Plakat zur Außenpolitik aus dem Jahre 1938/Kriegsschuldfrage...

V

Vanessa

Gast
hallo,
sicher kennen viele von euch das Plakat mit dem Adler drauf, "Zug um Zug zerriss Adolf Hitler das Diktat von Versaillles..."

und dann werden z.b. die Entmilitarisierung des Rheinlandes, der Anschluss Österreichs aufgezählt...

was mir ncht klar ist, zum Jahr 1937 steht dort "Kriegsschuldlüge feierlich ausgelöscht"...
weiß jemand, auf welches konkrete Ereignis sich dass bezieht?
danke im voraus
mfg
Vanessa
 
hallo,
danke für die links,
der erste ist sehr interessant (beantwortet aber meine Frage leider nicht),
der zweite funktioniert auf meinem PC leider nicht.

mfg
vanessa
 
musst ein wenig warten, ist eine pdf Datei

Die Kriegsschuldlüge bezieht sich auf den 1. Weltkrieg. Im Vertrag von St. Germain wurde Österreich der Zusammenschluß mit Deutschland untersagt. Da den Österreichern das Selbstbestimmungsrecht entzogen war, hatte der Vertrag von St.Germain für Österreich dieselbe Bedeutung wie der Versailler Vertrag für Deutschland.
 
Ich habe ein wenig herumgegoogelt (hast du vermutlich auch schon getan ;) ), aber leider nichts Konkretes zu der Auslöschung der Kriegsschuldfrage 1937 gefunden. Ich bitte dich um ein wenig Geduld, ich bin mir sicher, dass hier bald jemand mit einer Antwort auftaucht...
 
Die Antwort ist doch einfach: Es geht um den Anschluss Österreichs an Deutschland. siehe übrigens den zweiten Link. Der ist nämlich von einem Lehrer als Unterrichtsmaterial bereitgestellt worden. :yes:



Mit dem Anschluß Österreichs waren der Versailler Vertrag und die Pariser Vorortverträge also komplett aufgehoben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das ist schon klar, ich weiß, was am 10. April stattgefunden hat...

Aber die Frage lautete:

Vanessa schrieb:
was mir ncht klar ist, zum Jahr 1937 steht dort "Kriegsschuldlüge feierlich ausgelöscht"...
weiß jemand, auf welches konkrete Ereignis sich dass bezieht?
 
Entschuldige :bussi:

Am 19.01.1937 erklärte der englische Außenminister Eden, daß Deutschland politisch dann voll anerkannt wird, wenn es dem Militarismus und Nationalismus abschwört. Im anschluß erfolgte das Flottenabkommen mit England. Dann der Anschluß Österreichs.


Wichtige Zusatzpunkte waren die gegenseitige Interessenwahrung. Da 1937 die Welt einen Krieg schon erwartete, erschien Hitler nun als deutscher Friedensbringer, da er einem bewaffnetem Konflikt aus dem Wege zu gehen schien.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
zusammenfassend:

Bis zum Ende des Jahres 1937 waren alle Beschränkungen des Versailler Vertrages beseitigt.
Das waren im einzelnen:
-Reparationen (Konferenz von Lausanne 1932),
-Abtrennung des Saargebietes (Volksabstimmung-regulär! - Januar 1935),
-Rüstungsbeschränkungen (Einführung der Wehrpflicht März 1935),
-Entmilitarisierung (Besetzung des Rheinlandes März 1936).

Im Januar 1937 hielt der englische Außenminister Eden seine Rede. Im Laufe des Jahres trat er zurück, weil er mit Chamberlain in dieser Beziehung nicht übereinstimmte und im November wurde dann Deutschland vom neuen Außenminister Halifax rehabilitiert, da auf dem per Volksabstimmung Obersalzberg zwischen Halifax und Hitler der Anschluß Österreichs an Deutschland besprochen worden ist.
Nach den Pariser Vorortverträgen und dem Versailler Vertrag war die Zusammengehörigkeit beider Länder ein zentraler Punkt der "Kriegsschuld".

PS: Mit den Feierlichkeiten dürften die Feiern zum 4. Jahrestag der "nationalsozialistischen Revolution" gemeint sein, die die Aufhebung der Versailler Beschränkungen erst ermöglichte.
Mit der Revolution wurde die Machtergreifung von 1933 bezeichnet.
 
Zuletzt bearbeitet:
also man muss mal klarstellen das Stresemann den Großteil des Versaillervertrags ausser kraft gesetzt hat!!!
Hitler hat sich zudem viel an seine Brust geheftet was er nicht selsbt geschafft hat

Grüße Silver
 
LordSilver schrieb:
also man muss mal klarstellen das Stresemann den Großteil des Versaillervertrags ausser kraft gesetzt hat!!!
Hitler hat sich zudem viel an seine Brust geheftet was er nicht selsbt geschafft hat

Grüße Silver


Zustimmung zum zweiten Satz - aber welche (wichtigen) Vertragsbestimmungen hat Stresemann denn "ausser Kraft gesetzt"???
 
hallo,
danke für eure lebhafte Beteiligung,
eine richtige Antwort auf meine Frage ist aber glaub ich noch nicht dabei,
eventuell stimtm die Sache mit dem vierten jahrestag...
das flottenabkommen war aber meines Wissens 1935
was die Kriegsschuldlüge/frage ist, weiß ich bereits, mich interessiert eben die feierliche Auslöschung... auch nicht zu verwechseln mit der Auslöschung anderer Bestimmungen wie der Abrüstung oder territorialer Bestimmungen...

@ Papa Leo: Stresemann hat zum Beispiel die Beendigung der Reparationen angeregt, die aber erst 1932 durchschlug wegen der Weltwirtschaftskrise...
die Aufnahme Deutschlands in den Völkerbund ist auch sein Verdienst, da kann man sich darüber streiten, ob das gegen oder im Sinne des Versailler Vertrags war...
die Locarno-Verträge waren zumindest für die westliche Hälfte eine Art Anerkennung von Versailles...

mfg
Vanessa
 
@Vanessa: Das Flottenabkommen war 1935- vollkommen richtig. 1937 gab es ein Zusatzabkommen am 17.07. Das Zusatzabkommen enthielt ein Übereinkommen von Schiffsgrößen, verschiedene rüstungstechnische Einzelheiten und den Nachrichtenaustausch über Neubauten. Es wurde von Eden, Ribbentrop und Cooper unterzeichnet.

Das England mit seiner Apeasment Politik versuchte, den bevorstehenden Krieg zu verhindern zeigen die mehrfachen gegenseitigen Besuche der Außenminister in diesem Jahr:
Lansbury im April in Berlin; Halifax im November auf dem Obersalzberg und von Neurath im Sommer in London.
 
Zuletzt bearbeitet:
Vanessa schrieb:
hallo,
@ Papa Leo: Stresemann hat zum Beispiel die Beendigung der Reparationen angeregt, die aber erst 1932 durchschlug wegen der Weltwirtschaftskrise...
die Aufnahme Deutschlands in den Völkerbund ist auch sein Verdienst, da kann man sich darüber streiten, ob das gegen oder im Sinne des Versailler Vertrags war...
die Locarno-Verträge waren zumindest für die westliche Hälfte eine Art Anerkennung von Versailles...

mfg
Vanessa

Ich denke, dass es zu weit gegriffen ist, wenn man Stresemann zuschreibt, die Beendigung der Reparationen angeregt zu haben. Dawes und Young-Plan regelten die Reparationen und legten zuletzt auch eine Endsumme fest - von einer Beendigung der Reparationszahlungen würde ich bei der ursprünglich geplanten Laufzeit (59 Jahre) aber nicht reden. Wesentlichen Anteil an der Tatsache, dass die Reparationen nach Ablauf der vorgesehenen "Schonfrist" nicht mehr bezahlt werden mussten, hatte Reichskanzler Brüning, der gezielt darauf hinarbeitete, Deutschland so schlecht ausschauen zu lassen, dass die Sieger einem Ende der Reparationszahlungen zustimmten (Deflationspolitik).

Und genau die nochmalige schriftliche Fixierung von wesentlichen Punkten des Versailler Vertrags (Westgrenze und mit Einschränkungen Ostgrenze) haben ja die radikalen Rechten so gegen Stresemann aufgebracht. Daher kann man meiner Ansicht nach NICHT sagen, Stresemann habe den Versailler Vertrag bereits zu großen Teilen revidiert.
 
Saarland, Rheinland, Österreich, Rüstung und Wehrpflicht sind eindeutig Hitler als "Erfolg" gegen die Bestimmungen des Versailler Vertrages zuzuschreiben.
 
Titus_Livius schrieb:
Saarland, Rheinland, Österreich, Rüstung und Wehrpflicht sind eindeutig Hitler als "Erfolg" gegen die Bestimmungen des Versailler Vertrages zuzuschreiben.
Wobei klar ist, das das keine Erfolgsgeschichte war.
 
Titus_Livius schrieb:
Saarland, Rheinland, Österreich, Rüstung und Wehrpflicht sind eindeutig Hitler als "Erfolg" gegen die Bestimmungen des Versailler Vertrages zuzuschreiben.

Naja. Es war schon lange vor Hitler festgelegt worden (Versailler Vertrag), dass das Saarland nach einer bestimmten Zeit (15 Jahre) in einer Volksabstimmung selbst entscheiden konnte, ob es zu Frankreich oder zu Deutschland gehören wollte (bis dahin sollte es unter Völkerbundsaufsicht stehen, Frankreich durfte die Kohlegruben wirtschaftlich nutzen). Die Volksabstimmung 1935 kam also völlig termingerecht, ohne Hitlers Zutun und war für ihn ein Glücksfall. Natürlich schrieb er sie sich als "Erfolg" auf die Fahne, aber er hatte damit im Endeffekt wenig zu tun.
 
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