Kämpfende Frauen auf den Kreuzzügen

Schini

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Es ist schon länger bekannt, dass auch Frauen an den Kreuzzügen teilnahmen: als Waschfrauen, Prostituierte, Gattinnen und auch als Pilgerinnen. Zeitgenossen berichteten nicht wirklich von kämpfenden Frauen, da dies abnormal gewesen wäre - meist wurden Frauen als Opfer von Kampfhandlungen erwähnt.

Wer von den Männern nicht das Kreuz nahm wurde als weibisch bezeichnet, wohlmeinende Zeitgenossen schickten den Daheimgebliebenen sogar Wolle und Spinnrocken als Demütigung.

Anders als christliche Autoren berichten muslimischen Quellen jedoch von kämpfenden Frauen.

Welche Rolle hatten Frauen im aktiven Kampf? Wie unterstützen sie den Krieg vom lateinischen Westen aus? Welchen Einfluß hatte dies auf das Bild der Frau bei den Zeitgenossen? Können wir davon Quellen zusammentragen?

Müssen nicht auch wir einige (Vor-)Urteile zurechtrücken? Auch bezüglich des Militärdienstes von Frauen?


Info-Link: http://www.damals.de/sixcms/detail.php?id=156150&template_id=1052&query_id=566

 
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hi,
also bei mir geht der Link irgendwie nicht.... egal. Von Frauen im Kreuzzug habe ich ja noch gar nichts gehört. Ein gutes Thema :yes:
Gründe warum kämpfende Frauen nicht erwähnt wurden:

es gab keine

gegen Gesellschaft

Männerdemütigung( Männer und ihr Stolz... :yes: )

Vielleicht dienten diese Frauen als Ansporn( " Dieses Weib kämpft, also sei kein Schlappschwanz und steh auf") Und führten damit zur Motivierung bei.
Aber Frauen ordnen sich nicht so leicht unter wie Männer, vielleicht ist das ein weiterer Grund...
 
Ich denke, dass Frauen im allgemeinen damals keine Kombattantenrolle übernahmen - aber natürlich gibt es vorstellbare Ausnahmen. Wenn die Kreuzfahrer angegriffen wurden und die Lage ausgesprochen schlecht war, haben sich die Frauen sicherlich auch aktiv verteidigt, eine Waffe ergriffen und vielleicht sogar an der Seite der Kämpfer in das Geschehen eingegriffen. Vorstellbar wäre das zum Beispiel bei der Vernichtung des Kreuzzugs unter Peter dem Einsiedler und Walter Sans-Avoir durch die Seldschuken des Sultans Kilidsch Arslan bei Nikaia. Nachdem sie das "Heer" dieses "Bauernkreuzzugs/Kreuzzugs der Armen" vernichtet haben, überfallen die Türken das Lager, in dem sich neben einigen Männern auch Frauen, Kinder, alte Leute etc befinden. Ich denke schon, dass Frauen hier nicht nur passive "Opfer von Kampfhandlungen" waren.

Eine interessante Quelle bzgl Frauen und ihrer Beteiligung liefert der Autor der Gesta Francorum zum ersten Kreuzzug. Als die Kreuzfahrer bei Dorylaion in einen Hinterhalt gerieten schreibt er: "Die Frauen im Lager waren an diesem Tag eine große Hilfe für uns, denn sie brachten unseren Kämpfern Wasser zum Trinken und ermunterten die Streiter und Verteidiger."

Die Frauen leisten hier also durchaus einen - wohl auch nicht ungefährlichen - aktiven Beitrag zum Kampf.


Dagegen der Chronist Albert von Aachen zum gleichen Vorfall: "Durch dieses grausame Morden geraten die zarten und vornehmen Frauen in Angst und Entsetzen, sie eilen, um sich festlich zu schmücken und bieten sich den Türken an, ob diese, vielleicht in Liebe zu den edlen Frauen entflammt, sich gnädig stimmen lassen" ... (naja, da trägt er wohl schon etwas dick auf).



Allerdings muss man natürlich auch sehen, dass die wenigsten Frauen
- eine Ausbildung an Waffen und in Rüstung hatten. Das gehörte damals nicht zu den Fähigkeiten, die eine Dame können musste. Und Familien, in denen die Mädchen nicht zu Damen werden sollten, hatten meist auch gar nicht die Möglichkeit, die Kinder an Waffen, Rüstungen und im berittenen Kampf auszubilden.
- eine kämpfende Frau wohl von den männlichen Zeitgenossen nur schwer akzeptiert worden wäre - viele Männer hätten sie damals wohl als laufende Provokation gesehen und ihr das Leben schwer gemacht.


Man alle Quellen - die christlichen und muslimischen - kritisch sehen muss. Die christl. Chronisten schrieben viel, das nicht stimmt (evtl. der gute Albert oben), auch um den Gegner in ein besonders barbarisches Licht zu rücken. Umgekehrt kann das bei muslimischen Autoren auch der Fall sein - und da könnte sich schon eine mögliche Erklärung für die Erwähnung kämpfender Frauen auf christl. Seite anbieten.

Nebenbei, wenn ich mich richtig erinnere war einer der Anführer/höheren Adeligen des ersten KReuzzugs, Stephan von Blois, nur dabei, weil seine Frau ihn dazu verdonnert hatte. Als der dann bei Antiochia kalte Füße bekam und den Rückweg antrat, schickte seine Frau ihn wieder in's Heilige Land.
 
Ich denke schon, daß Albert nicht gelogen hat. Es wäre menschlich, wenn die Frauen versuchen würden, bei einer bevorstehenden Niederlage ihr Heil in der flucht nach vorn suchen würden. Frei nach dem Motto:Lieber als Gefangene beim adligen Feind überleben, als von der beutesuchenden Soldateska vergewaltigt oder gar getötet zu werden.
 
Nicht gelogen - aber wohl etwas übertrieben, wie die meisten Chronisten (zumal die Niederlage ja nicht feststand - bei Dorylaion siegten die Kreuzfahrer letztendlich).
 
Typisch Frau- konnten mal wieder nicht abwarten. Und so bekamen die Kreuzfahrer dann neue Frauen. Das wird dem einen oder anderem gefallen haben. ;)

PS: Kennst du das Buch "Der Kreuzritter" von Steven Rivelle? Einer der besten Romane zu diesem Thema.
 
Steht im Original (Stephen Rivelle, A Book of Days) bei mir im Bücherregal. Guter Roman, aber nicht immer zutreffend (frag mich jetzt nicht genau, wann - ist eine Zeit her, dass ich den gelesen habe - muss so 1996 gewesen sein - , weiß nur noch meinen Gesamteindruck).
 
Bei dem von Albert von Aachen beschriebenen Vorfall um einen Überfall auf das Lager eines der beiden Kreuzfahrerheere, also nicht direkt um eine mehr oder weniger geordnete. Die Türken

"guide´s par leur prince Soliman, et prenant de plus en plus l'avantage, s'èlancérent de leurs arcs de corne et de leurs flèches, et tuant les gens de pied, les pélerins, les jeunes filles, les femmes, les jeunes enfants et les vieillards, sans montrer aucun égard pour la faiblesse de l'âge. Effravées de tant de cruautés, et redoutant une mort si terrible, les jeunes filles, même les plus nobles, s'ampressaient de revêtir leurs plus beaux vêtements et se présentaient ainsi devant les Turcs, afin qu'apaisés et enflammés à la vue de leur beauté, ils prissent à avoir compassion de leurs captives."

Kurz zusammengefaßt: Die Türken marodierten bereits im Lager und schlachteten alles hin, was ihnen vor die Füße lief: Fußvolk, Pilger, junge Mädchen, Frauen, junge Kinder und alte Menschen. Von den Kreuzrittern waren bereits 4000 gefallen, bevor Bohemund Hilfe holen ließ. In dieser Situation ging es um das nackte Überleben von allen Angehörigen des Trosses, nicht allein von sich "typisch" verhaltenden Frauen.

Außerdem bezweifle ich, dass die Herren so schnell Ersatz für ihr Fußvolk fanden, schließlich hatte der gesamte Kreuzzug Nachschubprobleme...

PS.: Auf die Schnelle konnte ich nur die französische Übersetzung des Textes aus dem Projekt Gallica auftreiben, ich hoffe, es ist für alle einigermaßen verständlich. Vgl. Guizot, François [Hrsg.]: Collection de mémoires relatifs à l'histoire de France. Histoire des croisades T. I par Albert d'Aix. Band 20, S. 97f.
 
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Literaturtipp

Nur ein kleiner Literaturtipp zur Ergänzung:

Sabine Geldsetzer, Frauen auf Kreuzzügen, Darmstadt 2003.

Enthält zwar keine sensationell neuen Ergebnisse, aber auf über 300 Seiten
findet man hier einen ganz ordentlichen Überblick über die Rolle von Frauen
auf Kreuzzügen, die allerdings im Wesentlichen mit dem übereinstimmt, was
Papa Leo (24.5.) bereits zusammenfassend gepostet hat.
 
Also ich denke schon das Frauen auch gekämpft haben. Zuerst ist aber noch dazu zu sagen dass die Frauen ja "nur" beim Kreuzzug der Armen dabei waren. (viele Prediger z.B. Peter der Einsiedler 1096 haben Freiwillige um sich gescharrt, dies waren natürlich Leute die nichts zu verlieren hatten also Bettler, Huren, Tagelöhner...). Irgend jemand hat erwähnt dass Frauen ja keine Ausbildung mit Waffen und Rüstungen hatten, das hatte bei diesem Kreuzzug (also den der Armen) keiner oder fast keiner denn es ist bewiesen dass Ritter von niederen Adel scheinbar auch mit zogen und die hatten sehr wohl Rüstung und Schwert (naja bei den Armen ist es verständlich dass sie keines von beiden hatten wenn man bedenkt wie teuer das war). Also wie man sich vorstellen kann war das ein wilder Haufen ohne taktik und ohne gar nichts. Als Waffen wurden einfach alles verwendet Heugabeln, Keulen, Sensen und und und. Dieser Haufen zog blündernt durchs Land (die hatten ja nichts!) und er wurde dann von irgend jemand (der mir jetzt zum auf Tod und Teufel nicht einfallen will) geschlagen.

Bei den eigntlichen Kreuzzügen also denen wo die Heere auszogen waren sicher keine Frauen dabei.
 
Hallo ihr Lieben.

Ich war am Wochenende endlich in Mainz und habe mir die Austellung über die Kreuzzüge angeschaut. Außer das es in den Räumen so heiß wie in einem Affenstall war, war die Austellung sehr informativ! AUhc wurden die Frauen auf Kreuzzügen erwähnt. ZUm einen begleiteten sie ihre Männer, da sie nicht allein zurück bleiben wollten, zum anderen gab es angeblich auch Frauen, die in Rüstungen wie Männer gekämpft haben. Zum Belege wurde ein islamistische Chronist genannt, Ibn schlag mich tot (kann mir Namen leider nicht merken, gerade solche nicht). Aber er liefert den Beweis, dass Frauen nicht nur zur Küchenhilfe und Versorgung der KRanken mit gereist waren.

Liebe Grüße
 
Vlad_Dracul schrieb:
Dieser Haufen zog blündernt durchs Land (die hatten ja nichts!) und er wurde dann von irgend jemand (der mir jetzt zum auf Tod und Teufel nicht einfallen will) geschlagen.
Warn die Osmanen - hat aber Papa Leo auch schon erwaehnt ;)

Bei den eigntlichen Kreuzzügen also denen wo die Heere auszogen waren sicher keine Frauen dabei.
Doch in Form von Mägden, Ehefrauen oder Prostituierten. Kreuzzug verstand man mehr als Pilgerreise den als militaerische Expedition.
Der Araber Imad ed-Din:
"Die Franken mochten nicht fechten, wenn sie keine Weiber hatten. Diese seien "fest im Fleisch, mit vollen und schlanken Körpern und blauen und grauen Augen, gefärbt und bemalt.
(...)
Von einem einzigen Schiff gingen dreihundert schöne fränkische Frauen, die sich jenseits der Meere gesammelt und ihr Vaterland verlassen hatten, um die in der Fremde weilenden Unglücklichen glücklich zu machen."
Naja und und nicht wenige Gatten beharrten darauf das die Ehefrau mitkommt da Treue seltener war als ein weisser Rabe.
Der Umstand mitm nicht fechten/kaempfen wollen ohne Frauen bei den Franken stimmt wohl noch immer - franzoesische Armee fliegt auch heutztage noch Prostituierte zu den Einsatzorten ein :rofl:

Aber in der Tat gabs auch kämpfende Frauen.
Sie gingen mit Pfeil und Bogen um und bedienten Geschütze. Ein arabsicher Berichterstatter beobachtete drei fränkische Frauen, die "zu Pferd gekämpft hatten". Erst als man den Gefangenen das Kettenhemd auszog, kamen Rundungen zum Vorschein, die "ihr wahres Geschlecht verrieten." Ein anderer erzählte von einer "Frau mit grünem Umhang", die bei der Belagerung der Stadt Akkon am 3. Juli 1191 unentwegt Pfeile schoß und mehrere Feinde traf, bis sie schliesslich überwältigt und getötet wurde. Auch bei der Belagerung der Burg Burzey durch die Truppen Saladins wurde eine Frau erwähnt, die mit ihrem Geschütz so "geschickt" umging, daß sie diverse Steinschleuderen außer Gefecht setzte. Ein Kreuzritter aus der Truppe von Richard Löwenherz beschrieb eine Frau, die "sich tapfer schlug", bis sie von einem Araber mit einem Pfeil getötet wurde. "So eine Frau, wie die Geschichte lehrt/ ein jeder mit seinem Andenken ehrt", schließt sein Bericht.
Auch heute sind in der Region Frauen militaerisch engagiert - Israel ist eins der wenigen Ländern mit einer Wehrpflicht fuer Frauen...

@Schini Link geht nicht...
 
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Merowig schrieb:
@Schini Link geht nicht...
Ich hab die Seite noch einmal gesucht... leider ist sie offenbar von der Homepage gelöscht worden.

Aber ich kann noch ein paar Literaturangaben nachreichen:
  • Maier, Christoph: The roles of women in the crusade movement: a survey. In: Journal of Medieval History 30 (2004) 61-82.
  • Nicholson, Helen: Women on the Third Crusade. In: Journal of Medieval History 23 (1997) 335-349.
 
Anders als christliche Autoren berichten muslimischen Quellen jedoch von kämpfenden Frauen.

Zumeist im Kontext von Belagerungen, also z.B. mit Pfeil und Bogen von einer Mauer herab, oder mit einer Lanze usw und dazu immer mit einer moralischen Bewertung im Sinne: Seht die Christen, die lassen sogar Frauen kämpfen !!

Welche Rolle hatten Frauen im aktiven Kampf?

Keine ! Es gab wohl in Sondersituationen Ausnahmen, wie erwähnt bei Belagerungen, die wurden dann von den Muslimen natürlich überbetont! da das für sie unvorstellbar war.

Wie unterstützen sie den Krieg vom lateinischen Westen aus?

Durch Hilfstätigkeiten, die du ja schon erwähnt hast.

Welchen Einfluß hatte dies auf das Bild der Frau bei den Zeitgenossen? Können wir davon Quellen zusammentragen?

Im christlichen Westen : Gar keinen. Wie du schon richtig erwähnt hast, gibt es keine christlichen Berichte darüber, und auch tauchen christliche Frauen außer als Amazonen oder als Biblische Figuren im Mittelalter im christlichen Bereich überhaupt nicht auf.

Müssen nicht auch wir einige (Vor-)Urteile zurechtrücken? Auch bezüglich des Militärdienstes von Frauen?

Das ist jetzt nicht die erste solche Diskussion. Man sollte da ganz klar die heutige Zeit und die damalige trennen und man darf auf keinen Fall jetzt irgendwelche Folgerungen daraus anstellen, da dass unsinnig wäre, das ist alles nicht vergleichbar.

Man sollte nur feststellen, ob und wie es damals war, und es ist noch nicht mal klar, dass die muslimischen Aussagen überhaupt stimmen und nicht nur rein erfunden sind.
Die muslimischen Männer gierten sowieso in einer Hassliebe zu den freizügigeren christlichen Frauen und das Bild einer kämpfenden Frau als Feindin hat seit den Amazonen einen großen Reiz ausgeübt.

zum anderen gab es angeblich auch Frauen, die in Rüstungen wie Männer gekämpft haben.

Die gab es nicht. Das beruht auf der Darstellung einer Frau mit Schwert in Rüstung, ABER: wenn man dem nachgeht wird schnell klar, dass es sich um eine biblische Szene handelt, die arabischen Berichte über Ritterinnen folgen antiken Darstellungen der Amazonen und sind mehr literaisch, propagandistisch als real.

Die folgenden arabischen Chronisten haben über kämpfende Christinen geschrieben, sie sind aber bis auf Baha ad Din alle wiederlegbar:

(Ibn al-Atir XII 20-26) zur Belagerung Akkons:

Unter den Gefangenen waren auch drei fränkische Frauen, die zu Pferde gekämpft hatten; erst als sie gefangen und entwaffnet waren, erkannte man sie als Frauen.

(Imad ad-Din 28-231) zu kämpfenden Frauen:

Es kam auch eine sehr angesehene Frau grossen Reichtums übers Meer; sie war eine Herrscherin in ihrem Land, und in ihrer Begleitung waren fünfhundert Ritter mit ihren Pferden, Schildknappen, Pagen und Diener, für die sie alle notwendigen Ausgaben übernommen hatte und die sie reichlich mit ihrem Geld versah.
Sie ritten los, wenn sie losritt, griffen an, wenn sie angriff, stürmten vor, wenn sie vorstürmte, und ihre Scharen hielten Stand, wenn sie standhielt.

Es gibt wirklich weibliche Ritter unter den Franken, mit Rüstungen und Helmen, gekleidet wie Männer, die ins dichte Schlachtgetümmel ritten, wie verständige Männer handelten...

Am Tag der Schlacht rückte mehr als eine Frau mit ihnen aus, die sich wie die Ritter benahm, und (männliche) Härte zeigte trotz der Schwäche (ihres Geschlechtes).
Sie trugen Panzerhemden und wurden erst erkannt, alsi sie der Waffen entkleidet und entblößt wurden.

(Baha’ ad-Din 229-239) Letzter Angriff auf Akkon

Ein ander altbewährter, kluger Soldat,....erzählte mir, hinter der Brustwehr habe eine Frau in einem grünen Mantel gestanden, ständig mit einem hölzernen Bogen auf unsere Kämpfer geschossen und viele verwundet, bis sie schließlich überwältigt und getötet wurde.
Den Bogen nahm man ihr ab und brachte ihn Saladin, der sich tief erstaunt darüber zeigte.

Zitat aus einem anderen Forum:

„Wenn Frauen als Ausnahmen wirklich selber kämpften, handelte es sich in aller Regel um Reaktionen auf Absolute Ausnahmesituationen. Es wird aber vermutlich eher als divergierendes denn als "rollenkonformes" Verhalten betrachtet worden sein.
Wenn Frauen im Hochmittelalter auch mal als Feld"herrinnen" aufgetreten sind, dann steht das m.E. zum Einen im Zusammenhang mit der relativen politischen Aufwertung der adligen Frau im HMA, die sich zum Beispiel darin äußerte, daß ab dem 12. Jahrhundert Frauen immer häufiger als Regentinnen eingesetzt wurden (schönes Beispiel: Heinrich I. von Anhalt überläßt seiner Schwägerin Mechthild die Regentschaft über die Grafschaft Brandenburg), zum anderen im Feldherren - Begriff. In der Praxis sah es häufig so aus, daß der "Feldherr" sein Heer zwar "anführte", sich aber rechtzeitig zurückzog, um aus der hinteren Reihe die Schlacht strategisch zu führen.“

Zur Frage von Vorurteilen möchte ich Van Crefeld anführen, dessen Werke ich zur Gänze gelesen habe:

http://www.das-parlament.de/2001/10/DaspolitischeBuch/2001_10_042_4792.html
 
Merowig schrieb:
Warn die Osmanen - hat aber Papa Leo auch schon erwaehnt ;)

Doch in Form von Mägden, Ehefrauen oder Prostituierten. Kreuzzug verstand man mehr als Pilgerreise den als militaerische Expedition.
Der Araber Imad ed-Din: Naja und und nicht wenige Gatten beharrten darauf das die Ehefrau mitkommt da Treue seltener war als ein weisser Rabe.
Der Umstand mitm nicht fechten/kaempfen wollen ohne Frauen bei den Franken stimmt wohl noch immer - franzoesische Armee fliegt auch heutztage noch Prostituierte zu den Einsatzorten ein :rofl:

Aber in der Tat gabs auch kämpfende Frauen.
Auch heute sind in der Region Frauen militaerisch engagiert - Israel ist eins der wenigen Ländern mit einer Wehrpflicht fuer Frauen...

@Schini Link geht nicht...
Die Osmanen haben den Kreuzzug damals nicht aufgehalten und Papa Leo schreibt das auch nicht. Die Seldschuken warens!
 
Wer sich für kämpfende Frauen interessiert, sollte einen Blick auf diese Homepage werfen:

http://www.lothene.demon.co.uk/others/women.html

Und hier:

http://www.heraldica.org/topics/orders/wom-kn.htm

"Women Knights in the Middle Ages"

Es gab sehr wohl kämpfende "Ritterinnen"

In Spanien gibt es sogar noch ein Adelsgeschlecht, deren Nachnamen auf eine solche zurückgeht: Die Familie Varona ("Männin") wurden, da keine männlichen Kämpfer vorhanden, bei der Heerfolge von einer Frau vertreten, die so gut kämpfte, dass der König ihnen in Anerkennung den Namen und das Wappen änderte.
 
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Zu dem konkreten Thema Kreuzzüge, aus der oben genannten Quelle:

"A Papal Bull of 1189 prohibited women from joining the Third Crusade, but was widely ignored.
Queens Eleanor of Aquitaine, Eleanor of Castile, Marguerite de Provence, Florine of Denmark and Berengaria of Navarre are known to have gone on Crusade.
Guilbert de Nogent wrote a history of the Crusades and mentioned "a troop of Amazons" who accompanied Emperor Conrad to Syria as well as women Crusaders in the army of William, Count of Poitiers. "
 
Dieses gesamte Geschwafel um die kämpfenden Frauen ist doch ziemlich schnell beigelegt wenn man folgende Hintergründe einbezieht:

Damals war es wohl auch einer Frau möglich eine "Männerkarriere" anzustreben ( eine Dokumente belegen dies wohl ), jedoch war dies umso seltener, da das weibliche Geschlecht grade im Hochmittelalter schon rein erziehungstechnisch es nicht anders wusste sich unterzuorden. Bis heute gibt es zahlreiche Erziehungsunterschiede die dies belegen. Also woher sollten Frauen es anders kennen als das was ihnen die Umgebung vorlebte ?
Zudem waren Frauen wohl in ihrer " Blütezeit " kinderreich, des öfteren schwanger und dem ungeborenen Leben gegenüber mehr zum Schutz verpflichtet als sich dem Feind zu stellen.
Zudem waren Eheweiber wohl auch mit der Verwaltung und Aufsicht des Eigentums beauftragt während die Männer in die Schlachten zogen,wohl eine grosse Verantwung in dieser Zeit.
 
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Damals war es wohl auch einer Frau möglich eine "Männerkarriere" anzustreben (eine Dokumente belegen dies wohl),...
Genau diese Dokumente hätte ich gerne präsentiert. Mir fällt spontan nur das salische Gesetz ein, welches manchmal gebrochen wurde, was adelige Frauen vom Erstgeburtsrecht ausschloss und somit formal ausschloss, dass über die weibliche Linie Herrschaft vererbt werden konnte. Wenn dieses Recht gebrochen wurde, dann meist aufgrund eines Konsensus der Mächtigen.
 
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