Referat: Militärische Ereignise in der 'Elizabethan Era'

Smonsch

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Guten Abend, Forum,

ich muss in näherer Zukunft ein Referat in Englisch handeln. Das Rahmenthema ist "Shakespeare's times". Ich habe mir hier das Thema 'Military events in the Elizabethan Era' ausgesucht.

Da es nur ein 10-min-Referat werden soll, werde ich nicht alles, was passiert ist, durchnehmen.

Prinzipiell wäre der Aufbau meines Referates folgender:
Die Ausgangssituation:
- Die englischen Rosenkriege haben das Haus Tudor als englisches Herrschaftsgeschlecht hervorgebracht, Elisabeth I. ist der 5. und letzte Monarch dieses Adelsgeschlechts.
- Das Englische Königreich ist vergleichsweise unterentwickelt; die Wirtschaft liegt am Boden; es steckt in einem kostspieligen Krieg mit Frankreich.

Danach habe ich mir vorgestellt, den Fokus auf 2 Ereignisse zu setzen: zum Einen mal der inoffizielle(?) Krieg gegen die spanische Armada, was denke ich in militärischer Hinsicht das Wichtigste in der Zeit ist, das Zweite weiß ich noch nicht so recht. Entweder den gescheiterten Versuch von Mary, Queen of Scots, Elisabeth I. vom englischen Thron zu stürzen, oder aber den Krieg zwischen Irland und England 1593.
Nach meinen relativ bescheidenen Geschichtskenntnissen (ich interessiere mich durchaus für Geschichte, aber im Vergleich zu einem Expertenforum wie hier, würde ich mal sagen, sind meine Kenntnisse kaum nennenswert) würde ich sagen, dass letzteres besser zum Thema passen würde, da die Sache mit Mary nie in einen offenen Krieg ausgeartet ist, oder?

Und dann noch der zweite Hauptbereich meines Referats und gleichzeitig mein größter Sorgenfaktor:
Ich hätte noch gerne die Ausstattung eines durchschnittlichen europäischen Soldaten (speziell natürlich im Hinblick auf England) dargestellt, sowie auch die Organisation des (englischen) Heeres. Diesbezüglich finde ich allerdings kaum Informationen und kann nur meine eigenen Kenntnisse verwenden.
Deshalb hier einfach mal das, was ich niederschreiben würde, es wäre nett wenn der Eine oder Andere seinen Senf dazugeben würde und mich korrigieren könnte:

Der Hauptteil der Armee besteht in den Heeren europäischer Reiche aus Landsknechten (auch in England?). Diese, und der Einzug der Feuerwaffen auf das Schlachtfeld haben dafür gesorgt, dass Ritter auf dem Schlachtfeld überflüssig wurden. Die Bewaffnung eines Landsknecht ist unterschiedlich: Zweihandschwert, Hellebarde, oder die typische und am weitesten verbreitete Pike.
Die Rüstung des Landsknecht besteht in aller Regel aus Stoff und Leder, Ketten- oder gar Plattenrüstung gibt es nicht mehr, zumindest nicht bei der Infanterie. Typisch ist das Barett als Kopfbedeckung.

Auch Handfeuerwaffen machten bereits ihren Einzug auf das Schlachtfeld, da aber die Muskete noch nicht erfunden ist, sondern die gängige Form der Handfeuerwaffe die ungenaue und unhandliche Arkebuse ist, ist sie noch nicht allzu weit verbreitet. Hakenbüchsen/Arkebusen sind vor allem bei der schweren Kavallerie beliebt.



Zum Schluss möchte ich noch gerne Anmerken, dass ich durch die Suchfunktion ähnliche Themen gefunden habe, die aber doch nicht so recht zu meinem passten, weshalb ich ein neues aufgemacht habe. Sollte das nicht richtig sein, oder im Falschen Unterforum sein, möchte ich um Entschuldigung bitten.


MfG, Smonsch
 
Die Bewaffnung eines Landsknecht ist unterschiedlich: Zweihandschwert, Hellebarde, oder die typische und am weitesten verbreitete Pike.
Die Rüstung des Landsknecht besteht in aller Regel aus Stoff und Leder, Ketten- oder gar Plattenrüstung gibt es nicht mehr, zumindest nicht bei der Infanterie. Typisch ist das Barett als Kopfbedeckung.

Auch Handfeuerwaffen machten bereits ihren Einzug auf das Schlachtfeld, da aber die Muskete noch nicht erfunden ist, sondern die gängige Form der Handfeuerwaffe die ungenaue und unhandliche Arkebuse ist, ist sie noch nicht allzu weit verbreitet. Hakenbüchsen/Arkebusen sind vor allem bei der schweren Kavallerie beliebt.

Ich habe mal zwei Bilder von Frans Hogenberg (1535-1590) hochgeladen, auf denen recht deutlich die Waffen dieser Zeit zu sehen sind.
Eroberung von Brielle 1572 durch die Geusen.
Brielle-April-1572.jpg
Die Schlacht bei Dahlen 1568.
Dalen_July_1568.jpg
 
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Der Hauptteil der Armee besteht in den Heeren europäischer Reiche aus Landsknechten (auch in England?). Diese, und der Einzug der Feuerwaffen auf das Schlachtfeld haben dafür gesorgt, dass Ritter auf dem Schlachtfeld überflüssig wurden. Die Bewaffnung eines Landsknecht ist unterschiedlich: Zweihandschwert, Hellebarde, oder die typische und am weitesten verbreitete Pike.

Wenn Du mit "Ritter" den gepanzerten Reiter meinst, stimmt das so nicht. Er hatte zwar seine Vorherrschaft verloren, es gab aber noch sehr lange gepanzerte schwere Kavallerie auf den schlachtfeldern.

Landsknecht nennt man üblicherweise nur die deutschen Infanteristen der damaligen Zeit, bei anderen Ländern spricht man von Söldnern.

Der Bihänder war in England nicht so weit verbreitet und war auch auf dem Kontinent auf dem Rückgang. Pike und Hellebarde waren die üblichsten Nahkampfwaffen. Die Infanterie wurde aber in immer größeren Maße mit Feuerwaffen ausgestattet.
Eine Besonderheit in England war die weite Verbreitung des Langbogens, der in der elisabethanischen Zeit aber schon sehr selten wurde.

Die Rüstung des Landsknecht besteht in aller Regel aus Stoff und Leder, Ketten- oder gar Plattenrüstung gibt es nicht mehr, zumindest nicht bei der Infanterie. Typisch ist das Barett als Kopfbedeckung.
Brustharnische und Helme waren noch recht weit verbreitet. Kettenhemden waren sehr selten aber auch nicht völlig auser Gebrauch.

Auch Handfeuerwaffen machten bereits ihren Einzug auf das Schlachtfeld, da aber die Muskete noch nicht erfunden ist....

Doch, die Muskete gab es schon, die kleinere Arkebuse war aber weiter verbreitet. Die Muskete nahm dann anteilig zu, gerade weil sie in der Lage war, auch die verbesserten Harnische zu durchschlagen die zu dieser Zeit verwendet wurden.

....sondern die gängige Form der Handfeuerwaffe die ungenaue und unhandliche Arkebuse ist, ist sie noch nicht allzu weit verbreitet. Hakenbüchsen/Arkebusen sind vor allem bei der schweren Kavallerie beliebt.

Nein. Es gab zwar berittene Arkebusiere, diese waren aber wenig verbreitet. Die schwere Reiterei benutzte hauptschlich die Radschlosspistole.
 
Erstmal vielen Dank für die Antworten.

Badaian schrieb:
Brustharnische und Helme waren noch recht weit verbreitet. Kettenhemden waren sehr selten aber auch nicht völlig auser Gebrauch.

Hier habe ich wohl etwas zu schnell geschossen. Mit "Plattenrüstung" meinte ich eine Ganzkörper-Rüstung. Die gab es nicht wirklich mehr, oder?
Von Infanterie wurden also in der Regel (Halb-) Kürass und Helm verwendet, wobei die gängige Helmform der Morion war, sehe ich das richtig?


Badaian schrieb:
Eine Besonderheit in England war die weite Verbreitung des Langbogens, der in der elisabethanischen Zeit aber schon sehr selten wurde.
Wurde eigentlich die Armbrust mehr von den Feuerwaffen verdrängt, als der Bogen, oder beides in gleichem Maße? Ich könnte mir vorstellen, dass die Armbrust der Muskete/Arkebuse gegenüber keinen Vorteil mehr hat, beides braucht vergleichsweise lange zum Nachladen, beides durchschlägt Rüstungen leichter als Pfeil und Bogen, nur ist die Schusswaffe eben noch ein Quantum effektiver. Der Bogen hingegen hat beidem gegenüber den Vorteil, schneller nachgeladen zu sein, ich könnte mir vorstellen, dass der länger durchhalten konnte, als die Armbrust?



Badaian schrieb:
Landsknecht nennt man üblicherweise nur die deutschen Infanteristen der damaligen Zeit, bei anderen Ländern spricht man von Söldnern.
Wo also im Mittelalter die Bauern den Großteil des Schlachtfeldes einnahmen, sind es nun die Söldner?



Wie sah es eigentlich mit der Artillerie aus? Wurde mit Kanonen auch bereits auf Infanterie geschossen, oder kam das erst in den Linienkämpfen des 17. Jhd. auf und die Artillerie beschränkte sich auf Belagerungen?
 
Erstmal vielen Dank für die Antworten.
Hier habe ich wohl etwas zu schnell geschossen. Mit "Plattenrüstung" meinte ich eine Ganzkörper-Rüstung. Die gab es nicht wirklich mehr, oder?
Von Infanterie wurden also in der Regel (Halb-) Kürass und Helm verwendet, wobei die gängige Helmform der Morion war, sehe ich das richtig?

Das ist in etwa richtig. Ganzkörperrüstungen wurden noch gelegentlich von Reitern getragen. Da aber zum Schutz von Feuerwaffen die Panzerung immer dicker wurde, hat man zur Gewichtseinsparung nach und nach auf die Teile davon verzichtet, also über Halbharnisch zum reinen Brustpanzer. Neben dem Morion gab es noch die Sturmhaube. Der Schaller ist nach dem 15. Jahrhundert ausser Gebrauch gekommen.


Wurde eigentlich die Armbrust mehr von den Feuerwaffen verdrängt, als der Bogen, oder beides in gleichem Maße? Ich könnte mir vorstellen, dass die Armbrust der Muskete/Arkebuse gegenüber keinen Vorteil mehr hat, beides braucht vergleichsweise lange zum Nachladen, beides durchschlägt Rüstungen leichter als Pfeil und Bogen, nur ist die Schusswaffe eben noch ein Quantum effektiver. Der Bogen hingegen hat beidem gegenüber den Vorteil, schneller nachgeladen zu sein, ich könnte mir vorstellen, dass der länger durchhalten konnte, als die Armbrust?

Der Bogen hat sich auf den Schlachtfeldern etwas länger gehalten. Die Armbrust ist dagegen noch relativ lange als Sport- und Jagdwaffe in Gebrauch gewesen.

Wo also im Mittelalter die Bauern den Großteil des Schlachtfeldes einnahmen, sind es nun die Söldner?
Agesehen von den Schweizern, den Schotten oder den englisch-walisischen Bogenschützen, waren recht wenige Bauern auf dem Schlachtfeld. Mittelalterliche Schlachten fanden hauptsächlich zwischen Rittern statt, gelegentlich gegen Stadtmilizen.


Wie sah es eigentlich mit der Artillerie aus? Wurde mit Kanonen auch bereits auf Infanterie geschossen, oder kam das erst in den Linienkämpfen des 17. Jhd. auf und die Artillerie beschränkte sich auf Belagerungen?

Man begann bereits im hundertjährigen Krieg und in den Husitenkriegen mit Kanonen auf den Schlachtfeldern aufeinander zu schiessen. Der Sieg der Franzosen über die Briten geht zum Teil auf diese Waffen zurück. Zu den Zeiten Elisabeths war es schon gängige Technik.
 
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