Redewendungen

Das habe ich dazu gefunden, ist schon einwenig älter, aber dafür sind wir ja im Geschichtsforum :).

LG

Rafael

Hast mich auf eine Idee gebracht: Meyers Konversationslexikon 1880
<table border="0" cellpadding="0" cellspacing="0" width="800"><tbody><tr> <td bgcolor="#cc9966" valign="top">
</td> <td bgcolor="white" valign="top" width="700"> <table border="0" cellpadding="0" width="700"> <tbody> <tr> <td> Meyers Konversationslexikon

</td></tr> <tr> <td> Band 7 von Gehirn bis Hainichen

</td></tr> <tr> <td> Seite 225: Geschwisterkinder bis Geschwülste

</td></tr> <tr> <td>Schlagwörter: Geschwisterkinder; Geschworne; Geschworne Frauen; Geschwornenentschädigungsvereine; Geschwornengericht; Geschwülste.</td></tr> <tr> <td>
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</td></tr> <tr> <td bgcolor="#cc9966" height="1">
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</td> </tr><tr> <td>225

Geschwisterkinder - Geschwülste.

Geschwisterkinder (Kousin und Kousine), die Kinder von Geschwistern in ihrem wechselseitigen verwandtschaftlichen Verhältnis und zwar sowohl von vollbürtigen Geschwistern als von Halbgeschwistern</td></tr></tbody></table></td></tr></tbody></table>
Auch noch daraus:
Vetter, s. v. w. Geschwisterkind (Kousin); weibliche Verwandte dieser Art heißen Base oder Muhme (Kousine). V. wird dann auch jeder entfernte Verwandte genannt; auch ist es der Titel, womit Fürsten einander anreden.

Soll mich nochmals einer für einen Saubauern halten, wenn ich von meinem Vetter rede!
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich werde jetzt aufhören meinen Cousin als Vetter zu bezeichnen, nachher bildet er sich noch etwas drauf ein. :)
 
Stock & Stein

Wer kann mir freundlicherweise einen Hinweis auf die Herkunft der Redensart "über Stock und Stein" geben. Ich bedanke mich schon jetzt für hilfreiche Antworten! gp
 
Grüezi Galgenpapst

Bei uns bezeichnet „Stock und Stein“ Wurzeln (Wurzelstock) und Steine, die im Weg liegen und das vorankommen erschweren. Solche stabreimende Zwillingsformen gibts bei uns im Alemanischen recht häufig...

Liebe Lehrer; handelt es sich hier um eine Alliteration?


Gruss Pelzer

.
 
Zuletzt bearbeitet:
Eine Kollegin machte mich auf folgenden Zusammenhang aufmerksam; kennt jemand weitere Literaturstellen, die die Redewendung „Über Stock und Stein“ im Zusammenhang mit Hinrichtungsstellen sehen?

"(...) Mehrfach ist neben dem als Galgen benutzten Opfer- und Gerichtspfahl ein besonderer Stein bezeugt, auf dem die Blutopfer und Todesstrafen oder auch verstümmelnde Leidesstrafen, wie das Abhauen der Hand, vollzogen wurden. So tritt neben den Gerichtspfahl, den Stock, der Stein als ein zweites Merkmal der Gerichtsstätte; die noch heute gebrauchte, aber meist nicht verstandene formelhafte Wendung "Stock und Stein" geht darauf zurück. Stock und Stein, oder Galgen und Pranger sind im Hochmittelalter die Symbole der Blutgerichtsbarkeit, sie begegnen vielfach als Zubehör der sogenannten Dinghöfe oder Richterhöfe, bei denen sie als Wahrzeichen des Gerichtsbanns dienen. Erst in neuerer Zeit ist der Stock zu einer aus Balken gezimmerten Vorrichtung zur Verwahrung der Verbrecher geworden, schließlich bedeutet er "Gefängnis" schlechthin."
Aus: K. Fröhlich, Stätten mittelalterlicher Rechtspflege in Hessen und den Nachbargebieten. Nachrichten der Giessener Hochschulgesellschaft 1, 1936/37, S. 68-103, hier S. 73.
 
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Grüezi

Ich zitiere mal aus dem "Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm":

STOCK, m.
ahd. stoch und stoc; mhd. stoc(k), daneben noch stoch;
… der in der Erde stehen gebliebene Stumpf eines Baumes mitsamt den Wurzeln. im Gegensatz zum Stamm …
... vber wasen, dann vber stöck, wider vber stein und velsen (GUARINONIUS, 1204)

… in besonderer Beliebtheit die Verbindung Stock und Stein als Ausdruck der noch nicht gerodeten Waldlandschaft … die Kaufbriefe fertigte man daher mit den gewöhnlichen Formeln aus: mit Wald und Bach, Stock und Stein, Grund und Boden…

weitere Ausdrücke:
-Stock und Stauden
-mein Gaul muss über Stock und Block geritten seyn
-er flog wohl über Stock und Stiel
-und zwar nicht über Stock und Stein

und noch dieses Zitat: ... Da war mir wie einem der aus einer vermeinten ewigen Gefangenschaft, oder gar schon auf dem Schaffot, mit eins auf ledigen Fuss gestellt wird, und nun über Stauden und Stöcke rennt ...


Gruss Pelzer


.
 
Das ist interessant, Florian. Ich habe da mal eine andere Version gehört.
Während der napoleonischen Besatzungszeit in Preußen hatte die französische Armee u. a. auch spanische Hilfstruppen rekrutiert. Diese versuchten die Stadtschönheiten mit den Worten "Visite en mi tienda" (oder so ähnlich) anzulocken, was so viel hieß wie "Besucht mich im Zelt". Die Mütter verballhornten dies und sagten zu ihren Töchtern "Macht mir keine 'Fisimatenten'.

Mein Französisch Lehrer (ein Franzose) erklärte es mit der Aufforderung der französischen Soldaten an die örtlichen Töchter auf französisch "Visitez ma tente!" = "Besuche mein Zelt!" = folglich die Warnung der Mütter keine Fisematenten zu machen...
 
Ist mir eine besondere Freude, daß in diesem Thread wieder gepostet wird. Ich selbst hatte mich nicht getraut, den nach so langer Zeit aus der Versenkung zu holen.

Werde am Wochenende mal schauen, was die mir zur Verfügung stehenden Quellen zu "über Stock und Stein" ausspucken. Das Grimmsche Wörterbuch wurde ja schon zu Rate gezogen, der Zedler wird womöglich in diesem Fall nicht viel ausspucken. Zur ersten Orientierung bietet sich immer ein Blick in den Röhrich an.
 
von Tuten und Blasen keine Ahnung haben

Das Tuten und Blasen waren zwei Tätigkeiten im Mittelalter: vom Hirten ein Ruf für das Weidevieh und vom Nachtwächter das Horn für die Stadtbevölkerung. Beides bedurfte keiner besonderen Fähigkeiten, man sprach somit über einen besonders dummen Menschen, dem man nicht einmal das zutraute
 
Haltet die Klappe !

Kanoniker, lateinisch clerici canonici, weibliche Form Kanonikerinnen, Kanonissen, auch Stiftsherren (Stiftsdamen) oder Chorherren (Chorfrauen) genannt, sind Kleriker aller Weihestufen, die als Mitglieder eines Domkapitels oder eines Stiftskapitels an einer Kathedrale, Basilika oder Ordenskirche (Regularkanoniker) an der gemeinsamen Liturgie mitwirken. Unter gemeinsamer Liturgie versteht man die Feier der Heiligen Messe und des Stundengebets, zu der alle geweihten Priester verpflichtet sind, ob allein oder in Gemeinschaft.

Diese Damen und Herren saßen im Chorgestühl, welches oftmals mit klappbaren Sitzflächen ausgestattet ist. Wollte sich jemand vorzeitig aus der gemeinsamen Lithurgie hinfortstehlen, dachte aber nicht an die klappbare Sitzfläche, schlug diese hoch und verursachte ein unmißverständliches Geräusch.

Die Reaktion war ein mehrstimmiges "Halt die Klappe !" ... im Sinne von "Sei Leise !" oder "Sei ruhig !". :autsch:
 
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