Mich interessiert, was für eine Auswirkung das Christentum im Mittel- und Nordeuropa hatte..
Das war die ursprüngliche Fragestellung und dazu ist zu sagen, dass es neben der Christianisierung der Sachsen natürlich noch andere Völker gab, die von der Christianisierung betroffen waren.
Unter Missionierungsversuchen zu leiden hatten besonders die slawischen Völker rechts der Elbe und Saale, wie z.B. die Abodriten, Polaben, Liutizen, Heveller usw. Sie wurden im 10. Jh. unter den Ottonen derart gewaltsam bekehrt, dass sich der Hass 983 im großen Slawenaufstand entlud. Die Eindringlinge - Bischöfe, Mönche, Burgenbesatzungen und Kriegsleute - wurden verjagt und erst im 12. Jh. konnte der Raum zwischen Elbe und Oder wieder deutscher Herrschaft unterworfen werden.
Ein gutes Beispiel für die Vermengung von Christianisierung und Eroberungspolitik ist der berühmte"Wendenkreuzzug", den Heinrich der Löwe, Albrecht der Bär, Konrad von Meißen, Erzbf Adalbert von Bremen und andere deutsche Fürsten 1147 ins Slawenland unternahmen, d.h. das heutige Mecklenburg, Vorpommern und Sachsen-Anhalt. Auch dort kam es erneut zu Zwangstaufen, die wendische Adlige wie der Abodritenfürst Niklot mit Scheintaufen akzeptierten.
Schon zeitgenössische Chronisten monierten, dass es den deutsche Fürsten mehr um Besitz und Land ging, anstatt um eine ehrliche und vor allem freiwillige Bekehrung.