keltische bauweise

keltenwelten

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hallo an alle,

also, ich hab schon in diesem forum gesucht, konnte nicht genug infos finden zu folgendem thema: keltische bauten, genauer grubenhäuser, aber ich wäre über buchempfehlungen oder links zu irgendeinem bautypus sehr dankbar.
in wien war ich schon in einigen bibliotheken, konnte am institut für ur- und frühgeschichte 1 buch finden: pfostenbau und grubenhaus aus dem jahr 1991. sonst war eigentlich nichts wirklich hilfreiches dabei.
in dem buch von paul-marie duval "die kelten" gibt es sehr viel über kunst und viele fotos von fundstücken, leider nichts architektonisches.
ihr würdet mir sehr helfen mit tipps. ich bedanke mich schonmal und hoffe auf einige antworten.
lg
anita
 
Die Ur- und Frühgeschichtler der Universität Leipzig arbeiten regelmäßig in Bibracte. Dazu entstehen regelmäßg Bachelor-, Master- bzw. Magisterarbeiten. Vielleicht hilft dir das weiter. Vielleicht, weil solche Arbeiten ja meist unveröffentlicht bleiben. Ansonsten würde ich mal zur Heuneburg recherchieren.
 
Der Aufsatz von Raimund Karl ist ja genial :yes:
Der eröffnet ganz neue Betrachtungsweisen-

Die Frage,die sich mir stellt ist, ob man überhaupt in der Breite von einer typisch keltischen Bauweise ausgehen kann. Die Hütte eines römischen Kleinbauern dürfte nicht viel anders ausgesehen haben wie die Hütte eines keltischen, germanischen, griechischen oder dakischen Bauern..
Einen typischen ,eigenen Stil haben wir natürlich bei Repräsentationsbauten und den sie kopierenden Bauten der jeweiligen Oberschicht, aber bei den Bauten der breiten Masse dürfte es sich um reine Zweckbauten ohne individuelles architektonisches Profil gehandelt haben.
Und die Funktionen sind überall gleich:
-Schutz gegen Niederschläge und Wind
-Isolation gegen Hitze und Kälte
-witterungsunabhängige Vorratshaltung und Nahrungsmittelzubereitung
-Schutz gegen Tiere und Feinde
Und die Lösungen der Probleme sind überall gleich:
Die bedingen ein Sattel-oder Pultdach,isolierter Fußboden,geschlossene,isolierende Außenwände,kleine Fenster und Türen, eine Feuerstelle integriert in einen Wohn-und Schlafraum, eine trockene Vorratskammer und ggf.angeschlossen Stallungen fürs Kleinvieh
Diese Aufteilung hat sich quer durch Europa von der Jungsteinzeit bis ins Mittelalter erhalten-Variationen entstanden lediglich durch die lokal verfügbaren Materialien sowie die beiden Grundtypen Grubenhaus und oberirdisches Haus.

Erst mit dem Aufkommen größerer urbaner Strukturen und Repräsentationsbauten entstehen m.E. neue Lösungsansätze und so etwas wie ein individuelles architektonisches Profil.
 
zaphodB schrieb:
Die Frage,die sich mir stellt ist, ob man überhaupt in der Breite von einer typisch keltischen Bauweise ausgehen kann. Die Hütte eines römischen Kleinbauern dürfte nicht viel anders ausgesehen haben wie die Hütte eines keltischen, germanischen, griechischen oder dakischen Bauern..
Einen typischen ,eigenen Stil haben wir natürlich bei Repräsentationsbauten und den sie kopierenden Bauten der jeweiligen Oberschicht, aber bei den Bauten der breiten Masse dürfte es sich um reine Zweckbauten ohne individuelles architektonisches Profil gehandelt haben.
Und die Funktionen sind überall gleich:
-Schutz gegen Niederschläge und Wind
-Isolation gegen Hitze und Kälte
-witterungsunabhängige Vorratshaltung und Nahrungsmittelzubereitung
-Schutz gegen Tiere und Feinde
Und die Lösungen der Probleme sind überall gleich:
Die bedingen ein Sattel-oder Pultdach,isolierter Fußboden,geschlossene,isolierende Außenwände,kleine Fenster und Türen, eine Feuerstelle integriert in einen Wohn-und Schlafraum, eine trockene Vorratskammer und ggf.angeschlossen Stallungen fürs Kleinvieh
Diese Aufteilung hat sich quer durch Europa von der Jungsteinzeit bis ins Mittelalter erhalten-Variationen entstanden lediglich durch die lokal verfügbaren Materialien sowie die beiden Grundtypen Grubenhaus und oberirdisches Haus.
Hier bin ausnahmsweise mal nicht von Deinen Überlegungen überzeugt.

Mein erster Gedanke wäre hierzu, wer lebte in solch einem Gebäude? Die Linienbandkeramiker bauten sehr langgezogene Gebäude, welche sicherlich nicht für eine Familie (Vater, Mutter, Kinder) gedacht waren, sondern wohl eine Behausung für die ganze Großfamilie war. Da kommt man auf eine Grundfläche, welche heutzutage nur große Villen erreichen.

Ganz im Gegensatz werden von Archäologen dann anderenorts kleine Fischerhütten ausgegraben, welche heutzutage von einer normalen Garage übertrumpft werden.

Dann wurden Häuser gebaut, unter deren Dächern sowohl Mensch als auch das Vieh hausten. Bis vor wenigen Generationen hat man im Schwarzwald noch Wohnbereich und Stallungen unter einem Dach gehabt. Das gab es in anderen Gegenden so nicht. Anderenorts wurde das Vieh entweder in Ställe oder Pferche separat gehalten.

Der Grundriss eines Hauses sagt schon einiges über die jeweilige Gesellschaft aus. Lebte die Kleinfamilie in einem eigenem Haus (nur noch zusammen mit der Großelterngeneration)? Oder haben wir es mit zahlenmäßig großen Bewohnerzahlen zu tun? Dann ist auch die innere Aufteilung interessant. Man denke an die Indianer-Siedlungen am Amazonas oder früher in Niederländisch-Indien, wo man nur wenig sozialen Differenzierungen erkennt. Oder aber ein römisches Gebäude, aus denen man die unterschiedliche Stellung der Hausherren und das Gesinde aus dem Grundriss ablesen kann.

Angesichts der so unterschiedlichen Bautypen (man denke nur an die Pfahlbausiedlungen) bin ich nicht von Deiner These überzeugt.

Bei Grubenhäusern ist mein Kenntnisstand, dass diese nicht als Wohnhaus anzusehen sind, sondern dass diese für bestimmtes Handwerk errichtet wurden (zum Beispiel Webhäuser).
 
Dieser interessanten Debatte möchte ich nur eine Kleinigkeit beisteuern:

Bitte beachtet bei euren Überlegungen, dass die gesamte Siedlungsgemeinschaft bzw. das Dorf bekannt (=ergraben) sein muss, um Rückschlüsse ziehen zu können.
Es ist eben keineswegs so, dass sich in jeder Siedlung ein "Herrenhof" und viele Gehöfte "armer" Bauern finden lassen, sondern die meisten Funde zeigen Gehöfte, die auf die tägliche Wirtschaft ausgerichtet sind.
Archäologisch ist die These nicht haltbar, dass der "Kapitalismus" (im Sinne von: wenige große Höfe, die von sehr vielen kleinen umgeben sind) schon immer da war. Ein besserer Begriff ist mir leider nicht gegeben.
Ich würde flavius-sterius Recht geben: Der praktische Nutzen geht vor jede Ideologie.
Und in vielen Fällen ist es so, dass beim Bau von Autobahnen oder Gaspipelines nur wenige Hütten einer Siedlung ergraben werden.

"Not"grabungen machen heute 95 Prozent aller Grabungen aus, das sei an dieser Stelle in Erinnerung gerufen.
 
wieso werden keltische häuser eigentlich immer mit Rieddach rekonstruiert?

Es gibt eine Texterwähnung über einen mit Ried gedeckten Tempel...

die einzige Abbildung eines keltischen Hauses die mir bekannt ist:http://senchus.files.wordpress.com/2011/12/roman_barbarian.jpg

könnte genausogut ein Holzdach darstellen, man verleiche die Breite der Dachplatten, die in etwa so breit sind wie die Holzverkleidung der Häuserwände.

IIRC haben Stabkirchen ähnliche Holzdächer:
http://travelog.marcel-more.de/wp-content/uploads/2006/09/stabkirche-borgund.jpg

hier ein Bretterdach:
http://www.ub.uit.no/baser/arkinord/data/media/359/neiden01-med.jpg

Eine solche Brettervertäfelung einer Hauswand ist mit bisher auch noch bei keiner Rekonstruktion eines keltischen Hauses besonders aufgefallen... außerdem könnten keltische Häuser weiss verputzt, evtl. ähnlich Fachwerk Konstruktionen, gewesen sein, wie Tacitus es z.B. über die Bauweise der Germanen berichtet...

was spräche außerdem dafür daß Häuser bunt bemalt waren?
Hier ein Beispiel aus einer anderen Zeit, Piktische Schreine die wohl bemalte Festhallen darstellen:
http://www.isle-of-man.com/manxnotebook/iomnhas/v01p587.gif
http://www.isle-of-man.com/manxnotebook/iomnhas/v01p589.gif

http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/e/e8/Shrine_of_St._Patrick's_Bell.png
http://www.historyfish.net/images/shrines/wall_four_2_100.jpg
http://tenthmedieval.files.wordpress.com/2012/03/174-58.jpg?w=230
 
Es ist sehr vieles möglich, ohne archäologische Belege oder glaubhafter Darstellungen, bleibt jedoch alles Spekulation.

Reetdächer sind wahrscheinlich, da sie in ländlichen Gegenden bis vor kurzem noch in gebrauch waren. Sie sind billig herzustellen, bei guter Pflege dauerhaft und isolieren gut vor Kälte, Wärme und Regen.

Holzschindeln oder Bretter sind selbstverständlich auch möglich, die erste Darstellung von dir könnte solche abbilden. An den Linien sind jedoch geschwungene Seitenstränge, die entweder auf Äste (Laub) oder auf Reet hinweisen. Bretter als Dachmaterial sind aber bis zum aufkommen moderner Sägewerke sehr aufwändig in der Herstellung gewesen, mit keinem wesentlichen Vorteil gegenüber dem Reetdach. Es gibt wenige Holzarten die bei dieser Anwendung dauerhaft ist, während bei Wänden die unter der Traufe liegen auch andere zum Einsatz kommen können und dort mehr Sinn machen.

Lehmwände auf Flechtwerk sind m.W. für die Eisenzeit archäologisch auch nachgewiesen.

Hier sind einige Häuser von der Marcussäule. Man kann dabei auch nur spekulieren, zu welchem Volk sie gehören, da auf dieser die Markomannen- und die Partherfeldzüge dargestellt wurden. Vielleicht stellt es nur ein römisches lager dar.
 

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wenn es markomannische Häuser sind, müsste man die rekonstruktion germanischer Häuser wohl auch nochmal überdenken...
 
ich hab mich mal in das thema eingelesen und habe eine frage: kann es sein, dass die siedlungen, die teilweise ausgegraben wurden, garnicht so groß waren wie es angenommen wird, z.b. man baut ein grubenhaus, wo man wohnt und wenn es dann zu viele kinder werden baut man ein grßeres, vielleicht kein grubenhaus sondern ein langhaus oder sonst ein anderes...jedenfalls zieht man dann in das größere haus und das grubenhaus wird als lager oder stall genutzt oder auch werkstatt, je nach bedarf. es ist ja in vielen büchern geschrieben worden, dass grubenhäuser nicht nur als wohnhäuser genutzt wurden, man ist sich eigentlich nicht einig wozu sie gedient haben könnten. die lebendauer keltischer häuser, nicht nur die des grubenhauses wird ja auf ca. 20-30 jahre geschätzt. ich nehme mal an, dass die menschen damals nicht oft älter als 35-45 jahre gelebt haben, also wäre ein haus nicht lange genug gestanden um darin das ganze leben verbringen zu können. vielen dank allen für die hilfreichen links, die häuser von der marcussäule werde ich auf jeden fall in betracht ziehen und ein paar vergleiche erstellen.es freut mich, dass über dieses thema diskutiert wird.
 
Grubenhäuser waren Wirtschaftsgebäude, man wohnte definitiv nicht dort drinne.
Schau doch mal ob du etwas zu der Siedlung in Hochdorf findest.

gibt es konkrete thesen, beweise oder sonstige literatur, in der steht, dass in grubenhäusern definitiv nicht gewohnt wurde? falls ja, wäre es für mich sehr hilfreich sie zu finden und näher zu studieren. ich kann mir persönlich nicht vorstellen, dass man grubenhäuser nicht u.a. zum wohnen genutzt hat. da ich mich jedoch zum ersten mal mit dem thema beschäftige würde ich gerne so viel wie möglich darüber erfahren, z.b. anhand welcher funde konnte man beweisen, dass grubenhäuser reine wirtschaftsgebäude waren und welche beweise gibt es, die bestätigen, dass dort drinnen nicht gehaust wurde?
 
Dazu kannst du dir eigentlich jedwede archäologische Literatru nehmen. Eisenzeitliche Grubenhäuser sind i.d.R. im archäologischen Befund Nebengebäude der Wohnstallhäuser, sie sind relativ klein. Häufig wurden sie mit einem Webstuhl ausgestattet, der ziemlich raumausfüllend gewesen sein dürfte. Spinnwirtel sind typisches Fundgut aus Grubenhäusern.
Zumal in unseren nördlichen Breiten Grubenhäuser sich durch Feuchtigkeit ausgezeichnet haben dürften.
 
Aufgrund der Beschäftigung mit genau diesem Thema bin ich hier über das Forum gestolpert.

Leider ist das Thema der keltischen Bauweisen noch nicht zusammenfassend betrachtet worden, obwohl es da etliche interessante Aspekte gibt.

Bei meinen ersten Recherchen kann man eigentlich folgende Aussagen treffen:

Die keltische Bauweise gab es an sich so nicht.
Wir finden in den verschiedenen Regionen, wie zum Beispiel den Keltiberern, Rundhäuser aus Bruchstein, bzw im Süden Britanniens Rundhäuser Flechtwerk/Lehm. In Irland, Gallien, Bretagne sind hingegen quadratische, bzw rechteckige Häuser zu finden.

Die Baustoffe richteten sich immer nach der Region.
Es wurden immer die Baustoffe der Region verwendet, welches natürlich meist Holz/Lehm war. In kargeren Gegenden wie Irland und die Pyrinäen vorwiegend Bruchstein.
Das betraf auch die Dachbauten, sie wurden häufigst aufgrund der besten Verfügbarkeit und der einfacheren Verabeitung mit Ried/Stroh gedeckt. Lediglich in einigen Gebieten findet man Holzschindeldächer.

Die einzige etwas übergreifendere Bauweise, die man ausschließlich in einigen Regionen keltischer Stämme nachweisen kann (Brittanien und Norikum) sind die Wallmauern, die statisch recht interessant aus Findling mit eingearbeiteten Holzstämmen errichtet wurden. Nach dem Errichten wurden an diesen Mauer Feuer entzündet und die Mauern ausgeglüht. Dadurch verbanden sich die Stoffe, verrotteten nicht mehr so schnell und machten diese Bauten durch das "Verbacken" sehr robust und stabil.

Ob dieses Verfahren auch zum Beispiel am Donnersberg angewendet wurde, konnte ich leider noch nicht herausfinden.


Am Schluss noch, da auf das Keltendorf Steinbach hingewiesen wurde.
Dieses "Keltendorf" ist ein recht ärgerliches Beispiel einer rein touristischen Ausschlachtung der "Kelten". Erstens hat die Bauweise kaum eine wissenschaftliche Grundlage, zweitens ist es ohne Sachverstand ansich errrichtet worden. Man hat noch nicht einmal die Grundlagen von Fachwerkbauten, welches im Grunde ja dargestellt wird, begriffen.
Wesentlich interessanter dort ist der Donnersberg und sehr empfehlenswert der 3 km weiter entfernte Keltengarten des NaBu. Dort findet man neben den interessanten Rekonstruktionen alter Landwirtschaft auch zwei Gebäude, die der eigentlichen "keltischen" Bauweise wesentlich näher kommen.
 
Die keltische Bauweise gab es an sich so nicht.
Wir finden in den verschiedenen Regionen, wie zum Beispiel den Keltiberern, Rundhäuser aus Bruchstein, bzw im Süden Britanniens Rundhäuser Flechtwerk/Lehm. In Irland, Gallien, Bretagne sind hingegen quadratische, bzw rechteckige Häuser zu finden.

Die Baustoffe richteten sich immer nach der Region.
Es wurden immer die Baustoffe der Region verwendet, welches natürlich meist Holz/Lehm war. In kargeren Gegenden wie Irland und die Pyrinäen vorwiegend Bruchstein.

Das hängt natürlich - neben den zur Verfügung stehenden Baumaterialien - auch mit der Wirtschaftsweise zusammen. Jemand der Viehzucht betreibt wird eher ein Wohnstallhaus (Langhaus) bauen, jemand der Ackerbau betriebt benötigt kein Wohnstallhaus. Tendenziell, zumindest auf dem Kontinent, findet man im Norden des keltisch besiedelten Gebietes eher Langhäuser, im Süden eher kleinere Gebäude.
 
Das hängt natürlich - neben den zur Verfügung stehenden Baumaterialien - auch mit der Wirtschaftsweise zusammen. Jemand der Viehzucht betreibt wird eher ein Wohnstallhaus (Langhaus) bauen, jemand der Ackerbau betriebt benötigt kein Wohnstallhaus. Tendenziell, zumindest auf dem Kontinent, findet man im Norden des keltisch besiedelten Gebietes eher Langhäuser, im Süden eher kleinere Gebäude.

Die meisten keltischen Wohnstallhäuser sind mir nicht als Langhaus bekannt, auch nicht in den nördlicheren Regionen wie Eifel, Hessen und Rheinland. Die Fundamente dafür sind zu klein. Auffällig sind häufig externe Wirtschaftsgebäude, bzw, Schlafstellen unter dem Dach und Viehhaltung Parterre (Bei vermutlich den ganz armen Bauern).

In den Rundbauten Brittanniens kann man definitiv von einer externen Stallung ausgehen, auch weisen die Funde in Keltiberien darauf hin.
 
Langhäuser gehören eher in die germanische Zeit und die nördlicheren Breitengrade.Vorläufer gab es bis in die Bronzezeit aber mir wären keine für den keltischen Raum bekannt.

Kleinere Nebengebäude, Hühnerställe etc. lassen sich so gut wie nie rekonstruieren da sie keine so markanten Pfostensetzungen hinterlassen wie die normalen Gebäude.

Wie die Dächer gedeckt waren ist auch Objekt der Spekulation da Dächer üblicherweise keine Reste hinterlassen die man ausgraben könnte.Genausowenig Möbel.

Ich halte Rieddächer auch für wahrscheinlich, aber bei aufwendigeren Gebäuden würde ich Brettderdächer und Holzschindeln nicht per se ausschliessen.
 
Aufgrund der Beschäftigung mit genau diesem Thema bin ich hier über das Forum gestolpert.

Die keltische Bauweise gab es an sich so nicht.

Die einzige etwas übergreifendere Bauweise, die man ausschließlich in einigen Regionen keltischer Stämme nachweisen kann (Brittanien und Norikum) sind die Wallmauern, die statisch recht interessant aus Findling mit eingearbeiteten Holzstämmen errichtet wurden. Nach dem Errichten wurden an diesen Mauer Feuer entzündet und die Mauern ausgeglüht. Dadurch verbanden sich die Stoffe, verrotteten nicht mehr so schnell und machten diese Bauten durch das "Verbacken" sehr robust und stabil.
Ausgezeichnet gesagt! Wo kann ich mehr Information über die keltischen Wallmauern finden?
 
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