Negative Folgen : Umwelt

Yeniceri

Gesperrt
HI,

Könnt ihr hier bitte hier einige negative Folgen der Industriealisierung für die Umwelt nennen? :winke:
 
Zuletzt bearbeitet:
Eine ganze Menge Schmutz, in den Straßen, dreckiges Wasser, Staub in der Luft. So in unmittelbarer Entfernung der Anlagen. Dann Rodungen von Wäldern für die Eisenbahn, sprich massives Zerstören von Natur, um Gebiete bebauen zu können.
 
um-Welt

Yeniceri schrieb:
Könnt ihr hier bitte hier einige Negativen Folgen der Industriealisierung für die Umwelt nennen? :winke:

Na - dann kuck Dich mal um in Deiner/Unseren Welt.
Wo überall siehst Du industrielle Produkte?
(Kuck mal genau und Du wirst den Wald vor lauter Bäumen nicht finden... :rofl: )
Und inwieweit das "negativ" sei, liegt schließlich ganz an Deiner eigenen Einschätzung/Erörterung...
(Aber mal als Einstiegsquelle - 1972, Veröffentlichung des Berichts "Die Grenzen des Wachstums": http://de.wikipedia.org/wiki/Club_of_Rome) und http://de.wikipedia.org/wiki/Die_Grenzen_des_Wachstums

Martin :winke: :winke: :winke:
 
Zuletzt bearbeitet:
Interessant ist besonders die Geisteshaltung des Menschen gegenüber der Natur in bestimmten Epochen. Als Feind hat er sie meines Erachtens immer angesehen.

Mit der Industrialisierung kam eine quadratisch-praktisch-gut-Ideologie auf. Die Welt musste vom Menschen gestaltet werden, nur was irgendeinem Menschen einen ökonomischen Vorteil bracht, hatte eine Existensberechtigung.

Als Beispiel kann man die "Korrektur" des Rheins im 19. Jhd sehen,
z. B.: http://www.lehrer.uni-karlsruhe.de/~za3533/RheinBegradigung.htm

Als "Ideologie" sehe ich das deshalb, weil einige Nebenflüsse, die gar nicht mehr für die Schifffahrt genutzt werden, trotzdem begradigt - und damit ökologisch tot - bleiben.
 
Geschichte der Ökologie

Klaus schrieb:
Als "Ideologie" sehe ich das deshalb, weil einige Nebenflüsse, die gar nicht mehr für die Schifffahrt genutzt werden, trotzdem begradigt - und damit ökologisch tot - bleiben.

Die Wissenschaft und der Begriff Ökologie hat bereits auch seine Vergangenheit:

Ludwig Trepel
Geschichte der Ökologie
vom 17. Jahrhundert bis zur Gegenwart
1987, Athenäum Verlag, Frankfurt am Main

Herr Trepel - heute Prof. TUM Lanschaftsökologie - verfasste eine wissenschaftstheoretische/-geschichtliche Erörterung der (zum Teil sehr problematischen) Auffassungen von Ökologie und Natur. Sehr spannende Sache... :pfeif:

Gruß, Martin
 
Passt vllt. nicht direkt zum Thema:red:, aber durch die aufkommenden Maschinen und Fertigungsstraßen wurden viele Leute verkrüppelt, denn viele Besitzer der Fabriken (Besitzendes Bürgertum) sahen es nicht ein die Sicherheit an den arbeitsplätzen zu garantieren. Und somit waren viel der Maschienen nicht wirklich sicher und die Arbeiter konnten sich sehr schnell verletzten und wenn sie großes Pech hatten nie mehr arbeiten.
 
Taiger11 schrieb:
..., aber durch die aufkommenden Maschinen und Fertigungsstraßen wurden viele Leute verkrüppelt,
Dies bestätigt, was Martin sagt : es gibt sehr unterschiedliche Auffassung der Begriffe Umweltschutz u. dgl.

Zunächst ist die "Umwelt" die Welt um die Fabrik. Wenn die was emittiert, schadet sie ihrer Umwelt, also Menschen und der Natur.
Mit "ökologisch" wird daher oft etwas bezeichnet, was den Menschen weniger schadet, ungeachtet dessen, wie stark damit auf die Natur eingewirkt wird (z. B. wenn die Menschen mehr Platz zum Wohnen haben - auf Kosten der Natur).

Ich persönlich ziehe es daher vor, von einem Innenverhältnis der Menschen untereinander und dem Außenverhältnis der Menschen gegenüber der Natur zu sprechen. Wenn sich die Menschen also gegenseitig umbringen, muss das keinen negativen Einfluss auf die Natur haben - im Gegenteil.
 
Zuletzt bearbeitet:
Klaus schrieb:
Wenn sich die Menschen also gegenseitig umbringen, muss das keinen negativen Einfluss auf die Natur haben - im Gegenteil.
Wobei es natürlich auf die Art und Weise ankommt.

@Yeniceri
Bedenke, dass damals Kohle die wichtigste Energiequelle war. Entsprechend viel Ruß lag in der Luft (mit interessanten Folgen auf die Farbe eines bestimmten Falters). Irgendwo in unserem Geschichtsbuch hatten wir eine sehr deutliche Beschreibung eines Flusses oder vielmehr Schlamm mit Strömung aus Engels "Lage der arbeitenden Klassen" Vielleciht finde ich den Text noch.
In dieser Zeit wurde auch begonnen chemischer Dünger einzusetzen. Vielleicht kannst du dir hieraus etwas ableiten.
Wie war das mit den Schafherden, die ganze Dörfer auffressen? Gehörten die in diese Zeit oder in die Protoindustrialisierung.
 
Erstmal finde ich es absolut unangemessen von der "umwelt" zu sprechen... Der Mensch ist ein Teil der Natur, und so sehr er heute auch glaubt sich über die Natur erheben und sie zu seiner umgebenden Welt machen zu können wird er es niemals schaffen, die Gesetze der Natur sind einfach ehern.
Also... Was solln die negativen Auswirkungen von der industriellen Entwicklung sein? Klar, als erstes kommt mal das was man gelernt hat, Umweltverschmutzung usw. Nein, nicht falsch, aber leider nur ein Teil des Aspektes bzw. eine Auswirkung der ganzen Entwicklung. Der Entwicklung des Menschen weg von einem Geschöpf der Natur zu einem unnatürlichen, parasitären Virus.
Ja, jetzt wird hier sicherlich wieder irgendein Gutmensch kommen und davon reden, dass der Mensch die Natur sich dienstbar machen müsse, weil er die Gabe der Selbstreflexion und blablabla...
Schön und gut, nur sollten wir uns fragen wohin uns diese Eigenschaften führen. Einst hat auch der Mensch ein natürliches Leben geführt, vor gar nicht allzu langer Zeit. Die letzen 2 Jahrtausende jedoch hat er sich zu der unnnatürlichsten Lebensform entwickelt die die Erde wohl je gesehn hat.
Früher war alles natürlich und mit dem Menschen direkt verbunden, der Stamm erschuf in eigener Arbeit das, was er benötigte, Kriege und Fehden wurden offen und brutal ausgeführt, ein kränklicher und schwacher Mensch starb nun einmal früher als ein starker.
Heutzutage glauben wir aber wirklich uns über diese direkte Gesetzmäßigkeit der Natur hinwegzusetzen, mit Mini-Nuke-Atombomben, High Tech Krieg, rollenden Kästen aus einem Material was heute aus mehreren Kilometern Tiefe gefördert wird, die betrieben werden durch kleine Explosionen einer Flüssigkeit die aus ebenso grosser Tiefe gefördert wird. Auf die naheliegende Möglichkeit sich ein Pferd zu zähmen und dieses einzusetzen kommt man nicht, es sei denn es wurde hochgradig in seiner DNS verändert und zum Superrennpferd umdesignt. Arbeitsteilung, Technisierung, Rationalisierung, all dies entfernt uns immer mehr von unserem menschlichen Ursprung, heute wird nichts mehr von unserem täglichen Bedarf durch die eigene oder die Hand des Stammes gefertigt. Der Mensch entfernt sich immer mehr von sich selbst, erzieht sich unnnatürliche Verhaltensmuster an. Das wir aber niemals von den Naturgesetzen und unseren Instinkten loskommen offenbart sich in so manchem, in Furcht, Aberglaube, Sexualtrieb... Ich könnte die Liste ewig weiterführen...
Also...Was genau bringt uns als unser Fortschritt und Erfindungsgeist? Vor dem Fall jedes grossen Reiches der Geschichte stand die Dekadenz der Menschen, je höher man steigt desto tiefer fällt man. Und dieses Schicksal wird einst die ganze Menschheit erleiden.
Können wir die Menschheit noch retten, durch Rückkehr in die Natur, in unsere natürlichen Verhaltensmuster und zu unseren Instinkten? Oder wollen wir weiter den mechanisch verhafteten Wissenschaften (die sich wie es immer wieder sich historisch bewahrheitet IMMER irren (müssen?)) hinterherhängen, uns in unserer Dekadenz dem Untergang entgegensuhlen? Oder ist gar die Menschheit an sich nur eine grosse evolutionäre Fehlentwicklung die dadurch dazu terminiert ist sich selber zu vernichten?

Tut mir leid, bin etwas vom Thema abgekommen, aber das musste mal raus:pfeif:
Was meint ihr dazu?
 
Naja, die Gegend die wir heute "Syrische Wüste" nennen ist eigentlich ein Lehrbeispiel dafür was passiert, wenn ohne Rücksicht auf Nachhaltigkeit gewirtschaftet wird. Sie war einst fruchtbares Acker- und Weideland.
Auch das Schicksal der Maya-Kultur zeigt uns, das auch hochstehende urbane Gesellschaften abhängig von einer regenerationsfähigen Natur sind.
 
Ich kann deine Wut und Verbitterung verstehen, Slar, aber es ist naiv, "Gesetzmäßigkeit der Natur" = "irgendwie gut und im Einklang" zu sehen. Selbst vollkommen im Einklang mit der Natur lebende Völker werden z. B. von Eiszeiten oder Dürreperioden aus ihren Regionen vertrieben, selbst so vollkommen in der Natur lebende Tiere wie das Diplodon sterben aus, wenn sich ihre Lebensbedingungen ändern (z. B. durch Klimaverschiebungen oder einfach zu viele andere Diplodons, denn auch die vermehrten sich ungehemmt, wenn eben nichts Hemmendes im Weg stand).

Es liegt in der Natur des Menschen, sich selbst anzuklagen, dabei verhält er sich ganz natürlich: er kümmert sich um seine Nachkommen, sorgt für den eigenen Fortbestand und den seiner Gruppe, und versucht ansonsten, nicht gefressen oder umgebracht zu werden. Dass er dabei mittels seines vortrefflichen Gehirns alle anderen Lebewesen (mit Ausnahme derjenigen ohne Gehirn, also Viren und Bazillen) ausgetrickst hat ist nicht seine "Schuld"; darauf verzichten zu wollen ist unmöglich. Ich zumindest möchte jedenfalls nicht "meinen Instinkten folgend" meinen alt und gebrechlich gewordenen Großvater erschlagen und aufessen, bzw. meine Tochter an einer Kinderkrankheit eingehen sehen, weil Pantscherei mit Reagenzgläsern zur Erzeugung von Antibiotka widernatürlich ist.

Die Zauberworte sind Verantwortung und Nachhaltigkeit. Dieses vortreffliche große Gehirn der Menschheit kann es und wird es lernen müssen, auf diese Prinzipien umzusteigen - das wird nicht leicht sein, höchstwahrscheinlich steht auch noch die eine oder andere "selbstverschuldete" Katastrophe ins Haus, aber insgesamt gesehen ist es nichts unmögliches.
 
Zitat:"Ich zumindest möchte jedenfalls nicht "meinen Instinkten folgend" meinen alt und gebrechlich gewordenen Großvater erschlagen und aufessen"

Bis aufs aufessen, erinnert mich das an das "sozialverträgliche Frühableben" das vor einigen Jahren in einigen poltischen Kreisen diskutiert worde.
 
askan schrieb:
Naja, die Gegend die wir heute "Syrische Wüste" nennen ist eigentlich ein Lehrbeispiel dafür was passiert, wenn ohne Rücksicht auf Nachhaltigkeit gewirtschaftet wird.

So weit brauchst du gar nicht schauen: bis zur Lüneburger Heide reicht schon.
 
Slar schrieb:
Einst hat auch der Mensch ein natürliches Leben geführt, vor gar nicht allzu langer Zeit.
....
Früher war alles natürlich und mit dem Menschen direkt verbunden

Dem möchte ich widersprechen.

Der Weg des modernen Menschen lässt sich gut verfolgen, indem man betrachtet, welche Tierarten er wann und wo ausgerottet hat. Offenbar gibt es eine "Rangfolge" von Attraktivität verschiedener Beutetiere, die zunächst zum Aussterben der größten uns sukzessiv der kleineren Tierarten führen.

Es entwickelte sich dieselbe Dynamik beim Auftauchen des Menschen in Australien vor 50 000 Jahren, in Europa vor 30 000 Jahren, in Amerika vor 15 000 Jahren und in Sibirien vor 3 000 Jahren.

Die ach so naturverbundenen Indianer haben genauso das Riesenfaultier, das Mammut, das Pferd,... ausgerottet wie ihre Onkels in Europa, die Rapa Nui haben die Osterinsel binnen kurzer Zeit in eine ökologische Wüste verwandelt. Die eigentliche Menschheitsgeschichte besteht aus dem Wechselspiel von intensiverer Erschließung von Nahrungsquellen (ungeachtet der Nachhaltigkeit) und Steigerung der Population.

Nur hat der Mensch heute effektivere Möglichkeiten, dies zu tun. Die moderne Technik erlaubt ihm, sich von der natürlichen Welt völlig unabhängig zu wähnen und seine soziale Umwelt für das Maß aller Dinge zu halten. Und daher kann er die Erde viel systematischer zu Grunde richten als in der Steinzeit.
 
Schwieriger Naturbegriff

Hallo Slar,

Slar schrieb:
Erstmal finde ich es absolut unangemessen von der "umwelt" zu sprechen... Der Mensch ist ein Teil der Natur, und so sehr er heute auch glaubt sich über die Natur erheben und sie zu seiner umgebenden Welt machen zu können wird er es niemals schaffen, die Gesetze der Natur sind einfach ehern.

Wie bezeichnest denn Du das was Dich umgibt, Deine "Um-Welt"? Bzw. was fängt denn Deiner Ansicht nach jenseits Deiner Fingerspitzen an?

Slar schrieb:
Also... Was solln die negativen Auswirkungen von der industriellen Entwicklung sein? Klar, als erstes kommt mal das was man gelernt hat, Umweltverschmutzung usw. Nein, nicht falsch, aber leider nur ein Teil des Aspektes bzw. eine Auswirkung der ganzen Entwicklung. Der Entwicklung des Menschen weg von einem Geschöpf der Natur zu einem unnatürlichen, parasitären Virus.

Da verwendest Du aber mit "Parasit" einen klassischen Biologismus. Ist der Mensch nun Natur (Parasit) oder nicht ("weg von einem Geschöpf der Natur")?

Slar schrieb:
Ja, jetzt wird hier sicherlich wieder irgendein Gutmensch kommen und davon reden, dass der Mensch die Natur sich dienstbar machen müsse, weil er die Gabe der Selbstreflexion und blablabla...

Die verwendete Sprache/Begriffe spiegeln eigenen Definitionen, Logiken, Ideologien. Insofern könntest Du mit Selbstreflektion Deinem Naturbegriff auf die Spur kommen. (Was ist so schlimm an Selbst-Reflektion? Weil es eine typisch menschliche Eigenart ist? Ist der Mensch dieser Gabe wegen nicht länger Teil der Natur?)

Slar schrieb:
Schön und gut, nur sollten wir uns fragen wohin uns diese Eigenschaften führen. Einst hat auch der Mensch ein natürliches Leben geführt, vor gar nicht allzu langer Zeit. Die letzen 2 Jahrtausende jedoch hat er sich zu der unnnatürlichsten Lebensform entwickelt die die Erde wohl je gesehn hat.

"ein natürliches Leben geführt" - willst Du sagen "ursprünglich", "unreflektiert", "instinktiv"?

Slar schrieb:
Früher war alles natürlich und mit dem Menschen direkt verbunden, der Stamm erschuf in eigener Arbeit das, was er benötigte, Kriege und Fehden wurden offen und brutal ausgeführt, ein kränklicher und schwacher Mensch starb nun einmal früher als ein starker.

Du sprichst von Entfremdung der Arbeit. Da könntest Du gleich mit Marx weiterschaffen. Ist die marxistische Gesellschaftsutopie eine "natürlich=ursprüngliche", oder eine "antropogen-reflektiende"?

Slar schrieb:
Heutzutage glauben wir aber wirklich uns über diese direkte Gesetzmäßigkeit der Natur hinwegzusetzen, mit Mini-Nuke-Atombomben,

Ist die Kernspaltung kein Teil der Natur? Ein Prozess, ein Potential überall in Weltraum und Atom anzutreffen. Ist es "unnatürlich" "naturwissenschaftlich" über die Kernspaltung zu forschen? Aber wo liegt dann die Grenze, warum erscheint es "unmenschlich" 100.000 Menschen auf einen Schlag mit einer Atombombe zu töten?

Slar schrieb:
Auf die naheliegende Möglichkeit sich ein Pferd zu zähmen und dieses einzusetzen kommt man nicht, es sei denn es wurde hochgradig in seiner DNS verändert und zum Superrennpferd umdesignt.

Du willst da wohl zusätzlich im Speziellen den Gencode manipulierende Gentechnik thematisieren. Ja und Nein. Zumindest hat der Mensch schon immer Pflanzen und Tiere manipuliert (und die tagespolitischen Gentechnik-Details wären hier wohl fehl am Platze). Aber die Züchtung der Pferderassen aus den Wildpferden wurde gerade an anderer Stelle besprochen. Aber - Ja, wir Menschen manipulieren zum Zwecke der eigenen Vorstellungen/Vorteile/Wünsche. Was ist also zu kritisieren, die Fähigkeit zur Züchtung (Gencode-Manipulation) oder die Wünsche die zu bestimmten Züchtung führen?

Slar schrieb:
Arbeitsteilung, Technisierung, Rationalisierung, all dies entfernt uns immer mehr von unserem menschlichen Ursprung, heute wird nichts mehr von unserem täglichen Bedarf durch die eigene oder die Hand des Stammes gefertigt. Der Mensch entfernt sich immer mehr von sich selbst, erzieht sich unnnatürliche Verhaltensmuster an. Das wir aber niemals von den Naturgesetzen und unseren Instinkten loskommen offenbart sich in so manchem, in Furcht, Aberglaube, Sexualtrieb... Ich könnte die Liste ewig weiterführen...

Was ist "böse" an unseren Instinkten? Weil sie ursprüngliche Natur sind? Ist die Ablehnung eines ursprünglichen Triebes nicht pur Christlich? Die 7 Todsünden grüßen ... und ist nicht gerade unsere (liederliche, hihi) Moderne dabei dem Menschen seine Triebhaftigkeit wieder zurück zu geben - ihn dem entsprechend wieder "natürlicher" macht durch Zivilisation? :winke:

Slar schrieb:
Also...Was genau bringt uns als unser Fortschritt und Erfindungsgeist?

Tägliches Essen, Penicilin, Hygiene, Geburtenkontrolle, nachhaltige Landwirtschaftsmethoden, Naturresevate, Klimamodelle, ... , ... , ... , Fußball-Weltmeisterschaften ... :D

Slar schrieb:
Vor dem Fall jedes grossen Reiches der Geschichte stand die Dekadenz der Menschen, je höher man steigt desto tiefer fällt man. Und dieses Schicksal wird einst die ganze Menschheit erleiden.

apokalyptisch, apokalyptisch ...

Slar schrieb:
Können wir die Menschheit noch retten, durch Rückkehr in die Natur, in unsere natürlichen Verhaltensmuster und zu unseren Instinkten? Oder wollen wir weiter den mechanisch verhafteten Wissenschaften (die sich wie es immer wieder sich historisch bewahrheitet IMMER irren (müssen?)) hinterherhängen, uns in unserer Dekadenz dem Untergang entgegensuhlen? Oder ist gar die Menschheit an sich nur eine grosse evolutionäre Fehlentwicklung die dadurch dazu terminiert ist sich selber zu vernichten?

Da thematisierst Du Angst. Angst vor Selbstzerstörung. Und Angst dafür mitverantwortlich zu sein. Ein Grund mehr sich selbstreflektierend Gedanken zu machen? Denn so "relativ" die bisherige Menschheit gedacht hat (von Dir direkt kritisiert) so "relativ" sind ja vielleicht auch Deine heutigen immer noch "menschlichen" Gedanken? Dem entsprechend müssten "Wir" (Du, ich, unsere Generation) freilich auch unsere Naturbetrachtungen und Naturbenutzungen immer wieder vielfältigst selbst-kritisch hinterfragen ...

(Wäre "natürlich" anstrengend. :devil: )

Slar schrieb:
Tut mir leid, bin etwas vom Thema abgekommen, aber das musste mal raus:pfeif:
Was meint ihr dazu?

Dass Emotion teil Deiner "menschlichen Natur" ist?! :D

Und dass das Thema gar nicht so einfach ist.
Unser Naturbegriff (und die historischen) ist etwas veränderbares.
Weil wir einerseits Teil der biologischen Natur sind und doch auch Umwelt gedanklich als außenstehend antizipieren.
Wir Natur manipulieren, aber die Manipulationsergebnisse sehr wohl auch wieder als vielfältige Natur erleben.
Weil wir immer auch über "Mensch" reden, wenn wir über "Natur" reden.
Die Mitteleuropäischen Landschaften sind z.B. zu 95% rein antropogen.
Und werden in ihrer antropogen verursachten Artenvielfalt genau deshalb naturschützerisch (oder doch nur Landschaft schützend?) aufwendig gepflegt!
(Und ob das nun wiederum immer so klug ist, steht auf einem anderen Blatt ... :rotwerd: )

Herzlicher Gruß, Martin
 
Zuletzt bearbeitet:
@Mummius Picus: Ich habe nirgendwo gesagt dass ein natürliches Leben "gut" ist. Dieses Gut-Böse-Schubladendenken ist ein Ergebnis menschlichen Zusammenlebens. Die Natur kann man nicht als gut oder böse bezeichnen, sie ist einfach. Wenn ein Wolf ein junges Rehlein frisst ist das halt nicht "gut", aber auch nicht "schlecht", es ist einfach so, vollkommen natürlich, thats life.
Diesen Vergleich mit deinem Grossvater finde ich nicht angebracht. Welche Tierarten fressen ihre eigenen Artverwandten? Wohl die wenigsten. Und wenn es so ist, dann ist es halt einfach so, natürlich. Nicht gut, nicht böse. Und dein Ekel davor, einen Artverwandten zu verzehren, muss doch irgendwie auf deiner Natur beruhen, egal wie verzehrt sie heutzutage ist. Hätten unsere Vorfahren in Europa als Kannibalen gelebt wäre unsere Werte hier heute auch wohl etwas anderes. Was ich damit sagen will, deine Gefühle usw. sind doch tiefster Ausdruck deiner natürlichen Instinkte, sprich es wäre unnatürlich, ihn aufzuessen.
Mit Krankheiten, Medizin usw. ansprichst ist natürlich ein heikles Thema. Aber, egal wie sehr wir Menschen versuchen die Natur zu übertreffen, wir werden es nicht schaffen. Wir können durch unsere Medizin den Menschen ein etwas längeres Leben gewähren, und so zeugen auch Menschen, die sonst schon in frühester Kindheit gestorben wären, Nachkommen, und der menschliche "Genpool" wird von Krankheiten, die wir uns selber erst "anzüchten", immer mehr "verschmutzt". Würden wir alles seinen natürlichen Gang laufen lassen würden diese Krankheiten aussterben. Keiner müsste mehr daran leiden, also bräuchte auch keiner entsprechende Behandlung. Sicherlich ein sehr hartes Thema, aber, wie gesagt, es ist halt der natürliche Verlauf der Dinge, eine Wertung ist vollkommen unangebracht, da es einfach der natürliche Verlauf wäre. Und egal wie sehr die Menschheit es auch glaubt, die Natur können wir nicht übertreffen, höchstens schlecht kopieren.

@Klaus: Wenn deine Ausführungen so stimmen müsste man daraus einfach eines schliessen: Der Mensch ist ein Parasit, eine Krankheit, eine katastrophale Fehlentwicklung der Evolution. Das glaube ich soo jetzt aber nicht, guck dir eben doch die Indianer an, ihre Vorfahren rotteten vllt. eine Tierart aus (ist das so gesichert?), aber sie lebten doch sehr, sehr naturverbunden.
Was ich damit sagen will: Ich glaube nicht, dass der Mensch an sich ein Parasit ist, sondern viel mehr durch die Umstände und die eigendynamische Entwicklung innerhalb der menschlichen Gruppe dazu wurde.

@Martin 69: Ganz einfach... Nicht Umwelt, sondern Natur. Umwelt, der Begriff ist doch schon an sich anthropozentrisch, die Welt um den Menschen, um das Individuum.
Du gehst scheinbar davon aus dass der Mensch von Natur aus ein Parasit ist. Der Meinung bin ich aber nicht(s.o.), viel mehr wurde er meiner Meinung dazu, z.B. in der heutigen Gesellschaft in der die Menschen durch Arbeitsteilung, Technisierung usw. von ihrer eigenen, menschlichen Natur (wie auch immer sie nun ist) so weit wie noch nie entfernt sind, gleichzeitig jedoch das menschliche Parasitentum an der Erde so stark wie noch nie ist.

Deine Gedanken dazu, ob der Mensch nun ein Teil der Natur ist oder nicht finde ich sehr interessant. Aber, irgendwie widersprichst du dir. Erst stellst du die Frage, ob der Mensch durch seine Gabe nicht länger Teil der Natur ist. Gleichzeitig aber siehst du Kernspaltung durch den Menschen als natürlich an. Ich kann beides verstehen, aber zusammen passt es irgendwie nicht. Dann müsste auch der Mensch mit seinen "Gaben" Teil der Natur sein, unbedingt.

Ich möchte mal definieren was ich mit der menschlichen Natur und der seines Schaffens meine:
1. Die Gabe zur Selbstreflektion ist Teil der menschlichen Natur, er sollte, muss und kann sie auch nutzen
aaaber 2. steht diese Gabe ja in keinem Zusammenhang etwa mit technischem Fortschritt. Auch ein Maori-Indianer kann über den Zweck des menschlichen Lebens philosophieren.
Ich wollte mit der unnatürlichen Entwicklung nicht die Beziehung des Menschen ZUR Natur, bzw. Umwelt beschreiben, sondern die Entwicklung des Menschen weg von seiner, der menschlichen Natur. Wie diese dann ist, steht auf einem anderen Blatt.

P.S.: Wo lehne ich den die Instinkte ab? Nein, das will ich ja grade nicht. Ich wollte damit ausdrücken, wie sehr der Mensch seine Natur unterdrückt bzw. unterdrücken versucht, aber sie immer noch an einigen Stellen hindurchschimmert. Ich will diese Instinkte nicht unterdrücken, sondern stärken, weil es unsere Natur ist.


P.P.S:
Tägliches Essen : Gibt es nur für wenige, viele sterben an Hunger, der Planet ist absolut überbevölkert
Penicilin : Wäre nicht nötig wenn die Krankheiten von selber aussterben würden wie es natürlich wäre bei den meisten heute bei uns vorherrschenden Krankheiten
Hygiene : Was genau ist Hygiene? Wieso ist Schmutz schmutzig? Hygiene ist einerseits Ausdruck unserer tiefsten menschlichen Natur (Schutz vor Krankheitserregern, Ekel), nix von wegen technische Errungenschaft. Im gegenteil, wo is die heutige Welt hygienisch? Östrogene im Trinkwasser(überall!) die Männer unfruchtbar machen...das sagt doch alles...
Geburtenkontrolle : Aha... Und die Natur an sich ist nicht die beste Geburtenkontrolle?
nachhaltige Landwirtschaftsmethoden : Und die Natur selber ist nicht das nachhaltigste was es gibt? Nachhaltige Landwirtschaft ist ein Zeichen von der Rückkehr zur Natur, kein Zeichen von "Fortschritt". Typisches Paradoxon... "Fortschritt durch Rückschritt"
Naturresevate : Siehe nachhaltige Landwirtschaft. Oder willst du mir jetzt Naturreservate als Errungenschaft der Technik und des Fortschrittes vermitteln?
Klimamodelle : Keine Ahnung was du mir damit sagen willst
Fußball-Weltmeisterschaften : Kann ich drauf verzichten... Das aber Spiel, Spass und Spannung (^^) vollkommen natürlich sind kann man tagtäglich bei den verschiedensten Tierarten beobachten (erst kürzlich gab es zu diesem Thema einen interessanten Artikel im Spiegel)

Grüße, Skal
 
Slar schrieb:
Diesen Vergleich mit deinem Grossvater finde ich nicht angebracht. Welche Tierarten fressen ihre eigenen Artverwandten? Wohl die wenigsten. Und wenn es so ist, dann ist es halt einfach so, natürlich. Nicht gut, nicht böse. Und dein Ekel davor, einen Artverwandten zu verzehren, muss doch irgendwie auf deiner Natur beruhen, egal wie verzehrt sie heutzutage ist.

Der war gut :rofl:
 
Slar schrieb:
Mit Krankheiten, Medizin usw. ansprichst ist natürlich ein heikles Thema. Aber, egal wie sehr wir Menschen versuchen die Natur zu übertreffen, wir werden es nicht schaffen. Wir können durch unsere Medizin den Menschen ein etwas längeres Leben gewähren, und so zeugen auch Menschen, die sonst schon in frühester Kindheit gestorben wären, Nachkommen, und der menschliche "Genpool" wird von Krankheiten, die wir uns selber erst "anzüchten", immer mehr "verschmutzt". Würden wir alles seinen natürlichen Gang laufen lassen würden diese Krankheiten aussterben. Keiner müsste mehr daran leiden, also bräuchte auch keiner entsprechende Behandlung. Sicherlich ein sehr hartes Thema, aber, wie gesagt, es ist halt der natürliche Verlauf der Dinge, eine Wertung ist vollkommen unangebracht, da es einfach der natürliche Verlauf wäre.

Das stimmt so einfach nicht.

1. zu glauben das man Krankheiten und Epedemien vermeiden kann indem man einfach alle Leute die an diesen leiden kripieren lässt ist Unsinn.

2. Was hat den Menschen vor seiner Ausrottung bewahrt?
Das waren einige Dinge, aber eine Sache war eindeutig das ausgeprägte sozialverhalten.
Dazu gehörte auch sich um kranke und verletze zu kümmern. Dies ist ein für den Homo Sapiens volkommen natürliches Verhalten.


Aber lassen wir das. Bleiben wir doch bei Viren und Bakterien.
Wieso sind Viren und Bakterien soviel harnäckiger als alles was wir kennen?

Weil sie das tun was wir auch tun, und was jedes andere Lebewesen auf diesen Planeten tut.
Sie passen sich an, und das wesentlich schneller als jedes größere Lebewesen das wir kennen.
Doch auch Tiere passen sich an ihre umgebung an, und nicht nur das, nicht wenige passen auch die Umgebung für sich an.
Mit unterschiedlichen Ausmaßen, doch sie tun es.
Was macht der Mensch?
Er passt sich, und seine Umgebung nach seinen bedürfnissen an.
Das selbe was Bakterien machen soweit sie dazu in der Lage sind,
das selbe was Tiere tun, soweit sie dazu in der Lage sind.

Das dies durchaus auch einige negative Folgen hat, mit deren Problemen wir noch kämpfen, und zu kämpfen haben steht außer Frage, genau so wie neue Probleme entstehen werden.
Eines davon rottet uns vielleicht aus. Um zu dir zurück zu kehren, das ist der natürliche Lauf der Dinge.

Aber was du anscheinend noch nicht verstanden hast ist das Prinziep der Naturwissenschaften.
Es geht nicht darum die Natur zu übertreffen, sondern sie zu verstehen und und nutzbar zu machen.

P.S. Es ist toll mal wieder teil, der Wurzel allen übels zu sein :yes:
 
Boah, is schon ein bisschen her, dass ich Matrix geschaut habe. Der Mammut ist nicht durch den Menschen ausgestorben. War das nicht eine neue Erkenntnis unserer Forscher. Is aber schon krass, wie wir hier den Raubbau betreiben an Mensch und Natur. Nur deswegen wieder "natürlicher" zu werden, hmm. Aber die Überbevölkerung hat wenig mit dem Hunger zu tun, das ist eine Verteilungssache. Ach, ich hör hier auf. Mag nich mehr weiterphilosophieren, aber ihr macht das schon. Wieger is watching you!
 
Zurück
Oben