...erinnere dich, dass die Mods einen deiner Beiträge kommentarlos gelöscht haben...
Warum wohl kommentarlos? Vielleicht gab es dafür auch keine Argumente, läge doch nahe. Sind Zitate verboten?
Das ist für jemanden, der bislang nur ein einziges Thema im GF beackert...
Ich kann nur über Dinge diskutieren, bei denen ich über ausreichendes Wissen verfüge. Das kannst Du nicht verstehen.
Wenden wir uns einem weiteren historischen Rätsel des frühen Christentums zu, für das mein Modell eine Erklärung bietet:
2. Warum hat Jesus missioniert?
Die Mission ist eine ungewöhnliche Methode gewesen zur Zeit von Jesus von Nazareth. Sicher haben sich im neu geschaffenen Riesenreich viele Religionen wie der Isiskult rasch ausgebreitet, aber (wenigstens mir) ist kein Kult bekannt, der dabei in ähnlich aggressiver Weise vorging. Offensichtlich gab es eine straffe Organisation, wie das auch in der Bibel dargestellt wird: Lk 9,1-6+10; 10,1-7+17 (Mk par.). Die Didache zeigt dasselbe und Lukians Geschichte über Peregrinus (11-14) bestätigt das von unabhängiger Seite. Der Grund wird aber nicht genannt. Stattdessen lässt Jesus die Mission ausdrücklich auf Israel begrenzen (Mt 10,5f; 15,24; vgl. Joh 4,22). Damit haben wir ein zweites, verbundenes Rätsel zu lösen:
3.Warum missionierte er nur in Israel?
In Anbetracht der paulinischen Ausweitung und Trennung der Verkündung und dem Wechsel der Strategie durch Jesus selbst nach seinem Tod (Mt 28,19; Kurzer Schluss EvMk; Apg 1,8) ist diese Beschränkung zu seinen Lebzeiten unverständlich. Schließlich gab es schon in den Evangelien Hinweise auf die Verschiebung des Heilsversprechens (Mt 21,43). Außerdem erwartet Jesus offensichtlich, dass die Juden ihn nicht verstehen, ja, bezweckt das sogar (Mk 4,11f). Eine paradoxe Situation!
Das Thomasevangelium verlangt auch die Verkündung:
"...[FONT="]Das, was du mit deinem Ohr hörst, in das andere Ohr verkünde es auf euren Dächern...." (Th 33)
[/FONT] begrenzt die Mission aber nicht ausdrücklich auf Israel. Ich schließe aber aus der Tatsache, dass die besprochenen Fragen fast nur Juden interessiert haben dürften, dass Juden seine Zielgruppe waren. Nach meinem Modell versuchte Jesus die Juden davon zu überzeugen, dass sich auch ihre Religion in die Stoa eingliedern ließ. Das hätte die Abgrenzung zur nichtjüdischen Bevölkerung aufgehoben und Frieden geschaffen, ein sehr naheliegendes Ziel zu dieser Zeit und auch im Text belegt:
"...[FONT="]Wenn zwei Frieden[/FONT][FONT="] schließen untereinander in demselben Haus[/FONT][FONT="], werden sie zum Berg[/FONT][FONT="] sagen: Versetze dich, und er wird sich versetzen." (Th 48)
Dieses Ziel [/FONT]beinhaltet aber automatisch, dass die Mission auf Israel begrenzt werden musste und erklärt auch die straffe Organisation, denn die Überzeugungsarbeit musste rasch geschehen (und ist letztendlich gescheitert). Dieses Ziel erklärt zusätzlich die römerfreundliche Einstellung von Jesus bei den Synoptikern und im Thomasevangelium.