Napoleon und die Revolution

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arimle123

Gast
Hallo, ich habe ein paar Fragen zu Napoleon!

Napoleon ist ja nach der französischen Revolution an die Macht gekommen. Ist er nicht das Gegenteil von dem was die französische Revolution erreichen wollte oder verstehe ich da etwas völlig falsch? So als Kaiser?
Und er wollte keine Republik aber hat die Bürger in dem Glauben gelassen, oder verstehe ich das auch falsch?

Ich hoffe, dass mir hier das so einfach wie möglich erklärt werden kann, ich finde dass alles oft viel zu kompliziert geschrieben wird :D

Vielen Dank!
 
Napoleon ist ja nach der französischen Revolution an die Macht gekommen. Ist er nicht das Gegenteil von dem was die französische Revolution erreichen wollte oder verstehe ich da etwas völlig falsch? So als Kaiser?
Und er wollte keine Republik aber hat die Bürger in dem Glauben gelassen, oder verstehe ich das auch falsch?

Ich hoffe, dass mir hier das so einfach wie möglich erklärt werden kann, ich finde dass alles oft viel zu kompliziert geschrieben wird :D
So einfach ist es nicht. Schon an der Aussage, dass Napoleon nach der franz. Revolution an die Macht gekommen ist, scheiden sich die Geister. Einige halten die Revolution bereits 1795 für im Wesentlichen beendet, viele sehen sie mit Napoleons Worten als beendet an, wieder einige sehen dies erst 1814/15, wieder andere noch später.

Auch die Frage, ob er nicht das Gegenteil sei, was die Revolution erreichen wollte, läßt sich nicht eindeutig mit ja oder nein beantworten.

Unstrittig erschien er in einer für Frankreich kritischen Situation in Paris, um mit dem Staatsstreich vom 18./19. Brumaire 1799 die politische Macht an sich zu reißen. Vielfach wird in diesem Zusammenhang der Begriff des "Retters" verwendet, da tatsächlich in der Folge stabile politische Verhältnisse geschaffen, die Feinde Frankreichs geschlagen werden konnten, was sich mit den Verträgen von Lunéville (1801) und Amiens (1802) niederschlug. Eine für Frankreich komfortable Situation, auch wenn trefflich darüber gestritten werden kann, ob die jetzt erreichte Rheingrenze bereits eine Hegemonie Frankreichs auf dem Kontinent darstellte. Jedenfalls stimmte diese Grenze mit den Bestrebungen der Revolutionäre überein.
Unstrittig auch, dass im Konsulat wichtige Ergebnisse/Erfordernisse der Revolution umgesetzt wurden; genannt seien die Gesetzbücher wie den Code civil oder der Code penal.

Bekanntlich blieb es nicht bei diesen Grenzen. Das spätere Empire breitete sich immer weiter - auf dem Kontinent - aus und Maßnahmen wie die Kontinentalsperre gegen England hatten ihre Wurzeln bereits während der Revolution. Insofern lassen sich noch Übereinstimmungen mit revolutionären - allerdings aggressiven außenpolitischen - Ideen finden. Spätestens mit dem Frieden von Tilsit lief das napoleonische Projekt aus dem Ruder. Freilich war es ein Friedensvertrag, allerdings beließ er nur 2 Player auf dem Kontinent, deren Interessen unweigerlich kollidieren mussten. Spätestens hier muss man zwischen den Interessen Frankreichs von denen Napoleons trennen.

Nein, Napoleon wollte keine Republik. Allerdings hat er die Franzosen nicht im Unklaren gelassen. Bereits kurz nach dem Staatsstreich wurde deutlich, welcher Konsul die eigentliche Macht - in einer als temporär verstandenen Diktatur - verkörperte. Das Konsulat wurde später vom Senat auf 10 Jahre verlängert - was Napoleon sehr verärgerte - so dass er sich vom Volk zum Konsul auf Lebenszeit wählen ließ. Kleine Schritte auf dem Weg zur Erbmonarchie von Gottes Gnaden.
Und es gab auch Widerstand, wie z.B. bei der Einführung der Ehrenlegion. Die Proteste, weil die Einführung des Ordens als Begründung einer neuen Aristokratie verstanden wurde, führten dazu, dass die ersten Verleihungen erst 2? Jahre später erfolgten.

War das einfach genug?

Grüße
excideuil
 
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