Kalkwasser

Ich habe gehört, dass sich die Schotten vor einer Schlacht die Haare mit Kalkwasser gewaschen haben um wilder auszusehen und den Gegner einzuschüchtern.
Meine Fragen dazu:
Stimmt das überhaupt?
Wie wurde Kalkwasser hergestellt. Wurde ein Kalkstein einfach zerrieben und ins Wasser geschüttet, oder war das Verfahren aufwendiger?
 
Peter Connoly erwähnt das auch für Kelten. Ich kenn die Geschichte auch noch von Germanen. gibt ne schöne Igelsfrisur und ein brünetter Germane kann einen auf blond machen.;) Helmtragen hat sich dann natürlich erledigt.
William Wallace schrieb:
Wie wurde Kalkwasser hergestellt. Wurde ein Kalkstein einfach zerrieben und ins Wasser geschüttet, oder war das Verfahren aufwendiger?
mal als chemisch leicht Bewanderter geantwortet: Kalkstein ist CoCo3 und nicht wasserlöslich. Wenn man ihn aber stark erhitzt (800°C aufwärts) erhält man Brandkalk CaO, welcher dann wasserlöslich ist (daher sollte man Häuser in denen es gebrannt hat besser abreissen,. denn beim nächsten Regenguss...) und sich mit selbigen zu CaOH (Löschkalk) verbindet (das ist aber relativ unkompliziert). Nach dem Trocknen hätte man dann wieder Kalkstein im Haar und wie man den wieder rausbekommt würde mich mal interessieren. Zumal Löschkalk doch bei Hautkontakt ziemlich brennt.
Kalkkreislauf müsstest du doch schon gehabt haben oder?
 
Themistokles schrieb:
mal als chemisch leicht Bewanderter geantwortet: Kalkstein ist CoCo3 und nicht wasserlöslich. Wenn man ihn aber stark erhitzt (800°C aufwärts) erhält man Brandkalk CaO, welcher dann wasserlöslich ist (daher sollte man Häuser in denen es gebrannt hat besser abreissen,. denn beim nächsten Regenguss...) und sich mit selbigen zu CaOH (Löschkalk) verbindet (das ist aber relativ unkompliziert). Nach dem Trocknen hätte man dann wieder Kalkstein im Haar und wie man den wieder rausbekommt würde mich mal interessieren. Zumal Löschkalk doch bei Hautkontakt ziemlich brennt.
Kalkkreislauf müsstest du doch schon gehabt haben oder?

Kleine korrektur.
Ca(OH)2 währe richitg.
Die Wasserlöslichkeit von Löschkalk hält sich dagegen in Grenzen. (1,7g/L)
Löschkalk ist zudem ärtzend, was der Grund dafür sein könnte das es brennt ;)

Nachdem das ganze getrocknet hat, hat man noch nicht gleich wieder Kalkstein, diesen bekommt man erst wieder mit CO2.
 
Zuletzt bearbeitet:
M.A. Hau-Schild schrieb:
Nachdem das ganze getrocknet hat, hat man noch nicht gleich wieder Kalkstein, diesen bekommt man erst wieder mit CO2.
Ich hatte diesen sommer ein wenig mit Kalk zu tun und würde daher meinen, dass ich nachdem ich mir das Zeug in die Haare geschmiert habe nach spätestens 1 Stunde das ganze teilweise abgebunden hätte und wie du schon sagtest, selbst Löschkalk ist kaum wasserlöslich, also, wie krieg ich das Zeug wieder raus? Mir würde nur Kahlrasur einfallen.
 
Jetzt mal ganz laienhaft gefragt: Wenn Kalk solche Schwierigkeiten bereitet, warum hat man dann nicht einfach Speckstein, Talkum, etc verwendet, bei dem lediglich eine mechanische Reizung auftreten kann? Der feine Staub setzt sich auf und in alles, womit er in Berührung kommt, was bedeutet, dass ich ihn nicht in Wasser lösen muss, eine grobe Dispersion genügt. Wenn man das dann noch irgendwie andickt, sollte ein weißer Schleier entstehen.

Wenn ich an die Begebenheiten zurückdenke, als ich selbst mit Talkum zu tun hatte, fällt mir ein, dass man eigentlich das Wasser auch ganz weglassen könnte.:grübel:
 
Themistokles schrieb:
Ich hatte diesen sommer ein wenig mit Kalk zu tun und würde daher meinen, dass ich nachdem ich mir das Zeug in die Haare geschmiert habe nach spätestens 1 Stunde das ganze teilweise abgebunden hätte und wie du schon sagtest, selbst Löschkalk ist kaum wasserlöslich, also, wie krieg ich das Zeug wieder raus? Mir würde nur Kahlrasur einfallen.

Natürlich hat das abgebunden, das Wasser der Lösung verdampft ja laufend.
Und übrig bleibt Ca(OH)2 Pulver.
Ein gewisser Abteil an CaCO3 wird sicherlich auch durch CO2 dabei entstanden sein, dies aber nur geringfügig.

Nun und wie man das wieder herausbekommt?
Nun wasser ist dabei sicherlich nicht die schlechteste Lösung, da das ganze mittelpolar ist, und wie immer wenn etwas nicht so richtig gut abgeht:
Mechanische einwirkung, heißt während des waschens ordentlich mit den Händen arbeiten.

So oder so, wenn man auf dem Bau arbeitet ist es ein Ding der unmöglichkeit in einem Duschgang alles an Dreck und Staub wieder abzubekommen (spreche aus Erfahrung ;) )
 
Wenn wir schon bei einem ähnlichen Thema sind, hätte ich da noch eine Frage: Wie hat mcn sich im Mittelalter rasiert. Ich glaube kaum, dass jeder Bauer eine Schere hatte. Und mit einem Messer wird es nicht wirklich gut funktionieren.
 
Man ließ sich rasieren. Vom barbier (der auch Zähne zog). Ich hab auf einem Mittelaltermarkt mal so einer Rasurzusehen können. Das Messer wurde aller ca. 2 Schnitte über den Schleifstein gezogen.
 
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