Reisegeschwindigkeiten in der Frühen Neuzeit

Guten Abend,


Also, ich fand das Kutschenmuseum prima - allerdings war es auch das erste (und bislang einzige) seiner Art, das ich gesehen habe, so dass mir vielleicht die Vergleichsmöglichkeiten fehlen. Ich weiß allerdings noch, dass ich gewissermaßen mit offenem Mund vor dem Prunkwagen vom Kini gestanden und in diesem Moment wirklich begriffen habe, dass der Mann nicht einfach etwas fehlgeleitet, sondern wirklich krank war - wenn dieses... Ding ihm gefallen hat oder sich darin gar sein Geisteszustand manifestiert hat, dann war er wirklich, wirklich nicht gesund. Allerdings war ich auch, obwohl ich jetzt seit fünf Jahren in München wohne, noch nie in Neuschwanstein, weshalb die Kutsche auf mich wohl auch einen solchen Eindruck machen konnte.


Zu der Reise nach Chalais habe ich nicht viel hinzuzfügen, allerdings

Verständlich werden diese Reiseumstände erst, wenn man weiß, dass sie unmittelbar nach Aberkennung seiner Ältestenrechte zustande kam.

Ich dachte, die hätte man ihm erst nach seiner Pockenerkrankung aberkannt, nicht bereits so früh - soweit ich weiß, hatte man, als man den Jungen nach Chalais schickte, noch die Hoffnung, dass vielleicht alles gar nicht so schlimm ist und sich wieder verwächst. (u.a. Orieux und auch Waresquiel?).


Insofern kann diese Reise nicht als übliche Fortbewegung eines damaligen Aristokraten gelten.

Das habe ich auch nicht behauptet, ich wollte nur ein (mehr oder weniger belegtes) Beispiel dafür angeben, wie lange eine Reise in einem öffentlichen Verkehrsmittel damals tatsächlich gedauert haben kann. Wie üblich die Fortbewegung mit Postkutschen für den gewöhnlichen Hochadel (beziehungsweise seine Kinder) war, kann ich natürlich nicht sagen, allerdings war ja die finanzielle Situation der Familie Talleyrand in dieser Zeit äußerst prekär, so dass ihnen vielleicht auch gar nichts anderes übrig geblieben ist - beziehungsweise, da die Stellung von Kindern im 18. Jahrhundert wirklich eine andere war als heute, und man für Kinder einfach grundsätzlich nicht viel Geld ausgegeben hat (schon mal gar nicht, wenn man ohnehin klamm war) - hätte das ein anderes vierjähriges Kind unter Umständen genau so getroffen (es sei denn, es wäre um's Prestige gegangen, und man hätte protzen wollen ("wir können es uns sogar leisten, unsere Brut mit einem Achtspänner zu transportieren!"). Aber ich könnte mir sehr gut vorstellen, dass hier schlicht (auch!) praktische Überlegungen eine Rolle gespielt haben: Eigene Equipage mit Bediensteten kostet halt echt mehr Geld, als das Fräulein Charlemagne und die Postkutsche.


Zur Reise in Amerika:

An der Ostküste dürfte doch die Infrastruktur nicht so schlecht gewesen sein. Ich denke, dass Postroutennetz war sicherlich nicht schlechter als in Nordostdeutschland zur selben Zeit.

Ich glaube nicht, dass man das so vergleichen kann. Wenn man Talleyrand glaubt, dann fing die Wildnis jedenfalls kurz hinter Philadelphia an.

Eine richtige Straße verlief anscheinend entlang der Küste, allerdings zog er es z.B. dann doch vor, per Postschiff von New York nach Boston und schließlich Macchias zu fahren, später fuhr er auch per Schiff von New York nach Albany - mit dem Postschiff zu fahren scheint erheblich einfacher gewesen zu sein, als per Kutsche. Von Albany aus ging es weiter entlang des Mohawk Trail Richtung Westen, und zwar per Pferd, obwohl, "der Weg entlang des Mohawk River auf der alten Militärstraße zumindest bis Fort Stanwix mit Wagen befahrbar war [...]". (E. Ernst) - entweder es ging schon da zu Pferde leichter als mit Wagen, oder man hat sich dazu entschlossen, weil es, hatte man einmal Fort Stanwix passiert, sowieso nur noch zu Pferde ging. (Google Maps: Albany -> Fort Stanwix (Rome) = 170 km)

Weiterhin beschreibt Talleyrand, dass eigentlich nur die Küste wirklich besiedelt war - sobald man ein paar Meter ins Hinterland kam, stand man quasi im Urwald, da war nichts. Ausnahmen bildeten wohl die in den Atlantik mündenden Flüsse (z.B. der Kennebec und der Penobscot River), an denen man Sägemühlen baute - wodurch sich die "Zivilisation" so langsam ins Inland fraß. Dort, so beschreibt es Talleyrand, herrschten allerdings Zustände wie im Mittelalter (oder schlimmer), Schmutz, Armut, man benutzte kein Geld, sondern Tauschhandel war Gang und Gäbe, an Schulen nicht zu denken etc.

Talleyrands Beobachtungen sind ungeheuer interessant. Nicht, wenn man seitenlang romantische Naturbeschreibungen lesen will, denn die Natur interessierte ihn leider nicht sehr. Aber aus wirtschaftlichen und vor allem sozusagen "soziokulturellen" Aspekten sind seine Aufzeichnungen lesenswert. Jedes Mal, wenn ich in den USA bin, denke ich, irgendwie hat sich seit damals nicht sehr viel geändert....

Talleyrands Beschreibungen findet man vor allem hier:
Talleyrand in America as a financial promoter 1794-96, Unpublished Letters and Memoirs, Translated and Edited by Hans Huth and Wilma J. Pugh, Annual Report of the American Historical Society, United States Government Printing Office, Washington, 1942

Ein ebenfalls ungeheuer lesenswertes Buch, das einem einen sehr guten Einblick in das Leben (und den Alltag) der französischen Emigranten in Philadelphia zur Zeit der französischen Revolution gibt, will ich bei dieser Gelegenheit nicht unerwähnt lassen:
Moreau de St. Mery's American Journey 1793-1798, Translated and Edited by Kenneth Roberts and Anna M. Roberts, Doubleday & Company, New York, 1947
Das ist eine Art Tagebuch, das Médéric Louis Élie Moreau de Saint-Méry (einst Präsident der Nationalversammlung, später Besitzer eine Buchhandlung in Philadelphia) während seines Exils in den USA geführt hat. Saint-Méry hat wirklich alles Mögliche aufgeschrieben, von den Kartoffelpreisen über die Gepflogenheiten der Amerikaner beim Teetrinken zu Talleyrands Beschwerde über seine alten, vergurkten Gänsekiele...viel Alltagskram eben, aber interessant, wenn man sich für solchen Alltagskram interessiert).

Aber es ging ja hier um das Straßennetz. Also, vielleicht sollte man sich dabei noch folgendes klar machen: die beiden mit Abstand größen Städte an der Ostküste waren gar nicht so unwahrscheinlich groß, Philadelphia (die Hauptstadt) hatte etwa 60000 Einwohner, New York 40000. Die Bedeutung New Yorks als besseren Seehafen hatte man gerade erst begriffen, nur kurze Zeit später boomte die Stadt, aber vor 1800 steppte da nicht gerade der Bär. Boston war seit der Mitte des 18. Jahrhunderts deutlich kleiner als Philadelphia, Washington war eine riesige Baustelle, die Talleyrand auch besuchte - er konnte sich nicht vorstellen, dass aus dem Chaos in absehbarer Zeit eine neue Hauptstadt werden sollte. N.B.: Princeton war eine lange Straße mit etwa 80 Wohnhäusern, die Akademie hatte etwa 70 Studenten und zeichnete sich durch eine Bibliothek voller veralteter theologischer Bücher aus - gut, das hat sich geändert. Aber als ich vor zwei Jahren in Princeton war (das eigentlich auch heute noch aus einer "Akademie" und einer langen Straße besteht), beschlich mich irgendwann dann doch der Verdacht, dass sich auch hier nicht so wirklich was geändert hat...

Wie auch immer, Amerika war vor 1800 sicher sehr, sehr anders als nach 1800, und eine signifikante Entwicklung (von Städten, Bevölkerung, Handel und nicht zuletzt Infrastruktur) setzte doch wohl erst nach dem Verkauf von Lousiana so richtig ein, glaube ich.


Soweit abgeschweift; man möge Nachsicht mit mir haben.


Viele Grüße,
Gnlwth


"Amerika - was für ein Land: Zweiunddreißig Religionen und nur eine einzige Sauce!" Talleyrand zugeschrieben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Aber es ging ja hier um das Straßennetz. Also, vielleicht sollte man sich dabei noch folgendes klar machen: die beiden mit Abstand größen Städte an der Ostküste waren gar nicht so unwahrscheinlich groß, Philadelphia (die Hauptstadt) hatte etwa 60000 Einwohner, New York 40000. Die Bedeutung New Yorks als besseren Seehafen hatte man gerade erst begriffen, nur kurze Zeit später boomte die Stadt, aber vor 1800 steppte da nicht gerade der Bär. Boston war seit der Mitte des 18. Jahrhunderts deutlich kleiner als Philadelphia, Washington war eine riesige Baustelle, die Talleyrand auch besuchte - er konnte sich nicht vorstellen, dass aus dem Chaos in absehbarer Zeit eine neue Hauptstadt werden sollte.
Es geht hier aber eben nicht um die Wildnis westlich von Philadelphia, sondern um eine Postverbindung zwischen Philadelphia und New York. Die Größe der Städte würde ich einmal nicht so unterschätzen. Auch im alten Deutschland waren in einigen Gegenden noch immer Städte wie Görlitz mit 10.000 Einwohnern die reinsten Metropolen. Man darf da nicht so sehr an den großen Hauptstädten Europas wie Paris, London, Berlin, Wien etc. messen. Auch Leipzig, als eine der wichtigsten Städte in Dtl. durch die vielberühmte Messe, hatte um 1800 deutlich weniger als 40.000 Einwohner.

Leider ist es schon eine Weile her, dass ich zum Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg Literatur gelesen habe, glaube mich aber zu entsinnen, dass die Gegend zw. Philadelphia und New York nun doch eher "kultiviert" war. Zumindest die recht rasante Fahrtzeit spricht ja für eine gute Erschließung (und vielleicht für nur wenige Unterwegshalte, weil es nichts nennenswertes gab:devil:).
 
Reisepläne

Sind bereits irgendwo digital Reisepläne mit Abfahrtzeiten der Postkutschen aus dem 18.Jh. vorhanden?
Von Gotha beispielsweise kenne ich zwar die Abfahrtszeiten, habe aber nicht eine entsprechende Liste, die, glaube ich, auf den Postämtern zu bekommen war.
 
Ich habe noch ein paar Angaben zu Reisen mit Kutschen gefunden. So brauchte Emmanuel Prince de Croÿ für 8 Meilen 1742 10 Stunden, allerdings im tiefsten Schnee und auf dem unwegsamen Gelände in der Gegend von Trier. Er reiste von einem Dorf mit Poststation namens Haag nach Trier.* Eine französische Meile hatte etwa 3,9 km. 3,1 Meilen in der Stunde ist tatsächlich nicht eben rasch.

An anderer Stelle betonte der selbe Prince, die enorme Geschwindigkeit, mit welcher der Duc de Choiseul, damals Kriegsminister von Frankreich, die Strecke von Arras nach Paris binnen 11 Stunden in einer Berline zurücklegte.** Die Strecke wird mit etwa 180 Kilometern angegeben, was eine Reisegeschwindigkeit von etwa 17 Kilometern in der Stunde macht, die sogar teilweise deutlich höher gelegen haben dürfte, weil man bei so einer Entfernung sicherlich mehrfach Pferde wechseln und pausieren musste.
Ich stelle mal nachher eine Übersicht der unterschiedlichen Reisegeschwindigkeiten zusammen, welche wir hier zusammengetragen haben.

*
Hans Pleschinski: "Nie war es herrlicher zu leben - Das geheime Tagebuch des Herzogs von Croÿ" C.H.Beck, München, 2011
S.58-59
**
ebenda
S.205
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Auflistung

1. Reiter

D. N. Chodowiecki, 1773
Berlin - Danzig 450 km
8 Tage (192 h)
Durchschnitt ca. 2,3 km/h

Postreiter (Briefbeförderung), 18.Jh.
Regensburg - München 128 km
ca. 22 h
Durchschnitt 5,8 km/h

D. N. Chodowiecki, 1789
Berlin - Dresden ca. 195 km
2 Tage
Davon:
Kemlitz - Dresden 100 km
ca. 12 h
Durchschnitt 8 km/h

2. Kutsche

Postkutsche, 1683
Dresden - Leipzig ca. 120 km
25 h
Durchschnitt: 4,8 km/h

König Friedrich I. mit Tross, 1701
Berlin - Königsberg ca. 610 km
12 Tage
Durchschnitt: ca. 2,1 km/h

Extrapost, Zeit August des Starken
Dresden - Leipzig ca. 120 km
9 h
Durchschnitt: 13 km/h

Postkutsche, Zeit August des Starken
Dresden - Leipzig ca. 120 km
22 h
Durchschnitt: 5 km/h

Postkutsche, 1721
Schwäbisch Gmünd - Ellwangen ca. 44 km
9 h
Durchschnitt: 5 km/h

Prince de Condé in eigener Kutsche, Winter 1742 (bei Schnee)
Haag - Trier ca. 31 km
10 h
Durchschnitt: 3,1 km/h

Postkutsche (mit Talleyrand), 1758
Paris - Chalais 420 km (auf der Strecke nach Bordeaux)
17 Tage
Durchschnitt: etwa 1,03 km/h

Private Kutsche von G. Casanova, Dez. 1764
Riga - St. Petersburg
60 h
Durchschnitt: 10 km/h

Berline des Kriegsminister Duc de Choiseul, 1764
Arras - Paris 184 km
11 h
Durchschnitt: ca. 17 km/h

Die Reisedauer konnte also sehr unterschiedlich sein, je nach Fahrzeug oder auch Witterungs- und Straßenverhältnissen.
 
Und vom Anlass. Wichtige (amtliche/diplomatische) Briefe wurden wohl weitaus schneller transportiert (unter höherem Materialaufwand/verschleiß) als reguläre Post, oder Personen, die Wert auf Komfort legten.
 
Und vom Anlass. Wichtige (amtliche/diplomatische) Briefe wurden wohl weitaus schneller transportiert (unter höherem Materialaufwand/verschleiß) als reguläre Post, oder Personen, die Wert auf Komfort legten.
Die Briefe der Gesandten am Reichstag in Regensburg gingen mit der regulären Reichspost ab.

Es würde mich allerdings interessieren, von Beispielen einer speziellen Nachrichtenbeförderung zu erfahren. Ich denke mal, sowas wie Kriegserklärungen wurden besonders rasch überbracht. AnDro hatte im Falle des Siebenjährigen Krieges mal recherchiert.
 
Etwas speziell vielleicht, aber doch interessant:

Als Napoleon in Moskau war, brauchte die tægl. eintreffende kaiserliche Post von Paris normalerweise 14 Tage. (per Stafette)
Die "Feldpost" der normalen Soldaten brauchte 40 Tage. (Ja, das gab's offensichtlich damals schon)
Man reiste lt. Coulaincourt genauso leicht von Paris nach Moskau wie von Marsaille nach Moskau, wenn es auch natuerlich længer dauerte.

(aus: 1812 - Napoleons russiske tragedie; Adam Zammoyski hat diesem Buch viele Quellen zugrunde gelegt.)

Mal umgerechnet fuer die Stafette:
ca. 2.500 km
14x 24h = 336 h
Geschw. 7,4 km/h

Feldpost:
2,6 km/h

Gruss, muheijo
 
Etwas speziell vielleicht, aber doch interessant:

Als Napoleon in Moskau war, brauchte die tægl. eintreffende kaiserliche Post von Paris normalerweise 14 Tage. (per Stafette)

Mal umgerechnet fuer die Stafette:
ca. 2.500 km
14x 24h = 336 h
Geschw. 7,4 km/h

Feldpost:
2,6 km/h

Gruss, muheijo
War das dann ein und derselbe Brief oder geht es vielmehr um eine Nachricht? Ich meine, man konnte ja von Paris aus einen guten Teil der Strecke mit den Telegraphen überbrücken, wenn es wichtige Nachrichten waren, während die Feldpost der Soldaten dieses Mittel freilich nicht nutzen konnte, weil die Telegraphen für wichtige Staatsangelegenheiten vorgesehen waren.
 
War das dann ein und derselbe Brief oder geht es vielmehr um eine Nachricht?

Es geht um die kaiserliche Post, er war es ja gewohnt, sein Reich von unterwegs zu leiten. Da kamen so Nachrichten wie z.B.Berichte ueber die Grundsteinlegung des Palais de l'Universite und des Nationalarchives an seinem Geburtstag, mit der Bemerkung "das Einzige, das die Begeisterung der Bevølkerung ueber den Einzug in Moskau dämpfte, war die Furcht, dass er im Triumph weiter nach Indien marschieren wuerde" (Indien, da haben wir's wieder), aber auch die Einnahme Madrids durch Wellington.

Ausser letzterem -vielleicht- war das sicher keine Telegrafen-Sache, sondern Schriftliches.

Ebenso die Post retour nach Paris, wie z.B. Briefe an Marie-Louise.
("Sie solle ihn in Polen treffen, falls er nicht die Møglichkeit hætte, im Winter nach Paris zu kommen")

Gruss, muheijo
 
"das Einzige, dass die Begeisterung der Bevølkerung ueber den Einzug in Moskau dämpfte, war die Furcht, dass er im Triumph weiter nach Indien marschieren wuerde" (Indien, da haben wir's wieder),

Das würde ich erst mal als Form der Herrscherpanegyrik lesen.

Ausser letzterem -vielleicht- war das sicher keine Telegrafen-Sache, sondern Schriftliches.

Das letztere ist aber eher als Anachronismus zu werten. Die elektronische Nachrichtenübermittlung war damals im Prinzip zwar schon als möglich erkannt, aber noch nicht so ausgereift, dass man es praktisch nutzen konnte, das dauerte noch gute zwei Jahrzehnte. Das ist so ähnlich wie mit Metropolis oder Das 5. Element und den fliegenden Autos für jedermann: Es ist vorstellbar - schon vor 100 Jahren war es das - aber bis dato noch nicht praktisch umsetzbar.
 
Das letztere ist aber eher als Anachronismus zu werten. Die elektronische Nachrichtenübermittlung war damals im Prinzip zwar schon als möglich erkannt, aber noch nicht so ausgereift, dass man es praktisch nutzen konnte, das dauerte noch gute zwei Jahrzehnte. Das ist so ähnlich wie mit Metropolis oder Das 5. Element und den fliegenden Autos für jedermann: Es ist vorstellbar - schon vor 100 Jahren war es das - aber bis dato noch nicht praktisch umsetzbar.
Wovon redest Du?
 
Das würde ich erst mal als Form der Herrscherpanegyrik* lesen.

*Vielen Dank fuer diesen Begriff, er war mir bis eben unbekannt.

Natuerlich war es das. Es ist aber 2-fach interessant:
a) dass Indien tatsæchlich ein Gespræchsthema war (aber das ist ein anderer Thread) und b) dass auch solch unwichtige Berichte uebermittelt wurden. Da fragt man sich, wie viele Postsæcke der arme Reiter (oder waren es mehrere?) mit sich schleppen musste, zumal auch Wichtiges dabei gewesen sein muss.

Gruss, muheijo
 
b) dass auch solch unwichtige Berichte uebermittelt wurden. Da fragt man sich, wie viele Postsæcke der arme Reiter (oder waren es mehrere?) mit sich schleppen musste, zumal auch Wichtiges dabei gewesen sein muss.
Wenn auch hier im Thread nicht so interessant: ist denn viel Feldpost aus dem Krieg und aus der FNZ erhalten?
 
Das letztere ist aber eher als Anachronismus zu werten. Die elektronische Nachrichtenübermittlung ....

Brissotin und ich meinten hier die damals schon existierende optische Telegrafie. Es gab z.B. eine Telegrafenstrecke Strasbourg - Paris mit einer Uebertragungsgeschwindigkeit von wenigen Minuten.

Gruss, muheijo
 
Brissotin und ich meinten hier die damals schon existierende optische Telegrafie. Es gab z.B. eine Telegrafenstrecke Strasbourg - Paris mit einer Uebertragungsgeschwindigkeit von wenigen Minuten.

Gruss, muheijo
Genauer der Chappesche Semaphorentelegraph, damals High Tech. ;)
Wie schon an anderer Stelle erwähnt m.E. trotz des begrenzten Einsatzes (nur für wichtige Nachrichten, nur auf bestimmten Strecken) wohl der größte Sprung in der Nachrichtenübermittlung bis heute, was die Zeitersparnis anbelangt.
 
Wenn auch hier im Thread nicht so interessant: ist denn viel Feldpost aus dem Krieg und aus der FNZ erhalten?

Keine Ahnung, wie man "viel" beziffern soll, aber in dem von mir o.g. Buch werden immer wieder solche Briefe von Soldaten und Offizieren zitiert.

Was meinst du mit FNZ?

Gruss, muheijo
 
Zurück
Oben