Kurland-Kessel 1944/45

...., hätten sie ihre ausweglose Situation erkannt und sich ergeben. .

Das hætte dann aber kollektiv zu einem Stichtag geschehen muessen...

Jedem, der nicht mehr mitmachen wollte, wurde doch der kurze Prozess gemacht. Bis zuletzt sind Leute als Deserteure, Wehrkraftzersetzer und Verræter erschossen oder gehængt worden.
Konsequenz: lieber mitmachen, in der Hoffnung, irgendwie lebend da raus zu kommen. Das hat mit Propaganda und Endsieg-Glaube nichts zu tun.
(Auch wenn es das vielleicht noch vereinzelt gegeben haben mag)

Gruss, muheijo
 
...für den einfachen Soldaten mag das gelten. Deshalb habe ich ja auch die Führungsebene vom Befehlsempfänger unterschieden. Die Generalität hätte durchaus die Möglichkeit gehabt Verhandlungen zu führen, einen Kapitulationstermin festzulegen oder die Konsequenzen bei Desertion zu ändern. Gerade die exponierte, weil abgeschnittene Lage des Kurlandes hätte solche Schritte möglich gemacht. Ich kann mir ein solches "Durchhalten" nicht ohne eine durch NS Ideologie geprägte Motivation erklären.
 
...Die Generalität hätte durchaus die Möglichkeit gehabt Verhandlungen zu führen, einen Kapitulationstermin festzulegen oder die Konsequenzen bei Desertion zu ändern.

Das bezweifele ich aber ganz stark. Wære aber einen eigenen Thread wert; angeklungen ist das Thema ja schon im Stalingrad-Thread betr. Paulus.
Vielleicht wære man nicht erschossen worden, aber ob ein erzwungener Selbstmord die bessere Alternative war?
Ich denke dass Grundproblem war, dass man nie genau wusste, wer zu den "Loyalen" zæhlt, und wer ggf. bereit war, gegen Hitler zu arbeiten. Und das wære es ja letztenendes gewesen.
Das Ergebnis des Stauffenberg-Attentats war ja sicherlich noch bei allen present.

Gruss, muheijo
 
Man muss bedenken, dass eine Räumung gar nicht möglich war. Die östliche Ostsee ist bis in den April vereist und die Flüchtlinge in Ostpreußen waren gefährdeter.

Keine Ahnung ob dort hin und wieder vereist ist. Im Winter 44-45 definitiv nicht.

Aber als dann im laufe des April 45 konkrete Planungen zur Räumung aufgestellt wurden, gab es den benötigten Schiffsraum nicht mehr, den Treibstoff für die Truppen nicht mehr, um Libau und Windau zu erreichen.
Im Fussmarsch wären die motorisierten Russen vor den Deutschen in den Häfen gewesen, hätte also die von silesia angesprochene Katastrophe gegeben.
Es war wie überall: Aus.
 
...für den einfachen Soldaten mag das gelten. Deshalb habe ich ja auch die Führungsebene vom Befehlsempfänger unterschieden. Die Generalität hätte durchaus die Möglichkeit gehabt Verhandlungen zu führen, einen Kapitulationstermin festzulegen oder die Konsequenzen bei Desertion zu ändern. Gerade die exponierte, weil abgeschnittene Lage des Kurlandes hätte solche Schritte möglich gemacht. Ich kann mir ein solches "Durchhalten" nicht ohne eine durch NS Ideologie geprägte Motivation erklären.


Das gab es ja, siehe in Italien.
Wobei das schon lebensgefährlich für die Verantwortlichen war.

Aber wir sprechen hier von der Ostfront.
Es ist nicht anzunehmen, dass die Soldaten einem solchen Unterfangen ihrer Generäle gefolgt wären.
 
Der Winter 44/45 war bekannterweise ziemlich kalt. Eis bildet sich zumindest in den Meerbusen und der Rigaer Bucht immer. Hier mal eine Eiskarte von Ende März 1942, nach dem bekannten russischen Katastrophenwinter.
http://www.bsh.de/de/Meeresdaten/Beobachtungen/Eis/Historische_Karten/42_03_31.jpg


Die Häfen Libau und Windau liegen nicht in der Rigaer Bucht.
Ich weiß aus absolut zuverlässiger Quelle:D, dass den ganzen Winter über die Seeverbindung funktioniert hat.
 
Die Häfen Libau und Windau liegen nicht in der Rigaer Bucht. Ich weiß aus absolut zuverlässiger Quelle:D, dass den ganzen Winter über die Seeverbindung funktioniert hat.

Die Ostsee und Teile der Nordsee waren 40/41 wie auch 41/42 zugefroren.

Im Winter 1945 setzten die Schwierigkeiten nach dem kalten Januar (Flüchtlingstrecks bei unter 20Grad minus) auf See spätestens am 4. Februar 1945 ein:
"an der übrigen Front keine besonderen Kampfhandlungen. Wetter: bedeckt, mäßige Sicht, leichter Schneefall, Temp. bis -3 Grad Wege stark vereist. Eislage: Hafen Windau: Verkehr durch Packeis behindert, Hafen Libau: Verkehr zT nur mit Eisbrechern möglich."
Mehner, Geheime Tagesberichte.
Weitere Details lassen sich nur zuverlässig über das KTB der Skl klären, die zur Transportlage Informationen erhalten. Kann ich nachtragen.
 
RobertCraven schrieb:
Ich dachte die Zeiten, in denen man ungerügt die "Meisterleistungen" der Wehrmacht preisen.......

Ich denke, das man dies etwas differenzierter betrachten sollte.

Das kommt nämlich doch sehr darauf an, welches gerade konkret der Gegenstand der Betrachtung ist und dann anschließend bewertet wird.

Geht es beispielsweise um die Rolle der Wehrmacht, die sie bei der Behandung sowjetischer Kriegsgefangener oder deren Aussonderung gespielt hat? Oder die Art und Weise wie die Wehrmacht Partisanen bekämpft hat? Oder untersucht man die Wehmacht, wie sich sich als Besatzungarmee verhalten hat? Oder prüft man die Zusammenarbeit der Wehrmacht mit den Einsatzgruppen der SS? Auf diesem Gebieten sind fraglos zahlreiche Verbrechen begangen worden.

Aber auf rein miliätischen Gebiet hat die Wehrmacht doch so mache Meisterleistung vollbracht, das ist auch im Urteil der Alliierten vollkommen unstrittig.
 
Vielleicht helfen hier ein paar Fakten weiter.

Zwischen dem 8. Januar und dem 12. März 1945 wurden 8 Divisionen aus dem Kurlandkessel über See ohne größere Probleme und fast ohne Verluste abtransportiert. Danach nahm wegen der Inanspruchnahme durch Flüchtlingstransporte die Zahl der Kurlandgeleite ab, ging aber bis Anfang Mai weiter.
Kleinere Verluste traten am 26./27. März 1945 durch Torpedobomber, am 10. und 16. April durch ein U-Boot, am 24. April durch Luftangriff und am 1. Mai durch ein U-Boot ein, jeweils ein Schiff mit 1.000 – 1.500 BRT.
Bis Anfang Mai wurden kleinere Truppenteile abtransportiert, wie noch am 8. Mai GR 422 und Teile der 11. ID, in den letzten Tagen aber meist keine geschlossenen Verbände, sondern einzeln ausgesuchte Familienväter.
Im Gegenzug erfolgten bis zum Schluss Zuführungen; so kam ein Bekannter von mir, der bis dahin eine Abteilung einer Sturmgeschützbrigade kommandiert hatte, im April 1945 als Führerreserve, also ohne festes Kommando, in den Kessel.

Ich denke, dass alle dort eingeschlossenen Soldaten die Hoffnung hatten, vielleicht doch noch über See abtransportiert zu werden, eine Hoffnung, die sie der sonst sicheren sowjetischen Gefangenschaft vorzogen.

Auch am letzten Tage haben manche Verbände nicht die Waffen niedergelegt, da vom Kommando ausdrücklich darauf hingewiesen worden war, dass es sich um eine „Waffenruhe“, nicht um einen „Waffenstillstand“ handele. So ließen die sowjetischen truppen am 8. Mai etwa die 126. ID mit Waffen hinter sich und marschierten weiter Richtung Libau. Die 126. ID sammelte sich und marschierte hinterher. Am 9. Mai 1945 kam, etwa 10 km vor Libau, der Befehl zum Sammeln, die Division trat (mit Waffen) an und wurd für gefangen erklärt. Am 10. Mai übernahmen die sowjetischen truppen die Waffen, und am 11. Mai 1945 marschierte die Division geschlossen in Gefangenschaft.

Quellen:
Rohwer/Hümmelchen Chronik des Seekrieges 1939 – 1945.
Lose, Geschichte der rheinisch-westfälischen 126. Inf.Div. 1940-1945
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich denke, das man dies etwas differenzierter betrachten sollte.
[...]
Aber auf rein miliätischen Gebiet hat die Wehrmacht doch so mache Meisterleistung vollbracht, das ist auch im Urteil der Alliierten vollkommen unstrittig.

Ich bin ebenfalls um differenziertes Beurteilen bemüht. Natürlich kann man die Verbrechen der Wehrmacht nicht mit derem ausgeübten "Kriegshandwerk" gleichstellen. Mir geht es lediglich darum, eine zu positive und einseitige Bewertung der Kurlandkämpfe, die immer wieder dazu dient die Wehrmacht in ein besseres Licht zu rücken, zu kritisieren.

Es ist ein riesen Unterschied, ob man einzelne Aktionen, wie etwa Evakuierungen aufgreift oder ob man den Kurlandkessel als Heldentat an sich darzustellen versucht.

Die anfängliche Frage bezieht sich auf das Warum der Verteidigung. Sie stellt sich erneut, (ließt man die von kwschaefer dargelegten Fakten) wenn man bedenkt, dass es nicht nur Evakuierungen, sondern auch Zuführungen gab. Es ist also unwahrscheinlich, das Überleben der Soldaten als einziges Motiv für das Durchhalten anzunehmen.

Ob man dieses oder auch anderes Verhalten der Wehrmacht als "Meisterleistung" werten sollte, möchte ich doch zu bedenken geben. Das hört sich entschieden zu positiv und somit revisionistisch an. Eine differenzierte Beurteilung würde vielleicht mit Begriffen wie "durchdacht" oder "taktisch überlegt" oder "militärisch kalkuliert" arbeiten, aber mit "Meisterleistung"??? Würde man bei einem Bankräuber, dem es über lange Zeit hinweg gelingt sich mit seinen Geiseln in der Bank zu verschanzen von einer "Meisterleistung" sprechen? Handlungen können moralisch verwerflich sein, obwohl sie intelligent ausgeführt werden.
 
Die anfängliche Frage bezieht sich auf das Warum der Verteidigung. Sie stellt sich erneut, (ließt man die von kwschaefer dargelegten Fakten) wenn man bedenkt, dass es nicht nur Evakuierungen, sondern auch Zuführungen gab. Es ist also unwahrscheinlich, das Überleben der Soldaten als einziges Motiv für das Durchhalten anzunehmen.

Aus der Sicht des einzelnen Soldaten war es zweifellos die Hoffnung, doch noch abtransportiert zu werden. Dafür lohnte es sich nach deren Meinung, auch das Risiko auf sich zu nehmen., bei den fortdauernden Abwehrkämpfen zu sterben. Dieses Risiko zogen sie einer sicheren Gefangenahme durch die sowjetischen Truppen vor.

Würde man bei einem Bankräuber, dem es über lange Zeit hinweg gelingt sich mit seinen Geiseln in der Bank zu verschanzen von einer "Meisterleistung" sprechen?
Ich halte den Vergleich der in Kurland kämpfenden Wehrmachtseinheiten mit Bankräubern für völlig unangemessen.
 
Die anfängliche Frage bezieht sich auf das Warum der Verteidigung. Sie stellt sich erneut, (ließt man die von kwschaefer dargelegten Fakten) wenn man bedenkt, dass es nicht nur Evakuierungen, sondern auch Zuführungen gab.

Siehe oben, Hinweise habe ich gegeben.

Dazu gibt es inzwischen eine neuere Veröffentlichung, die das in der MGFA-Veröffentlichung gesagt (u.a. Abwehrkämpfe am Nordflügel der Ostfront 1944/45) imho nun reißerisch aufmacht, wobei die Vorarbeiten von Grier auch schon von DRZW Band 8 zitiert worden sind:

Howard D. Grier: Hitler, Dönitz, and the Baltic Sea: The Third Reich's Last Hope, 1944-1945 (Publ. der Dissertation: Hitlers baltic strategy)
 
Ich denke, dass alle dort eingeschlossenen Soldaten die Hoffnung hatten, vielleicht doch noch über See abtransportiert zu werden, eine Hoffnung, die sie der sonst sicheren sowjetischen Gefangenschaft vorzogen.

Auch am letzten Tage haben manche Verbände nicht die Waffen niedergelegt, da vom Kommando ausdrücklich darauf hingewiesen worden war, dass es sich um eine „Waffenruhe“, nicht um einen „Waffenstillstand“ handele. So ließen die sowjetischen truppen am 8. Mai etwa die 126. ID mit Waffen hinter sich und marschierten weiter Richtung Libau. Die 126. ID sammelte sich und marschierte hinterher. Am 9. Mai 1945 kam, etwa 10 km vor Libau, der Befehl zum Sammeln, die Division trat (mit Waffen) an und wurd für gefangen erklärt. Am 10. Mai übernahmen die sowjetischen truppen die Waffen, und am 11. Mai 1945 marschierte die Division geschlossen in Gefangenschaft.

Quellen:
Rohwer/Hümmelchen Chronik des Seekrieges 1939 – 1945.
Lose, Geschichte der rheinisch-westfälischen 126. Inf.Div. 1940-1945

Irgendwo schwirrt auch noch die Geschichte eines Panzermajors herum, der in Kurland noch auf Freikorps machen wollte. Vielleicht zuviel Freikorpsgeschichten von 1919 gelesen. Und erst am 12. Mai kapitulierte. Ob die Geschichte stimmt?
Dass solche Ideen vorhanden waren, will ich gar nicht in Abrede stellen, aber die Russen sind vielfach erst nach Tagen bei den deutschen Verbänden aufgetaucht, die zuvor selbst "abrüsteten", das ist weiter nicht bemerkenswert.
Ich denke eine Geschichte, die ihre Entstehung einem "Fachgespräch" irgendwo zwischen dem 8. und 12. Glas verdankt.
 
Irgendwo schwirrt auch noch die Geschichte eines Panzermajors herum, der in Kurland noch auf Freikorps machen wollte. Vielleicht zuviel Freikorpsgeschichten von 1919 gelesen. Und erst am 12. Mai kapitulierte. Ob die Geschichte stimmt?

Jaja man schreibt auch, dass Kurland nie kapituliert hätte. Man ging nur in Gefangenschaft. Solche Spitzfindigkeiten sind Soldatenlatein.
Ich kann mir eher gut vorstellen, dass die Deutschen ab 7. Mai 1945 ziemlich ihrer Hoffnungen in Kurland beraubt wurden. Schweden hatte wegen der Kriegs- und Weltlage schon 1943 seinen Neutralitätsstatus aufgegeben. Eine Flucht nach Schweden war unmöglich. Und am 7./8. Mai 1945 gestand Deutschland seine Kriegsniederlage per Unterschriften ein.
 
Die anfängliche Frage bezieht sich auf das Warum der Verteidigung. Sie stellt sich erneut, (ließt man die von kwschaefer dargelegten Fakten) wenn man bedenkt, dass es nicht nur Evakuierungen, sondern auch Zuführungen gab. Es ist also unwahrscheinlich, das Überleben der Soldaten als einziges Motiv für das Durchhalten anzunehmen.


Lagebesprechung 16.3.1945 16.00 Uhr
"Der Chef des Gen.=Stabsd.H. bringt dem OBd.M. gegenüber zum ausdruck, dass nach seiner Auffassung der Entschluss des Führers, Kurland zu halten, mit auf die Seekriegslage zurückzuführen ist. Er bittet den OBd.M. ihn in seinen Bestrebungen Kurland zu räumen, zu unterstützen." Dönitz widerspricht, Halten und versorgen von Kurland lediglich eine Belastung, dagegen Westpreußen von entscheidender Bedeutung für die Seekriegsführung.
"Der Führer bestätigt ausdrücklich die Richtigkeit dieser Auffassung und setzt in längeren 'Ausführungen auseinander, welche Gründe, die allein auf dem Gebiet des Landkrieges liegen, ihn zu seinem Entschluss bewogen haben, Kurland nicht zu räumen. Im Verlauf der weiteren Aussprache meldet der OBM dem Führer, das der Abtransport von 5 divisionen etwa 5 Wochen benötigen wird und dass nach grober Schätzung je Tag etwa 2.000 Mann, 600 Pferde und 300 Fahrzeuge abtransportiert werden können. Der Führer beauftragt den OBM, diese Angaben nach den augenblicklichen Verhältnissen erneut überprüfen zu lassen."

Am 18.3. legt Dönitz detaillierte Zahlen vor.
Schluss-Satz "Der Führer nimmt diese Meldung entgegen, ohne sich nochmals zu diesem Thema zu äußern"
Kriegstagebuch des OKW Zweiter Halbband IV Seite 1618+1619


Ob man dieses oder auch anderes Verhalten der Wehrmacht als "Meisterleistung" werten sollte, möchte ich doch zu bedenken geben. Das hört sich entschieden zu positiv und somit revisionistisch an. Eine differenzierte Beurteilung würde vielleicht mit Begriffen wie "durchdacht" oder "taktisch überlegt" oder "militärisch kalkuliert" arbeiten, aber mit "Meisterleistung"??? Würde man bei einem Bankräuber, dem es über lange Zeit hinweg gelingt sich mit seinen Geiseln in der Bank zu verschanzen von einer "Meisterleistung" sprechen? Handlungen können moralisch verwerflich sein, obwohl sie intelligent ausgeführt werden.

Hmmmm....................
Nein. Man wird dem Bankräuber keine "Meisterleistung" unterstellen.
Wird man einen Menschen der dem strafbewehrten Stellungsbefehl folgt, mit einem Bankräuber vergleichen?
Nein.
Und der Rest sind Wortglaubereien.
 
aha! Der Unterschied zwischen einer um Objektivität bemühten historischen Beurteilung und Lobgesängen auf die Leistungen der Wehrmacht ist gewiss keine Wortglauberei!

Gerade der Führerbefehl, das Kurland unter allen Umständen zu halten, spricht doch für die ideologisch verblendete Motivation dieser Handlung. Wie kann man da noch Worte wie "Meisterleistung" in den Mund nehmen?

Die starrsinnige und auch in militärischer Sicht sinnlose Befehlsführung Hitlers, gerade gegen Ende des Krieges, würden nicht mal die Generäle, die an seinen letzten Lagebesprechungen teilnahmen, in Frage stellen. Noch am 24.4.45 (Erlass 88 875/45) forderte Hitler, die Verbindung zu Berlin wieder herzustellen um den Kampf um die Stadt siegreich beenden zu können. Unter anderem sollte aus nördlicher Richtung die Heeresgruppe Kurland für diese "Entsetzung" sorgen. Wenn das nicht verblendet war, was dann?

Das Beispiel mit dem Bankräuber habe ich gebracht um aufzuzeigen, dass schlechte Handlungen, die irgendwie geschickt ausgeführt werden, trotzdem moralisch verurteilt werden müssen. Das bezieht sich, wie schon mehrmals verdeutlicht, in erster Linie auf die Befehlshaber der Armee, nicht auf den einzelnen Soldaten. Doch auch das Argument, dass die Soldaten nur ihrem Stellungsbefehl folgten und daher moralisch integer seien, zieht nicht. So haben auch schon Andere, Üblere der damaligen Zeitgenossen, ihre Verbrechen zu rechtfertigen versucht.

Der "Kurlandkessel" war keine Heldentat und ist in keinster Weise, nicht mal militärisch-taktisch, des Lobes Wert. Wer das behauptet verherrlicht das Soldatentum, verkennt die historischen Umstände und demütigt alle Opfer dieses sinnlosen Unterfangens.
 
Zuletzt bearbeitet:
aha! Der Unterschied zwischen einer um Objektivität bemühten historischen Beurteilung und Lobgesängen auf die Leistungen der Wehrmacht ist gewiss keine Wortglauberei!

Gerade der Führerbefehl, das Kurland unter allen Umständen zu halten, spricht doch für die ideologisch verblendete Motivation dieser Handlung. Wie kann man da noch Worte wie "Meisterleistung" in den Mund nehmen?

Die starrsinnige und auch in militärischer Sicht sinnlose Befehlsführung Hitlers, gerade gegen Ende des Krieges, würden nicht mal die Generäle, die an seinen letzten Lagebesprechungen teilnahmen, in Frage stellen. Noch am 24.4.45 (Erlass 88 875/45) forderte Hitler, die Verbindung zu Berlin wieder herzustellen um den Kampf um die Stadt siegreich beenden zu können. Unter anderem sollte aus nördlicher Richtung die Heeresgruppe Kurland für diese "Entsetzung" sorgen. Wenn das nicht verblendet war, was dann?

Das Beispiel mit dem Bankräuber habe ich gebracht um aufzuzeigen, dass schlechte Handlungen, die irgendwie geschickt ausgeführt werden, trotzdem moralisch verurteilt werden müssen. Das bezieht sich, wie schon mehrmals verdeutlicht, in erster Linie auf die Befehlshaber der Armee, nicht auf den einzelnen Soldaten. Doch auch das Argument, dass die Soldaten nur ihrem Stellungsbefehl folgten und daher moralisch integer seien, zieht nicht. So haben auch schon Andere, Üblere der damaligen Zeitgenossen, ihre Verbrechen zu rechtfertigen versucht.

Der "Kurlandkessel" war keine Heldentat und ist in keinster Weise, , des Lobes Wert. Wer das behauptet verherrlicht das Soldatentum, verkennt die historischen Umstände und demütigt alle Opfer dieses sinnlosen Unterfangens.


Was soll das sein?
Der politische Wochenbericht?

Was hat die durchaus bewundernswerte logistische Leistung (davon verstehe ich etwas) die hinter der Versorgung und Erhaltung der Kurlandarmee steht mit Deinem Elaborat zu tun?

nicht mal militärisch-taktisch
davon verstehe ich nichts - aber Du auch nicht unterstelle ich mal ganz frech, es sei denn Du weist eine entsprechende Befähigung nach.

Doch auch das Argument, dass die Soldaten nur ihrem Stellungsbefehl folgten und daher moralisch integer seien, zieht nicht. So haben auch schon Andere, Üblere der damaligen Zeitgenossen, ihre Verbrechen zu rechtfertigen versucht.

moralisierendes Geschwätz.

Die Vergleich Soldat - Verbrecher ist doch schon mal glatt daneben.
Das waren in der ganz großen Masse ganz arme Hunde die da verreckt sind.
Die Wehrdienstverweigerung per Postkarte war da noch nicht eingeführt. :(

Die starrsinnige und auch in militärischer Sicht sinnlose Befehlsführung Hitlers, gerade gegen Ende des Krieges, würden nicht mal die Generäle, die an seinen letzten Lagebesprechungen teilnahmen, in Frage stellen. Noch am 24.4.45 (Erlass 88 875/45) forderte Hitler, die Verbindung zu Berlin wieder herzustellen um den Kampf um die Stadt siegreich beenden zu können. Unter anderem sollte aus nördlicher Richtung die Heeresgruppe Kurland für diese "Entsetzung" sorgen. Wenn das nicht verblendet war, was dann?

Da vermischt Du so ca. 5-6 Dinge miteinander.
 
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