ich suche verzweifelt den Text der bombing dirctive, General Directive No.5 (S.46368/D.C.A.S). Hat irgendwer einen link? Danke im Voraus.
Einen link habe ich nicht, aber Literatur: Webster/Frankland, Strategic Air Offensive against Germany, Band 4, Anhang 8.
Es müßte ebendso gefragt werden, wie hätte sich ein anderer Einsatz der Bomberflotten ausgewirkt, auf militärische Ziele oder in der tat lediglich auf industrielle Ziele. Ford-Werke wie zB bei Köln blieben lange außen vor. Es hätte also reichlich nicht zivile Ziele gegeben.
Die tatsächlichen Auswirkungen auf die gesamte Industrieproduktion sind hinreichend untersucht. Gleichzeitig war das eine Frage der Kapazitäten und der Zielprioritäten. Nach den Erfahrungen 1943 (als es in erster Linie Wirkung der RAF-Nachtangriffe und nicht der US-Tagangriffe war, dass sich der rasante deutsche Kapazitätsaufbau abbremsen ließ) war das Niederringen der deutschen Jagdwaffe 1944 ein priorisiertes Ziel, ebenso wie (auch wegen der Normandie) die Logistik, die Treibstoffversorgung, die UBoot-Waffe.
Weitere Faktoren neben der Abwehr waren die Frage der Präzision gerade bei Nachtangriffen, etc. Industrielle Punktziele, selbst größere Industriekomplexe waren mit Nachtangriffen kaum zu treffen (Beispiel: der Fehlversuch der RAF, mit einem Großangriff die Skoda-Werke 1943 zu treffen). Als die "Präzision" bereits hinreichend gesteigert war, Frühsommer 1944, gibt das für die RAF folgendes Bild: 6% innerhalb von 500 yards oder insgesamt 20% innerhalb 1000 yards, oder 46% innerhalb 2000 yards. Oder umgekehrt: etwas über die Hälfte liegt außerhalb eines Radius von 1,8 km, bei zusätzlich nächtlichen Verlustraten der RAF von 3 - 10%.
Die Effekte der Bombardierungen trafen zusammen mit dem Expansionsschub der deutschen Kriegswirtschaft. Will man das ansatzweise ermessen, so sind die Speer-Statistiken aufschlussreich. Diese vergleichen deutsches Fertigungspotenzial und realisierten Output
Basis I/1942 = 100
Die Tatsache, dass 1943 das Potenzial nach der frühen schnellen Expansion nur noch langsam gesteigert wurde, hängt mit der "Ruhroffensive" der RAF, und der darauf folgenden intensivierten Verlagerung (nach Osten, bzw. Untertage) der deutschen Industrie zusammen. Es sind also hier zwei Faktoren: 1. Verlangsamung des deutschen Potenzialaufbaues und 2. Fehlmengen Output/Potenzial.
I/1944: Output 248 Potenzial 281
II/1944: Output 287 Potenzial 307
III/1944: Output 308 Potenzial 345
IV/1944: Output 270 Potenzial 381
1942/43/Mitte 1944 war die RAF nur nachts zu größeren Angriffen in der Lage. Erst ab Frühjahr 1943 stand in ausreichender Menge mit H2S ein weiterreichendes Zielsystem zur Verfügung, um die Ruhrlinie (bzw. 500km-Linie) überhaupt zu überschreiten.
Speziell zu den Ford-Werken, die im Kontext der Fahrzeugproduktion angegriffen werden sollten, was sich aber erübrigte:
http://www.geschichtsforum.de/f68/l...onen-im-luftkrieg-ab-1944-a-25507/#post393519