Nationalsozialismus und Katholizismus

Festzustellen bleibt, dass sich beide christliche Kirchen gegenüber den Nazis nicht mit Ruhm bekleckert haben. Die ev. Kirche hatte den Reichsbischof Müller, der voll auf der Nazilinie war. Die Bekennende Kirche, Niemöller und Bonhoefer waren die Ausnahme.
Der Vatikan schloss als erster Staat ein Konkordat 1933 mit dem 3. Reich ab.
Es wird sicherlich so sein, dass man anfangs gedacht hatte, der Spuk geht bald vorüber. Anderseits konnte man sich sicherlich die Verbrechen, welche Geschehen sind, so nicht vorstellen. Den westlichen Demokratien, siehe Chamberlain, ist es ja gegenüber den Nazis auch nicht anders ergangen. :rolleyes:
 
ok, dank hyokkoses tätiger mitarbeit bei der beleuchtung der frühen wahlergebnisse komme ich zum schluss, daß meine these, katholisch sozialisierte menschen seien für den nationalsozialismus anfälliger als protestantisch sozialisierte menschen, bis auf weiteres so nicht bestehen bleiben kann.
damit ist diese these in der geäußerten weise für mich erst mal unbrauchbar. das thema aber, inwieweit der nationalsozialismus, der m.e. schon eine art ersatzreligion ist, auch auf christlichen, auch auf katholischen, evtl. auch auf protestantischen traditionen beruht, bleibt relevant. eine verantwortung dieser möglichen traditionsgeber für den nationalsozialismus, ich wiederhole mich, ergibt sich daraus aber wohl auf keinen fall. diesbezügliche leidenschaften sind in der debatte m.e. also völlig unnötig.

wie läßt sich klären, aus welchem milieu der nationalsozialsmus entstanden ist? mal sehen.

ponzelar
 
hier noch etwas aktueller:
Ulrich von Hehl, "Staat und Kirchen in den Anfängen der NS-Diktatur", in: Die Anfänge der braunen Barbarei, München, 2004, S. 127ff.

oder älter, aber noch nicht genannt: Alfred Milatz, Wähler und Wahlen in der Weimarer Republik, Bonn, 1968, Kartenbeilage 2 und Kartenbeilage 13.
 
hyokkose schrieb:
Was bitte würde was erklären?

Martin Bormann war Protestant.
Wilhelm Frick war Protestant.
Joseph Goebbels war Katholik.
Hermann Göring war Protestant.
Rudolf Heß war Protestant.
Reinhard Heydrich war Katholik.
Adolf Hitler war Katholik.
Albert Speer war Protestant.
Julius Streicher war Katholik.

Ich sehe noch keine Argumentationslinie.

Warum zielte eigentlich gerade die deutsche Version des Faschismus so unübersehbar auf die Judenvernichtung und nicht vielmehr die spanische oder italienische?

Interessanter wäre, zu sehen, wer von ihnen auch ein bekennender Christ war. Hitler mit seiner Verachtung für alles Christliche, welches er für den Untergang der Antike verantwortlich machte, und die Nächstenliebe, welche nicht zu seiner Rassenideologie passte, kann man da ausschliessen. Und ich bezweifle, ob diese Personen alle wirklich bekennende Christen waren. Denn dann haben sie einige Punkte aus dem Christentum (z.B. Nächstenliebe) ganz ausgelassen.
 
Ich hab folgendes Zitat von Hitler gefunden:

"Die Tafeln von SInai haben ihre Gültigkeit verloren. Das Gewissen ist eine jüdische Erfindung. Es ist wie die Beschneidung eine Verstümmelung menschlichen Wesens [...] Der christlichen Lehre von der unendlichen Bedeutung der menschlichen Einzelseele und der persönlichen Verantwortung setze ich mit eiskalter Klarheit die erlösende Lehre von der Nichtigkeit und Unbedeutendheit des einzelnen Menschen und seines Fortlebens in der sichtbaren Unsterblichkeit der Nation gegenüber. [...]"

Es wäre für meine Facharbeit recht wichtig eine Quelle zu diesem Zitat zu finden.
Ich hab nur den Zettel über "Das Gewissen" auf dem das Zitat steht, aber eine Quelle ist nicht angegeben..weiß da jemand was? Oder vllt. ein Buch in dem es vorkommt? Denn ich bräuchte einen Beleg dafür für meine Facharbeit.
 
Google hilft weiter: A. Hitler nach H. Rauschning, Gespräche mit Hitler, Europa Verlag, Zürich 1940.

Dabei ergibt sich dann aber folgendes Problem:

Allerdings:
"Die Gespraeche waren samt und sonders Faelschungen! Es steht zweifelsfrei fest, dass Rauschning nicht ein einziges Mal Gelegenheit gehabt hat, mit Hitler unter vier Augen zu sprechen und so von ihm etwaige Geheimnisse zu erfahren." (Tobias S.92). Im weiteren Verlauf kritisiert Tobias namhafte Historiker wie Golo Mann, Theodor Schieder und Klaus Hildebrand, die das Gegenteil behaupteten.

Zitat Hitlers ueber die Jugenderziehung - H-Soz-u-Kult / Forum / Anfragen
 
Das Zitat stammt aus dem Buch von Hermann Rauschning, Gespräche mit Hitler. Ich glaube es steht auf der Seite 210.

Ich würde dir aber raten, das Buch zu besorgen um die genauen Angaben in deiner Arbeit einzufügen, wenn du das unbegingt nehmen willst, da es wie Mercy schon anmerkte eine Fälschung ist.

Hier noch der Wiki-Artikel zu Hermann Rauschning:

http://de.wikipedia.org/wiki/Hermann_Rauschning
 
Zuletzt bearbeitet:
Ok danke.
Oops gut dass ich das mit der Fälschung gesagt bekomm...das lass ich dann wohl lieber raus ;)
Danke
 
Von Fritz Tobias (ich glaube er lebt noch)wiederum ist die "Alleintäterthese" im Fall Reichstagsbrand.
Siehe die Diskussion hierzu im NfH.
 
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