Probleme der Außenpolitik in der BRD nach 1945

schmetterling

Neues Mitglied
Hallo
Sitze hier an meinen Geschichts Hausaufgaben und komme nicht weiter... :confused:
Könnte mir jemand vielleicht die Probleme der Außenpolitik in der BRD nennen und was dessen Bilanz sprich die Schlussfolgerungen sind?
Danke jedem im Vorraus schonmal !!:winke:
lg Schmetterling
 
Aus dem Stegreif fällt mir an Besonderheiten ein:

Die moralisch desaströse Situation Deutschlands in einem durch seine Schuld in Trümmern liegendem Europa. Hatte man nicht nur fast alle seine Nachbarstaaten überfallen (Tschechoslowakei, Polen, Dänemark, Norwegen, Niederlande, Belgien, Luxemburg, Jugoslawien, die UdSSR und das weiter entfernte Griechenland), sondern auch aus rassistischen Gründen Juden, Sinti und Roma fabrikmäßig ermordet. Deutschlands Nachbarn hegten daher sicherlich keine freundschaftlichen Gefühle für den neuen Staat.

Desweiteren hatte der neue Staat lange Zeit eine eingeschränkte Souveränität. Gegen die drei westlichen Besatzungsmächte konnte und durfte keine Politik gemacht werden.

Durch die deutsche Teilung musste die Bundesrepublik besonders vorsichtig agieren. Das vielleicht wichtigste Politikziel musste sein, einen Schießkrieg zwischen den beiden Machtblöcken NATO und Warschauer Pakt zu verhindern. Dieser Krieg hätte zwangsläufig mitten in Deutschland getobt.

Der Kampf um die Alleinvertretung Deutschlands in der Welt war in den ersten 20 Jahren der Republik ein Thema, welches die Regierung beschäftigte. Lange Jahre bedeutete eine Aufnahme diplomatischer Beziehungen mit der DDR durch einen ausländischen Staat gleichzeitig der Abbruch der diplomatischen Beziehungen mit der Bundesrepublik. Beide deutsche Staaten nahmen für sich diese Alleinvertretung in Anspruch.

Das sind nur mal so ein paar Gedanken, die mir bei diesem Thema einfallen. Google liefert zu diesen angerissenen Besonderheiten sicherlich interessante Quellen.
 
Es gab sicher eine Anzahl an Problemen. Ich versuche stichwortartig ein paar zu kurz benennen:

Im Zuge des heraufziehenden Kalten Krieges, Griechenland 1947, Spaltung Europas und natürlich der Krieg in Korea, kam ziemlich schnell auch kurzzeitig das sehr heikle Thema der deutsche Wiederbewaffnung ins Gespräch. Später wurde das Thema wieder aufgeommen in Rahmen einer eurpopäischen Verteidigungsgemeinschaft, welche an Frankreich scheiterte. Später wurde dann die Nato gegründet, der die Bundesrepublik beigetreten war. Der deutsche Beitrag bzw. die Wiederbewaffnung war ein in In- und Ausland kontrovers diskutiertes Thema.

Die Begründung der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl war sicher für die Budnesrepublik nicht ganz unwichtig. Die USA und Großbritannien hatten nunmehr, Koreakrieg, kein Interesse an irgendwelchen Produktionsbeschränkungen für die Bundesrepublik. Für Frankreich hingegen war es von Bedeutung Deutschlands Industrie irgendwie zu kontrollieren. Die Franzosen wollte schon die poteniellen Mittel zu einer Aufrüstung kontrollieren können. Am Ende dieses Entwicklungsprozesses stand jedenfall die EGKS, die praktisch ein Vorläufer zur EWG verkörpert.

Auch ein heisses Eisen war das Londoner Schuldenabkommen, in dem die Bundesrepublik als Rechtsnachfolger des Deutschen Reiches sich dazu verpflichtete, zu einen guten Teil die Vorkriegsschulden anzuerkennen und zu begleichen. Eine wessentliche Streitfrage war hier das deutsche Auslandsvermögen, das gegen die Schulden verrechnet werden sollte. Der Abschluß des Abkommes war für die Bundesrepublik von hervorragender Bedeutung, da es immerhin um die Herstellung der internationalen Kreditwürdigkeit ging. Hermann Josef Abs hat in diesem Sinne für die Bundesrepublik erfolgreich verhandelt.

Nach innen- und außenpolitischen Auseinandersetzungen begann die Bundesrepublik praktisch mit einer Politik der Wiedergutmachtung. Im Luxemburger Abkommen von 1952 hat die Bundesrpublik sich dazu verpflichtet Israel Warenlieferungen im Werte von von ca. 3 Milliarden DM zukommen zu lassen. Die Jewish Claim Conference sollte 450 Millionen DM erhalten. Das waren für damalige Verhältnisse gewaltige Summen und dieses Abkommen hat dem internationalen Ansehen der Bundesrepublik sehr geholfen.

In den 60zigern Jahren gab es für die Bundesrepublik das ständige Problem ziwischen Frankreich und den USA entscheiden zu sollen. De Gaulle wollte mit der Budnesrepublik einer Art von Zweierunion begründen, um auf diesem Wege den französichen Großmachtstatus wiederzuerlangen. Die Führung der Zweiergemeinschaft sollte natürlich bei Frankreich liegen. Außerdem erwartete de Gaulle von der Bundesrepublik eine Distanzierung zu den USA, was für die Bundesrepublik unter Erhard und Kiesinger nicht in frage kam. Das sah unter Adenauer, zum Ende seiner langen Amtszeit, anders aus. Er wollte sich deutlich stärker an das Frankreich de Gaulle anlehnen. Die USA hingegen erwarteten von der Bundesrepublik in dieser Zeit mehr oder weniger Gefolgschaft und machten dies auch deutlich, vor allem als die USA begannen, sich immer mehr in Vietnam zu vertricken. Die USA wollten zu dieser Zeit "Ruhe" in Europa. In der Bundesrepublik schieden sich die Geister quer durch die Parteien zwischen Atlantikern und Gaullisten und war lange Zeit immer wieder ein Zankapfel.

Ein anderes Problem für die Außenpolitik der Bundesrepublik war Berlin. Erinnert sei an die Blockade oder auch an das Chruschtow-Ulitmatum.

Die Ostpolitik der Regierung Brandt die in den Verträgen von Moskau,, Warschau und Prag undschließlich den Grundlagenvertrag mit der DDR, den Viermächte-Abkommen über Berlin mündete wurde eine bestimmte Zeit von den westlichen Verbündeten mit Argusaugen beobachtet und lieferte für beträchtlichen innenpolitischen Zündstoff, da von der Bundesregierung beispielsweise die Oder-Neiße-Grenze , also die territorialen Gegebenheiten nach dem verlorenen Zweiten Weltkrieg anerkannt wurden. Aber die Sowjetunion hat dafür auch die Zughörigkeit West-Berlins zur Bundesrepublik akzeptiert. Durch diese Verträge ist es sicher gelungen Bedrohungsängste und Spannungen in Europa abzubauen.
 
Etwas allgemeiner formuliert (Kannst du ja dann mit Details füllen ;)) könnte man vielleicht sagen, dass es folgende Schlussfolgerungen gibt:

1) Gewaltverzicht und Verständigung mit den ehemaligen Siegermächten
2) Transparenz und Berechenbarkeit zeigen
3) Westintegration inklusive NATO-Mitgliedschaft (Wiederbewaffnung)
--> Friedenssicherung
4) Wirtschaftliche Integration (EU)
5) Erfüllung des Wiedervereinigungsgebots (verankert im Grundgesetz)
--> bis 1969 Hallstein-Doktrin = Alleinvertretungsanspruch
--> ab 1969 Zwei-Staaten-Theorie
6) Anpassung an die politische Situation der europäischen Staaten
7) Deutsch-Französische Aussöhnung (seit 1963: Freundschaftsvertrag)
8) Europäisierung der deutschen Frage --> Position der Stärke einnehmen --> Magnetwirkung der BRD auf die DDR
9) Deutschlandvertrag ab 1955

Vielleicht hilft's dir ja ein bisschen. LG
 
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