Narmer/Scorpion oder Ba'al?

Etymologisch sind die Worte theos und deus (was jeweils 'Gott' bedeutet) miteinander verwandt. Ich bin mir unsicher, ob der Göttername Zeus nicht ebenfalls auf dasselbe Etymon zurückgeht.
Auf jeden Fall erfüllen aber Jupiter und Zeus dieselbe Funktion als Göttervater und sind in weitgehend dieselbe Götterfamilie eingebunden.

Stammt nicht der Gott Zeus ursprünglich aus dem indogermanischem Raum? Aber irgendwann fand er den Weg zu den Griechen und ließ sich im Olymp nieder. M.E. wurde Zeus besonders im Orakel-Ort Dordone vergöttert und wg. seines Bezuges zur Erdmutter Eia als in den Eichen wohnhaft dargestellt.

2 Raben, die angeblich aus Ägypten nach Dordone geflogen sein sollen, haben diesen unbekannten Ort erst für Zeus ausgesucht - so sagt zumindest die Legende/Sage.

Die Römer sollen dann Zeus als Jupiter ins Pantheon heimgeführt haben.

Wäre interessant zu wissen, ob die Römer nach der verlorenen Schlacht im Teuteburger Wald (9 n.Chr.) diesem Gott noch weiterhin vertrauten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Stammt nicht der Gott Zeus ursprünglich aus dem indogermanischem Raum, irgendwann fand er den Weg zu den Griechen und ließ sich im Olymp nieder.

Das Griechische ist Teil der indoeuropäischen Sprachfamilie.

M.E. wurde Zeus besonders im Orakel Dordone vergötter und wg. seines Bezuges zur Erdmutter als "wohnhaft in den Eichen" dargestellt.

2 Raben, die angeblich aus Ägypten nach Dordone geflogen sein sollen, haben diesen unbekannten Ort erst für Zeus ausgesucht - so sagt zumindest die Legende/Sage.

Die Römer sollen dann Zeus als Jupiter ins Pantheon heimgeführt haben.

Wo hast du das wieder her? :confused:

Wäre interessant zu wissen, ob sie diesem Gott - mit möglicherweise germanischen Vorfahren - nach der verlorenen Schlacht 9 n.Chr. im Teuteburger Wald noch weiterhin vertrauten bzw. schätzten.

Ich glaube, hier liegt ein Missverständis vor, was auch obigen Satz erklären würde: Das Germanische ist ein Zweig innerhalb der Sprachfamilie der indoeuropäischen Sprachen. Diese tragen, v.a. im deutschsprachigen Raum, auch den Namen indogermanische Sprachen, weil man eine zeitlang dachte, dass die westlichsten Vertreter dieser Sprachfamilie die germanischen, die östlichen die indischen Sprachen seien, nach späterem Wissensstand hätte man von Indokeltischen oder Tocharokeltischen Sprachen sprechen müssen.
 
M.E. wurde Zeus besonders im Orakel-Ort Dordone vergöttert und wg. seines Bezuges zur Erdmutter Eia als in den Eichen wohnhaft dargestellt.

2 Raben, die angeblich aus Ägypten nach Dordone geflogen sein sollen, haben diesen unbekannten Ort erst für Zeus ausgesucht - so sagt zumindest die Legende/Sage.
Erstens hieß der Ort Dodona.
Zweitens beweist diese Geschichte gar nichts. Auch den Griechen war klar, dass die Zivilisation der Ägypter viel älter war als ihre eigene, weshalb sie nicht zu stolz waren, so manche ihrer Einrichtungen auf einen ägyptischen Ursprung zurückzuführen, um ihnen hohe Altehrwürdigkeit beizumessen.
Drittens hieß die Erdmutter Gaia. Der Name hat nichts mit dem deutschen Wort Eiche zu tun.

Die Römer sollen dann Zeus als Jupiter ins Pantheon heimgeführt haben.
Nein, die Römer verehrten Jupiter immer schon. Er wurde später nur an Zeus angeglichen, aber nicht übernommen.
 
Nanu, warum der Zweifel?

Wo hast du das wieder her? :confused:

Nanu, schon wieder ein Zweifel? Ich bin doch kein Utopia-Autor sondern eifriger Leser älterer Sachbücher - aber keiner Romane!

Zu Dordone und den 2 Raben:

Lt. dem Buch "Rätselhafte Kulturen"/Autor Ivar Lissner vom Verlag Deutsche-Buch-Gemeinschaft Ausg.1961/Rechteverwertung 1964 im Kapitel "Olympia, Zeus und Alexander" wird auf Seite 143 dies beschrieben ( u.a. die Sage der 2 Raben, die von Theben nach Dordone geflogen sein sollen).
Das Buch habe ich in Köln auf dem Flohmarkt erstanden, zusammen mit einigen ähnlichen Büchern über antike Kulturen.***

Zu Zeus folgende Buch-Zitate:
"(...) Es spricht aber sehr viel dafür, daß die Vorstellung von diesem Gott aus dem Norden kam und sich nach Mittelgriechenland verbreitete und schließlich auch nach Dordone fand. (...)"
"Um der Bedeutung der alten Bauanlagen auf die Spur zu kommen, muß man sich in das Geheimnis des Gottes Zeus und seiner Eiche vertiefen. Der Kult der Eiche kommt aus sehr alter indogermanischer Zeit. Es ist bekannt, daß die Eiche bei indogermanischen Völkern heilig war."

Der vorgen. Autor informiert über diverse Ausgrabungen im Mittelmeer-Raum und Asien. Bilder und Skizzen runden die lesenswerten Artikel ab, es ist keineswegs ein Abenteuerbuch sondern ein hervorragendes Sachbuch.

Darin ist auch die Verwandtschaft zwischen Erdgöttin Eia und Zeus bzw. den Eichen dargestellt. Übrigens soll das Orakel in Dordone und nicht etwa das Orakel von Delphi von den Spartanern bevorzugt worden sein.

Der Autor des vorgenannten Buchs beschreibt übrigens auch den Fund der von mir genannten Statue des Gottes Ba'al in Ugarit und weist auf dessen "stark ägyptisches Aussehen" hin.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Nanu, schon wieder ein Zweifel? Ich bin doch kein Utopia-Autor sondern eifriger Leser älterer Sachbücher - keine Romane!
Du würdest die Diskussion etwas erleichtern, wenn du deine Quellen gleich offenlegst. Mit "älteren Sachbüchern" ist es im wahrsten Sinne des Wortes meist so eine Sache - wir hatten hier mal jemanden, der sein Wissen ausschließlich aus alten Schinken der Kaiserzeit bezog.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Du würdest die Diskussion etwas erleichtern, wenn du deine Quellen gleich offenlegst. Mit "älteren Sachbüchern" ist es im wahrsten Sinne des Wortes meist so eine Sache - wir hatten hier mal jemanden, der sein Wissen ausschließlich aus alten Schinken der Kaiserzeit bezog.

Ok, das passiert ab sofort, die Quellen werde ich sofort vorab nennen - aber bitte nicht für jedes einzelne meiner Argumente. Ich stelle ja auch nicht jede Behauptung anderer Autoren in diesem Forum infrage.

Übrigens habe ich auch nicht behauptet daß die von mir vorgetragene Version über den Gott Zeus pp. stimmt, aber der vorgenannte Sachbuch-Autor ist keineswegs als Spinner bekannt sondern trägt durchaus seriöse Züge.

Stimmt, der Orakelort ist im Buch mit "Dordona" und auf der Skizze und bei Bildunterschriften mit "Dordone" benannt - daher kommt auch mein evtl. falscher Ausdruck. Gut, dann habe ich den Fehler eben nicht allein gemacht - aber in den Augen einiger hier anwesender Autoren ist dies natürlich unverzeihlich. Der Beitrag über Dordona bzw. Dordone geht von Seite 143 bis Seite 156 und enthält 5 Landschaftsbilder, 1 Skizze, 3 Teile-Bilder (Vasen,usw.) und 1 Bild vom Ausgräber-Archäologen Sotiris Dakaris, welcher u.a. das Amphitheater von Dordone freigelegt haben soll.

Das vorgen. Sachbuch ist nicht a la Dänicken aufgemacht - wobei Dänicken stets nicht uninteressante Fragen stellt - mit seinen Schlußfolgerungen muß man ja nicht übereinstimmen - sondern eine Mischung von Ärchologie-Berichten und den Bezug zu Sagen und Geschichtsereignissen.

Der Vergleich mit "alten Schinken aus der Kaiserzeit" ist hier wirklich fehl am Platz. Oftmals war die vorherige Recherchearbeit in den "alten Schinken" sorgfältiger als in Büchern und Zeitschriften heutiger Zeit.

Nachtrag:
Soeben zufällig im Web gefunden:
(Siehe www.ivarlissner.de) unter Rubrik "Bücher". Dort ist in der Tabelle sogar das Buch RÄTSELHAFTE KULTUREN aus 1961 aufgeführt. Ich wusste bisher gar nicht, daß der Autor so bekannt und inzwischen leider bereits verstorben ist.

Also eigentlich macht soetwas das Buch ja noch wertvoller, aber ich habe leider darin zuviel rot unterstrichen.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
@Klausi: ...oftmals war die vorherige Recherchearbeit in den "alten Schinken" sorgfältiger als in Büchern heutiger Zeit.
Das bezweifle ich nicht. Ich meinte eher, dass seitdem die Wissenschaft ein bisschen weiter ist. Dogmen hinterfragen ist jederzeit ok, egal auf welchem Gebiet. Sonst säßen wir immer noch im Neandertal und würden an Mammutknochen knabbern.
 
Das bezweifle ich nicht. Ich meinte eher, dass seitdem die Wissenschaft ein bisschen weiter ist. Dogmen hinterfragen ist jederzeit ok, egal auf welchem Gebiet. Sonst säßen wir immer noch im Neandertal und würden an Mammutknochen knabbern.

Wirklich?
Die Mammuts wären doch inzwischen bestimmt ausgestorben, egal wie sich unsere Kultur weiterentwickelt hätte.



-----------------------------------------------------------------------------------------------------

Bei dieser Gelegenheit noch eine Information am Rande:
Der Ortsname des Zeus-Orakels wird - wie ich heute kurz recherchiert habe - in einigen Fachbüchern sehr unterschiedlich geschrieben. Die von mir verwandte Schreibweise "Dordone" - die von @RAVENIK kritisiert wurde - ist in der deutschsprachigen Literatur keinesfalls so unüblich.

Mag ja sein, daß sich die Schreibweise in den letzten Jahren zu "Dordona" gefestigt hat, bis in die 1970er-Jahre scheint dies aber lange nicht so eindeutig gewesen zu sein. Möglicherweise geht die unterschiedliche Schreibweise auch auf Ländereigenheiten (Oesterreich/Deutschland) zurück. Ich maße mir nicht an dies zu entscheiden sondern stelle nur die Fakten fest.

Genaugenommen wäre m.E. für diese Örtlichkeit der griechischen Eigenname "DHORDHONI" zu verwenden (s. Quelle: Großer Weltaltlas, LINGEN).

-------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Und hier noch ein interessantes Zitat, welches auch rd. 60 Jahre später noch aktuell scheint:

"Das Mißtrauen der Fachleute gegen den erfolgreichen Outsider ist das Mißtrauen des Bürgers gegen das Genie. Der Mann der gesicherten Lebensbahn verachtet den Schweifenden der unsicheren Zonen. Die Verachtung ist ungerecht."
(...)
"Die wissenschaftlliche Forschung kann es anscheinend schwer verdauen, daß eine außerordentliche Zahl großer Entdeckungen von den Dilettanten gemacht wurde, den Outsidern oder gar den Autodidakten, die - getragen von der Besessenheit der Idee - die Hemmschuhe der Fachbildung nicht spürten, die Scheuklappen des Spezialistentums nicht kannten und die Hürden übersprangen, die akademische Tradition errichtet hatte."

(Quelle: Vorwort vom Nov. 1949 von C.W.Ceram/ Götter, Gräber und Gelehrte, Ausg.Lizenzdruck Rowolt-Verlag)
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Bei dieser Gelegenheit noch eine Information am Rande:
Der Ortsname des Zeus-Orakels wird - wie ich heute kurz recherchiert habe - in einigen Fachbüchern sehr unterschiedlich geschrieben. Die von mir verwandte Schreibweise "Dordone" - die von @RAVENIK kritisiert wurde - ist in der deutschsprachigen Literatur keinesfalls so unüblich.

Mag ja sein, daß sich die Schreibweise in den letzten Jahren zu "Dordona" gefestigt hat, bis in die 1970er-Jahre scheint dies aber lange nicht so eindeutig gewesen zu sein. Möglicherweise geht die unterschiedliche Schreibweise auch auf Ländereigenheiten (Oesterreich/Deutschland) zurück.

Genaugenommen müßte man eigentlich für diese Örtlichkeit den griechischen Eigennamen "DHORDHONI" verwenden (s. Quelle: Großer Weltaltlas, LINGEN).
Das R gehört weg! Dodona und Dodone ist beides richtig, die Endung hängt vom verwendeten griechischen Dialekt ab, aber das R ist fehl am Platz.
Ein auf ein D folgendes H gab's im Griechischen überhaupt nicht.
 
Danke für die Info, anbei die Skizze von der ich den Namen "Dodone" übernommen habe.
Sorry, es stimmt - das "r" war zuviel.
 

Anhänge

  • dordone1..gif
    dordone1..gif
    48,7 KB · Aufrufe: 492
Zuletzt bearbeitet:
Und wie ist das mit dem Eigennamen "DHODHONI" im Lingen-Weltatlas?
Auch dort ein Schreibfehler?

Das ist doch Haarspalterei, denn es gibt verschiedene Schreibweisen dieses Ortes. Neben Dodona auch griech. Dodone und neigriech. Dodoni (vgl. Lexikon Antike Kulturen, Band I, Mannheim 1990, S. 562)
 
Aha, jetzt ist es plötzlich die Schreibweise egal ..!

Ein auf ein D folgendes H gab's im Griechischen überhaupt nicht.

Das ist doch Haarspalterei, denn es gibt verschiedene Schreibweisen dieses Ortes. Neben Dodona auch griech. Dodone und neigriech. Dodoni

Sagt man in historischen Gefilden etwa "neigriech" anstatt "neugriechisch" ?

Die genannte "Haarspalterei" kommt doch nicht von mir, schaut doch mal Eure eigenen widersprüchlichen Aussagen an.

Jeder hat eine andere Meinung, nur im Kritisieren von fremden Beiträgen ist man sich einig.

Kritisiert ruhig weiter - aber nicht mit mir.
Tschüüüüüüsssss ...!!!
 

Anhänge

  • maus0526.gif
    maus0526.gif
    10,5 KB · Aufrufe: 514
Zuletzt bearbeitet:
Noch einmal: Altgriechisch hieß der Ort - je nach verwendetem Dialekt - Dodona oder Dodone. Da im Neugriechischen das Eta als i gesprochen wird, heißt er heute Dodoni. Da kommen aber weder ein r noch ein h drin vor.
 
Zurück
Oben