Es gab in den alliierten Armeen zahlreiche emigrierte Regimegegner. Diese wollten aktiv gegen die Nazis kämpfen. Es waren vor allem jüngere Emigranten, die keine deutsche Staatangehörigkeit mehr hatten, weil es ihnen die Nazis aberkannt hatten. Diese Männer wollten gegen die Deutsche Wehrmacht kämpfen oder durch ihre Arbeit in alliierten Propagandaeinheiten die Front Hitlers schwächen. Zu diesen Männern gehörten Falk Harnack, Klaus Mann, Stefan Heym, Konrad Wolf und Henry Ormond.
Henry Ormond wurde als Hans Oettinger 1901 in Kassel geboren, er studierte Rechtswissenschaft, ab 1930 war er Staatsanwalt und später Amtsrichter in Mannheim. 1933 wurde er aus dem Staatsdienst entlassen, schlägt sich als Handlungsbevollmächtigter durchs Leben und flieht 1939 über die Schweiz nach Grossbritannien. Dort wird er als feindlicher Ausländer interniert und erhält nachdem ein Geistlicher für ihn bürgt eine Stelle als Haushaltshilfe. Wird aber kurze Zeit später wieder interniert und nach Kanada verschifft. In Kanada meldet er sich zur Royal Army und wird auch genommen. Oettinger wechselt seinen Namen in Ormond und arbeitet in einer Propagandaeinheit der Army. Mit britischen Truppen kehrt Ormond nach Deutschland zurück. Er gehörte der 12. Amplifer Unit an und beteiligt sich neben der Lautsprecherpropaganda auch an der Verteilung von Flugblättern. In einem Flugblatt das an die Bevölkerung von Oldenburg gerichtet ist heisst es: „Wenn Ihr Euch und Eurer Stadt das Leben erhalten wollt, so seht zu, dass Eure Soldaten und Matrosen die Waffen niederlegen uns sich ergeben, ehe die Stadt flachgelegt wird. Wenn Widerstand geleistet wird, überlegt es Euch gründlich, bevor Ihr daran teilnehmt. Für bewaffnete Zivilpersonen und ihr Eigentum gibt es keine Gnade.“ Dieses Blatt wurde im April 1945 über Oldenburg abgeworfen.
Nachdem Krieg geht übt er seinen Beruf wieder aus. Er wird Anwalt in den Wiedergutmachungsverfahren und übernimmt 1962/63 die Nebenklage im grossen Frankfurter Auschwitz Prozess.
Mehr zum Auschwitz-Prozess und die Ausstellung findet ihr auf folgender Website.
http://www.fritz-bauer-institut.de/auschwitz-prozess.htm
http://www.fritz-bauer-institut.de/auschwitz-prozess/berlin.htm
Literaturhinweis:
Wolfgang Benz, Der Wohheim-Prozess. Zwangarbeit für IG Farben in Auschwitz. In Wiedergutmachung in der Bundesrepublik Deutschland. Hrsg. Ludolf Herbst und Constantin Goscher
Falk Harnack war der jüngere Bruder von Arvid Harnack, der einer der beiden führenden Köpfe der Harnack/Schulze-Boysen-Widerstandsgruppe war und 1942 ermordet wurde. Falk Harnack arbeitete als Regisseur und Schauspieler in Weimar und wurde 1941 zum Militärdienst eingezogen. Er hatte enge Kontakte zur Weissen Rose und wird zusammen mit Willi Graf, Kurt Huber und anderen vor den Volksgerichtshof gestellt, er wird freigesprochen und geht als Wehrmachtssoldat nach Griechenland. Dort schliesst er sich der griechischen Partisanenbewegung E.L.A.S. an und gründet dort das Antifaschistische Komitee „Freies Deutschland“.
Klaus Mann ist das zweite Kind von Katja und Thomas Mann, er emigriert im März 1933 nach Paris und gibt dort die Zeitschrift „Die Sammlung“ heraus. Er erlebt als Reproter den spanischen Bürgerkrieg und geht dann in die USA. 1942 tritt er in die US-Armee ein und landet mit den amerikanischen Truppen in Italien. Er arbeitete im Stab für psychologiesche Kriegsführung mit.
Zu Klaus Mann:
http://www.dhm.de/lemo/html/biografien/MannKlaus/
Stefan Heym flieht 1933 nach Prag wo er für eine deutsche Exil-Zeitung arbeitet. 1935 emigrierte er in die USA und lebt dann in New York. Dort gibt er die Zeitung „Deutsches Volksecho“ heraus. 1943 wir Heym in die US-Armee einberufen und arbeitet als Mitarbeiter der Einheit des Schriftstellers Hans Habe für psychologische Kriegsführung.
Zu Stefan Heym
http://www.dhm.de/lemo/html/biografien/HeymStefan/
Konrad Wolf ist ein Mitglied der KPD und muss zusammen mit seinen Eltern und seinem Bruder Markus 1933 fliehen. Die Flucht geht über die Schweiz und Frankreich nach Moskau. 1942 tritt er der roten Armee bei und nimmt an den Kämpfen um die Eroberung Berlins teil. Danach arbeitet er für die Sowjetische Militäradministration und wird später einer der bedeutendsten Filmregisseure der DDR. Sein Bruder Markus Wolf wird stellvertretender Minister für Staatssicherheit der DDR.
Zu Konrad Wolf
http://www.uni-protokolle.de/Lexikon/Konrad_Wolf.html
Henry Ormond wurde als Hans Oettinger 1901 in Kassel geboren, er studierte Rechtswissenschaft, ab 1930 war er Staatsanwalt und später Amtsrichter in Mannheim. 1933 wurde er aus dem Staatsdienst entlassen, schlägt sich als Handlungsbevollmächtigter durchs Leben und flieht 1939 über die Schweiz nach Grossbritannien. Dort wird er als feindlicher Ausländer interniert und erhält nachdem ein Geistlicher für ihn bürgt eine Stelle als Haushaltshilfe. Wird aber kurze Zeit später wieder interniert und nach Kanada verschifft. In Kanada meldet er sich zur Royal Army und wird auch genommen. Oettinger wechselt seinen Namen in Ormond und arbeitet in einer Propagandaeinheit der Army. Mit britischen Truppen kehrt Ormond nach Deutschland zurück. Er gehörte der 12. Amplifer Unit an und beteiligt sich neben der Lautsprecherpropaganda auch an der Verteilung von Flugblättern. In einem Flugblatt das an die Bevölkerung von Oldenburg gerichtet ist heisst es: „Wenn Ihr Euch und Eurer Stadt das Leben erhalten wollt, so seht zu, dass Eure Soldaten und Matrosen die Waffen niederlegen uns sich ergeben, ehe die Stadt flachgelegt wird. Wenn Widerstand geleistet wird, überlegt es Euch gründlich, bevor Ihr daran teilnehmt. Für bewaffnete Zivilpersonen und ihr Eigentum gibt es keine Gnade.“ Dieses Blatt wurde im April 1945 über Oldenburg abgeworfen.
Nachdem Krieg geht übt er seinen Beruf wieder aus. Er wird Anwalt in den Wiedergutmachungsverfahren und übernimmt 1962/63 die Nebenklage im grossen Frankfurter Auschwitz Prozess.
Mehr zum Auschwitz-Prozess und die Ausstellung findet ihr auf folgender Website.
http://www.fritz-bauer-institut.de/auschwitz-prozess.htm
http://www.fritz-bauer-institut.de/auschwitz-prozess/berlin.htm
Literaturhinweis:
Wolfgang Benz, Der Wohheim-Prozess. Zwangarbeit für IG Farben in Auschwitz. In Wiedergutmachung in der Bundesrepublik Deutschland. Hrsg. Ludolf Herbst und Constantin Goscher
Falk Harnack war der jüngere Bruder von Arvid Harnack, der einer der beiden führenden Köpfe der Harnack/Schulze-Boysen-Widerstandsgruppe war und 1942 ermordet wurde. Falk Harnack arbeitete als Regisseur und Schauspieler in Weimar und wurde 1941 zum Militärdienst eingezogen. Er hatte enge Kontakte zur Weissen Rose und wird zusammen mit Willi Graf, Kurt Huber und anderen vor den Volksgerichtshof gestellt, er wird freigesprochen und geht als Wehrmachtssoldat nach Griechenland. Dort schliesst er sich der griechischen Partisanenbewegung E.L.A.S. an und gründet dort das Antifaschistische Komitee „Freies Deutschland“.
Klaus Mann ist das zweite Kind von Katja und Thomas Mann, er emigriert im März 1933 nach Paris und gibt dort die Zeitschrift „Die Sammlung“ heraus. Er erlebt als Reproter den spanischen Bürgerkrieg und geht dann in die USA. 1942 tritt er in die US-Armee ein und landet mit den amerikanischen Truppen in Italien. Er arbeitete im Stab für psychologiesche Kriegsführung mit.
Zu Klaus Mann:
http://www.dhm.de/lemo/html/biografien/MannKlaus/
Stefan Heym flieht 1933 nach Prag wo er für eine deutsche Exil-Zeitung arbeitet. 1935 emigrierte er in die USA und lebt dann in New York. Dort gibt er die Zeitung „Deutsches Volksecho“ heraus. 1943 wir Heym in die US-Armee einberufen und arbeitet als Mitarbeiter der Einheit des Schriftstellers Hans Habe für psychologische Kriegsführung.
Zu Stefan Heym
http://www.dhm.de/lemo/html/biografien/HeymStefan/
Konrad Wolf ist ein Mitglied der KPD und muss zusammen mit seinen Eltern und seinem Bruder Markus 1933 fliehen. Die Flucht geht über die Schweiz und Frankreich nach Moskau. 1942 tritt er der roten Armee bei und nimmt an den Kämpfen um die Eroberung Berlins teil. Danach arbeitet er für die Sowjetische Militäradministration und wird später einer der bedeutendsten Filmregisseure der DDR. Sein Bruder Markus Wolf wird stellvertretender Minister für Staatssicherheit der DDR.
Zu Konrad Wolf
http://www.uni-protokolle.de/Lexikon/Konrad_Wolf.html