Kontinuität und Diskontinuität Hitlers

Lylaila

Neues Mitglied
Hey ihr Lieben,
auch ich stecke zur Zeit im Abi. Mein Thema für eine Präsentationsprüfung ist die Kontinuität und Diskontinuität der NS - Außenpolitik. Der Bezugsrahmen spannt sich ab 1871 auf.
Ich hab die Präsentation und eine Dokumentation bereits abgegeben.
Ich wollte nur noch einmal fragen, ob ihr mir eine Art "Hilfestellung" geben könntet.
Ich habe mir die außenpolitischen Vorgehensweisen von Bismarck, Wilhelm II., der Weimarer Republik und natürlich die Hitlers bereits durchgelesen, bzw gelernt.
Ich möchte nur, dass ich nicht völlig falsch davor bin, denn diese Note entscheidet, ob ich mein Abi bestehe oder nicht und ich möchte daher gerne auf Nummer sicher gehen..
Also Diskontinuität der NS Zeit habe ich mir folgendes rausgesucht :
- Die Verschleierungstaktik Hitlers
- Eine Außenpolitik die auf Rassenpolitik aufgebaut ist
- Eine utopisch weite Ausdehnung Deutschlands ("bis zum Ural")

Kontinuität denke ich, soll ich mit Bismarck, Wilhelm II., und der Weimarer Republik vergleichen, bzw, soll ich sagen, was Hitlers Außenpolitik übernommen hat
Ich wollte da also schrittweise vorgehen, bis jetzt habe ich Folgendes:
Zu Bismarck:
- Hitler geht verschiedene Bündnisse ein, bzw Pakts (natürlich nicht aus dem gleichen Grund wie Bismarck)
- Hitler beteuert seine Friedesabsichten (in gewisser Weise wie Bismarck, jedoch mit anderem Hintergrundgedanken)
Zu Wilhelm II. :
- Hitler grenz Russland aus
- Er geht keine Bündnisse mit Russland ein
Zur Weimarer Republik:
- Revision des Versailler Vertrages ganz klar
- Aufrüstung Deutschlands und Weltmachtstatus

Bitte nicht falsch verstehen, ich möchte nicht, dass ihr mir meine Prüfung mit vorbereiten sollt, ich möchte nur wissen, ob ich soweit gut davor bin oder ob das Ramsch ist, den ich schreibe..
Ich freue mich auf eine Diskussionsrunde und bedanke mich im Vorraus :)
 
Mit ist jetzt nur gerade das ins Auge stochen:

Hitler grenz Russland aus
- Er geht keine Bündnisse mit Russland ein

Hast du schon mal was vom Deutsch-sowjetische Nichtangriffspakt gehört?
 
Ja schon, allerdings ist das ja für alle anderen eine Art "Schock" da der Pakt ja quasi Todfeinden unterliegt.. Sein Vorteil bestand ja nur in dem Zusatzprotokoll, mit dem er Polen angreifen konnte..
Aber du hast recht, ich seh auch grad, dass das Blödsinn ist..Also was ich geschrieben habe
 
Was in Deiner Aufstellung vielleicht noch ergänzt werden könnte, ist das Verhältnis zu den direkten Nachbarn - insbesondere Frankreich, Polen, Österreich, Niederlande. Im Gegensatz zu mir können Dir andere hier im Forum sicherlich aus dem Stehgreif Quellen liefern.
Ich würde insgesamt die durchgehende Rivalität/Feindschaft Frankreich und ab 1918 auch dem neugeschaffenen polnischen Staat gegenüber hervorheben.
Das Verhältnis zu den Niederlanden bzw. der Habsburgermonarchie/Österreich hingegen war einem Wandel unterworfen. Die Niederlande waren wirtschaftliches Einflußgebiet vor dem WK I., neutrale Partner im WK I und im WK II plötzlich Invasionsopfer/Durchmarschgebiet. Österreich war zu KuK-Zeiten bis in den WK I als einigermaßen gleichberechtigter Partner akzeptiert. Nach dem mit dem verlorenen Krieg einhergehenden Bedeutungsverlust wurden ehemals souveräne deutschsprachige Reste der Donaumonarchie (in erster Linie Österreich, aber auch die Sudeten) praktisch eingemeidet.

Zweite - offene - Frage: Deutschlands Verhältnis zum Völkerbund bzw. zu anderen internationalen Vertragswerken? (u. a. auch Genfer Konvention, Haager Landkriegsordnung?).

Hoffe gehelft zu haben - viel Erfolg!
 
Zur Weimarer Republik:
- Revision des Versailler Vertrages ganz klar
- Aufrüstung Deutschlands und Weltmachtstatus

Zum territorialen Revisionsanspruch der Weimarer Republik wäre zu präzisieren, dass sich dieser nach Osten richtete (polnische Grenzen). Nach Westen siehe diese Regelung:
Verträge von Locarno ? Wikipedia

Bzgl. der Aufrüstung ist die Außenpolitik durchwachsen: sicher hatten auch die SPD-Reichskanzler die Beseitigung der Rüstungsschranken des Versailler Vertrages im Blick, aber diese Aufrüstung ist sicher nicht mit den Plänen Hitlers und dem vom Dritten Reich 1933-39 realisierten Umfang zu vergleichen (es gab Schubladenpläne von 30 Divisionen, auf die die Aufrüstung im NS in der ersten Phase zurückgreifen konnte, aber eben nicht mehr). Den Weltmachtstatus könnte man ebenfalls in dieser Weise kontrovers diskutieren; eher könnte man auf die Selbstverteidigung des Deutschen Reiches gegenüber dem Status der 100.000-Mann-Reichswehr abheben (wodurch das Deutsche Reich selbst gegenüber einer Mittelmacht wie Polen abfiel).
 
Danke zunächst schonmal !

An Neddy:
Ja, die Feindschaft ist schon ein herausragender Punkt, allerdings muss ich bedenken, dass ich nur 10 Minuten Redezeit habe. Und die ist verdammt schnell um.. Ich muss das ganze so gut wie möglich komprimieren und auf den Punkt bringen. Danach gibt es noch 20 Minuten Kolloqium - da könnte sowas eventuell drankommen. Daher danke für den Tipp, das werde ich seperat noch alles erlernen.
Da es ja eben um die Kontinuität geht und auch bewertet wird, wo ich meinen Schwerpunkt gesetzt habe, GLAUBE ich, dass ich vlt meinen Schwerpunkt noch auf andere politische Dinge stützen kann? Also vlt genau die Vertragswerke, von denen bei dir schon die Rede waren?

An Silesia:
Ja! Hab ich in meiner Powerpoint sogleich noch eben geändert :D Danke.
Verträge von Locarno und Rapallo kann ich nun auch schon auswendig, sollten dazu noch Fragen kommen, werde ich die beantworten können denke ich.

Dann zu den Aufrüstungen, danke - ich hätte mir das so wahrscheinlich zurecht gebrabbelt..
Und zu dem Weltmachtstatus..
Hitler wollte doch den Weltmachtstatus oder? Mit GB als "Meeresoberhaupt" und Deutschland auf festem Boden.
Oder meinst du damit nur, dass das nicht mit der WR zusammenhängt?
 
Im Prinzip hast Du die vier relevanten Phasen erfaßt, zudem sind schon wesentliche Aspekte der Außenpolitik von Dir aufgelistet, allerdings noch wenig strukturiert.

Ein wichtiger Aspekt ist nicht berücksichtigt, das Wechselspiel zwischen innen und außenpolitischen Ziele und ihre wechselseitige Funktionalisierung.

Dennoch sehe ich ein grundsätzliches Problem in Hinblick auf die Darstellung der Kontinuität bzw. Diskontinuität. Für die einzelnen Phase benennst Du unterschiedliche Aspekte, die es verhindern, Konstanz oder Brüche deutlich zu machen.

Mein Vorschlag wäre, mindestens ein Thema (z.B. Durchsetzung der Großmachtinteressen, Bündnisaffinität etc.) auszuwählen, das Du exemplarisch für alle vier Phasen beleuchtest.

- Welche Akteure?
- Was wurde getan?
- Was stand sonst noch zur Diskussion als Alternative?
- Welche Motive verfolgten die einzelnen Akteure?
- Was waren ihren Gegenspieler?
- Was waren deren Ziele und Motive?
- Wie war der Verlauf?
- Was war das Ergebnis?
- Wie hat das Ergebnis folgende historische Situationen beeinflußt?
- Was ist die Konstanz an dieser Entwicklung?
- Wo sind die Brüche?

Das könntest Du beispielsweise bzw. exemplarisch an der außenpolitischen Haltung zu:
- England
- Frankreich
- Russland
- Polen

darstellen. Das würde Deine Gedanken ein wenig zusätzlich strukturieren.
 
Zuletzt bearbeitet:
:) Yes!

Da bekommt das ganze aber eine Menge Ordnung..
Nach deinem Eintrag könnte ich mir sehr gut vorstellen, die Bündniverhältnisse zwischen dem Deutschen Reich/Deutschland und Russland raus zu arbeiten..
Über die kann man ja nun wirklich eine Menge sagen.
Ganz grob -
Bismarck wollte stets ein positives Bündsnis mit R, um des Friedens willen.
Wilhelm II. lehnte jegliche Bündnisse ab (Bsp.: Rücksicherungsvertrag, etc.)
In der Weimarer Republik - Frieden von Rapallo, raus aus der Isolation
Und natürlich der Hitler - Stalin - Pakt.
Das wären ja nun lediglich die herausragensten Punkte..

Wenn ich dann noch eventuell als zusätzlichen Punkt, von Neddy vorgeschlagen, Frankreich als "alter ewiger Feind" darstellen könnte, meinen Schwerpunkt allerdings auf das obige Thema verwende, dann hab ich meine 10 Minuten sowieso schon voll.. Und dann werden sich die Fragen mit Sicherheit auch weitgehend beschränken..
Which means - gezielte Vorbereitung und nicht das komplette Beet von A-Z (allerdings im Verhältnis dazu wäre ich sicher schon bei V oder so :D)

Klingt das alles plausibel? Dann würde ich mich wirklich grade mit einer Unmenge an Motivation ins Thema stürzen! :)
 
Wichtig, aber darauf hast Du bereits in #1 hingewiesen, ist bei Hitler das Lebensraummotiv im Osten.

Es erweitert den klassischen Großmachtanspruch eines KW2 und wendet sich vom "kolonialen Erbe" weitgehend ab und zielt in seiner Außenpolitik darauf ab, das "Großdeutsche Reich" blockadeunabhängig gegenüber den westlichen "Seemächten" zu machen.

Unter Historikern ist es strittig, ob dieses die endgültige Zielsetzung Hitlers war, oder lediglich die Vorbereitung für den "globalen Konflikt" mit der USA.

Der Kampf um die Ostgebiete in Rußland (Öl, Erz und Weizen) als Präludium für die weltweite Supremacie "Großdeutschlands"?????

Und an diesem Punkt hättest Du einen sehr deutlichen Bruch zur ursprünglich auf Mäßigung abzielende Politik von Bismarck und einen sich kontinuierlich erweiternden Begriff bzw. Anspruch auf eine "Großmachtstellung" Deutschlands
 
Zuletzt bearbeitet:
Lylaila schrieb:
Wilhelm II. lehnte jegliche Bündnisse ab (Bsp.: Rücksicherungsvertrag, etc.)

Mit Verlaub, das ist einfach nur unzutreffend. Wilhelm wollte den rückversicherungsvertrag von 1890 sehr verlängern; es waren die Herrn des Auswärtigen Amtes und vor allem der neue Reichskanzler Caprivi, der sogar mit seinem Rücktritt drohte, die ihm dies ausgeredet haben. Wilhelm wollte auch später, Stichwort Vertrag von Björkö, mit Russland eine Vereinbarung erreichen.

Außerdem hat sich Wilhelm auch um ein Bündnis mit Großbritannien bemüht; später musstes die schon an dem Flottenrüsten und der sich gegenüberstehenden Blöcke scheiter.

Bismarck hat 1857 zum Thema BÜndis mit Großbritannien viel wahres festgehelten:

"Ich habe, was das Ausland anbelangt, in meine Leben nur für England und seine Bewohner Sympathie gehabt und bin stundenweise noch nicht frei davon; aber die Leute wollen sich ja von uns nicht lieben lassen."(1)

(1) Bismarck an Leopold von Gerlach am 11.05.1857
 
Danke auch für diesen Beitrag, alles was meine Fehler korrigiert und richtig stellt nehme ich dankend entgegen!
Ich sollte also besser mit Namen und Taten aufpassen. :)
 
Der Kampf um die Ostgebiete in Rußland (Öl, Erz und Weizen) als Präludium für die weltweite Supremacie "Großdeutschlands"?????

Und an diesem Punkt hättest Du einen sehr deutlichen Bruch zur ursprünglich auf Mäßigung abzielende Politik von Bismarck und einen sich kontinuierlich erweiternden Begriff bzw. Anspruch auf eine "Großmachtstellung" Deutschlands

Den Punkt hab ich noch nicht ganz durchblickt..
Meinst du damit, dass im Laufe der Zeit Deutschland als Großmacht immer weiter ins Wunschdenken reingerutscht ist? Also, dass die Herrschenden Deutschland gern als Großmacht gesehen hätten? Grob vereinfacht der obere Satz: Der Kampf um die Ostgebiete als characktergebend für die weltweite Großmachtstellung Deutschlands?!
 
[FONT=Arial,Helvetica,sans-serif]http://www.dhm.de/lemo/html/kaiserreich/aussenpolitik/buendnissystem/index.html
Einige Tage nach der Entlassung Bismarcks 1890 wurde der Rückversicherungsvertrag auf Betreiben Wilhelms II. nicht verlängert. Die Risse im europäischen Bündnissystem waren nicht mehr zu übersehen
Daher kam mein Gedanke, Wilhelm II. lehnte einen Rücksicherungsvertrag mit Russland ab. Aber wie gesagt wurde, war es Caprivi:)
[/FONT]
 
dass im Laufe der Zeit Deutschland als Großmacht immer weiter ins Wunschdenken reingerutscht ist? Also, dass die Herrschenden Deutschland gern als Großmacht gesehen hätten?

Mit der Reichsgründung 70/71 trat das Deutsche Reich relativ spät als mitteleuropäische Großmacht auf den Plan und mußte sich in das durchaus komplizierte europäische Machtgleichgewicht einpassen.

Seine Stärke war die zentrale Lage, die es ihm ermöglichte, eine rasche Schwerpunkverlagerung seiner Außen- und Militärpolitik vorzunehmen. und diese Eigenschaft war zugleich seine Schwäche.

Die Lösung, die Bismarck präferierte, war primär eine diplomatische durch die ensprechenden Verträge mit den anderen europäsichen Großmächten.

Diese außenpolitische Konzeption trat mit dem Abgang des "Lotsen" zunehmend in den Hintergrund und in dem Maß, wie sogenannte partiotische Gruppen (Deutschnationale, Kolonialverein etc.) unter anderem aus der wirtschaftlichen Position des DR weitergehende Großmachtpositionen des DR ableiteten, wurde sie zunehmend aggressiver (was nicht heißen soll, dass nicht auch andere europäische Mächte aggressive Zielsetzungen verfolgt haben).

Diese Situation vor dem WW1 war sehr stark geprägt durch die Rivalität im Rahmen des auf Kolonialerwerb ausgerichteten Imperialismus.

Aufgrund seiner wirtschaftlichen Stärke (Industriealisierung und Export) war das Deutsche Reich dennoch in der Lage während des Kaiserreichs unterschiedliche Optionen zu verfolgen und war nicht zwangsläufig auf eine militärische Konfrontation festgelegt.

Im Rahmen einer primär wirtschaftlichen Expansion hätte das DR durch Investitionen die dominierende Großmacht auf dem Kontinent (stark auch auf Teilen des Balkans etc.) werden können. Die natürlich durch entsprechende diplomatische Verträge abgesichert hätte werden müssen.

Die Alternative basierte auf der militärischen "Machtprojektion" und stützte sich auf die Armee und zunehmend auch auf die Flotte der Kaiserreichs und verstärkte eher die Isolation. Die Intention dieser Außenpolitik war, durch Stärke als Partner attraktiv zu werden, primär für GB. Und verfolgte das Ziel, die zunehmende Isolation der DR zu durchbrechen (Stichwort: Einkreisungspolitik).

Mit dem Ausbruch bzw. der Herbeiführung des WW1 stand die Frage an, ob, das DR sich als hegemoniale Großmacht auf dem Kontinent durchsetzt. Der Versuch scheiterte.

Diesen Faden griff Hitler auf und versuchte erneut, mit einem noch gigantischeren Anspruch an die zu erobernden Bereiche, die hegemoniale Großmachtposition Deutschlands in Europa durchzusetzen. Und scheiterte ein zweites Mal.

Zu diesem sehr kurzen und teilweise auch verkürzenden Abriß, vergleiche auch die Arbeiten von Hillgruber und Hildebrand, auf die ich mich primär beziehe (jegliche Fehlinterpretationen sind natürlich mir und nicht den beiden Herren anzlasten :D)
 
Zuletzt bearbeitet:
Einige Tage nach der Entlassung Bismarcks 1890 wurde der Rückversicherungsvertrag auf Betreiben Wilhelms II. nicht verlängert. Die Risse im europäischen Bündnissystem waren nicht mehr zu übersehen
Daher kam mein Gedanke, Wilhelm II. lehnte einen Rücksicherungsvertrag mit Russland ab. Aber wie gesagt wurde, war es Caprivi:)


Ich habe an meinen Ausführungen nichts zu korrigieren. Du kannst diese Vorgänge, bei denen auch der Vortragende Rat von Holstein eine maßgebliche Rolle gespielt hat, im dem Werk von Canis, Von Bismarck zur Weltpolitik, Deutsche Außenpolitik von 1890-1902, in Detail nachlesen.

Von Bismarck zur Weltpolitik - Google Bücher

Auch das renomierte DHM kann sich irren.:winke:
 
thanepower schrieb:
Diese außenpolitische Konzeption trat mit dem Abgang des "Lotsen" zunehmend in den Hintergrund und in dem Maß, wie sogenannte partiotische Gruppen (Deutschnationale, Kolonialverein etc.) unter anderem aus der wirtschaftlichen Position des DR weitergehende Großmachtpositionen des DR ableiteten, wurde sie zunehmend aggressiver (was nicht heißen soll, dass nicht auch andere europäische Mächte aggressive Zielsetzungen verfolgt haben).

Welche außenpolitische Konzeption meinst du genau? Auch die Nachfolger von Bismarck strebten vertagliche Bindungen mit den europäischen Nachbarn an. Capriv war hier beispielsweise auf dem Handelssektor sehr rege.

Nach Bismarcks erzwungen Abgang ging es den neuen verantwortlichen Politikern im AA darum, ein Bündnis mit Großbritannien zu realisieren. Sie verkannten dabei, das dies zu jener Zeit unrealisitisch war, denn das einzige was für Großbritannien vom großen Interesse war, war deie "Sprengung" der Bindungen der drei Kaiserreiche. Da hat Salisbury fleißig dran gewerkelt und das Deutsche Reich hat ihm 1890 auf dem Silbertablett alles ohne jeden Preis serviert. Es gab nunmehr für Großbritannien überhaupt gar keinen Grund mehr, sich vertraglich an das Deutsche Reich zu binden.

Die deutsche Außenpolitik nach Bismarck litt sehr unter der Unberechenbarkeit und der fehlenden Kontinuität. Auf jeden Fall bleibt aber unter dem Strich, dass das Deutsche Reich eine Bindung zu einer der Flügelmächte Eurpoas bemüht war. Wie geschickt man dabei vorging, das steht dann auf einen anderen Blatt.
 
Welche außenpolitische Konzeption meinst du genau? Auch die Nachfolger von Bismarck strebten vertagliche Bindungen mit den europäischen Nachbarn an.

Es ging um den Übergang von einer vertragsorientierten, defensiven Denkweise, die die Saturierung in den Vordergrund gestellt hat sukzessive zu einer offensiveren Denkhaltung, die auf Expansion aus war.

Dass seine Nachfolger auch an Verträgen interessiert waren steht außer Frage, dennoch änderte sich der gesamte Stil des Auftretens dem Ausland gegenüber, Stichwort, martialisch bis militaristisch, erratisch bzw. unberechenbar etc. Aspekte, auf die Du auch hinweist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Es ging um den Übergang von einer vertragsorientierten, defensiven Denkweise, die die Saturierung in den Vordergrund gestellt hat sukzessive zu einer offensiveren Denkhaltung, die auf Expansion aus war.

Dass seine Nachfolger auch an Verträgen interessiert waren steht außer Frage, dennoch änderte sich der gesamte Stil des Auftretens dem Ausland gegenüber, Stichwort, martialisch bis militaristisch, erratisch bzw. unberechenbar etc. Aspekte, auf die Du auch hinweist.

Da habe ich dich dann wohl missverstanden.:winke:
 
Die Alternative basierte auf der militärischen "Machtprojektion" und stützte sich auf die Armee und zunehmend auch auf die Flotte der Kaiserreichs und verstärkte eher die Isolation. Die Intention dieser Außenpolitik war, durch Stärke als Partner attraktiv zu werden, primär für GB. Und verfolgte das Ziel, die zunehmende Isolation der DR zu durchbrechen (Stichwort: Einkreisungspolitik).
Diese Alternative wurde doch zu Zeiten Wilhelm II. verfolgt, richtig? Und in der Weimarer Republik scheiterte sie. Diese griff Hiler wieder auf. Soweit korrekt? :winke:
 
Nein, sie scheiterte nicht in der Weimarer Republik, weil dort über lange Jahre eine erfolgreiche Außenpolitik durchgeführt wurde, beispielsweise durch Stresemann

Gustav Stresemann ? Wikipedia

Diese Politik scheiterte im Kaiserreich unter KW2 und erlebte ihren Untergang 1918.
 
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