pompejanische Stile

V.Messalina

Neues Mitglied
Hallo,

eine Frage hab ich noch :devil::

Könnt Ihr mir vielleicht sagen, was es genau mit den verschiedenen pompejanischen Stilen auf sich hat?
Ist es richtig, dass Fundstücke generell danach klassifiziert werden?

LG,
Messi
 
Die beste Webseite darüber ist "Antike Tischkultur":
1.pomp.Stil
Da findest Du alle Stile und noch vieles mehr.

Die pompejanischen Stile waren auch in den Provinzen verbreitet, in Köln z.B. gibt es den 3. Stil.
 
Zuletzt bearbeitet:
Und ganz wichtig - nur um Mißverständnisse zu vermeiden - ist, dass diese Stile nicht in Pompeji entwickelt wurden. Für den ersten Stil gibts Vorläufer im griechischen Raum - ein tolles Exemplar des 1. Stiles z.B. in Morgantina auf Sizilien. Und die weiteren Stile sind dann mit Sicherheit wohl in Rom entstanden. So findet sich eines der frühesten Beispiele des 2. Stils in Rom in der Casa dei Grifi.

Pompejanische Wandmalerei nennt sich das eben, weil aus Pompeji Beispiele in Quantität und Qualität das Licht erbrlickt haben, wie es sonst nirgends der Fall ist.
 
Egal welches Medienprodukt mir wahrheitsgemäß meldet, dass man eine lesbare Ausgabe des "Nordischen Krieges" von Plinius Maior gefunden hat, denen kaufe ich ein lebenslanges Abo ab. Ob die "Praline" oder die "Glüxxzeitung". Mir vollkommen schnuppe, wie da die Überschrift ist.
;)

Zurück zu dem "neuen Fund". Das neue Fresko* können wir gut mit einem "Altfund" vergleichen:

Phrixos alt

Phrixos neu

Beim Altfund sind die Figuren meines Erachtens besser gezeichnet. Beim Neufund ist Phrixos in einer unnatürlichen Position. Jedoch hat der Widder vom Volumen ein realistischeres Aussehen als der schmächtige Widder beim Altfund.
Ich würde mich freuen, wenn unsere Kunstexperten / -expertinnen uns etwas über die Qualität der beiden Künstler sagen könnten. Ist mein Gefühl richtig, dass der Maler des "alten Phrixos" der bessere Künstler war? Oder haben wir es mit unterschiedlichen Stilen / Zeitepochen zu tun?

* wenn es denn eines ist.
 
Zurück zu dem "neuen Fund". Das neue Fresko* können wir gut mit einem "Altfund" vergleichen:

Phrixos alt

Phrixos neu

Beim Altfund sind die Figuren meines Erachtens besser gezeichnet. Beim Neufund ist Phrixos in einer unnatürlichen Position. Jedoch hat der Widder vom Volumen ein realistischeres Aussehen als der schmächtige Widder beim Altfund.
Ich würde mich freuen, wenn unsere Kunstexperten / -expertinnen uns etwas über die Qualität der beiden Künstler sagen könnten. Ist mein Gefühl richtig, dass der Maler des "alten Phrixos" der bessere Künstler war? Oder haben wir es mit unterschiedlichen Stilen / Zeitepochen zu tun?

* wenn es denn eines ist.
Es könnte sich m.M.n. schon um den gleichen Maler handeln. Hierfür sprechen die das Tier umklammernde Hand, die ambivalente Pose des Phrixos, die eher auf Eleganz bedacht der Aktion zu wenig gerecht wird, die Behandlung des Faltenwurfs des Stoffes, der einfach spitz zuläuft (zum Knie, bzw. zur Hand), die waagerechte und prägnante Strichführung beim Auftrag der Hintergrundfarbe und v.a. die Abbildung des Widders. Die Darstellung von Tieren ist häufig schwieriger, da ihre Gestalt in der Erinnerung meist weniger vorhanden. Der Maler hier hat möglicherweise mal gelernt, den Kopf eines Schafes im Profil und ein galoppierendes Pferd in Seitenansicht darzustellen, beließ es dann dabei und fügte Korrekturen aus neueren Beobachtungen hinzu.

»Phrixos alt« wird vmtl. paar wenige Jahre älter sein; die chronologische Abfolge v.a. aufgrund der fortgeschritteneren ›wolkigen‹ Darstellung des Schaffells auf »Phrixos neu«. Außerdem tendieren Künstler in ihrer Jugend, pingeliger zu zeichnen (was z.B. anatomische Fehler umso leichter erkennen lässt). Interessant ist jedenfalls die Beziehungslosigkeit des Bruders zu seiner ertrinkenden Schwester, die sich auf »Phrixos alt« auf die fehlende Aufregung in den Bewegungen beschränkt (siehe bspw. die klassische Sitzpose), auf »Phrixos neu« aber zum regelrechten Desinteresse wird; könnte einerseits das Ergebnis der mangelnden darstellerischen Fähigkeit sein, andererseits aber auf Befindlichkeiten des Malers hinweisen (eigene, ungeliebte Schwester; Verachtung der Frau generell; mangelnde Empathie, während das elegante Posieren auch bei der Rettung geliebter Menschen wichtiger bleibt, etc.; all dies zwar sehr spekulativ, doch bei der Zuschreibung an denselben Künstler nicht belanglos, sofern andere Wandmalereien gefühlsbetontere Bewegungen zeigen).
 
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