Auch als Kabarettist bleibt man ein Unfallflüchtiger solang man dafür nicht zur Verantwortung gezogen wurde. Das wäre ja schön, wenn man Straftaten begehen könne, aber am Arbeitsplatz nicht festgenommen werden dürfe, weil man gerade seiner Arbeit nachgehen müsste.
Hab ich doch geschrieben: Heute führt man ihn noch als Fahrerflüchtiger weil er Objekt der Fahndung ist, die es damals aber nicht gab.
Die Überfallenden sahen in erster Linie eine Personengruppe, denen man einen Namen gab. Diese Überfaller wurden nicht nur Wikinger sondern auch Dani (Dänen) genannt. Was gar nicht abwegig erschien, denn später geriet der östliche Teil der britischen Insel unter dänisches Recht (
Danelag).
Warum nannte man Seeräuber, Plünderer oder sowas ausgerechnet Wikinger? Weil sie im Gesicht bemalt waren? Das kannten zumindest die Bewohner Danelags, sie selbst waren im Gesicht bemalte Krieger.
Nein, das wohl nicht. Bemalt waren wohl auch andere, z.B. die Picten. (gut, die waren früher). Wie ich schon sagte, man weiß es nicht. Adam von Bremen drückt sich leider unklar aus:
Sie sind wirklich Piraten, die jene Wikinger nennen, wir Eschenmänner“. Er nennt die Piraten mehrfach „Ascomanni“. Wer "jene" sind, weiß der Geier. Aber eines ist dem Satz zu entnehmen: es gibt einen langen oralen Vorlauf. Das Wort "Ascomanni" wird nur noch bei Poeta Saxo (nicht zu verwechseln mit Saxo Grammaticus) (um 890) genannt. Das "Wir" ist also Sprachgebrauch. Auch die englischen Quellen stehen ja am Ende einer mündlichen Entwicklung. Es hat keinen Sinn, in einem Text "Wikinger" zu erwähnen, wenn kein Leser weiß, was das ist. Der Begriff war also zumindest bekannt.
Aber ich halte es durchaus für plausibel, dass die doppelte Besatzung mit streng geregelter Abwechslung an den Riemen zur Überwindung längerer Strecken ene Neuerung war, die namengebend wirkte. Zur Zeit der Entwicklung dieses Begriffs waren sie möglicherweise gar nicht raubend tätig, und als sie auf den Raub verfielen, da waren es eben ausschließlich Schiffe mit doppelter Besatzung.
Außerdem fällt auf, dass kein Nachkomme der führenden Geschlechter "Wikinger" genannt wird, allenfalls, dass sie auf "Viking" (feminin) waren. Selbst der Skalde Egill Skallagrímsson, der den klassischen Typus des Wikingers verkörperte, wird nicht als Wikinger bezeichnet. Dieses Wort "Viking" gibt viele Rätsel auf, denn es bezeichnet schlicht die Fernreise, ohne dass damit notwendig eine Raubfahrt verbunden sein müsste. Es ist für mich durchaus plausibel, dass sich dort noch der neutrale Inhalt des Abwechselns der Rudermannschaft erhalten hat, während beim maskulinen Wort "Vikingr" der Raubaspekt im Vordergrund steht. Das könnte darauf hindeuten, dass "Vikingr" die Eigenbezeichnung der Schiffsbesatzung war, die sich aber bei den Überfallenen unlösbar mit Raub, Mord und Brandschatzung verband. Aber das ist meine private Meinung.
Übriegens: Die fränkischen Quellen verwenden den Begriff "Wikinger" nicht. Sie reden von Normanni.