Literatur und Lust

Lukrezia Borgia

Moderatorin
Literatur kann uns nicht nur glücklich, sondern auch sehr unglücklich machen - und oft beides zugleich. Das nach wie vor rätselhafte Vergnügen an ihr hat die Dichtungstheorien der Antike zu vielfältigen Überlegungen herausgefordert. Sie sind seit dem 18. Jahrhundert vor allem in der philosophischen und psychologischen Ästhetik weitergeführt worden. Dennoch wissen wir über die Lustquellen von Literatur zu wenig. Eine lustlose Literaturwissenschaft ist heute mit scheinbar Wichtigerem beschäftigt.

Thomas Anz geht den Lüsten des Lesens mit anthrophologischer Neugier auf den Grund. Er berücksichtigt dabei auch die neuere Emotionspsychologie und Glücksforschung. Viele seiner Thesen sind auf andere Kunst- und Mediengenüsse übertragbar, vor allem auf die im Kino. Und die Einsicht, dass Lust nur im Wechsel mit Unlust zu haben ist, gilt auch für das Leben. "Alle Künstlker", schrieb Berthold Brecht, "tragen bei zur größten aller Künste, der Lebenskunst."

Das Buch richtet sich nicht nur an Literaturwissenschaftler, die bereit sind, sich zu ungewohnten Fragestellungen anregen zu lassen, sondern an alle Literaturliebhaber, die Genaueres über ihre Lust beim Lesen wissen wollen - und damit auch über sich selbst.


Thomas Anz • Literatur und Lust • C.H. Beck • 1998 • 288 Seiten
 

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