Quellensuche 1848 - 1871

Sandra-christin

Neues Mitglied
Guten Tag liebes Forum,

ich möchte mich nach meiner ersten, sehr gut verlaufenden Geschichtsarbeit, nun intensiv auf die zweite Arbeit vorbereiten, um 12 Punkte im Zeugnis zu bekommen. Unser Thema der Arbeit ist 1848 - 1871. Leider ist unser Schulbuch: Geschichte und Geschehen (Klett) wirklich gar nicht zum Lernen geeignet.

Könnt ihr mir hier vielleicht Quellen verlinken oder ein Buch nennen, das wichtige Ereignisse dieser Zeit zusammenfasst und erläutert?

Außerdem stellt sich mir die Frage, was in der Zeit von 1849 - 1866 geschehen ist? Dazu finde ich kaum Informationen. Was wir aufschrieben:

1849: König Friedrich Wilhelm IV lehnt Kaiserkrone ab, die ihm Frankfurter Nationalversammlung überreichen wollte
-> Verfassung für Deutschland wird nicht umgesetzt, Nationalversammlung löst sich somit auf
-> Preußen und Österreich rivalisieren um Vorherrschaft im Deutschen Bund

Danach haben wir nur Mitschriften zu

1866: Dt-DT Krieg zwischen Preußen und Österreich und süddeutscher Staaten
-> Preußen siegt. Friede von Nikolsburg schont Österreich
-> Deutscher Bund wird aufgelöst, Norddeutscher Bund gegründet unter Führung Preußens

1870: Emser Depesche:
-> Bismarck provoziert Frankreich, da Hohenzoller um spanischen Thron kandidiere
-> Kriegserklärung von außen --> süddeutschen Länder mussten Beistand leisten (Wieso mussten sie dies?)
-> nationaler Krieg

1871: Wilhelm I von Preußen wird Deutscher Kaiser,
hier ist mir auch nicht ganz klar, wie er Kaiser wurde

Außerdem frage ich mich, welche Einstellung Liberale und Demokraten zu dieser Zeit vertraten? Was waren ihre Forderungen/ Ziele/ Vorstellungen?

Ich würde mich sehr über Hilfe freuen!
MfG
Sandra
 
Guten Tag liebes Forum,

ich möchte mich nach meiner ersten, sehr gut verlaufenden Geschichtsarbeit, nun intensiv auf die zweite Arbeit vorbereiten, um 12 Punkte im Zeugnis zu bekommen. Unser Thema der Arbeit ist 1848 - 1871. Leider ist unser Schulbuch: Geschichte und Geschehen (Klett) wirklich gar nicht zum Lernen geeignet.

Könnt ihr mir hier vielleicht Quellen verlinken oder ein Buch nennen, das wichtige Ereignisse dieser Zeit zusammenfasst und erläutert?

Außerdem stellt sich mir die Frage, was in der Zeit von 1849 - 1866 geschehen ist? Dazu finde ich kaum Informationen. Was wir aufschrieben:

1849: König Friedrich Wilhelm IV lehnt Kaiserkrone ab, die ihm Frankfurter Nationalversammlung überreichen wollte
-> Verfassung für Deutschland wird nicht umgesetzt, Nationalversammlung löst sich somit auf
-> Preußen und Österreich rivalisieren um Vorherrschaft im Deutschen Bund

Danach haben wir nur Mitschriften zu

1866: Dt-DT Krieg zwischen Preußen und Österreich und süddeutscher Staaten
-> Preußen siegt. Friede von Nikolsburg schont Österreich
-> Deutscher Bund wird aufgelöst, Norddeutscher Bund gegründet unter Führung Preußens

Hallo Sandra,

da versuche ich dir mal Schritt für Schritt zu helfen.

Mit der Ablehnung der Krone durch Friedrich Wilhelm IV. ist die Revolution endgültig gescheitert. Dies festigt sich auch noch mal im Jahr 1850: Vertrag zu Olmütz: Wiederherstellung deutscher Bund. Preußen muss u.a. in diesem Vertrag auf die Krone verzichten und Österricht übernimmt den Vorsitz im Bundestag. Die jetzt beginnende Zeit wird auch als Restaurationszeit bezeichnet (nicht zu wechseln mit der Zeit nachdem Wiener Kongress!).
Im 1861 stirbt Friedrich Wilhelm IV. und Wilhelm I. wird König von Preußen. Dieser ernannte 1862 Bismarck zum Reichskanzler (Ziel Bismarck: kleindeutsche Lösung!). Er beginnt eine sog. "Blut und Eisen" Politik, d.h. eine Verstärkung der preußischen Armee und eine Militarisierung der Gesellschaft.


Konflikt mit Dänemark 1863:[FONT=&quot]o [/FONT]Dänemark annektierte Schleswig und trennte es von Holstein
[FONT=&quot]o [/FONT]Dänischer König gibt innenpolitischem Druck nach und verleibt Schleswig in Dänemark ein
--> Verstoß gegen Bundesdeutsche Akte
--> Bundesexekution zusammen mit Österreich
Februar – Oktober 1864: Deutsch – dänischer Krieg


1870: Emser Depesche:
-> Bismarck provoziert Frankreich, da Hohenzoller um spanischen Thron kandidiere
-> Kriegserklärung von außen --> süddeutschen Länder mussten Beistand leisten (Wieso mussten sie dies?)
-> nationaler Krieg

1871: Wilhelm I von Preußen wird Deutscher Kaiser,
hier ist mir auch nicht ganz klar, wie er Kaiser wurde
WIESO: Hier ist Bismarcksaußenpolitik ganz entscheidend. Er schaffte es Frankreich als der Auslöser dieses Konflikt darstehen zu lassen. Hinzukam, dass er mit den süddeutschen Ländern ein "Geheimabkommen" geschlossen hatte und damit eine Unterstützung garantiert war. Außerdem mussten diese Staaten befürchten, dass die Franzosen bei einem Sieg Gebietsabtretungen forderten und das wollten sie verhindern.

WIE wurde Wilhelm I. Kaiser:
entscheidend war der Sieg über die Franzosen, der dazu führte, dass ein gewisses Gemeinschaftsgefühl entstand. Das nötige Geld (z.B. an Bayern --> siehe Schloss Neuschwanstein) sicherte die restliche Zustimmung.

Außerdem frage ich mich, welche Einstellung Liberale und Demokraten zu dieser Zeit vertraten? Was waren ihre Forderungen/ Ziele/ Vorstellungen?
Liberalismus in den 1860er Jahre - ein kurzer Überblick:

- Teilung der Liberalen in Altliberale, Nationalliberale und Linksliberale
Linksliberale:
- Ausbau der Verfassung zu einer liberalen Verfassung
- Reformierung des Herrenhauses
- Ministerverantwortlichkeit
- Deutschen Nationalstaat
Nationalliberale:
- Kompromissbereitschaft mit Konservativen
- Schrittweisen Ausbau des Verfassungsstaates
Altliberale:
- Parlament als Gegenpol zur Regierung
- Grundrechte
[FONT=&quot]- Einheit deutscher Nation[/FONT]​
 
dago91 schrieb:
Mit der Ablehnung der Krone durch Friedrich Wilhelm IV. ist die Revolution endgültig gescheitert. Dies festigt sich auch noch mal im Jahr 1850: Vertrag zu Olmütz: Wiederherstellung deutscher Bund. Preußen muss u.a. in diesem Vertrag auf die Krone verzichten und Österricht übernimmt den Vorsitz im Bundestag.
Auf welche Krone musste Preußen denn bitte verzichten?:grübel:

In der Olmützer Punktation wurde Preußen durch massiven Druck Österreichs und Russland gezwungen seine eigenen Pläne für nationalstaatliche Einheit, die sognannte Erfurter Union, fallen lassen. Der Erfurter Union waren schon einige Staaten beigetreten. Friedrich Wilhelm IV. musste also die von ihm angestrebte kleindeutsche Einheit aufgeben. Des Weiteren wurde die Bundesversammlung in Frankfurt ausdrücklich anerkannt.

dago91 schrieb:
Im 1861 stirbt Friedrich Wilhelm IV. und Wilhelm I. wird König von Preußen.
Wilhelm I. übernahm bereits im Jahre 1858 für seinen erkrankten Bruder die Regentschaft.

dago91 schrieb:
Dieser ernannte 1862 Bismarck zum Reichskanzler (Ziel Bismarck: kleindeutsche Lösung!). Er beginnt eine sog. "Blut und Eisen" Politik, d.h. eine Verstärkung der preußischen Armee und eine Militarisierung der Gesellschaf
Bismarck wurde von Wilhelm I. am 22.09.1862 als preußischer Ministerpräsident bestellt, damit dieser den schwelenden Heereskonflikt, es ging um die personelle Stärke des Heeres und um die Länge der Dienstzeit im Sinne Wilhelm I. zum Erfolg führt.
Wieso begann unter Bismarck die Militarisierung der preußischen Gesellschaft?
Bismarcks berühmter Ausspruch steht nicht im Zusammenhang mit der Militarisierung der preußischen gesellschaft.
 
Zuletzt bearbeitet:
...

Könnt ihr mir hier vielleicht Quellen verlinken oder ein Buch nennen, das wichtige Ereignisse dieser Zeit zusammenfasst und erläutert?

Außerdem stellt sich mir die Frage, was in der Zeit von 1849 - 1866 geschehen ist? ...

Ich weiß nicht, wie "mundgerecht" ihr es haben möchtet.
So:
1850er ? Wikipedia
1850 ? Wikipedia
Gibt es auch für die anderen Jahre und Jahrzehnte

Oder so:
Thomas Nipperdey -

  • Deutsche Geschichte 1800–1866. Bürgerwelt und starker Staat. München 1983.
  • Deutsche Geschichte 1866–1918. Arbeitswelt und Bürgergeist. München 1990.
Hans-Ulrich Wehler

Deutsche Gesellschaftsgeschichte.
Von der 'Deutschen Doppelrevolution' bis zum Beginn des Ersten Weltkrieges 1845/49–1914
 
dago91 schrieb:
WIESO: Hier ist Bismarcksaußenpolitik ganz entscheidend. Er schaffte es Frankreich als der Auslöser dieses Konflikt darstehen zu lassen.


Nicht nur! Unter dem Druck der öffentlichen Meinung Frankreichs hat Napoelon III. seit Juli 1866 angesichts des preußischen Sieges von Königgrätz eine Revanche-Politik mit immer neuen Kompensationsforderungen betrieben. Bismarck wußte nur ihn ein ums andere Mal mit seiner üblergenen Diplomatie Napoleon III. sein Pläne zu vereiteln. Genau dadurch wurde jedoch das französische "Trauma" von "revanche pour Sadowa" immer weiter verschäft.

dago91 schrieb:
Hinzukam, dass er mit den süddeutschen Ländern ein "Geheimabkommen" geschlossen hatte und damit eine Unterstützung garantiert war. Außerdem mussten diese Staaten befürchten, dass die Franzosen bei einem Sieg Gebietsabtretungen forderten und das wollten sie verhindern.
[FONT=&quot]Bismarck hatte mit den süddeutschen Staaten Schutz- und Trutzbündnisse abgeschlossen gehabt. Diese waren übriges im Zuge der Luxemburgkrise im Jahre 1867 publiziert. Im Artikel 1 dieses Vertragwerkes mit Bayern heisst es beispielsweise:[/FONT]
[FONT=&quot]
[/FONT]

[FONT=&quot]„Zwischen Seiner Majestät dem König von Preußen und Seiner Majestät dem König von Bayern wird hiermit ein Schutz- und Trutz-Bündniß geschlossen.[/FONT]
[FONT=&quot]Es garantiren sie die hohen Contrahenten gegenseitig die Integrität des Gebietes Ihrer bezüglichen Länder, und verpflichten Sich im Falle eines Krieges Ihre volle Kriegsmacht zu diesem Zwecke einander zur Verfügung zu stellen.“[/FONT]
 
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Vielleicht nicht unbedingt für eine Schularbeit nötig, aber für das Verständnis der Herstellung des "Gemeinschaftsgefühls" nicht ganz unwichtig
Welfenfonds ? Wikipedia
und das Schicksal des Königreichs Hannover, das dem voranging.
 
Vielen Dank für die Links und die ausführlichen Antworten. Einige Fragen hätte ich aber noch an euch.

Wer verfasste/ erstellte die Verfassung 1871?
1849 sollte schon das Deutsche Reich gegründet werden, doch es scheiterte, da König Wilhelm der IV die Kaiserkrone ablehnte? Die Verfassung wurde damals von der Frankfurter Nationalversammlung in der Paulskirche erstellt? Ist dies so richtig? Hatte man die ganzen Jahre im Deutschen Bund also keine Verfassung?

Um nachzuvollziehen, ob ich alles verstanden habe, hier mal eine wirklich sehr stark gekürzte Zusammenfassung von mir:

48: Revolution in Frankreich stürzt König, Unruhen verlagern sich nach Deutschland und Österreich
-> Aus diesem Grund wurde die Nationalversammlung in Frankfurter Paulskirche gegründet (von wem?)
Diese Verabschieden eine Verfassung für das vorgesehene Deutsche Reich und wählen Wilhelm IV von Preußen zum Kaiser
-> König lehnt ab und lässt die Gründung des Deutschen Reiches scheitern

58: König Wilhelm I wird preußischer König, da Vorgänger erkrankte

Preußen und Österreich rivalisieren die gesamte Zeit um Vorherrschaft im Deutschen Bunde,
66: -> Deutsch-Deutscher Krieg (von Österreich gestartet?) -> Deutscher Bund löst sich somit auf
26 Juli 66: Friede von Nikolsburg: Um Österreich als potentiellen Verbündeten zu nutzen, schloss man mit ihnen Frieden
-> Preußen gewann Krieg und gründete den Norddeutschen Bund
dieser umfasste wie der Name schon sagt nicht die süddeutschen Staaten (Wieso schlossen sich diese nicht an, kämpfte Bayern für Österreich?)

Bismarck verfolgte das Ziel der vereinigten Nation
-> mit Emser Depesche zettelte er den Krieg an

19 Juli 1870:
-> da Frankreich den Krieg erklärte, mussten auch süddeutsche Staaten aushelfen
-> dies zeigte erstmals gesamte vereinigte Nation
-> man gewann den Krieg gegen Frankreich

Außerdem stellte Bismarck Ludwig dem II (König von Bayern) Geld bereit, weshalb sich Bayern dem Norddeutschen Bund anschloss (Was ist mit den weiteren Süddeutschen Staaten? Wieso schlossen sich diesem dem Bund an?)

-> somit konnte das Reich gegründet werden
18. Januar 1871: Kaiser Wilhelm wird deutscher Kaiser

Habe ich etwas wichtiges vergessen, was für die Reichsgründung oder die Kriege essentiell ist?


Liberale: Zensuswahlrecht; monarchisches System, konstitutionelle Monarchie, deutsche Einzelstaaten, setzten auf politisch gebildete Bürger



Demokraten: allgemeine, gleiche Wahlrecht; Volkssouveränität, Republik, Einheitsstaat, sahen Unterschicht als Basis des Volkes an,

In wie weit stellte die Verfassung 1871 die Ziele der beiden Volksgruppen zufrieden?
Habt ihr dazu noch eine gute Erklärung der Verfassung?


Vielen Dank an alle, die sich diesen ganzen Text durchlesen und ihre wertvolle Zeit für mich opfern. Ich danke euch :)


MfG
 
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Die Verfassung 1871 ist praktisch aus der von 1867 hervorgegangen. Der Verfasser war Bismarck, nach Vorlage von Lothar Bucher.
Da ein Deutsches Reich 1848/49 letzten Endes nicht zustandegekommen ist, wurde auch eine Verfassung hierfür nicht benötigt. Einzelner Länder wie beispielsweise das Königreich Württemberg hatten schon seit 1819 eine Verfassung. Das Großherzogtum Baden seit 1818.
 
sandra-christin schrieb:
58: König Wilhelm I wird preußischer König, da Vorgänger erkrankte

Wilhem I. übernahm 1858 die Regentschaft.


Sandra-Christin schrieb:
Bismarck verfolgte das Ziel der vereinigten Nation
-> mit Emser Depesche zettelte er den Krieg an

Würde ich so nicht unterschreiben. Die Nationalstaatsbildung wurde ab 1866 zum definitven Ziel Bismarcks. Bismarck hat den Krieg nicht angezettlet, sicher, er ist diesem auch ganz gewiss nicht aus dem Wege gegangen, aber der Krieg wurde immer noch durch Napoleon III. erklärt. Und das, nachdem die französische Diplomatie für ganz Europa erkennbar, einen großen Prestigeerfolg eingefahren hatte. Nur, man wollte noch mehr! Es war die französische Diplomatie, die es sichtlich darauf angelegt hatte, Preußen und zuletzt Wilhelm I. zu demütigen.

Außerdem stellte Bismarck Ludwig dem II (König von Bayern) Geld bereit, weshalb sich Bayern dem Norddeutschen Bund anschloss (Was ist mit den weiteren Süddeutschen Staaten? Wieso schlossen sich diesem dem Bund an?)

Die französische Kriegserklärung an Preußen am 19.Juli 1870 ließ in Deutschland ein starkes verbindendes Gefühl des gemeinhsamen nationalen Schicksals entstehen, das im weiteren, erfolgreichen Kriegsverlauf immer weiter bis hin zum Patriotismus steigerte. Dem konnten sich auch die Fürsten nicht mehr entziehen. Schon während der Kampfhandlungen wurde mit den süddeutschen Staaten entsprechende Verhandlungen aufgenommen.
 
Damit nicht ganz untergeht, dass bei der Beurteilung geschichtlicher Vorgänge in gewissem Umfang auch unterschiedliche Sichtweisen möglich und zulässig sind, noch ein paar Anmerkungen auss meiner Sicht.
1866 kämpften die süddeutschen Staaten an der Seite Österrreichs, u.a. weil sie eine Dominanz Preußens verhindern oder zumindest eindämmen wolllten. Besonders die bayrischen Wittelsbacher sahen sich als den Preußen ebenbürtig und gleich bedeutend. Deshalb war bei der Vorbereitung des Kaiserreichs auch einmal angedacht, dass die Kaiserwürde zwischen Preußen und Bayern wechseln sollte.
Zwar hat Napoleon III. Preußen den Krieg erklärt. Trozdem kann man sagen, dass Bismarck durch die "Bearbeitung" der "Emser Depesche" den Krieg provoziert hat. Nach den damaligen Ehren- und Prestigevorstellungen war eine Kriegserklärung mit hoher Wahrscheinlichkeit zu erwarten. Als Zweck dieser ganzen "Inszenierung" kann man ganz wesentlich sehen, die Solidarisierung der süddeutschen Staaten mit Preußen zu erreichen. Es ist ein beliebtes Mittel, interne Konflikte dadurch zu übertünchen oder zurücktreten zu lassen, dass man die Aggression auf einen äußeren Feind umlenkt. Das hat ja dann auch funktioniert.
Außerdem war der badische Großherzog der Schwiegersohn Wilhelms I. Deshalb nahm er ja dann aiuch die Kaiserproklamation vor. Wie bei Ludwig II. nachgeholfen wurde, und dass die kleineren Fürsten fürchten mussten, es könne ihnen wie den Hannoveranern ergehen, hatte ich schon erwähnt.
 
Nochmals vielen Dank euch beiden. Ich hoffe mein Wissen reicht nun aus, um die Arbeit zu bestehen :) Ihr habt mir sehr geholfen.

Meine Notizen zu dem gesamten Inhalt (vielleicht interessiert es wen, oder nutzt jemanden)

1848:
Revolution in Frankreich stürzt König, Unruhen verlagern sich nach Deutschland und Österreich
-> Aus diesem Grund wurde die Nationalversammlung in Frankfurter Paulskirche gegründet

Diese verabschiedet eine Verfassung für das vorgesehene Deutsche Reich und wählt Wilhelm IV von Preußen zum Kaiser

-> jedoch König lehnt ab und lässt die Gründung des Deutschen Reiches scheitern
→ Revolution scheitert!

1858:
König Wilhelm I. übernimmt Regentschaft, da Friedrich Wilhelm IV. Erkrankte

1864:
Preußen-Österreich gegen Dänemark,
→ Dänemark verzichtete auf Schleswig
Österreich bekam Holstein
Preußen bekam Schleswig

→ Streit um Gebiete etc

Preußen und Österreich rivalisieren die gesamte Zeit um Vorherrschaft im Deutschen Bunde,

1866:
→ Deutsch-Deutscher Krieg
→ Deutscher Bund löst sich somit auf

26 Juli 1866: Friede von Nikolsburg: Um Österreich als potentiellen Verbündeten zu nutzen, schloss man mit ihnen Frieden

-> Preußen gewann Krieg und gründete den Norddeutschen Bund
dieser umfasste nicht die süddeutschen Staaten

Bismarck verfolgte das Ziel der vereinigten Nation
-> mit Emser Depesche zettelte er den Krieg an:
Napoleon III. forderte ewigen Verzicht der Hohenzollern auf spanische Thronfolge
→ Wilhelm I. damit nicht einverstanden
Bismarck erhielt Depesche von König und formulierte diese stark um
→ Empören in ganz Frankreich
→ Kriegserklärung


19 Juli 1870:
-> da Frankreich den Krieg erklärte, mussten auch süddeutsche Staaten aushelfen
-> dies zeigte erstmals gesamte vereinigte Nation
-> man gewann den Krieg gegen Frankreich

Außerdem stellte Bismarck Ludwig dem II (König von Bayern) Geld bereit, weshalb sich Bayern dem Norddeutschen Bund anschloss

-> somit konnte das Reich gegründet werden
18. Januar 1871: Kaiser Wilhelm wird deutscher Kaiser

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Liberale: Zensuswahlrecht; monarchisches System, konstitutionelle Monarchie, deutsche Einzelstaaten, setzten auf politisch gebildete Bürger

Demokraten: allgemeine, gleiche Wahlrecht; Volkssouveränität, Republik, Einheitsstaat, sahen Unterschicht als Basis des Volkes an,
 
Das Frankreich Napoleons III. war bestimmt kein Opfer und schon gar nicht unschuldig an dem Krieg.

Allein schon die Ernennung Gramonts zum Außenminister markiert den Übergang zur eine gegenüber Preußen wesentlich offensiveren Politik. Und in Frankreich herrschte im Juli aggressive Kriegsbereitschaft. In der umjubelten Kammererklärung Gramonts vom 06.Juli sah Ollivier einen parlamentarischen Triumpf.

In der Julikrise entlud sich in Frankreich chauvinistischer Zündstoff, der eindeutig im Sadowakomplex angelegt war. Man konnte es nicht verknusen, das man 1866 leer ausgegangen war. Die Politik der französischen Regierung war alles andere als auf die Bewahrung des Friedens ausgerichtet, sie hatte mit dem Kriege gedroht und kann, u.a. dokumentiert durch Mobilmachung am 12.Juli und anschließender Kriegserklärung vom 19.Juli, bedingt durch die Maßlosigkeit der französischen Diplomatie, auch als kriegstreibend bezeichnet werden.
Napoleon III. hat sich ja schließlich nicht umsonst in den Jahren nach Königgrätz um ein militärisches Bündnis mit Österreich-Ungarn und Italien gegen Preußen bemüht.

Ich will keineswegs die Rolle Bismarcks mit seiner redaktionellen Überarbeitung der Depesche von Abeken hier kleinreden. Das war selbstverständlich eine gezielte und gewollte Provokation, über deren mögliche Folgen Bismarck sich sicher bewusst war.
 
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