Junta in Griechenland

Kein Problem damit.
Der Threadtitel war "griech. Junta", deshalb habe ich diese Sprachregelung so gelassen. Natürlich war die griech. Junta das griech. Militär.
Der Konflikt hatte ja schon früher angefangen, noch bevor die Junta in Griechenland die Macht übernahm in 1967.
Dein letzter Satz ist schon richtig, wenn du dir den oberen Thread und andere Zypern-Threads durchliest erkennst du, dass der Konflikt nicht wegen den Juntas losging. Diese haben ihn allerdings verstärkt.

Entschuldige, das war nicht persönlich gemeint.
Ich wollte das allgemein halten. Die Türkei stand und steht noch heute unter militärisch-politischer Abhängigkeit.
 
formal und juristisch haste Recht, jedoch hat das Militär in der Bevölkerung einen anderen uns fremden Stellenwert (abnehmend in den letzten Jahren), was auch dazu führte, dass die Militärputsche von der Bevölkerung größtenteils begrüßt, ja teilweise bejubelt wurde. Das sind Militärputsche ja sonst in den seltensten Fällen. Aber das ist ein anderes Thema... ;) LG lynxxx
 
Wenn ich mich nicht irre geht es hier um die gr. Junta und nicht um die völkerrechtswidrige Besetzung eines Landes durch das türkische Militär.
Ansonsten stimme ich sogar bezüglich des Interventionsrechtes zu, nur das Verbleiben, die Besetzung und die Ansiedlung von türkischen Siedlern war wohl nix.

Richtig, Du irrst nicht Mike! Es geht hier, um die griechische Junta! Habe auch nichts dagegen, von türkischer Junta zu sprechen. Traditionell hat die Armee eine starke Stellung in der türkischen Gesellschaft. Durchaus auch eine positive wie lynxxx erwähnte!

Mag sein, daß die türkischen Truppen völkerrechtswidrig auf Zypern stehen. Mich störte lediglich das Wort "angegriffen", auch wenn Du recht hast. Aber aus dem Kontext kann man auch verstehen, daß die Türken einen "Angriffskrieg" geführt hätten, gar womöglich Zypern "überfallen" hätten. Deswegen das Geraderücken meinerseits.

So und nun zurück zu der griechischen Junta :schlau:
 
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Hi Seldschuk,
wie ich über die gr. Junta denke, habe ich ja weiter oben bereits geschrieben.
Sehe ich auch als eine der Hauptverantwortlichen für das Fiasko in Zypern. Was mich dabei besonders erbittert, ist dass der Streit zwischen Griechen/Türken wegen Zypern weitergeht... Aber dass die Verantwortlichen , die HINTER der gr. Junta gesteckt haben und sie unterstützt haben ungeschoren bleiben werden. Nun gut, anderes Thema...wollte ich nur mal gesagt haben.

Mit Junta verstehe ich ansonsten tatsächlich Militärs, die eine Diktatur errichten und meinen Politiker spielen zu müssen. Das Militär hat sicherlich schon immer eine besondere Stellung in der türk. Gesellschaft (bedingt duch geschichtliche Erfahrungen und der Kultivierung derselben bis in die heutige Zeit hinein) aber m.E. kann man heute nicht von Junta in der Türkei sprechen.
Die Zeiten haben sich doch etwas geändert.

Grüße, Mike

P.S. Frohes Bayramfest :winke:
 
Mal ne frage: das wort Millitär wird benutzt wenn rein Demokratisch "geherscht" wird.
Und Junta wenn ein Diktator herscht oder????

PS sind Monarchen nicht fast des gleiche wie Diktatoren???
 
Das Wort Junta ist per se problematisch. Unser Begriff Junta ist die Verkürzung einer Entlehnung aus dem Spanischen: Man nannte die von Militärs nach Putschen gebildeten Regierungen Junta Militar, was ins Deutsche als Militärjunta entlehnt wurde und verkürzt wurde, da im Deutschen der Begriff Junta ja nur als diktatorische Form gebraucht wird. Dieser Begriff ist dann auf andere Militärregimes, wie hier das Griechische übertragen worden.

Im Spanischen aber ist Junta die Ableitung des Verbs juntarse 'zusammenkommen', 'sich versammeln' etc. Die Junta ist also die 'Zusammenkunft' oder 'Versammlung' und in diesem Sinne auch die 'Regierung'. Daher wird das Wort im spanischsprachigen Raum auch nicht so negativ konnotiert, wie bei uns, die wir uns unter der Junta eine 'unterdrückerisches Militärregime' vorstellen.
In Spanien und Lateinamerika wird der Begriff demgegenüber auch für die eine oder andere demokratische Regierung benutzt:

Web de la Junta de Andalucía
 
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Dasselbe gilt auch für das "Regime".
Dieses Wort wird ja auch meistens abwertend benutzt im Zusammenhang mit Diktaturen, meint aber jede Form von Herrschaft.
Die Medien stehen natürlich drauf, reißerisch etwas als Regime zu deklarieren, aber ist halt nicht ansatzweise das Wort für Autokratien.
Despotismus ist schon eher das was zutrifft.
Ist mir nur kurz eingefallen.
 
Also ich hab langsam das gefühl, dass das thema verfehlt wird
wir wollten über die gr. Junta und nicht über den Zypernkonflikt
sprechen bzw schreiben.Also ich habe meine Oma gefragt was damals los war mit der gr.Junta und ich schreibe jetzt mal auf was sie mir gesagt hatt:

Also im 2WK haben insgesamt 4 Länder Griechenland angegriffen
1.Deutschland 2.Ítalien 3. Bulgarien 4. Albanien

meine Oma lebte damals im gr. Makedoien in der nähe von Drama um genau zu sein, als der 2 WK bereits in gange war.
Dieser bereich wurde von den Bulgaren angegriffen diese waren komunisten (glaube ich).Die gr.Komunisten halfen ihnen und bekämpften die "antikomusisten".Als der 2 WK zu ende war gab es den Bürgerkrieg
zwischen Kommunisten und "antikommunisten".
Der gr.Diktator "Papadopulos" übernahm die macht damit keine kommunisten sie bekommen, und machte die gr.Junta.

So, weiter weis ich auch nicht ich weis auch nicht ob das alles richtig ist sie war damals im 2 WK und später nicht älter als 14.Von daher bin ich mir auch nicht sicher.Aber wenn es stimmt kann man sagen "Papadopulos"
hat Griechenland vor dem Kommunismus gerettet.(ich bin kein Juntarist)

Und nun noch eine Frage ich habe immer gedacht das Diktatoren immer Nazis wären stimmt das???


mWn hassen sich Kommunisten und antikommunisten bis auf letzte in Griechenlandge und in anderen ländernbestimmt auch.Auserdem wenn Griechenland Kommunistisch wäre, würden die UdSSR Yougoslavien und Griechenland eine Bedrohung für die antikommunistischen ländern werden.
 
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Giasou file,
du bringst leider ein paar Sachen durcheinander was die Reihenfolge der Ereignisse angeht. Ich empfehle entweder bei Wiki die griechische Geschichte der Neuzeit durchzulesen oder am besten ein schönes Buch über die neuere griechische Geschichte zu kaufen.

:winke:
 
Kalimera palikari :)

Ja kann sein sie hat es ja auch immer durcheinander gesagt,
an einem Tag sagte sie dies am anderen das und auserdem war sie ja recht jung damals und weis auch nicht alles genau.
ich schau trotzdem mal in Wiki nach.(Wie schon geasagt sie hat es mir erzählt ob es stimmmt weis ich nicht.)
 
die Oma und Opa meines türkischen Freundes kamen auch auch der Nähe von Drama, damals hieß der Ort noch Nusratli, wie es heute heißt, habe ich vergessen... Sind im Zuge des Bevölkerungsaustausches vor die Tore von Istanbul gezogen, aber ihre Tabakpflanzen, wurden noch lange Zeit in Thrakien angebaut... Ihr Haus in Istanbul heißt als Erinnerung auch heute noch Drama-Apartment... Ist mir nur grad eingefallen, wie klein doch die Welt ist...
 
lol die Welt ist wirklich klein :)

PS: war es der Völkeraustausch mit den "Pontiern"? ich bin nähmlich einer und mich würde dieses Thema sehr sehr interesieren weis jemand wo ich nach schauen kann?
 
lol die Welt ist wirklich klein :)

PS: war es der Völkeraustausch mit den "Pontiern"? ich bin nähmlich einer und mich würde dieses Thema sehr sehr interesieren weis jemand wo ich nach schauen kann?

Der Bevölkerungsaustausch fand 1924 statt. U.a. waren die überlebenden Pontier aber auch alle anderen orthodoxen Christen des ehem. Osmanischen Reiches und die Muslime Griechenland betroffen.
Ausnahmen waren Imbros und Tenedos sowie die Orthodoxen Griechen aus Istanbul sowie die muslimische Minderheit im griechischen Teil Thrakiens.
 
Vor Wochen bin ich zufällig auf das Thema gestoßen und war überrascht, dass sich nach dem Zweiten Weltkrieg noch einmal eine Militärdiktatur in Europa etablieren konnte.

Ich glaube, die Wurzeln des Konflikts reichen bis in die unmittelbare Nachkriegszeit zurück.

Die Briten als Besatzungsmacht waren daran interessiert, den kommunistischen Teil der Widerstandsbewegung auszuschalten. Sie und die Amerikaner begünstigten nach 1945 Politiker, die teilweise mit der deutschen Besatzungsmacht zusammen gearbeitet hatten. In den ersten Jahren nach dem Ende des deutschen Besatzungsregimes kam es zu einem erbitterten Bürgerkrieg, in dem die Linke unterlag.

Die restaurierte Monarchie besaß einen Einfluss, der weit über ihre verfassungsmäßigen Rechte hinaus ging. Bis Anfang der sechziger Jahre regierten konservative Kräfte das Land. Zwar gab es Wahlen, aber sie können nur bedingt als frei bezeichnet werden.
Wer in den Staatsdienst wollte oder eine gute Stellung in der Industrie anstrebte, musste Parteigänger der National-Radikalen Union sein, einer konservativen Partei, die bis 1963 den Ministerpräsidenten stellte. Die Konservativen profitierten auch von der Zersplitterung der Opposition. Die Liberalen unter Georg Papandreou waren in sich zerstritten, eine Zusammenarbeit mit der so genannten Demokratischen Linken lehnten sie ab. Zu Beginn der sechziger Jahre gelang es Georg Papandreou, kleinere Parteien der Opposition zur Zentrumsunion zu vereinen, einer Mitte-Linkspartei mit sozialliberalem Profil, wobei es immer problematisch ist, solche Begriffe unbenommen auf andere Länder zu übertragen. 1963 konnte sie die Wahl gewinnen und Papndreou wurde Ministerpräsident. Schon zwei Jahre später zeigte sich aber auch, wie brüchig die Zentrumsunion war: als Papndreou wegen eines Konflikts mit König Konstantin als Regierungschef zurück trat, fand der Hof in der Zerntrumsunion Politiker, die bereit waren, Minderheitenkabinette zu bilden. Die Verfassungskrise sollte schließlich 1967 durch Wahlen gelöst werden. Als sich ein Sieg der Zentrumsunion abzeichnete, putschte das Militär, die so genannte kleine Junta. Auch Konstantin soll einen Putsch vorbereitet haben; die Obristen kamen ihm wohl zuvor. Die weitere Entwicklung ist bekannt.

Es sind sicher mehrere Faktoren, die zu dieser Entwicklung geführt haben: konservative Eliten, die sich einer Demokratisierung des Landes widersetzten, weil sie um ihre Privilegien fürchteten; eine Monarchie, die noch nicht einmal konstitutionell regierte; eine Bevölkerung, die teilweise - vor allem auf dem flachen Land - diese Scheindemokratie als gottgewollte Obrigkeit empfand und ein Parteisystem, in dem sich politische Gruppierungen um charismatische Politiker sammelten, die dann wiederum Pfründe zu vergeben hatten.

Und die Reaktionen vieler westeuropäischer Länder waren in der Tat beschämend. Aber die Nato duldete ja auch das Franco-Regime und die Diktatur in Portugal in den eigenen Reihen.
 
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