Meinungen und Reaktionen in Deutschland zum Sezessionskrieg

raDi

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Ich befasse mich gerade mit dem oben genannten Thema, finde aber leider keine besonders gute Überblickdarstellung, Einführung oder überhaupt gute Literatur zu dem Thema.
Wenn es um Außenpolitisch Deutschlands in der Zeit geht, wird meist nur die europäische berücksichtigt. Bei Darstellungen des Bürgerkrieges geht es immer auch um die Deutschamerikaner und deren Haltung, Einsatz, Wert usw. aber nie um die Meinungen und Reaktionen in Deutschland selbst...

Falls ihr Informationen oder ein paar Lesetipps für mich habt wäre ich euch sehr dankbar!
 
Okay, danke für die Tipps, es hat geklappt. Irgendwie aber doch komisch, denn eigentlich habe ich doch einen sehr schnellen Rechner.
 
Eine "Meinung" wäre auch die des preußisch-deutschen Generalstabs im Kaiserreich zum Sezessionskrieg (als langährigem Kampagnen-, Abnutzungs- und Erschöpfungskrieg), im Gegensatz zum von Schlieffen und Moltke d.J. verfolgten "Dogma der Vernichtungsschlacht":

interessant, speziell, nicht auf europäische Verhältnisse übertragbar.
 
Ich befasse mich gerade mit dem oben genannten Thema, finde aber leider keine besonders gute Überblickdarstellung, Einführung oder überhaupt gute Literatur zu dem Thema.
Wenn es um Außenpolitisch Deutschlands in der Zeit geht, wird meist nur die europäische berücksichtigt. Bei Darstellungen des Bürgerkrieges geht es immer auch um die Deutschamerikaner und deren Haltung, Einsatz, Wert usw. aber nie um die Meinungen und Reaktionen in Deutschland selbst...

Falls ihr Informationen oder ein paar Lesetipps für mich habt wäre ich euch sehr dankbar!


Meine Meinung ist, das mit der Sklaverei hätte sich zeitgeisttechnisch ohnehin irgendwann erledigt.
Aber mit der Niederlage der Südstaaten ging sehr viel europäischer Einfluss verloren, insofern liebäugle ich militärisch eher mit dem Süden.
 
Ich befasse mich gerade mit dem oben genannten Thema, finde aber leider keine besonders gute Überblickdarstellung, Einführung oder überhaupt gute Literatur zu dem Thema.
Wenn es um Außenpolitisch Deutschlands in der Zeit geht, wird meist nur die europäische berücksichtigt. Bei Darstellungen des Bürgerkrieges geht es immer auch um die Deutschamerikaner und deren Haltung, Einsatz, Wert usw. aber nie um die Meinungen und Reaktionen in Deutschland selbst...

Falls ihr Informationen oder ein paar Lesetipps für mich habt wäre ich euch sehr dankbar!

Die eingewanderten Deutschen in den USA sympathisierten meistens mit der Union, sie stellten zu jener Zeit einen bedeutenen Teil der Neusiedler. Neben den Iren waren sie die am häufigsten vertretene Ethnie in der Nordstaatenarmee, weswegen große Teile der Unionsarmee nicht mal als der englischen Sprache mächtig gelten konnten. Oftmals wurden aber auch Schweizer, Skandinavier, Niederländer und Osteuropäer bei der Rekrutierung als Deutsche klassifiziert.
Die Gruppe, die am meisten mit dem Norden sympathisierte waren die "49er" also die exilierten Veteranen der Revolution 1848/1849. Bekannte Beispiele ua. sind Carl Schurz oder Alexander Schimmelpfenning , die es zu Generälen brachten.
Adelige,königliche preussische Offiziere dienten lieber in der Konförderiertenarmee ( In einem Buch über Zeitzeugenberichte aus dem Bürgerkrieg las ich von den Aufzeichnungen eines Majors Heros von Borcke), wahrscheinlich sympathisiert der Junkersprössling lieber mit dem aristokatisch anmutenen Baumwollpflanzerbaronen als mit den Industrieproleten aus dem Norden.
 
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Die eingewanderten Deutschen in den USA sympathisierten meistens mit der Union, ...
Adelige,königliche preussische Offiziere dienten lieber in der Konförderiertenarmee ..

Meinst Du, dass man das so verallgemeinern kann?

Sind das mglw. Klischees, die auf die breit wahrgenommenen Protagonisten zurückzuführen sind? :winke:
 
Verallgemeinern ist immer problematisch, aber oft nötig ;)

Jedenfalls wurden dt. Siedler in Texas, die keinen Eid auf die Konföderation leisten wollten bzw. in Verdacht gerieten, die Werbung bzw. das Einziehen von Truppen zu behindern, interniert. Andere dt. Siedler in Texas, versuchten sogar, nach Mexiko zu "entkommen".
Gab aber auch welche, die die Konföderation unterstützen (und nicht nur preußische Adelige).

interessanter Artikel: GERMAN ATTITUDE TOWARD THE CIVIL WAR | The Handbook of Texas Online| Texas State Historical Association (TSHA)

oder: http://www.houstonculture.org/cr/germans.html

wer Bücher mag: Fehrenbach, T. R. Lone Star: A History of Texas and the Texans. New York: Collier Books, 1986.

Jordan, Terry G. German Seed in Texas Soil: Immigrant Farmers in Nineteenth-Century Texas. Austin: University of Texas Press, 1994.



Interessant ist auch, dass vor allem die Deutschen und dt. Offiziere für die Niederlagen in den ersten Kriegsjahren (das XI Korps, dem man die Niederlage bei Chancellorsville "anlastete", bestand zum großen Teil aus Deutschen) verantwortlich gemacht wurden. Franz Sigel ("I fights with Sigel") hatte unter amerikanischen Generälen (nicht zu Unrecht) einen unheimlich schlechten Ruf. Er war das, was man einen "politischen General" nannte. Ein Mann, der nicht (nur) wegen seiner Eignung General wurde, sondern weil politische Gründe dafür sprachen. Mit seiner Ernennung zum Brigadegeneral (1861) hoffte Lincoln, gerade die Unterstützung von Einwanderern (Deutsche stellen in der Zeit tatsächlich die größte Einwanderergruppe) zu gewinnen. Er blieb nur deshalb solange im aktiven Dienst und wurde sogar noch befördert, weil er besonders erfolgreich im Rekrutieren Deutscher war.
 
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