Römische Namen

ich las "Caius" in meiner 7. Klasse vor, und 30 13-Jährige, die an deinen Lippen hängen, während du ein Buch aus deinen Kindertagen vorliest, das 20-mal geflickt ist und wo hinten noch "6,80 DM" draufsteht, und sobald du geendigt hast, steht ein Schüler neben dir, um es sich auszuleihen - das ist ein erhebender Moment.
Das glaube ich dir.:)
Habe mal vor einer Weile in einem dieser "Caius"-Bücher geblättert und es wieder beiseite gelegt, weil andere "Erwachsenen"-Bücher darauf warteten, gelesen zu werden. War vielleicht ein Fehler. ;)
 
Rdass in meinem geliebten "Caius ist ein Dummkopf" kein einziger Name stimmte. Als wissbegieriges Kind wollte ich dann ganz genau wissen, wie es hätte sein müssen. :D

Umso beeindruckter war ich dann von Hans Dieter Stöver, bei dem bis ins kleinste Detail jeder Name passte...

Und trotzdem waren seine Geschichten nicht halb so schön. .

Ich mochte die Caius-Bücher auch sehr gern, trotzdem gefielen mir die Quintus-Bücher Stövers noch ein bisschen besser:winke: .
 
Von denen habe ich nur das erste gelesen - da war ich schon 14 und fing allmählich mit den harten Drogen (Livius, Polybios, Christ...) an. Und trotzdem mochte ich es nicht so gern, weil ich das Gefühl hatte, ein Buch zu lesen, dessen Hauptanliegen es war, mir Wissen zu vermitteln, das aber mit einer Story tarnte, die mir mehr Vehikel als Selbstzweck schien. Ich kann mich an fast nichts mehr erinnern, außer an eingestreute Lateinphrasen und Aulus Plautius Hypsaeus, der auf die Frage, welche Pferderennen-Partei er unterstütze, antwortet: "Mea factio est rossata!"

Mich hat schon beeindruckt, wie toll Stöver "Rom von unten" schildert. Aber meine eigene Schülerwirklichkeit ging mit den Caius-Kindern so schön parallel, da fiel mir der Zugang wesentlich leichter. Die Personen waren mir auch weit sympathischer.
 
Von denen habe ich nur das erste gelesen - da war ich schon 14 und fing allmählich mit den harten Drogen (Livius, Polybios, Christ...) an. Und trotzdem mochte ich es nicht so gern, weil ich das Gefühl hatte, ein Buch zu lesen, dessen Hauptanliegen es war, mir Wissen zu vermitteln, das aber mit einer Story tarnte, die mir mehr Vehikel als Selbstzweck schien. Ich kann mich an fast nichts mehr erinnern, außer an eingestreute Lateinphrasen und Aulus Plautius Hypsaeus, der auf die Frage, welche Pferderennen-Partei er unterstütze, antwortet: "Mea factio est rossata!"

Mich hat schon beeindruckt, wie toll Stöver "Rom von unten" schildert. Aber meine eigene Schülerwirklichkeit ging mit den Caius-Kindern so schön parallel, da fiel mir der Zugang wesentlich leichter. Die Personen waren mir auch weit sympathischer.

Ich empfand genau das Gegenteil. Ich hatte immer das Gefühl, dass mir das Wissen ganz unbewusst vermittelt wurde und nur ein angenehmer Nebeneffekt neben dem Vergnügen die Handlung zu lesen war.
Insgesamt gibt es ja 3 Quintus-Bücher, die Titel habe ich leider vergessen. Das 1. Buch drehte sich um die Ankunft in Rom und um eine Bande von Getreidemarkenfälschern, im 2. wurde Quintus entführt(warum habe ich vergessen) und im 3. Band erforscht er Alexandria.

Der 1. Band hat mir am Besten gefallen, besonders das Element, dass Quintus zuerst jahrelang auf dem Land gelebt hatte und nun die Metropole Rom entdeckt, begeisterte mich. Mag sein dass man sich mit Caius besser identifizieren kann/konnte ( obwohl mir das nicht recht gelang, andererseits sind meine Erinerungen in diese Richtung recht löchrig) mir hat aber gerade das abenteurliche Element( Wechsel Land-Stadt, Erforschung derselben, neue Eindrücke) gefallen.
 
Mit Caius nicht unbedingt - der war ja wirklich eher langsam ;) Mucius und Julius fand ich immer toll. Und Antonius war einfach nur lustig. Der Humor hat mir vielleicht bei Quintus auch gefehlt.
 
Ich hab die Bücher über Quintus schon in der 4. Klasse gelesen, allerdings habe ich erst in 5. Klasse Latein bekommen und wir sind nur 3 Lektionen (1/4 Jahr) mit jungen Leuten durch Rom gwandert, von da an wurden uns verschiedenste Sachen aus der Römischen Geschichte oder aus den Sagen mit den Texten vermittelt (Hannibal, Ödipus, Antigone etc.).
 
Pomponius Mela

Bei F.E. Romer “Pomponius Mela's Description of the World“ (1998) lese ich in der Einleitung dass der Name des sehr wahrscheinlichen “Spaniers“ Pomponius Mela, über dessen Vita so gut wie nichts bekannt ist, auf italische Abstammung hindeute, auch dass es möglicherweise eine familäre Verbindung zu den gesichert “spanischen“ Senecas geben könne, da der Vater Lukans, jüngster Sohn Senecas des Älteren, M. Annaeus Mela heißt. (S. 1 ff)

Meine Fragen an die Latein- und Namensexperten hier:

a) was bedeutet “Mela“?
b) ist “Mela“ bei Pomponius wie dem Annaeus jeweils als Cognomen zu sehen?
c) lässt sich aus “Pomponius Mela“ eine italische Abstammung herleiten?
d) wie wahrscheinlich ist eine familäre Bindung einzuschätzen, unbesehen der verdachterregenden Zeitstellung der Lebensdaten wie auch der “spanischen“ Herkunft?
 
Zuletzt bearbeitet:
Der Gentilnomen ist Pomponius bzw. Annaeus. Daher ist eine Verwandtschaft zunächst einmal nicht anzunehmen. Bei Mela handelt es sich bloß um einen Beinamen.
 
Pomponius soll von einem italischen Namen Pompo abgeleitet sein. Zu Mela kann ich wenig sagen. Könnte es mit Honig zu tun haben? Es gibt wohl auch entsprechende Ortsnamen. Aber ich habe nur ganz kurz gesucht.
 
Danke Euch für die Antworten!

Honig war spontan auch mein erster Gedanke, erst recht nachdem ich hier im Thread las, dass etliche römische Namen ihre Ursprünge/Bezüge im/zum agrarischen Sektor haben. Wer es sich erlauben konnte zu schreiben, besaß wahrscheinlich Land, und Imkerei war sicherlich weit verbreitet. Ob das namensgebend sein konnte? Ob Honig überhaupt richtig ist???
Bei Eingabe von mela in Übersetzungsmaschinen stoße ich noch auf melus, melum was dann auch in Richtung Ton, Gesang, Melodie, ... führen könnte.
Angesichts fehlender Lateinkenntnisse kann ich mich jedoch nur füttern lassen.
 
Die Pomponier waren zwar ein altes römisches Geschlecht, aber dass Pomponius Mela ihren Namen trug, lässt nicht zwangsläufig darauf schließen, dass er mit ihnen verwandt war und seine Ahnen aus Italien stammten. Er könnte auch Freigelassener oder Nachfahre eines Freigelassenen eines Pomponius gewesen sein, da Freigelassene den Geschlechternamen ihres ehemaligen Herrn erhielten. Ebenso könnte ihm oder einem Vorfahren ein Pomponius das römische Bürgerrecht besorgt haben, da es auch in solchen Fällen vorkam, dass der Begünstigte dessen Name annahm. Pomponius Mela könnte also auch spanischstämmig gewesen sein oder von irgendwoher stammen.
Falls er Freigelassener oder Eingebürgerter war, könnte Mela sein ursprünglicher Name gewesen sein, da es bei Annahme des neuen Namens üblich war, den alten als Cognomen weiterzuführen. Dann wäre "Mela" vermutlich gar nicht lateinischen Ursprungs.
Fazit: Vieles ist möglich, sicher sagen lässt sich nichts.
 
Danke Ravenik!

Dein Fazit leuchtet mir absolut ein.

Pomponius Melas Person lässt sich wohl nicht aus dem Dunkel holen, sein Name bietet jedenfalls schöne Aufhänger zu Spekulationen. Habe gerade die Wiki zu Titus Pomponius Atticus (110-32 v. Chr.) gelesen. Mit diesem selbst wenn auch nicht in überlieferter Form, dann Cicero sowie Cornelius Nepos treten erneut namhafte schriftstellernde Protagonisten ins Bild.
 
Wie verhält es sich mit den Auxiliarsoldaten? Wenn diese nach abgeleisteter Dienstzeit das römische Bürgerrecht erhielten, bekamen die dann den Gentilnamen des jeweiligen Herrschers? Wäre dann der Gentilname eines Auxiliarsoldaten mit Entlassungsjahr 75 uZ Flavius? Man müsste ja aus den erhalten geblieben Militärdiplomen feststellen können, ob es eine solche Praxis gab.

Oder war es -wie in diesem Faden anhand eines ägyptischen Auxiliarsoldaten dargelegt so - dass diese schon mit Eintritt in eine Cohors oder Ala einen römischen Namen erhielten?
 
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