Keltisch-Christliche Kultplätze

Wittichis

Mitglied
Hallo;

was mich Interessiern würde ist welche Christliche Heiligen den Keltischen Gottheiten gefolgt sind.
Ich habe z.B. mal gehört das "Lug" Heiligtümer (Oder Bäche....Flüsse ect..) die Christen den hl. Erzengel Michael widmeten.
Was ist da dran; und welche Heilgen folgten eben welchen Keltischen.

Und es heißt ja daß im gesamten keltischen Siedlungsland Steinkreise o.Ä. bestanden...wo bitte gibt es also sowas in Bayern?:S
 
Wittichis schrieb:
Hallo;

was mich Interessiern würde ist welche Christliche Heiligen den Keltischen Gottheiten gefolgt sind.
Ich habe z.B. mal gehört das "Lug" Heiligtümer (Oder Bäche....Flüsse ect..) die Christen den hl. Erzengel Michael widmeten.
Was ist da dran; und welche Heilgen folgten eben welchen Keltischen.

Und es heißt ja daß im gesamten keltischen Siedlungsland Steinkreise o.Ä. bestanden...wo bitte gibt es also sowas in Bayern?:S

So auf die schnelle hab ich nur ein paar parat...

St. Anna (Schutzheilige der Bergleute) --------- die keltische Erdgöttin Ana oder Anu
St. Brigid (Schutzheilige Irlands, Schmieden, Heilern, Dichtern) --------die keltische Feuergöttin Brigit
St. Brendan (Seefahrer?)------der keltische Gott Bran der Gesegnete
St. Corneille(???)-----der keltische Wald-Gott Cernunnos
St. Patrick---- (Nationalheiliger Irlands, Hüter des irdischen Fegefeuers, Schlangentöter ---- der keltische Gott Lugh (Sonnengott)

gibt aber noch andere Deutungen - sollte was falsch sein, bitte korrigien!


zu keltischen "Kult"-plätzen in Bayern:
http://www.altmuehlnet.de/gemeinden/boehmfeld/dorf/kelten/ks-wandg.htm

Gibt aber auch viele Bücher zu dem Thema.
 
Dann mussten augenblicklich J. Frazer, Greva.Rankes und C.G.Jung umgeschrieben werden!
 
askan schrieb:
Dann mussten augenblicklich J. Frazer, Greva.Rankes und C.G.Jung umgeschrieben werden!

Du meinst, wenn Lili recht hat, und es beim "wohl deutlichsten Beispiel" Brigida recht schlecht mit den Parallelen der "Aufgabenbereiche" bestellt ist?

"Aufgabenbereich" der Göttin Brigit laut Sungaya:

"Sie ist eine Muttergöttin der Iren, Schutzgöttin der Kunstschmiede, Dichter und Ärzte, Göttin der Weisheit und der Poesie." (http://www.sungaya.de/schwarz/kelten/brigit.htm)

"Aufgabenbereich" der Heiligen Brigid laut kath. Kirche:

"Brigitta von Kildare ist Patronin Irlands, der Kinder, der Wöchnerinnen, der Kühe und des Viehs, der Stadt Essen, gegen Unglück und Verfolgung." (http://www.kirchensite.de/index.php?myELEMENT=61605)
 
Wittichis schrieb:
Hallo;

was mich Interessiern würde ist welche Christliche Heiligen den Keltischen Gottheiten gefolgt sind.
Ich habe z.B. mal gehört das "Lug" Heiligtümer (Oder Bäche....Flüsse ect..) die Christen den hl. Erzengel Michael widmeten.
Was ist da dran; und welche Heilgen folgten eben welchen Keltischen.

Und es heißt ja daß im gesamten keltischen Siedlungsland Steinkreise o.Ä. bestanden...wo bitte gibt es also sowas in Bayern?:S


Um Steinkreis-ähnliches zu sehen musst du in den Norden fahren (Lüneburger Heide usw.)
Bayern hat sowas: http://www.bingo-ev.de/~ks451/archaeol/loch.htm
 
@ wittichis: Steinkreise (und auch Holzkreise) sind keineswegs ein Merkmal der keltischen Kultur. Es gab sie schon in der Jungsteinzeit und Bronzezeit, also vorkeltischen Epochen.
Zwar ist es sehr wahrscheinlich, dass die Kelten zumindest einige dieser Anlagen weiter verehrten.
Doch ihr Kult hatte eigene, zum Teil noch heute in der Forschung sehr umstrittene Einrichtungen.

- Naturheiligtümer: Zu nennen wäre beispielsweise La Tene am Genfer See, wo vermutlich rituell Waffen und andere Reichtümer im See niedergelegt wurden. Ein anderes Beispiel ist Snettisham in England, eigentlich wohl einfach nur ein von einem Graben umfriedetes Feld, in dem an verschiedenen Punkten außergewöhnlich reiche Goldfunde vergraben wurden.

- Opferschächte

- Vierecksschanzen: früher sah man die vor allem in Deutschland verbreiteten Anlagen eindeutig als keltische Kulthöfe an. Diese Deutung ist heute umstritten. Einige Autoren führen mit guten Argumenten an, dass es sich wohl eher um Gutshöfe handelt, obwohl es auch noch Verfechter der Tempel-Theorie gibt. Die Reste solcher Schanzen kannst du übrigens in großer Zahl in Bayern finden.

- Umgangstempel: Der wohl häufigste und charakteristischste keltischeTyp: ein Tempelgebäude aus Holz oder Stein, meist quadratisch, dass von einer ebenfalls oft quadratischen Grenzmauer umfriedet ist. Allerdings sind viele dieser Tempel erst in der Zeit der Römerherrschaft gebaut worden.

Der keltische Kult war auf jeden Fall auch im Brauchtum außergewöhnlich vielfältig, viele Sachen sind jetzt hier gar nicht erwähnt. Ebenso gab es Unterschiede zwischen dem Festland und den britischen Inseln.
 
100.

So, das ist mein 100. Beitrag und dazu hab ich mal was aus dem Archiv nach oben befördert.
Hallo;
was mich Interessiern würde ist welche Christliche Heiligen den Keltischen Gottheiten gefolgt sind.
Ich habe z.B. mal gehört das "Lug" Heiligtümer (Oder Bäche....Flüsse ect..) die Christen den hl. Erzengel Michael widmeten.
Was ist da dran; und welche Heilgen folgten eben welchen Keltischen.
Es ist tatsächlich richtig, dass die christliche Kirche ganz bewusst ihre Kirchen in die Tradition von heidnischen Kultplätzen gestellt hat. Dazu gab es sogar mehrere offizielle "Aufträge", zum Beispiel auf dem Konzil von Tours 567 n. Chr.
Allerdings sind die jeweiligen "Heiligen" nicht festgeschrieben, häufig waren es aber scheinbar bewaffnete, männliche Heilige die vielleicht besonders gut die Tradition der keltischen Götter "bekämpfen" halfen.
Leider werden nur sehr selten Grabungen unter Kirchen in einer ausreichenden Tiefe durchgeführt, bis heute tut sich die christliche Kirche da sehr schwer mit ihrem heidnischen Erbe unter der Erde. Da wir aber nur selten wissen, welchem keltischen Gott ein erkanntes Heiligtum (davon gibt es sehr wenige) geweiht war, lassen sich auch keine definitiven Antworten auf eine Kultfolge geben.

Und es heißt ja daß im gesamten keltischen Siedlungsland Steinkreise o.Ä. bestanden...wo bitte gibt es also sowas in Bayern?:S
Ebenfalls im Konzil von Tours wurde dazu aufgerufen, nicht christlich verwendete Heiligtümer und insbesondere die Steinkreise zu vernichten. Beweise für diesen "Bildersturm" gibt es zahlreiche, der Vorgang lässt sich auch am Megalithgrab von Muschenheim bei Lich beobachten. Die Datierung solcher Massnahmen ist natürlich schwierig, aber für Hessen würde ich auf den Gebieten fast aller heutigen Gemeinden Steinkreise oder Menhire voraus setzen, die ganz überwiegend vollständig geschleift wurden. Geh mal davon aus, dass diese Steinkreise oder Steinmonumente ursprünglich auch in Bayern weiter verbreitet waren und heute einfach fehlen. Das wird natürlich etwas relativiert, wenn es sich bei den Viereckschanzen wirklich um typische ländliche Heiligtümer gehandelt haben sollte, was jedoch immer unwahrscheinlicher wird. Aber um Ashigaru noch einmal zu bestätigen: Der Steinkreis ist keinesfalls ein typisches keltisches Kultmonument. Vielmehr wurden Kulte, die auf diese Steinkreise oder Holzkreise (s. "Woodhenge") bezogen waren, auch in keltischer Zeit fortgeführt.
Ich hoffe, das hilft weiter.
 
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