Ohne Hitler ein Nicht-Faschistisches Dt. Reich?

Jules

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Was wäre eigentlich, wenn sie Hitler getötet hätten? Angesichts der gerade laufenden Reihe auf ZDF; hätte es wirklich zu der damaligen Zeit, 1938 o 1939, noch ein Nicht-Faschistisches Deutschland geben können? Hitler wäre als Toter doch wohl eher als Märtyrer aufgestiegen und wenn man bedenkt, dass das Dt. Reich einer gründlichen Gehirnwäsche unterzogen wurde, es hätten sich doch immer wieder neue Anführer gefunden oder nicht?! Also was haben sie sich von den (leider schiefgegangenen) Attentaten erhofft? Spielte allein der Tatendrang eine Rolle?:confused:
 
Bei den Attentaten während des Krieges erhoffte man sich einen Frieden schließen zu können.
Bei dem Anschlag um von Staufenberg sollte dies Rommel übernehmen. Prinzipiell könnte ich mir auch wenn es schwer fällt ein nazi-deutschland ohne hitler auch vorstellen. Es gab ja verschiedene Anwärter, aber ob das dann wirklich so gehalten hätte ist fraglich. Den man hatte ja einen Führerkult aufgebaut, den es nicht so einfach auf andere zu übertragen gilt.
Vielleicht war es tesilweise tatsächlich auch ein ungeplanter Widerstand, der einzig darauf abzielte sich der grausamen Diktatur zu widersetzten. Aber das mag ich nicht beurteilen und würde vielen klugen, mutigen und aufopferungsvollen Menschen, die damals für ihr Ziel, das Attentat, gestorben sind, unrecht tun.

Wer weiß heute schon was geschehen wäre wenn...
 
Nachdem ich die Faschismusanalyse von Klaus Theweleit gelesen habe, würde ich sagen, dass es mit oder ohne Hitler zu einem faschistischen System ähnlich wie in anderen europäischen Staaten (Franco, Dollfuss/Schuschnigg, Horthy etc.) gekommen wäre. Und 1938/39 wäre es mE mit Sicherheit zu spät gewesen...

Aber wie so immer sind die "Wenn-Fragen" in der Geschichte zwar hochinteressant, sollten aber nicht im Zentrum der Forschung stehen. Die Beschäftigung mit dem, was geschehen ist, sollte ja im besten Fall auch für unsere Gegenwart Fragen beantworten helfen. In diesem Fall: faschistoide Tendenzen in der Bevölkerung bekämpfen helfen...
 
In seinen "Anmerkungen über Hitler" schreibt Sebastian Haffner, dass, wäre Hitler z.B. durch das Elserattentat 1938 getötet worden, er vermutlich als einer der größten deutschen Staatsmänner in die Geschichte eingegangen wäre. Weder ich (und schon gar nicht Haffner) wollen damit auch damals schon bestandenes und verübtes Unrecht (Nürnberger Gesetze 1935 etc.) relativieren. Aber bei der absoluten Mehrheit der Bevölkerung bestand zu der Zeit ein fast ausschließlich positives Hitlerbild.
 
WEnn man bedenkt, das Hitler den NS hoch gepuscht hat, und D'land gegen das Abkommen wieder bewaffnet hat, dann denke ich doch, das der Krieg gegen Hitler geführt worden ist. Denn erhat D'land aus der Krise der WEimarer Republik geführt.
Allerdings bezweifle ich auch, daß ein Attentat und der Tod Hitlers irgendetwas an der Geschichte geändert hätte, es wären genug Leute dagewesen, die in seine Fußstapfen getreten wären.

LG Sissi
 
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