Merkwürdige Militärerlebnisse hist. Persönlichkeiten

Repo

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Wie wäre es, wenn wir hier, auf die eine oder andere Art merkwürdige Militärerlebnisse historischer Persönlichkeiten zusammentragen?

Um mal einen Anfang zu machen:

Ernest Hemingway, im 1.WK als Kriegsfreiwilliger in Italien, wo er im Hinterland Sanka fuhr.
Selber erzählte er, wie er in den Zusammenbruch der Front im Oktober 1917 kommt, und fast als deutscher Spion erschossen wird.
Im 2. WK will er dann mit eigener Hand einen "Nazi-Mörder" umgebracht haben.

Mein Kommentar: Ein Romanschriftsteller lebt von seiner Fantasie
 
Meinst du damit Widersprüche in der Biographie?

Fällt mir spontan Hermann Hesse ein, der sich selbst als "ausgemachten Pazifisten" sah und sich "lieber Vaterlandsverräter nennen" ließ, als einen Krieg gut zu heißen. Eigenartig nur, dass er diese Auffassung erst vertrat, nachdem er sich freiwillig zum Kriegsdienst im I. WK meldete, aber für untauglich befunden wurde.

Von der Ideologie des Dritten Reiches distanzierte er sich allerdings von Anfang an, was er aus dem Exil in der Schweiz mit mehreren Zeitungskolumnen und "Briefen an die deutsche Jugend" zum Ausdruck brachte. Zensiert wurden seine Briefe und Werke allerdings nie, das war ein Gerücht, welches sein Freund und Verleger Suhrkamp gerne streute. Dank dieser Behauptung steigerten sich die Verkaufszahlen der Bücher nach Kriegsende erheblich)
 
In diese Kategorie gehört dann wohl auch, dass sämtlichen prominenten Söldnern deutscher Herkunft der 50er und 60er Jahre nachgesagt wurde, sie wären im 2. WK bei der SS gewesen. Paradebeispiel dafür ist Rolf Steiner, von dem von den Medien kolportiert wurde, er sei in der SS gewesen und dann als Fremdenlegionär in Dien Bien Phu. In Wahrheit wurde er 1933 geboren, war bei Kriegsende also erst 12. Bei der Fremdenlegion war er zwar, aber nicht in Dien Bien Phu.

In der NS-Propaganda wurde von Heinrich Himmler behauptet, er habe im 1. WK an der Front gekämpft. In Wahrheit war er bei Kriegsende zwar beim Militär, hatte aber nie einen Kampfeinsatz.
 
Zuletzt bearbeitet:
Meinst du damit Widersprüche in der Biographie?

Fällt mir spontan Hermann Hesse ein, der sich selbst als "ausgemachten Pazifisten" sah und sich "lieber Vaterlandsverräter nennen" ließ, als einen Krieg gut zu heißen. Eigenartig nur, dass er diese Auffassung erst vertrat, nachdem er sich freiwillig zum Kriegsdienst im I. WK meldete, aber für untauglich befunden wurde.

Genau so was.

Fällt mir noch ein:

Max Schmeling.
Fallschirmjäger in Kreta.
Wo ihm schnell aufgefallen ist, dass dies nicht so richtig gut ist, für die Gesundheit.
 
Bei Bush Junior gab es doch auch Gerüchte über seinen heldenhaften Wehrdienst in heimatlichen Gefilden.
 
Heydrich, ehemaliger Marineoffizier, soll sich zum Jagdflieger ausbilden lassen haben, woran ich meine Zweifel habe.

Und in Norwegen und Russland etliche Einsätze als Jagdflieger gemacht haben. Was anscheinend stimmt.
 
Das scheint unter Faschisten Mode gewesen zu sein.

Der Italienische Aussenminister, Mussolinis Schwiegersohn Graf Ciano, wollte beim Angriff auf Griechenland auch unbedingt dabei sein und hat bei mehreren Frontflügen (als Bomberpilot) teilgenommen. Mussolini war darüber eher genervt, weil ihm Ciano deswegen bei verschiedenen wichtigen Gelegenheiten fehlte. Er liess ihm darauf hin mitteilen, dass er entweder Pilot oder Aussenminister sein könnte, aber nicht beides.

Im Wikipedia Link:

Galeazzo Ciano ? Wikipedia

wird seine Teilnahme als Flieger am Abbessinien-"Feldzug" erwähnt aber nicht die in Griechenland.
 
gehören hier auch Geschichten rein, wie die von Günter Grass?

angeblich "nur" Wehrmacht, später das "Geständnis", in der Waffen-SS gewesen zu sein.
Günter Grass, die SS, das Bekenntnis

ebenso bekannt: die Glorifizierung Hitlers im ersten Weltkrieg; dabei blieb er Gefreiter.

"er diente im 16. Königlich Bayerischen Reserveregiment 'List' und bekleidete dort den Rang eines Gefreiten, über den er nicht mehr hinaus kam. Dass dies nicht nur an seiner Nationalität lag, läßt eine Äusserung seines Kompaniechefs vermuten, der 'diesen Hysteriker' unter keinen Umständen zum Unteroffizier befördern wollte"

(Textauszug aus: Adolf Hitler als Soldat im Ersten Weltkrieg)
(Für mich unverständlich, wie ein Gefreiter später das Oberkommando der Wehrmacht inne haben konnte)
 
gehören hier auch Geschichten rein, wie die von Günter Grass?

angeblich "nur" Wehrmacht, später das "Geständnis", in der Waffen-SS gewesen zu sein.
Günter Grass, die SS, das Bekenntnis

ebenso bekannt: die Glorifizierung Hitlers im ersten Weltkrieg; dabei blieb er Gefreiter.

"er diente im 16. Königlich Bayerischen Reserveregiment 'List' und bekleidete dort den Rang eines Gefreiten, über den er nicht mehr hinaus kam. Dass dies nicht nur an seiner Nationalität lag, läßt eine Äusserung seines Kompaniechefs vermuten, der 'diesen Hysteriker' unter keinen Umständen zum Unteroffizier befördern wollte"

(Textauszug aus: Adolf Hitler als Soldat im Ersten Weltkrieg)
(Für mich unverständlich, wie ein Gefreiter später das Oberkommando der Wehrmacht inne haben konnte)


Natürlich.
Genau die.

Bemerkenswert auf die eine oder andere Art und Weise.
 
(Für mich unverständlich, wie ein Gefreiter später das Oberkommando der Wehrmacht inne haben konnte)
Warum? Das eine hat doch mit dem anderen nichts zu tun. Das Oberkommando setzt doch keinen bestimmten militärischen Rang voraus. Es gab und gibt auch Staatsoberhäupter, Regierungschefs, Verteidigungsminister etc., die überhaupt nie beim Militär waren und trotzdem das Oberkommando über die Streitkräfte ihres Landes führen. Hitler war ja auch nicht Generalstabschef, sondern im politischen Sinne Oberkommandierender - auch wenn er sich permanent in die Planungen eingemischt hat.
 
Hitler war ja auch nicht Generalstabschef, sondern im politischen Sinne Oberkommandierender - auch wenn er sich permanent in die Planungen eingemischt hat.

Ab Dezember 1941 übrigens nicht nur politisch, sondern Oberbefehlshaber des Heeres (nachfolgend zu Brauchitsch). Und im Sommer OB der Heeresgruppe A im Kaukasus, "das bißchen Heeresgruppe geht nebenbei", nachfolgend zu List.
 
Was in erster Linie eine "politische" Funktion war.

Sicher nicht. Vielleicht verwechselt Du das mit der Funktion des Reichskriegsministers (Blomberg).


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Der OBdH (Brauchitsch) hatte in der Befehlsstruktur die oberste Kommandogewalt über die Teilstreitmacht Heer inne, insbesondere Weisungsrechte gegenüber den Heeresgruppen bzw. Armeen (analog Göring und Raeder - bei Göring kann man sicher streiten, womit er mehr Zeit verbrachte). Sein ChefGenStH übernahm die planerischen Aufgaben. Die Eingriffe Hitlers vor Dez41 waren insoweit informell. Nachfolger Hitlers im Amt war Schörner.
 
manche unterstellen, dass der Vater von John F. Kennedy die Kriegserlebnisse (Rettung eines Kameraden) des Sohnes im Pazifik aufgebauscht habe.

Ebenfalls uneinig ist man sich in der Bewertung und Bedeutung von Lawrence von Arabien
 
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