Nestorianer bis nach China "gereist" und missioniert?

Gilgamesh

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Seid gnädig zu mir, wenn's dumme Fragen sind einfach löschen =)


Ist da was dran:


The Assyrian Church is the original Christian church in what was once Parthia; western Iraq and Iran. Geographically it stretched in the medieval period to China and India: a monument found in Xi'an (Hsi-an), the Tang-period capital of China (originally Chang'an), in Chinese and Syriac described the activities of the church in the 7th and 8th century, while half a millennium later a Chinese monk went from Beijing to Paris and Rome to call for a crusade with the Mongols against the Mamelukes. Prior to the Portuguese arrival in India in 1498, it provided "East Syrian" bishops to the Saint Thomas Christians.


Patriarch Timothy I (727-823) wrote of the large Christian community in Tibet.




Eastern expansion

The Assyrian Church was the first Christian tradition to reach China (in 635), reaching Mongolia at about the same time, and its relics can still be seen in Chinese cities such as Xi'an (Sai-an Fu), at that time the capital of China. An inscribed stone, set up in February, 781 at Chou-Chih (Pinyin, "Zhouzhi"), fifty miles to the south-west, describes the introduction of Christianity into China from Persia in the reign of Tang Taizong; see the entry for Nestorian Stele. However when Tang Wu Zong decided to suppress all foreign religions; Christianity largely ceased to exist in China. The church appears to have survived for a time, however, among the Uyghur, and even had a revival under the Mongols of the Yuan Dynasty. A native of China was elected Patriarch as Yaballaha III in 1281, and his colleague Rabban Bar Sauma journeyed as far west as Gascony.

A fourteenth-century monument in the remains of the Monastery of the Cross at Zhoukoudian in the Fangshan District near Beijing can still be seen. In 2003, it was discovered that a single church body of the Assyrian Church still existed in China, cut off from any contact with its Patriarch for centuries.

Recent historical research indicates the presence of Christianity in Tibet in as early as the sixth and seventh centuries. A strong presence existed by the eighth century when Patriarch Timothy I (727-823) in 782 calls the Tibetans one of the more significant communities of the Church of the East and wrote of the need to appoint another bishop in ca. 794. ("The Church of the East in Central Asia," Bulletin of the John Rylands University Library of Manchester, 78, no.3 (1996)).


Quelle: http://en.wikipedia.org/wiki/Assyrian_Church_of_the_East



1. Frage: Ist dies glaubwürdig? :grübel:

2. Frage: Wenn es glaubwürdig ist und es stimmt, könntet ihr mir dann eine Site posten mit "Assyrischen Kirchen" in China, wäre sehr sehr nett von euch.

3. Frage: Welche weiteren Indizien sprechen dafür das die Assyrer dort waren?

Ich freue mich auf rege Beteiligung und Interesse.
Danke euch im voraus
 
Ich habe den englischen Text nicht gelesen (fällt mir etwas schwer). Aber ich denke, damit ist die Kirche gemeint. In Kigistan habe ich im Museum einige Kreuzsteine mit syrischer Schrift gesehen.
 
Gilgamesh schrieb:
1. Frage: Ist dies glaubwürdig? :grübel:

2. Frage: Wenn es glaubwürdig ist und es stimmt, könntet ihr mir dann eine Site posten mit "Assyrischen Kirchen" in China, wäre sehr sehr nett von euch.

3. Frage: Welche weiteren Indizien sprechen dafür das die Assyrer dort waren?

Ich freue mich auf rege Beteiligung und Interesse.
Danke euch im voraus
Hierzu gibt es sehr empfehlenswertes neues Buch:

Christoph Baumer Frühes Christentum zwischen Euphrat und Jangste - Eine Zeitreise entlang der Seidenstaße zur Kirche des Ostens
Verlag Urachhaus Stuttgart 2005
 
Auch wenn sich die assyrischen Christen als direkte Nachkommen der altorientalischen Assyrer ansehen, ist dieses Thema in der Rubrik "Hochkulturen Mesopotamiens" eigentlich fehl am Platz und sollte in den Bereich "Christentum" verschoben werden.

Das Buch von Christoph Baum ist übrigens wirklich sehr interessant.
 
Beetlebum schrieb:
... ist dieses Thema in der Rubrik "Hochkulturen Mesopotamiens" eigentlich fehl am Platz und sollte in den Bereich "Christentum" verschoben werden.

Du hast recht. Vielen Dank für den Hinweis.
 
Ich habe jetzt den ganzen Tag überlegt, ob ich dazu etwas schreiben soll, oder nicht, denn Tibet ist einfach nicht mein Gebiet. Ich habe mich nun dafür entschieden.

Gilgamesh/englische Wikipedia schrieb:
Patriarch Timothy I (727-823) wrote of the large Christian community in Tibet.
Leider gibt es keine genaueren Hinweise im Artikel zu den Schriften dieses assyrischen Patriarchen. Ich will auch glauben, dass Timotheos über eine große bis größere christliche Gemeinde in Tibet geschrieben hat und zwar nach besten Wissen und Gewissen. Ich denke allerdings, dass Timotheos diese Menschen dort als Christen bezeichnet hat, weil er es nicht besser wußte. So schrieben christliche Mitteleuropäer im Mittellater gerne Schriften contra heraesia mahometana, weil sie nicht begriffen haben, dass der Islam eine nichtchristliche Religion ist. Die Gebote der Buddhisten ähneln in Teilen doch den zehn Geboten:
  1. Töte kein Lebewesen
  2. Nimm nicht, was dir nicht gegeben
  3. Sprich nicht die Unwahrheit
  4. Trinke keine berauschenden Getränke
  5. Sei nicht unkeusch
(Das vierte nun nicht gerade.)

Die Buddha-Statuen von Bamiyan in Afghanistan,die vor eingen Jahren von den Taliban zerstört wurden, zeugen von der Verbreitung des Buddhismus in seiner hellenistischen Variante, was auch zeigt, dass diese Religion, als das Christentum sich verbreitete, längst etabliert war.
Für mein Dafürhalten sollte man die Beschreibung der tibetischen Christen durch Timotheos also nicht zu ernst nehmen.
 
El Quijote schrieb:
Ich will auch glauben, dass Timotheos über eine große bis größere christliche Gemeinde in Tibet geschrieben hat und zwar nach besten Wissen und Gewissen. Ich denke allerdings, dass Timotheos diese Menschen dort als Christen bezeichnet hat, weil er es nicht besser wußte.
Für mein Dafürhalten sollte man die Beschreibung der tibetischen Christen durch Timotheos also nicht zu ernst nehmen.
In einem 795/98 geschriebenen Brief an seinen Vertrauten Sergius von Elam erwähnt Patriarch Timotheus auch Tibet.."Der Heilige Geist hat in diesen Tagen einen Metropoliten für die Turken geweiht und wir bereiten die Weihe eines weitere Metropoliten für das Land der Tibeter vor." Damals bestand das von Songsten Gampo begründete Großreich Tibet, das neben dem heutigen Tibet Teile Nordindiens, Pakistans, Nepal und einige chinesiche Provinzen umfaßte. In einer Höhle des religiösen Höhlenkomplexes in Dunhuang, in der heutigen chinesischen Provinz Kansu, das von 781 bis 848 zum großtibetischen Reich gehörte und die seit 1037 versiegelt war, haben europäische Forscher zehntausende Handschriften gefunden, überwiegend buddhistische, aber auch nestorianische, darunter acht chinesisch und drei tibetisch geschriebene Texte. In einem der tibetisch geschriebenen Schriftstücke wird geschrieben von "Gott Jesus, dem Messias, dem Richter zur Rechten Gottes."
Bei Tanktse in Ost-Ladakh, das von 644 bis 842 zu Groß-Tibet gehörte, sind auf einem großen und ein paar kleineren Felsen 3 große und acht kleinere Malteserkreuze gemeißelt und Inschriften in einer Reihe von Sprachen,darunter tibetisch. In einer Inschrift in Sogdisch heißt es: "Im Jahre 210 (der Araber, also 825/26) schickten wir Caitra den Samarkander zusammen mit dem Mönche Nosfarn als Botschafter zum tibetischen Großkönig." Falls die Kreuze und die sogdische Inschrift im Zusammenhang stehen, könnte dies ein nestorianischer Mönch gewesen sein.

Quelle: Baumer Frühes Christentum ...... siehe oben

Also, so ganz aus der Luft gegriffen muss das mir der christlichen Gemeinde in Tibet nicht sein, wobei wir nicht nur an den geographischen Raum denken dürfen, der heute Tibet umfasst
 
Zuletzt bearbeitet:
aber christlich und im Bereich des Gebirges an dessen Hängen man bis nach Tibet laufen könnte.
 
askan schrieb:
aber christlich und im Bereich des Gebirges an dessen Hängen man bis nach Tibet laufen könnte.

Ohne das Gebirge könnte man sicher viel besser nach Tibet laufen, denn die Hänge reichen schon mal an die 8.000 Meter hinauf.
 
Das hinderte die Karawanen damals nicht, denn das Gebirge gibt vor wo die Strassen entlang laufen.
Tokmak, wo die Steine gefunden wurden, liegt an der Strasse zum Issyk-kul, von dort aus erreicht man den Pass von Turhogar (ich war schonmal mit einem Lada dort) über den Tianshan. Danach spaltet sich der gangbare Weg nach China entweder nach Norden zu den Dsunganen oder nach Süden.....geradewegs durch den Schatten der tibetischen Berge.
 
Das wird euch bestimmt interessieren:

Die Nestorianer hatten sich nach dem Konzil von Ephesus 431 von der Gesamtkirche gelöst und im Persischen Reich ein blühendes Kirchenwesen errichtet. Missionare kamen bis China, wo Marco Polo auf nestorianische Kirchen stieß. Die Mutter von Dschingis Chan war nestorianische Christin. (Glaubwürdig? Bitte schreibt dazu was wäre nett) Erst Timur, der vor 600 Jahren 1405 starb, dezimierte diese Kirche und brachte sie an den Rand des Abgrundes. Bis zum Ersten Weltkrieg residierte der Katholikos der Nestorianer im Kloster Kotschannes in der Provinz Hakkari im Südosten der heutigen Türkei.


Wow da bin ich baff :S

Irgendwie krass das sich in solch einer Region das Christentum verbreitet hat. Jedenfalls für mich ^^


Quelle:

http://www.kirche-in-not.de/03_wiewir/laenderberichte_tuerkei_chaldaeische_christen.php

Hab' natürlich über diesen Professor recherchiert aber nichts negatives gefunden. Wenn ihr was negatives findet bitte melden.

Gruß
 
Dschingis Khans Mutter hieß:

Hoe'lun-Ujin bzw. Üdschin

engl.: Hoelun

Über eine christliche Vergangenheit/Herkunft habe ich im Internet nichts gelesen.
 
Die Nestorianer hatten sich nach dem Konzil von Ephesus 431 von der Gesamtkirche gelöst und im Persischen Reich ein blühendes Kirchenwesen errichtet.

Das ist richtig, allerdings sollte man beachten, dass diese Kirche im Persischen Reich schon vor dem Konzil von Ephesos bestand und ein eigenständiges Oberhaupt (den Katholikos von Seleukia-Ktesiphon) hatte. Man darf daher nicht den Fehler machen, zu glauben, die Verdammung des Nestorianismus sei die Ursache für das Entstehen der "Kirche des Ostens" gewesen, vielmehr hat diese Kirche schon vorher bestanden und sich erst nachher zum Nestorianismus bekannt. Von da an hat sie dann aber tatsächlich ihre Blüte erlebt und u.a. auch im Ostiran und in Turkestan missoniert. Im 7. Jahrhundert erreichte das nestorianische Christentum dann auch China, wo es aber offenbar nur bescheidene Verbreitung fand.

Die Mutter von Dschingis Chan war nestorianische Christin. (Glaubwürdig? Bitte schreibt dazu was wäre nett)

Ob Dschingis Khans Mutter Christin war, weiß ich nicht, aber Fakt ist, dass die Nestorianer auch im Gebiet der Mongolei erfolgreich missioniert haben. Von den Stämmen oder Völkern, mit denen es Dschingis dort zu tun hatte, waren mehrere weitgehend oder teilweise christianisiert, so die Keraiten, mit deren Herrscherhaus sich Dschingis verschwägerte. Seine keraitische Gattin Ibaka-Beki war Nestorianerin, und ebenso deren Schwestern Bektumisch-Beki (sie heiratete Dschingis' ältesten Sohn Dschötschi) und Sorkhatani-Beki (sie war die Gemahlin von Dschingis' jüngstem Sohn Tului). Letzere brachte ihrem Gemahl, wie Hyokkose bereits erwähnt hat, die Söhne Möngke und Kublai (sowie Hülagü) zur Welt, und war somit die Mutter zweier Großkhane sowie die Stammmutter der chinesischen Yüan-Dynastie und der persischen Ilkhane.

Aber auch Dschingis' dritter Sohn Ögödei heiratete eine nestorianische Christin, die Fürstentochter Törenke aus dem Volk der Merkiten. Sie brachte Ögödeis Sohn Güyük zur Welt, der von 1246-1248 Großkhan der Mongolen war. Ob auch die Herrscher der Goldenen Horde von einer Christin abstammen, vermag ich dagegen nicht zu sagen, da ich nicht weiß, ob Dschötschi seinen Sohn Batu Khan mit Bektumisch-Beki oder mit einer anderen Frau gezeugt hat. Jedenfalls steht fest, dass das Herrscherhaus des Dschingis Khan mit dem nestorianischen Christentum recht eng verbunden war.

Wenn dich das Thema interessiert, kann ich dir nur dringend das bereits erwähnte Buch von Christoph Baumer empfehlen.
 
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