Leserbrief 16. August 1961: Der Osten handelt - der Westen tut nichts

Die Frage, nach "Was soll der Westen tun?" stellt sich nicht. Nichts selbstverständlich. Am Checkpoint Charlie stehen sich zwei monströs aufgerüstete ehemalige Verbündetet gegenüber. ABer, beide wollen die Krieg, zumindest einen eigenen, um jeden Preis vermeiden.
Im Grund ist man froh, dass nun endlich Ruhe einkehrt, die direkten Konfrontationen nehmen ab und verlagern sich aus Europa Richtung Afrika/Asien - vgl. Truman-Doktrin und dort zu sog. Stellvertreterkriegen. Der noch dazugehörige Rest wurde schon genannt.
Vielleicht eines noch: Schau auf den Verlauf der Kubakrise, Eskalation ja, aber nicht bis zum heißen Krieg --> Einrichtung heißer draht, etc.
Wichtig vielleicht auch noch, dass nämlich die Rechte der Westalliierten durch den Mauerbau nicht verletzt werden, sie haben weiterhin uneingeschränkten Zugang. Es fehlt damit auch die juristische bzw. völkerrechtliche Begründung für eine Intervention (also nachlesen: Potsdamer Konferenz & Gründung UNO+ Charta)
 
Kennedy soll im Vorfeld den Russen indirekt grünes Licht gegeben haben für solch einen Schritt. Er wollte nicht das Wohl der Welt wegen den Interessen der Deutschen um eine mögliche Wiedervereinigung riskieren.
Insofern ist die "Untätigkeit" des Westens evtl. zu verstehen.

Quelle: "Luftbrücken - Amerika und die Deutschen"
 
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