Mongolische Bögen: Reichweite u. Durchschlagskraft

könntest du das genauer ausführen?

Nun, Truppen die überwiegend auf Pferdebogner setzten, wie zum Beispiel die Goldene Horde, bekamen gegen mit Feuerwaffen ausgerüstete Gegner, ich nennen da mal nur die Russen (Kosaken) und Osmanen, im Regelfall nicht viel gebacken.
 
im osprey-buch men-at-arms nr. 105 "the mongols" wird das durchschnittliche zuggewicht mit 166 pfund angegeben (reichweite 200-300 yards).
irgendwo hier im geschichtsforum gibt es einen thread, der die frage stellt ob der bogen als kriegswaffe nicht zu früh abgeschafft wurde.
wenn ich mir die letzten beiträge von quintus fabius und sergejkorolev so anschaue, was die leistungsfähigkeit mongolischer bögen angeht, dann würde ich behaupten das berittene bogenschützen, ergänzt durch artillerie mit zugpferden, bis zur einführung mehrschüßiger feuerwaffen die beste lösung gewesen wäre.

Ganz so ist es nicht.

Die Osmanen haben zwar bis zum 16. Jahrhundert (bzw. sogar später) den Bogen weiterhin in Verwendung gehabt, und die Kasachen sogar noch später, bis ins 18. Jahrhundert hinein den Bogen verwendet. Doch das Problem war banal: Ein Vorderladergewehr hat mehr Durchschlagskraft als ein Bogen, und ist wesentlich einfacher zu bedienen. Die Ausbildung der Bogenschützen dauerten bei den Osmanen bis zu 3 Jahre, also wesentlich länger, als das aufstellen einer Kompanie von Schützen mit Vorderladern.
 
Ganz so ist es nicht.

Die Osmanen haben zwar bis zum 16. Jahrhundert (bzw. sogar später) den Bogen weiterhin in Verwendung gehabt, und die Kasachen sogar noch später, bis ins 18. Jahrhundert hinein den Bogen verwendet. Doch das Problem war banal: Ein Vorderladergewehr hat mehr Durchschlagskraft als ein Bogen, und ist wesentlich einfacher zu bedienen. Die Ausbildung der Bogenschützen dauerten bei den Osmanen bis zu 3 Jahre, also wesentlich länger, als das aufstellen einer Kompanie von Schützen mit Vorderladern.

demgegenüber steht die viel höhere schußfrequenz des bogens, gepaart mit einer äußerst beweglichen kriegsführung... da die steppenvölker das bogenschiessen schon von kindesbeinen an lernten wäre die ausbildung kein problem gewesen.
ich denke den turk-mongolischen nachfahren dschingis khans fehlte es an einigkeit und an einer führungspersönlichkeit, die die traditionelle steppenkriegsführung für die moderne zeit modifiziert hätte.

thema durchschlagskraft: was nutzt eine hohe durchschlagskraft, wenn die treffgenauigkeit sehr zu wünschen übrig lässt. ich laß von folgendem vergleich (quelle hab ich vergessen): 200 musketenschützen, 200m schußentfernung= nur 1 treffer!
dazu noch die langen ladezeiten des vorderladers... und die fehlende rüstung
der damaligen linieninfantrie.
alles keine argumente für fußtruppen mit vorderladern.
 
demgegenüber steht die viel höhere schußfrequenz des bogens, gepaart mit einer äußerst beweglichen kriegsführung... da die steppenvölker das bogenschiessen schon von kindesbeinen an lernten wäre die ausbildung kein problem gewesen.
ich denke den turk-mongolischen nachfahren dschingis khans fehlte es an einigkeit und an einer führungspersönlichkeit, die die traditionelle steppenkriegsführung für die moderne zeit modifiziert hätte.

thema durchschlagskraft: was nutzt eine hohe durchschlagskraft, wenn die treffgenauigkeit sehr zu wünschen übrig lässt. ich laß von folgendem vergleich (quelle hab ich vergessen): 200 musketenschützen, 200m schußentfernung= nur 1 treffer!
dazu noch die langen ladezeiten des vorderladers... und die fehlende rüstung
der damaligen linieninfantrie.
alles keine argumente für fußtruppen mit vorderladern.

Das ist wahr.

Man muss natürlich auch bedenken, das in Russland die Schützen mit Vorderladern auch einen Bogen mit hatten (neben einer Axt).

Aber das Problem bleibt: zu hohe und zu lange Ausbildungskosten.
 
demgegenüber steht die viel höhere schußfrequenz des bogens, gepaart mit einer äußerst beweglichen kriegsführung... da die steppenvölker das bogenschiessen schon von kindesbeinen an lernten wäre die ausbildung kein problem gewesen.
ich denke den turk-mongolischen nachfahren dschingis khans fehlte es an einigkeit und an einer führungspersönlichkeit, die die traditionelle steppenkriegsführung für die moderne zeit modifiziert hätte.

thema durchschlagskraft: was nutzt eine hohe durchschlagskraft, wenn die treffgenauigkeit sehr zu wünschen übrig lässt. ich laß von folgendem vergleich (quelle hab ich vergessen): 200 musketenschützen, 200m schußentfernung= nur 1 treffer!
dazu noch die langen ladezeiten des vorderladers... und die fehlende rüstung
der damaligen linieninfantrie.
alles keine argumente für fußtruppen mit vorderladern.

Das Thema hatten wir erst kürzlich.

Noch zu Napoleons Zeiten führten die Russen Kavallerie mit Bögen mit ins Feld (Kalmücken, Tataren u.Ä. leichte Kavallerie). Haben jedoch keine besonderen Erfolge erzielt.

Die Mamelucken in Ägypten dürften auch mit Pfeil und Bogen gekämpft haben (weis jemand was genaueres dazu? Auf dem berühmten Bild von Lejeune ist davon nicht zu sehen) und wurden von den französischen Karees zurückgeschlagen.
 
Das Thema hatten wir erst kürzlich.

Noch zu Napoleons Zeiten führten die Russen Kavallerie mit Bögen mit ins Feld (Kalmücken, Tataren u.Ä. leichte Kavallerie). Haben jedoch keine besonderen Erfolge erzielt.

Das weil sie nicht in offener Feldschlacht eingesetzt wurden, sondern hinter die Linien als Plündertruppe.

Die Mamelucken in Ägypten dürften auch mit Pfeil und Bogen gekämpft haben (weis jemand was genaueres dazu? Auf dem berühmten Bild von Lejeune ist davon nicht zu sehen) und wurden von den französischen Karees zurückgeschlagen.

Da war auch die Technik der Vorderlader weiter fortgeschritten.
In der Zeit der Luntenschlossmuskete begann langsam der Niedergang des Bogens als Schlachtwaffe.
 
Zurück
Oben