Munin_der_Rabe
Neues Mitglied
Hallo ihr Lieben, :winke:
(ich hoffe, ich habe das richtige Unterforum ausgewählt; von der Zeit her würde der im Titel erwähnte Herr zwar schon fast ins Mittelalter passen, bleiben wir aber doch lieber mal bei 'Spätantike')
Also, ich hab ein paar Fragen zu einer bestimmten Person. Ich schreibe nämlich hobby-mäßig an einem Roman und die Person nimmt darin eine wichtige Rolle ein- und ich möchte in historischer Hinsicht möglichst authentisch schreiben. :fs:
Die Rede ist von Zosimos von Panopolis.
Microsoft Encarta bezeichnet ihn als ältesten alchimistischen Schrifsteller, der in Alexandria Anfang des 5. Jahrhunderts als Gnostiker gelehrt haben soll. Als sein Hauptwerk wird die so genannte „Enzyklopädie“ erwähnt, die das gesamte Wissen seiner Zeit zusammenfassen soll.
Nun, wenn man sich im Internet auf die Suche begibt, findet man hie und da einige wenige Informationen zu seiner Person. Wikipedia spuckt gleich eine ganze Reihe verschiedener „Zosimusse“ aus, nämlich folgende:
- ein christlicher Märtyrer unter Trajan
- der legendäre erste Bischof von Augsburg
- ein Papst im 5. Jahrhundert
- ein spätantiker Historiker um 500
- der Autor einer apokryphen Schrift des 5./6. Jh.
- ein Bischof von Syrakus Mitte 7. Jh.
- und schließlich: ein griechischer Alchimist des späten 4. und frühen 5. Jh., Zosimus oder Zosimos aus Panopolis
Außerdem heißt es in der Wikipedia, der für mich relevante Zosimos habe 28 Bücher über die Alchimie, die sog. „Chemeutika“ verfasst.
Die von Encarta erwähnte ‚Enzyklopädie’ ist dort allerdings nicht erwähnt. (Von der Logik her müsste die doch eher dem spätantiken Historiker zuzuschreiben sein?)
Also, wem glaubt man hier nun? Bei Wikipedia sollte man ja generell nicht ganz unkritisch sein, aber hier ist Wikipedia ausführlicher- immerhin gibt es sogar einen eigenen Eintrag für Zosimos aus Panopolis.
So, genug geredet, nun zu konkreten Fragen:
War Zosimos als Gnostiker ein Christ? Wie ich gelesen habe, bekannten sich die meisten gnostischen Richtungen zum Christentum, (obwohl sie sich deutlich vom frühkirchlichen Glauben unterschieden), trotzdem hieß Gnostizismus eben nicht zwingend Christentum. Könnte man irgendwie herausfinden, ob ‚mein’ Zosimos Christ war?
Eine englische Seite sagt über ihn:
A third century Gnostic mystic and alchemist. He authored an encyclopaedic treatise on alchemy, which remains the oldest text on the subject. His writings showed him not only to be versed in Egyptian, Greek and Arabic lore of alchemy, but Christianity as well. His book described mystical visions combining both Christian and pagan constituents.
Also war er vielleicht ein ziemlich offener Christ oder Anhänger älterer Religionen, der sich an den christlichen Lehren interessierte?
Was meint ihr?
Außerdem heißt es ja, er habe an der Bibliothek von Alexandria gelehrt. Darf man sich das heute wie eine Art Universität vorstellen? Oder eine Gemeinschaft von Gelehrten, die Wissen aufbereiten und weitergeben…?
Nun, ich denke, das war’s von mir. Entschuldigt den vielen Text wegen der paar Fragen, aber das Thema liegt mir nun mal am Herzen.
Grüße,
Munin
(ich hoffe, ich habe das richtige Unterforum ausgewählt; von der Zeit her würde der im Titel erwähnte Herr zwar schon fast ins Mittelalter passen, bleiben wir aber doch lieber mal bei 'Spätantike')
Also, ich hab ein paar Fragen zu einer bestimmten Person. Ich schreibe nämlich hobby-mäßig an einem Roman und die Person nimmt darin eine wichtige Rolle ein- und ich möchte in historischer Hinsicht möglichst authentisch schreiben. :fs:
Die Rede ist von Zosimos von Panopolis.
Microsoft Encarta bezeichnet ihn als ältesten alchimistischen Schrifsteller, der in Alexandria Anfang des 5. Jahrhunderts als Gnostiker gelehrt haben soll. Als sein Hauptwerk wird die so genannte „Enzyklopädie“ erwähnt, die das gesamte Wissen seiner Zeit zusammenfassen soll.
Nun, wenn man sich im Internet auf die Suche begibt, findet man hie und da einige wenige Informationen zu seiner Person. Wikipedia spuckt gleich eine ganze Reihe verschiedener „Zosimusse“ aus, nämlich folgende:
- ein christlicher Märtyrer unter Trajan
- der legendäre erste Bischof von Augsburg
- ein Papst im 5. Jahrhundert
- ein spätantiker Historiker um 500
- der Autor einer apokryphen Schrift des 5./6. Jh.
- ein Bischof von Syrakus Mitte 7. Jh.
- und schließlich: ein griechischer Alchimist des späten 4. und frühen 5. Jh., Zosimus oder Zosimos aus Panopolis
Außerdem heißt es in der Wikipedia, der für mich relevante Zosimos habe 28 Bücher über die Alchimie, die sog. „Chemeutika“ verfasst.
Die von Encarta erwähnte ‚Enzyklopädie’ ist dort allerdings nicht erwähnt. (Von der Logik her müsste die doch eher dem spätantiken Historiker zuzuschreiben sein?)
Also, wem glaubt man hier nun? Bei Wikipedia sollte man ja generell nicht ganz unkritisch sein, aber hier ist Wikipedia ausführlicher- immerhin gibt es sogar einen eigenen Eintrag für Zosimos aus Panopolis.
So, genug geredet, nun zu konkreten Fragen:
War Zosimos als Gnostiker ein Christ? Wie ich gelesen habe, bekannten sich die meisten gnostischen Richtungen zum Christentum, (obwohl sie sich deutlich vom frühkirchlichen Glauben unterschieden), trotzdem hieß Gnostizismus eben nicht zwingend Christentum. Könnte man irgendwie herausfinden, ob ‚mein’ Zosimos Christ war?
Eine englische Seite sagt über ihn:
A third century Gnostic mystic and alchemist. He authored an encyclopaedic treatise on alchemy, which remains the oldest text on the subject. His writings showed him not only to be versed in Egyptian, Greek and Arabic lore of alchemy, but Christianity as well. His book described mystical visions combining both Christian and pagan constituents.
Also war er vielleicht ein ziemlich offener Christ oder Anhänger älterer Religionen, der sich an den christlichen Lehren interessierte?
Was meint ihr?
Außerdem heißt es ja, er habe an der Bibliothek von Alexandria gelehrt. Darf man sich das heute wie eine Art Universität vorstellen? Oder eine Gemeinschaft von Gelehrten, die Wissen aufbereiten und weitergeben…?
Nun, ich denke, das war’s von mir. Entschuldigt den vielen Text wegen der paar Fragen, aber das Thema liegt mir nun mal am Herzen.
Grüße,
Munin
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