Mathis Grünewald/Prieuré de Sion

Rovere schrieb:
[:weinen:Ich verzweifel noch - und das wird alles noch schlimmer wenn der Film raukommt.... :weinen:

schau mal in deine Signatur, da steht der Grund :D

Das Hypothetische hat seinen Reiz, aber die Filmwirklichkeit macht Geschichte"
(Flying Dutchman )
 
Moin

Was gibt es da zu glauben? Die Vereinigung gibt es doch!

Die Frage ist doch nur, ob sie auf Gottfried von Bouillon zurückzuführen ist.
Meinst du das?

Gruß
Andreas
 
Die Prieuré de Sion gibt es nicht. Der Verein wurde wenige Jahre nach seiner Gründung wieder aufgelöst. Sinn der Stiftung sollte ursprünglich sein, nach dem Vorbild mittelalterlicher Ritterorden eine katholische karitative Funktion zu erfüllen, wobei es durchaus Gründe gibt anzunehmen, dass der Gründer eigentlich nur Spendengelder einheimsen wollte. In den siebziger Jahren wurde aus dem Verein dann von zwei englischen Buchautoren eine geheimnisvolle Bruderschaft gemacht, die seit Dan Browns Roman in aller Welt Munde ist. Eine gewissermaßen erstaunliche Karriere eines Vereins, der nur wenige Jahre existierte. :nono:
 
Oh ha,mein Lieblingsthema:
"die historische Fiktion als Mittel der betrügerischen Wertschöpfung"

Aaaalso:
Es gab einmal in Frankreich einen Herrn Plantard,einen ehemaligen Nazikollaborateur ,der u.a.wegen allerlei Betrugsdelikten verurteilt war und der gründete 1956 in Annemas eine Stiftung,die ein klosterähnliches Heim für gefallene Mädchen -die Prieure de Sion(benannt nach einem Buckel in der Umgebung) aufbauen sollte.
Der eigentliche Sinn des Unternehmens war, betrügerisch Spendengelder zu ergattern.Das Unternehmen ging ein,als Plantard mal wieder in den Bau wanderte.

Kaum wieder draussen tat er sich 1960 mit dem Journalisten und Autor de Sede zusammen ,der ein Werk über den angeblichen Schatz von Rennes-le-Château zusammenfabuliert hatte.Zusammen mit einem Herrn Cherisey und einem Herrn Charroux fabrizierte man "historische Dokumente" , die man in im Wege einer Schenkung in die Pariser Nationalbibliothek einschmuggelte.
Sodann ließ man die PdS wieder aufleben,diesmal als mysteriöse Geheimgesellschaft mit Verbindung zu den Merowingern. Ziel war wieder,an Gelder insbesondere von royalistischen und ultraklerikalen Mitbürgern zu kommen.Als Belege dienten die gefakten "Dokumente"
Das ganze bekam ungeahnten Auftrieb ,als es gelang die Story an das Autorenteam Lincoln,Baigent,Leigh zu verkaufen,das damals im Auftrag der BBC recherchierte
Die Herren schrieben dann ein Buch "Der heilige Gral und seine Erben",das auf dem Esoteriksektor ein Bestseller wurde und von historischem Unsinn nur so wimmelte.
(U.a- ist da von einem jüdischen Fürstentum in Septimanien die Rede,das von den Merowingern übernommen wurde :rofl:)das Buch stellte die These auf ,es existiere eine "Blutlinie" von Jesus über MariaMagdalena und dieses Fürstentum zu den Merowingern und bis zu Plantard. Schützer und Bewahrer dieses Geheimnisses sei die PdS und ihre Ableger, die Templer und die Freimaurerer ,die es gegen Rom verteidigten :rofl::rofl::rofl:
Nun ja und dann entdeckte Dan Brown den Stoff und das Buch und machte einen Roman draus,den viele für ein Sachbuch halten - und dann ging der Hype erst richtig los :D:D

Das ganze ist reine Fiktion ohne realen historischen Hintergrund-und mit dieser historischen Fiktion wird bis heute Kohle gemacht.
Wer es nicht glauben mag fahre mal zum Kristallationspunkt dieses Unfugs,nach Rennes-le-Château und schaue sich den Zinnober an,den sie dort veranstalten :D:D
Ich war vor ca 14 Tagen mal wieder zu meiner Belustigung dort:D:DIhr lacht euch tot
 
Zuletzt bearbeitet:
Nicht so ganz
Plantard und de sede haben bereits in den sechziger Jahren damit kohle gemacht
Lincoln,Bageint,Leigh in den Achtzigern
Dan Brown nebst Epigonen ab 2000
Und anschließend Hollywood
 
Was ich noch zu erwähnen vergaß:
Die Geschichte über den angeblichen Schatz von Rennes-le-Château stammte ursprünglich von einem Herrn namens Corbu.
Der hatte das dortige Pfarranwesen gekauft und zu einem Hotel umgebaut, welches leider nicht florierte, da der Ort,ein Bauerndorf mit einem halbmaroden Schloss auf der Spitze eines Berges , ausser einer netten Aussicht nix zu bieten hatte - nicht mal einen asphaltierten Zufahrtsweg.
Also dachte Corbu sich die Geschichte von einem verborgenen Schatz aus ,um Kundschaft anzulocken. De Sede hat diese Story augfgegriffen und durch Versatzstücke aus dem "großen okzitanischene Legendenkreis" ausgebaut
 
Zurück
Oben