aha! Der Unterschied zwischen einer um Objektivität bemühten historischen Beurteilung und Lobgesängen auf die Leistungen der Wehrmacht ist gewiss keine Wortglauberei!
Gerade der Führerbefehl, das Kurland unter allen Umständen zu halten, spricht doch für die ideologisch verblendete Motivation dieser Handlung. Wie kann man da noch Worte wie "Meisterleistung" in den Mund nehmen?
Die starrsinnige und auch in militärischer Sicht sinnlose Befehlsführung Hitlers, gerade gegen Ende des Krieges, würden nicht mal die Generäle, die an seinen letzten Lagebesprechungen teilnahmen, in Frage stellen. Noch am 24.4.45 (Erlass 88 875/45) forderte Hitler, die Verbindung zu Berlin wieder herzustellen um den Kampf um die Stadt siegreich beenden zu können. Unter anderem sollte aus nördlicher Richtung die Heeresgruppe Kurland für diese "Entsetzung" sorgen. Wenn das nicht verblendet war, was dann?
Das Beispiel mit dem Bankräuber habe ich gebracht um aufzuzeigen, dass schlechte Handlungen, die irgendwie geschickt ausgeführt werden, trotzdem moralisch verurteilt werden müssen. Das bezieht sich, wie schon mehrmals verdeutlicht, in erster Linie auf die Befehlshaber der Armee, nicht auf den einzelnen Soldaten. Doch auch das Argument, dass die Soldaten nur ihrem Stellungsbefehl folgten und daher moralisch integer seien, zieht nicht. So haben auch schon Andere, Üblere der damaligen Zeitgenossen, ihre Verbrechen zu rechtfertigen versucht.
Der "Kurlandkessel" war keine Heldentat und ist in keinster Weise, , des Lobes Wert. Wer das behauptet verherrlicht das Soldatentum, verkennt die historischen Umstände und demütigt alle Opfer dieses sinnlosen Unterfangens.