seeräuber. Es gab welche die ausschliesslich als Piraten lebten. Aber das ist doch ausschliesslich den angelsächsischen Quellen zu verdanken. Welche Quelle würde über handelnde Wikinger ein Wort verlieren? Warum sollten handelnde Wikinger in Quellen immer wieder auftauchen? Seeräuber, Plünderer hingegen sind immer ein einschneidendes Ereignis und eine Meldung wert.
Dass wikingerischer Handel nicht allein ausgeführt werden konnte halte ich für ein Gerücht. Der nach Osten vorstoßende Waräger handelte sich von allein immer weiter nach Osteuropa vor.
Es sind nicht nur angelsächsische Quellen, sondern auch französische.
Und nenne mit mal eine einzige Quelle, wo Händler "Wikinger" genannt werden.
Die Quellen schweigen über Wikinger als Händler? Na fein, dann kann man ja ungestört losphantasieren.
Und Waräger und Wikinger sind nicht dasselbe. Unterschiedliche Bezeichnungen betreffen unterschiedliche Gruppen.
Und dass die Wikinger christliche Händler mit sich führten, ist den Quellen durchaus zu entnehmen. Warum taten sie das?
Die handeltreibenden Wikinger sind ein Phantasiegebilde des 19. Jhs., als man in Skandinavien (vor allem Schweden) den edlen Wilden zur nationalen Identifikation benötigte. Ist dann auch hier salonfähig geworden.
Wenn's dich interessiert, sie sind zitiert bei Wikinger ? Wikipedia. Da siehst du dann, dass es nicht nur englische Quellen sind.
 
Zu Beginn der Wikingerzeit war die Raubfahrt eine Episode im Leben eines Kriegers. Egill Slkallagrimsson, der Musterwikinger der Anfangszeit, wurde später Bauer in Island.
Gegen Ende der Wikingerzeit, als sich also die königliche Zentralmacht etablierte, wurden die Wikinger zum Störfaktor der internationalen Handelsbeziehungen. Die Könige werden dafür gepriesen, dass sie konsequent gegen das Wikingerunwesen vorgingen. Die Wikinger kehrten nicht mehr nach Hause zurück, waren in die dortige Gesellschaft unintegrierbar geworden, wurden zum Staatsfeind Nr. 1, was dann schließlich auch ihr Ende herbeiführte: Der Krieger konnte nicht mehr ruhmbedeckt und reich nach Hause kommen. Das führte zu akuten Nachwuchsproblemen. Die Verluste in den Schlachten konnten nicht mehr aufgefüllt werden. Die kriegerischen Männer gingen lieber in die Heere der Könige, wo sie Karriere machen und Ruhm erwerben konnten.

Natürlich plünderten auch die königlichen Heere, deren Verhalten unterschied sich von dem der Wikingern nur unwesentlich. Das hängt damit zusammen, dass nach damaliger Übung der Krieg den Krieg ernährte, also der Sold durch die Plünderung bezahlt wurde. Deshalb wird auch oft geschrieben, dass Knut England mit "Wikingerheeren" erobert habe.
Der Unterschied besteht darin, dass die echten Wikinger ohne irgendein politisches Ziel raubten. Der Raub war Selbstzweck und diente ausschließlich der Bereicherung. Die königlichen Heere verfolgten aber die Machtausweitungsziele der Könige. Sie sind den kontinentalen Kriegen kontinentaler Könige gleichzustellen, bei denen Plünderung und Brandschatzung ebenfalls und genauso an der Tagesordnung waren - weil eben so das Heer bezahlt wurde. Die Erlaubnis zur Plünderung war das entscheidende Mittel im frühen Mittelalter, ein Heer bei der Stange zu halten. Gleichwohl spricht man bei ihnen nicht von Wikingern.

Der wesentliche Unterschied liegt also im politischen Kontext.
 
Das Wort "Skandinavier" kam bei mir nicht vor.

Da du dich windest die nächste Fragen:
Wie hiessen die Völker (oder Stämme) im nördlichen, westlichen und östlichen Ostseeraum zur Zeit der Wikinger?
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Zurück
Oben