Karl Marx und seine Vision von einer klassenlosen Gesellschaft

vl n paar kurze Anmerkungen
Kommunismus =/= "Realsozialismus" (UdSSR), die Gleichsetzung ist fehl am Platze
Theorie: zwangsläufige gesellschaftliche Entwicklung zum Wohle aller. Dadurch, dass die Kapitalistenklasse das Proletariat ausbeutet, v.a. indem es sich den Mehrwert der Arbeit aneignet, verringert sich dieser mit der Zeit, der Arbeiter wird immer "zahlungsunfähiger", die Produktionsmittelbesitzer schneiden sich gewissermaßen selbst ins bein (kommt einem bei der gegenwärtigen MwSt- Debatte schon bekannt vor oder?).

"Fehler" von Marx bzw. außerhalb seines Horizonts:
1. Er behauptete, der Mittelstand würde sich aufreiben, das Gegenteil war der Fall
2. Er kannte keine Wohlfahrtsstaaten, welche die "Auswüchse"/ negativen Folgen des kapitalistischen Wirtschaftsmodells mäßigt.
heutzutage sollte man, wenn man schon von Staaten und deren Bekämpfung sozialer Ungleichheit spricht, sollte man insb. Schweden betrachten

dass der Mensch (solche allg. aussagen sind immer sehr heikel) solch eine Theorie nicht umsetzen kann, steht meiner Meinung nach außer Frage.
 
Turambar schrieb:
vl n paar kurze Anmerkungen
Kommunismus =/= "Realsozialismus" (UdSSR), die Gleichsetzung ist fehl am Platze
Theorie: zwangsläufige gesellschaftliche Entwicklung zum Wohle aller. Dadurch, dass die Kapitalistenklasse das Proletariat ausbeutet, v.a. indem es sich den Mehrwert der Arbeit aneignet, verringert sich dieser mit der Zeit, der Arbeiter wird immer "zahlungsunfähiger", die Produktionsmittelbesitzer schneiden sich gewissermaßen selbst ins bein (kommt einem bei der gegenwärtigen MwSt- Debatte schon bekannt vor oder?).

"Fehler" von Marx bzw. außerhalb seines Horizonts:
1. Er behauptete, der Mittelstand würde sich aufreiben, das Gegenteil war der Fall
2. Er kannte keine Wohlfahrtsstaaten, welche die "Auswüchse"/ negativen Folgen des kapitalistischen Wirtschaftsmodells mäßigt.
heutzutage sollte man, wenn man schon von Staaten und deren Bekämpfung sozialer Ungleichheit spricht, sollte man insb. Schweden betrachten

dass der Mensch (solche allg. aussagen sind immer sehr heikel) solch eine Theorie nicht umsetzen kann, steht meiner Meinung nach außer Frage.
es gab in Russland 2 Probleme
1. das allseits beliebte "Der Mensch ist nicht bereit"-Argument (=korrekt)
und
2. der Kommunismus ist immer darauf ausgelegt eine post-industrielle Gesellschaftsform zu sein, ihn in einem Agrarstaat einführen zu wollen ist Schwachsinn³
 
Anne schrieb:
Hey leute!!!
Ich hoffe , ihr könnt mir helfen-->Ich habe überhaupt keine Ahnung von Karl Marx und nun haben wir zu diesem Thema eine dicke Hausaufgabe aufgebrummt bekommen!
1.Das Menschenbild Marxs
2.Basis-Überbau Modell
3.Geschichstheorie
Könnt ihr mir gute Links geben?
Danke schonmal im Voraus!!!:winke:
1. Das Sein bestimmt das Bewusstsein.
2. Die Produktionsverhältnisse bestimmen das Gesellschaftssystem
3. Urkommunismus --> Kapitalismus --> Sozialismus --> Kommunismus

Lässt sich alles in einem Aufsatz niederschreiben, weil der Ansatz "Das Sein bestimmt das Bewusstsein" auf der Ebene der Gesellschaft zum Basis(Produktionsverhältnisse)-Überbau(Gesellschaft/Kultur) führt. Womit er die Geschichte interpretiert, weil er die Veränderungen in der Gesellschaft auf die Veränderungen in den Produktionsverhältnissen(technische Entwicklungen, industrielle Revolution etc.) zurückführt.
Der Aufsatz kann allerdings eine Spanne von einer bis tausend Seiten umfassen, je nach Interesse. :D
 
+ zu 3: Geschichte ist von Menschen gemacht.
"Die Geschichte tut nichts. Sie besitzt keinen ungeheuren Reichtum; sie kämpft keine Kämpfe! Es ist vielmehr der Mensch, der wirkliche, lebendige Mensch, der das alles tut, besitzt und kämpft"
 
tom.ecker schrieb:
3. Urkommunismus --> Kapitalismus --> Sozialismus --> Kommunismus
Zwischen Urkommunismus (ich bevorzuge den begriff Urgesellschaft) fehlen Sklavenhalter und die Feudalgesellschaft.

PS: folgt noch etwas zu ...Schwachsinn³?
 
Themistokles schrieb:
Zwischen Urkommunismus (ich bevorzuge den begriff Urgesellschaft) fehlen Sklavenhalter und die Feudalgesellschaft.

PS: folgt noch etwas zu ...Schwachsinn³?
in der Tat
allgemein bin ich der Ansicht, dass Marx Theorien heute folgende Probleme Aufweisen:
1. Marx macht nie Angaben dazu wann seine Vorhersagen eintreffen, hier hat er reine Parteipolitik betrieben,
2. Der Sozialismus war zu idealistisch angelegt, man konnte nicht damit rechnen, dass der Mensch innerhalb weniger Jahre zum Marxschen Übermensch wird (so ausgedrückt) der anstatt im Kampf alle gegen alle zur gesellschaftlichen Produktionsweise führt welche nicht auf Eigensinn angelegt ist. Wenn wir hypotetisch annehmen, dass diese "Umerziehung" überhaupt möglich ist, so musste sie zwangsläufig in eine Diktatur führen da:
1. der Anspruch den Menschen umzuerziehen kaum friedlich durchführbar ist (manche Marxisten geben sich hier der Illussion hin, der Mensch würde durch den Erfolg/die Möglichkeit eines Real existierenden Sozialismus irgendwie überzeugt werden)
2. man davon ausgeht, dass Mitglieder im Regierungsapparat selber beinharte marxsche Übermenschen sind (Ché Guevara nennt es die wahren Revolutionäre)
hinzu kommt die technische Rückständigkeit da selbst Marx/Engels von einem Kommunismus nach dem Kapitalismus schreiben und es geht auch nur dann wenn der Kapitalismus die notwendigen materiellen/sozialen Bedingungen geschaffen hat. Es geht also um eine post-industrielle Gesellschaft mit hoher Arbeitslosigkeit und verelendetem Proletariat.
Jetzt übertrage der geneigte Leser diese Dinge z.B. auf Russland und er wird den Führungskader und die technische Rückständigkeit finden.
Die Idee ist nicht ausgereift (der Mensch), die Umsetzung war auch noch mangelhaft und daher musste es in einer Katastrophe enden.

:runter:

Edit:
Wobei ich zugeben muss, dass mich das ganze sehr interessiert. Auch im Hinblick darauf die ideologischen Grundlagen und Denkarten der Personen des Sozialismus zu verstehen. Derzeit empfehle ich dem Linken Symphatisanten einen Blick auf Südamerika wo derzeit ein Sozialist nach dem anderen an die Macht gewählt wird. (wenn das Ché erleben könnte, er würde vor Freude ein Hüpfturnier veranstalten :D )
 
Zuletzt bearbeitet:
Zustimmung hier, aber: Es ist eine Kommunismus-Theorie, sie ist idealistisch und nicht realisierbar. In der Hinsicht mag es Schwachsinn sein. Sozialwissenschaftliche Theorien machen meiner Meinung nach nie "Zeitangaben", eine Gesellschaftstheorie ist nunmal Theorie und kein Parteiprogramm. Als solche sollte man sie Betrachten.
Es gab keine Realisierung der Theorie, es wird sie nicht geben.

Die Auseinandersetzung mit seiner Theorie driftet immer in Richtung des unmenschlichen Regimes der UdSSR o.ä. Staaten ab.

Meiner Meinung nach sollte man die Theorie als Analyseinstrument mit Kausalbeziehungsaufweisung gebrauchen, nicht als bloßer Ausgangspunkt der Kritik am sog. Sozialismus.
 
Lieber Turambar,

ich sehe es ähnlich wie Du. Die Theorie des Kommunismus ist anscheinend in die Wirklichkeit nicht umzusetzen. Ich kenne bisher kein Land, wo dies erfolgreich geschehen ist. Vielleicht steht die menschliche Natur dem entgegen?:confused:
 
Das kann man ja auch an der Idee des Christentums ablesen!
Der Mensch ist halt nicht dafür geschaffen, der Nächste seines Bruders zu sein!
 
"Soll er den Kapitalismus wirklich nur analysiert haben???"

An meinen anonymen Bewerter: das war tatsächlich seine Hauptleistung. (siehe etwa sein Hauptwerk "Das Kapital"). Daneben noch Kommentare zum Gothaer Programm der deutschen Sozialdemokratie, zu politischen Tagesereignissen und theoretisches Hickhack nicht zuletzt mit Stirner und Bakunin. Texte in denen er ein kommunistisches Schlaraffenland an die wand gemalt hätte, existieren nicht. Maximal lässt sich sagen, dass er die Struktur der Pariser Commune (direkte Demokratie, imperatives Mandat) als vorbildlich betrachtet hat. Ansonsten lehnte er es nach eigener Aussage ab, "Rezepte für die Garküche von morgen zu liefern".

Das Modell der Avantgarde-Partei, wie es in den "realsozialistischen" Staaten grundlegend war, wurde von Lenin (zunächst als Antwort auf spezifisch russische Probleme, nach dem Sieg der russischen Revolution verallgemeinert) begründet (ohne dass ich damit Lenin in die Rolle des "Buhmanns" drängen wollte).
 
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