Keulen als Waffe

nikolai schrieb:
eben. die keule war eine waffe die für jeden zu erlangen war und war/ ist gegen einen ungepanzerten gegner (und davon reden wir ja hier) äußerst effektiv.

genau das sind meine überlegungen.

nikolai schrieb:
dass es keine oder kaum funde von "keulen aus der zeit sind, denke ich liegt wie schon oben erwähnt daran, das entweder der großteil verwest ist (höchstwarscheinlich) oder daran dass die ottonormalkeule nicht als solche von irgendeinem stock zu unterscheiden war.

vielleicht kann man noch an verletzungen an knochenfunden die benutzung von keulen feststellen.

nikolai schrieb:
ich habe aus interesse viel ausprobiert, was kampf mit keulen angeht und die besten ergebisse in punkto führigkeit und und schaden (schlagkraft) konnten mit einfachen leichtz schwereren stöcken erzielt werden, anstatt mit keulen (so baseball bat form) wie sie bei zB feuersteins dargestellt werden.

interessant - hätte ich nicht gedacht, macht aber die benutzung einer solchen "stockwaffe" wahrscheinlicher.

bdaian schrieb:
Bei der Jagd wurden sie meistens beutzt um grösseres Wild (z.B. Pecaries) das schon mit Speeren oder Pfeilen verletzt wurde, den Gnadenstoss zu versetzen.

schön das meine vermutungen damit bestätigt werden!

themistokles schrieb:
Keulen für die Jagd halte ich auch für unpraktisch, denn um ein verwundetes Tier zu töten würde ich ihm einen Stein auf den Kopf fallenlassen (oder werfen, wenn es noch beißen kann). Steine sind noch leichter zu finden als starke Stöcke und härter

die benutzung von unbearbeiteten steinen hat sicher stattgefunden. die keule hat aber den vorteil einen größeren abstand zur beute zu haben, bei der gleichen aktion mehrmals hintereinander zu benutzen und sicher zielgenauer ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
clemens schrieb:
die benutzung von unbearbeiteten steinen hat sicher stattgefunden. die keule hat aber den vorteil einen größeren abstand zur beute zu haben, bei der gleichen aktion mehrmals hintereinander zu benutzen und sicher zielgenauer ist.
Ich hatte dabei das Bild eines Mammuts im Hinterkopf, das in einer Fallgrube oder ähnlichem liegt.
Die Mehrmalsbenutzung und größere Trefferfähigkeit ist bei einer Keule wirklich gegeben. Aber wenn man den Stein wirft oder eher stößt, ist der Abstand größer und außerdem ist bei Großwild (wieder das Mammut im Hinterkopf) die Keule bestimmt nicht so effektiv wie ein Stein und bei Kleinwild (ein Pekari ist ein kleines Schwein) der große Abstand nicht so wichtig.
 
Zuletzt bearbeitet:
Themistokles schrieb:
Ich hatte dabei das Bild eines Mammuts im Hinterkopf, das in einer Fallgrube oder ähnlichem liegt.
Die Mehrmalsbenutzung und größere Trefferfähigkeit ist bei einer Keule wirklich gegeben. Aber wenn man den Stein wirft oder eher stößt, ist der Abstand größer und außerdem ist bei Großwild (wieder das Mammut im Hinterkopf) die Keule bestimmt nicht so effektiv wie ein Stein und bei Kleinwild (ein Pekari ist ein kleines Schwein) der große Abstand nicht so wichtig.

ja die bilder wie man sie noch heute in einigen büchern über die steinzeitjagt findet! für die jagt auf große tiere wie das mammut gibt es sehr wenige belege, aber einige fehldeutungen der funde. sicher wurden die überreste von kadavern ver- und bearbeitet und bei einer günstigen gelegenheiten auch einzeltiere gejagt, aber es war ein sehr schweres unterfangen solche riesen zu erlegen. meist wurden da lieber weniger gefährliche, wie zb. rentier und pferd, erlegt. und fallgruben in den dauerfrostboden der mammutsteppe zu graben ist, mit den mitteln die damals zur verfügung standen, fast unmöglich. einen entsprechend großen stein auf ein um die 3m hohes tier, auch wenn es verletzt auf dem boden liegt ist es noch gewaltig und es bedarf schon eines schweren brockens um etwas zu erreichen, zu schleudern - naja ( allerdings läuft es sich dann, auf der flucht nach einem fehlwurf, ohne stein besser :rolleyes: ). will sagen, jagt auf mammut scheidet für unsere überlegungen über den gebrauch der keule als jagtwaffe aus, weil zu selten und ungeeignet. fallgruben und damit steine auch - da werden wohl eher die speere benutzt worden sein.
mir geht es um den gebrauch der keule bei der jagt auf die tiere von der größe des pferde, saiga-antilope, hirsche, auch moschusochse und bison - oder kleiner.
 
Meine Mammutjagdvorstellungen waren wirklich Klischeebehaftet.:rotwerd:

da werden wohl eher die speere benutzt worden sein.
Die Speere werden auch bei den kleineren Tieren mitgenutzt worden sein. Da ist ja der mögliche Abstand (der mir bei einem Moschusochsen oder Wisent auch sehr wichtig wäre) größer als bei der Keule und die Treffgenauigkeit besser als beim Stein.
 
Ich möchte darauf hinweisen, dass bis heute Rinder und Schweine "gekeult" werden.Bis vor nicht allzu langer Zeit erfolgte dies auch noch mit einem Holzhammer.

Ein guter Schlag auf den Schädel und es ist aus. Das erstechen, mit Speer oder Messer ist immer eine blutige, langwierige und nicht ungefährliche Angelegenheit, auch bei einem kleinerm Tier wie einem Wildschwein.
 
[font=&quot]übles dingen
aber stimmt, die indianer hatte ich ganz vergessen.
und auch die von dir angeführte art die keule bei der jagt einzusetzen ist für mich die so ziemlich einzige, die sinn macht (es sei denn man jaz austern und kloppt die dann nur mit der keule kaputt usw...)

aber was ist denn ein [/font]Pecaries?
 
nikolai schrieb:
[font=&quot]aber was ist denn ein [/font]Pecaries?

pekaris/nabelschweine sind, wie themistokles schon sagte, kleine schweine, unseren wildschweinen ähnlich und heute in süd- und mittelamerika lebend ( im tertiär auch im heutigen europa ).
 
folgender link ist für das thema interessant, der den fund einer figur aus der altsteinzeit beschreibt. neben der deutung als "tanzende venus vom galgenberg" wird in ihr auch, von anderer seite, ein "jäger mit geschulterter keule" gesehen :

http://www.winzerin.at/Fanny.htm
 
interessant für dieses thema ist ein 4700 jahre alter moorfund (6/2003, lkr. aurich). es handelt sich um eine 'kugelkopfkeule' aus holz. sie besteht aus einem, mit dem messer geschnitzten, runden keulenkopf und einem 68,5 cm langen stiel, der am unteren ende schräge einkerbungen (verzierungen) aufweist. eine sehr ähnliche keule aus eibenholz, mehr oval und mit einem etwas längeren stiel, wurde 1959 (wiesmoor, lkr. wittmund) gefunden.

(quelle aid, 3/2005)
 
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