Römische Sagen

Tarpeias Verrat

Es begab sich, dass die Sabiner auszogen, ihre geraubten Frauen von den Römern zurück zu erlangen.
Die Festung erwies sich jedoch als stark und ließ sich nicht einnehmen, so harrten die Feinde darauf, dass die Römer sich ergaben. Doch diese dachten nicht daran und nahmen sogar den Hunger hin.
Da kam den Feinden eine Frau zu Hilfe, Tarpeia, die Tochter des Offiziers und Kommandanten des Kapitols Spurius Tarpeius. Sie handelte mit den Sabinern aus, dass diese ihr das gaben, was sie am linken Arm trugen, wenn sie ihnen eine Pforte öffnete. Die habgierige Frau dachte dabei an die goldenen Armreifen, die bei diesem Volk üblich waren.

Als sie jedoch den schnöden Verrat begangen hatte wollte Titus Tatius, König der Sabiner ihr nicht gönnen, dass sie für diese Tat auch noch belohnt wurde. Und doch mußte er sein Versprechen halten.
So warfen die Sabiner auf die junge Frau, was sie am linken Arm trugen, nämlich ihre Schilde. Sie begruben die Frau unter den schweren Schilden, bis diese sie zu Tode gedrückt hatten.

Seit jenem Tag wurden Mörder und Verräter von jenem Fels gestürzt, wo sie die Sabiner eingelassen hatte.


Es gibt noch eine Version, nach der sie sich den König verliebte und die Tat aus Liebe begang, in der Hoffnung ihn zu heiraten.
 
Hero und Leander

Im Ort Sestos lebte das junge Mädchen Hero. Sie war die Schönste dort und ein Quell der Freude für ihre Eltern.
Doch diese beschloßen, um den Göttern ihren Dank zu erweisen, sie als Priesterin der Venus den Männern vorzuenthalten. Denn diese mußten jungfräulich bleiben.
Doch nicht lange nachdem sie in den Tempel gegeben wurde kam der Jüngling Leander aus Abydos zu einer Feier pilgert.
Als er die junge Priesterin sah entflammte er sofort in tiefer Liebe zu ihr, und als sich ihre Blicke trafen entdeckte er das gleiche Gefühl für sich darin.
Da diese Liebe aber verboten war und ihre Eltern niemals einer Verbindung zugestimmt hätten trafen sie sich heimlich. Aber ein großes Hindernis galt es zu überwinden. Denn die beiden Städte waren durch den Hellespont getrennt, so mußte Leander jeden Abend zu dem Turm schwimmen, in dem Hero lebte. Damit dies auch ohne Gefahr geschehe entzündete sie eine Laterne im Fenster, damit er sich nach dem Licht richten könne. Und jeden Morgen schwamm er zurück.
Doch eines Nachts zog ein Sturm herauf, gerade als Leander im Wasser war. Sie löschte die Lampe und warf ihn umher wie ein Blatt im Wind.
Als er die Nacht nicht kam suchte Hero ihn im Morgengrauen und fand schließlich seinen leblosen Körper am Strand.
Die Verzweiflung war darüber so groß, dass sie sich aus dem Fenster sütrzte, in dem immer die Lampe gestanden hatte, und so waren die beiden wieder im Tod vereint.


Ovid schrieb zu dieser Sage zwei Briefe: http://www.deutsche-liebeslyrik.de/anderes/hero.htm#Text2
 
askan schrieb:
Gibt es den Tarpeischen Felsen noch? Ist er noch zu sehen?
Ich glaube das ist sogar schon mal diskutiert worden. Wie auch immer, es gibt den Felsen nicht mehr bzw. man kann nicht genau die Stelle des Schupsens rekonstruieren. Man findet zwar eine Via Tarpeii am Kapitol doch nix genaues weiss man nicht. Trotzdem, an der Ecke des Kapitols Richtung Marcellus-Theater gehts schon ziemlich runter...
 
Stimmt, ich hatte das schon mal gefragt. In einem Thrard der damit begann das ich fragte: Gibt es den Lupercal (die Wolfshöhle) noch?
 
askan schrieb:
Stimmt, ich hatte das schon mal gefragt. In einem Thrard der damit begann das ich fragte: Gibt es den Lupercal (die Wolfshöhle) noch?
Falls dich solche Fragen interessieren empfehle ich dir folgendes Buch Rom. Ein archäologischer Führer.
Mich interessiert nämlich ähnliches und viele Fragen konnte dieser Guide beantworten. Auf dieser Amazon-Seite wird auch ein antikes Rom-Lesebuch, herausgegeben von Christoff Neumeister, empfohlen, das ist aber ein Schmarrn.
Gute Seite über Sights des antiken Rom ist ürigens Roma Antiqua
 
Lucius Quinctius Cincinnatus

Im folgenden möchte ich diesen tollen Thread um die Geschichte des Lucius Quinctius Cincinnatus ergänzen, ein Musterbeispiel römischer Werte und Tugend.

Die Geschichte steht übrigens vollständig und zum Nachlesen im Buch III, 26,7 - 29,7 von Titus Livius Werk "Ab urbe condita"

Zuerst die Vorgeschichte: Als ein römisches Heer im Jahre 458 v. Chr. unter der Leitung des Konsul Lucius Minucius von den Äquern eingeschlossen war, beauftrage der Senat Lucius Quinctius Cincinnatus mit dessen Befreiung.


Am anderen Tiberufer pflügte gerade Lucius Quinctius Cincinnatus sein vier Morgen großes Feld, als er dort von den Abgesandten des Senats aufgesucht wurde. Sie begrüßten den mit Bauernarbeit angestrengt beschäftigten und baten ihn, seine Toga anzuziehen, um die Weisungen des Senats zu vernehmen, laut denen ihm und dem Staate Gutes erwachsen würde. Cincinnatus war anfangs jedoch skeptisch und fragte einige male nach, ob dies seine Richtigkeit habe. Nachdem ihm die Richtigkeit versichert worden war, bat er seine Frau Racilia, ihm hurtig die Toga aus der Hütte zu holen. Als Cincinnatus in die Toga gehüllt war, erklärten ihm die Gesandten ihre Glückwünsche, begrüßten ihn als Diktator und baten ihn, nachdem sie ihm die missliche Situation des eingschlossenen Heeres erklärt hatten, nach Rom. Dort angekommen, wurde der neue Diktator von seinen drei Söhnen, Verwandten und Freunden in Empfang genommen. Das Volk jedoch freute sich nicht besonders, denn es hielt die Macht des Amtes für allzugroß und Cincinnatus für allzu streng.
Am nächsten Tag ließ der Diktator, nachdem er Lucius Tarquinius zum Reiteroberst ernannt hatte, alle die im wehrfähigen Alter standen, bewaffnet sowie mit zubereitetem Proviant für fünf Tage und mit je zwölf Schanzpfählen versehen, sich vor Sonnenuntergang auf dem Marsfeld versammeln. Nachdem man die Heereskolonne gebildet hatte, führte der Diktator selbst die Legionen, der Reiteroberst seiner Reiterei, um das eingeschlossene Heer zu entsetzen. Um Mitternacht erreichten die Kolonnen den Algidus und machten halt, als sie bemerkten, dass sie dem Feinde nahe waren.
Jetzt befahl der Diktator, nachdem er zu Pferde die Runde gemacht und - soweit es in der Dunkelheit möglich war - die Position und Art des feindlichen Lagers ausgekundschaftet hatte, den Militärtribunen das Gepäck an einem Ort zu sammlen und die Soldaten mit Waffen und Pfählen antreten zu lassen. Anschließend führte Cincinnatus das gesamte Heer unter Beibehaltung der Marschordnung in langer Kolonne um das feindliche Lager. Nun befahl er allen, auf ein bestimmtes Signal hin lautes Geschrei zu erheben, und sobald dies verklungen wäre, sollte jeder von sich einen Graben ausgeben und die Verschanzung einrichten. Als das Signal ertönte, führten die Soldaten aus, was ihnen befohlen worden war. Kriegsgebrüll umfasste die Feinde, durchdrang das Feindeslager und setzte sich bis zum Lager des eingeschlossenen Heeres fort. Während es unter den Äquern Bestürzung verursachte, löste es bei den eingeschlossenen Römern ungeheueren Jubel aus. Voller Zuversicht und der Aussicht auf Rettung, befahl auch jetzt der Konsul seinen Soldaten die Waffen aufzunehmen und die Feinde anzugreifen. Bis zum Tagesanbruch rangen Äquer und Römer, bis es endlich der römischen Armee unter Cincinnatus gelang, die Feinde völlig einzukesseln. Zerüttet und erschöpft baten die Äquer den Diktator um Gnade. Dieser gewährte sie ihnen auch, jedoch mussten die Äquer erhebliche Opfer bringen: sie mussten ihren Feldherren Grachhus Cloelius mitsamt anderer Fürsten gefesselt vorführen, die Stadt Corbio räumen und unter Joch abziehen.
Als Cincinnatus dann das Lager der Feinde, das mit Gütern aller Art reich versehen war, in Beitz nahm, gab er die gesamte Beute ausschließlich seinen Soldaten. Das konsularische Heer und den Konsul fuhr er mit folgenden Worten an: " Ihr werdet, Soldaten, keinerlei Anteil am Gut jenes Feindes bekommen, dem ihr beinahe selbst zur Beute wurdet. Und du, Lucius Minucius, wirst diese Legion als Unterfeldheer befehligen, bis du beginnst, die Gesinnung eines Konsuls zu zeigen!" Kurze Zeit später zog Cincinnatus im Triumph in Rom ein und legte sein Amt, das er für sechs Monate übernommen hatte, am sechzehnten Tag nieder, und kehrte auf sein Landgut zurück.
 
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Die Äneis

Nachdem Troja in Flammen stand, sammelten sich die letzten Überlebenden in der Hafenstadt Antandrus um den Helden Äneas, der mit seinem Vater Anchises und seinem Sohn Askanius entkommen war. Sie zimmerten Schiffe und stachen im Frühling in See. Nach einer mehrtägigen Fahrt landeten sie in Thrakien. Äneas wusste nicht wo er war und begann eine Stadt zu bauen. Als er aber Jupiter (Zeus) und seiner Mutter Venus (Aphrodite) opfern wollte, sprach die Stimme des Polydorus, Sohn des Priamos, zu ihm, dass er in Gefahr sei, da das Geschlecht der Verräter, die in an die Griechen verkauften, noch immer an der Herrschaft seien. Nachdem die Trojaner dem Polydorus eine Totenfeier gerichtet hatten, stachen sie in See.
Bald erreichten sie die Insel Delos, die einst, als sie noch schwimmend umherirrte, Leto aufnahm, damit sie ihre Zwillinge Apoll und Diana (Artemis) gebären konnte.
König Anius erkannte in Anchises einen alten Gastfreund und nahm die Heimatlosen herzlich auf. Bald wallfuhren sie zum Tempel des Apoll. Äneas betet den Gott an, ob er ihnen nicht eine neue Heimat nennen könne. Kaum hatte der Held sein Gebet gesprochen, ertönte vom Dreifuß der Orakelspruch: Er solle in das Land seiner Ahnen gehen und von dort aus werde das Haus des Äneas alle Macht der Erde erlangen. Anchises sagte ihnen, dass Apoll Kreta meine , woher der Stammvater Trojas, Teucer gekommen wäre. Aus Dank an die Götter schlachteten die Troer dem Neptun (Poseidon) und dem Apoll einen Stier und den Winden zwei Widder.
Am dritten Morgen erreichten sie Kreta und Äneas und seine Getreuen begannen eine Stadt zu bauen. Bald waren die ersten Gebäuden fertiggestellt und Äneas benannte die Siedlung nach der ersten Burgstätte Trojas: Pergamus. Doch dann bedrohte ein neues Unglück die Flüchtigen. Ein glutheißer Sommer verdörrte alles auf den Feldern und die Menschen verhungerten. In der Versammlung beschloss man nach Delos zurückzusegeln und das Orakel erneut zu befragen. Man schaffte alles Eigentum auf die Schiffe und in der letzten Nacht auf Kreta sprachen die Hausgötter , die Äneas aus den Flammen Trojas gerettet hatte, zu ihm, dass Apoll nicht Kreta sondern das Land Italien, wo die Stammväter Dardanus und Jasius herkämen, gemeint hätte. Schnell eilte Äneas zu seinem Vater und erzählte was ihm die Götter berichtet hatten. Jetzt fiel es auch Anchises wie Schuppen von den Augen, denn auch Kassandra, die weissagende Tochter des Priamos, hatte es ihm schon vor dem Kriege erzählt.

Am nächsten Morgen stachen die letzten Troer in See. Doch ein Unwetter verschlug sie an die Küste, wo die Hapyien, jene schrecklichen Ungeheuer, die schon Phineus plagten und von Jason vertrieben wurden, ihr Unwesen trieben, doch Äneas hatte von alledem keine Ahnung.
So betraten sie arglos das Ufer und schlachteten einige Rinder, die hier frei herumliefen. Kaum hatten sie den Göttern ein Opfer dar gebracht, erschienen auch schon die Harpyien und verseuchten ihr Mahl. Sie flüchteten zu Rasenaltären und setzten dort ihr Mahl fort. Doch wieder kamen die schrecklichen Vögel. Schließlich versteckten die Troer ihre Waffen im Gras und hieben auf die Harpyien ein, als sie kamen, um ihnen die Speisen zu entreißen. Die Gestrandeten konnten mit viel Mühe die Biester verscheuchen. Nur eine, Celäon, rief:“ Ihr werdet Italien glücklich erreichen, aber werdet nicht eher eine Stadt bauen können, bis ihr nicht vor Hunger eure Tische esst!“
Schnell stiegen die Troer auf ihre Schiffe und fuhren los. Nach langen Irrfahrten erreichten sie die Insel der Kyklopen. Doch die Gefahr war noch nicht vorbei, denn Anchises erblickte die Charybdis. Auch dieser Gefahr entronnen sie glücklich. Nun erreichten sie den Strand der Kyklopen. Dort sahen sie Achämenides, der von Odysseus vergessen worden war und Polyphem entkommen war. Er riet den Troern so schnell wie möglich zu verschwinden, als auch schon Poyphem zum Ufer schritt. Sie verschwanden so schnell sie konnten und entkamen Polyphem.
Um Skylla und Charybdis zu entgehen, so riet ihnen Achämenides, den sie mitgenommen hatten, sollten sie am Gestade der Insel entlangsegeln. Doch gerade als sie sicher in den Hafen Trepanums einliefen, starb Anchises. Kaum waren sie wieder auf hoher See, als Juno(Hera) sie erblickte und Äolus befahl alle Winde frei zu geben. Drei Schiffe schleuderte der Südwind auf verborgene Klippen, drei ließ der Wind auf eine Sandbank auflaufen, eines verschlang die durchwühlte See. Endlich bemerkte Neptun(Poseidon) den Aufruhr und verscheuchte die Winde. Äneas und sieben seiner Schiffe waren übriggeblieben und in Karthago gestrandet. Indessen stand Jupiter mit seiner Tochter Venus auf den Zinnen des Olymp und Jupiter sagte ihr , dass Äneas die Stadt Lavinium bauen, sein Sohn Askanius Albalonga erbauen und eine Priesterin der Vesta(Hestia) dem Mars(Ares) Zwillingsknaben gebieren wird. Romulus, einer der Zwillinge, solle dann Rom erbauen und von dort werde das Geschlecht des Äneas alle Macht der Welt übernehmen. Darauf ging Venus zu Äneas und schickte ihn in den Palast von Dido, der Königin von Karthago. Dort fand er den verloren geglaubten Rest der Trojaner wieder. Und als Dido Äneas erblickte, verliebte sie sich in ihn. So blieb Äneas in Karthago, doch wütend schickte Jupiter Merkur(Hermes) zu ihm um ihn auf den rechten Weg zu weisen.
Sofort machte sich Äneas auf den Weg. Dido aber nahm sich das Leben. Äneas landete wieder in Sizilien und gründete die Stadt Acesta, wo er die alten Troer zurückließ. Nach ruhiger Fahrt erreichten die Flüchtigen Italien. Das Land wo sie landeten gehörte König Latinus und hieß Latium . An dem Ufer legten sich Äneas Männer unter Bäume nieder und backten aus Brotteig Tische, wo sie die Speisen auftrugen. Sie aßen alles leer und hatten immer noch Hunger, sodass sie ihre „ Tische“ aufaßen. als sie das bemerkten, machten sie sich an die Arbeit eine neue Stadt zu bauen, denn der Orakelspruch der Harpyie hatte sich erfüllt. Danach schickte Äneas hundert Männer aus, zur Burg des Latinus. Latinus empfing die Trojaner freundlich und ließ dann Äneas selbst kommen. Juno aber, die Äneas sein Glück missgönnte, holte die Furie(Erynne) Alekto aus der Unterwelt und befahl ihr Turnus, der um die Hand der Tochter des Latinus, Lavina, angehalten hatte, aufzustacheln, sodass er gegen die Trojaner kämpfen würde.
Askanius war auf der Jagd und sah einen starken Hirsch am Ufer des Tibers stehen und erschoss ihn. Der Hirsch aber war zahm und von den Hirten, des Latinus, aufgezogen worden. Wütend stürmten die Hirten gegen die Troer, doch die Troer waren gewappnet und schlugen die Hirten in die Flucht. Nun verlangten sie von ihrem König die Pforten des Kriegtempels zu öffnen( nur so konnten die Latiner in den Krieg ziehen) , doch Latinus weigerte sich. Da kam Juno vom Olymp und öffnete selbst die Pforten.
Ganz Italien rüstete sich zum Kampf gegen die Trojaner: Turnus, Mezenthius und sein Sohn Lausus aus dem Hause der Rutuler, Aventius und dann die Volsker.
Da erschien dem Äneas ein Traumbild, das ihm sagte, er werde unter einer Eiche eine Wildsau mit 30 Frischlingen finden. Dort werde sein Sohn Askanius in 30 Jahren eine Stadt gründen. Die Sau und ihre Jungen solle er der Juno opfern und dann solle er nach dem Tuskerland schiffen und Evander, den unversöhnlichen Feind der Latiner, um Hilfe bitten. Äneas erwachte und tat wie ihm geheißen. Währenddessen bat Venus dem Vulkanus(Hephaistos) Äneas Waffen zu schmieden. Vulkanus befahl seinen Kyklopen den Wunsch der Venus zu bewerkstelligen.
Am nächsten Morgen gab Evander Äneas 400 Reiter mit auf den Weg. Unterwegs rasteten sie unter Bäumen. Da erschien dem Äneas Venus, die ihm Rüstung, Waffen und den Schild brachte. Auf dem Schild waren die kapitolinische Wölfin, die zwei Knaben säugte, der Raub der Sabienerinnen, Catilina, Cato, Cäsar und Augustus dargestellt. Freudig legte Äneas sich die Rüstung an und ritt weiter. Indessen verbrannte Turnus und seine Männer die Schiffe des Äneas. Doch Cybele, die Urmutter aller Götter, verwandelte die Schiffe in Flussgöttinnen. Da verschanzten sich die Troer noch mehr in ihre Stadt.
Nisus und Euryalus erklärten sich bereit für die Troer zu Äneas zu gehen. Tief in der Nacht schlugen sich die beiden durch die feindlichen Reihen und trafen nach einer Weile auf Volscens, der den Belagerten zu Hilfe eilte. Fälschlich hielt er die beiden für Feinde und tötete sie. Indessen legten die Rutuler ihre Leitern an die Stadtmauer der Troer. Doch die Troer wussten was sie zu tun hatten, denn sie waren durch die Griechen geübt. Sie holten Felsbrocken und schmetterten sie auf die Feinde. Doch trotzdem konnten die Rutuler die Stadt erstürmen. Askanius konnte den Schwager des Turnus erschießen, doch Apoll verbot ihm weiter am Kampf teilzunehmen. Die Troer sammelten sich wieder und konnten die Rutuler
zurückdrängen und das Tor schließen. Pandarus stellte sich dem Turnus und unterlag. Doch dann konnten die Trojaner den Wütenden in die Flucht schlagen.
Währenddessen stellten die Tusker dem Äneas noch 30 Schiffe zu Verfügung. In der Nacht kamen die Ehemaligen Schiffe der Troer und schoben die Schiffe, auf denen Äneas dem Reitervolk vorausgeeilt war, an, sodass sie am nächsten Morgen ihre Stadt erreichten. Turnus griff sofort an, doch die Trojaner schlugen sich tapfer zur Wehr. Pallas, der Sohn des Evander,
starb im Zweikampf mit Turnus. Wütend sucht Äneas Turnus im Kampfgetümmel. Zur gleichen Zeit rückte Askanius mit den eingeschlossenen Trojanern aus. Juno, die den Tod ihres Schützlinges Turnus fürchtete, lockte ihn auf ein Schiff des Äneas und ließ das Schiff zu seiner Heimatstadt Ardea treiben. Mezentius versuchte Äneas zu töten, doch er traf ihn nicht . Stattdessen fuhr ihm Äneas‘ Speer in die Weichen und er musste fliehen. Äneas tötete aber Lausus, den Sohn des Mezentius. Mezentius kehrte in die Schlacht zurück um seinen toten Sohn zu rächen, aber Äneas warf dem Pferd des Mezentius seinen Speer in die Schläfe, sodass Mezentius tödlich stürzte.
Der tote Pallas wurde seinem Vater zur Beerdigung geschickt und mit den Latinern einen Waffenstillstand ausgehandelt.
Die Latiner hielten eine Versammlung ab und Diomedes, der göttergleiche Achaierheld, riet den Latinern den Frieden mit Äneas. Doch Turnus wollte den Zweikampf mit Äneas. Währenddessen entbrannte der Streit von Neuem und Turnus Stellte sich dem Äneas. Jedoch die Rutuler wurden durch die Schwester des Turnus zum Friedensbruch verleitet und Äneas wurde verletzt. Nur Venus konnte ihren Sohn retten. Wieder genesen griff er die Stadt Latinus`, Laurentum, an und Turnus stellte sich ihm. Hieb folgte auf Hieb bis die Klinge Turnus` Schwertes zerbarst und er sich zur Flucht wendete. Juturna, Turnus` Schwester, gab ihm ein Schwert wieder und die beiden Helden standen sich gegenüber. Turnus schleuderte ein Felsbrocken, doch er erreichte Äneas nicht. Daraufhin schleuderte der Troer seinen Speer und verwundete Turnus. Wütend stoß Äneas ihm das Schwert ins Herz.

Äneas konnte nun Lavinia heiraten und ging mit ihr und den Trojanern fort, bis sie an einen Wald kamen, wo er einen Fuchs sah, der mit seiner Rute ein Feuer löschen wollte. Doch ein Adler entfachte die Glut von Neuem und ein Wolf trug ständig Feuerholz herbei. Latinus erklärte ihm die seltsamen Zeichen: Vesta, in Gestalt des Feuers, werde die neue Stadt beschützen, Mars, in Gestalt des Wolfes, werde zwar den Krieg hineintragen, aber mit Jupiters Hilfe werde er Herr über die Feinde werden.

Neidvoll sahen die Rutuler Äneas Macht wachsen und brachen auf ihren gefallenen Fürsten zu rächen.
Viele sanken in den Staub, doch schließlich konnte Äneas die Rutuler in die Flucht schlagen.
An einem Strom machte er Halt. Da fuhr ein Blitz vom Himmel und Jupiter nahm Äneas in die Schar der Götter auf.

Askanius übernahm nach dem Tode des Vaters die Geschicke des Volkes in die Hand und dehnte sein Reich aus. Bald war Lavinium, die Stadt Äneas`, zu klein als Hauptstadt geworden und Askanius gründete an der Eiche, wo sein Vater die Schweine gesehen hatte, die Stadt Albalonga, wo er herrschte, bis er den Thron an Silvius, den Sohn Lavinias und Äneas`, abtreten musste.

PS Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten :fs:
 
Cloelia

Direkt nach der Sage des Scaevola, des Mucius, die man weiter vorne in diesem Thema verfolgen kann spielt die Sage der Cloelia.
Diese war Bestandteil der an Porsenna versprochenen Geiseln.
Doch sobald sie im Lager war, gelang es ihr, die Wachen auszutricksen und mit ihren Gefährtinnen in den Tiber zu springen. Obwohl man ihnen Pfeile und Speere hinterher schickte erreichten sie das andere Ufer unbeschadet.
Nun freuten sich ihre Eltern und Familien sie zu sehen und lobten sie ob ihres Mutes, aber die Honoren der Stadt sahen das, obwohl auch ihre Kinder darunter waren, anders. Sie hatten ein versprechen gegeben und sahen dieses nun gebrochen und neue Gefahr aufziehen. Also schickten sie shcweren Herzes die Töchter wieder zu Porsennas.
Dieser großmütige Herrscher aber war von der Tat nicht minder beeindruckt als vorher von der des Mucius.
Also schenkte er ihr und dreien Jungfrauen ihrer Wahl die Freiheit. Cloelia wählte die drei jüngsten Mädchen aus, da sie meinte, diese benötigten ihre Freiheit am dringendsten.
Zu ihren Ehren stellte man an der Via Sacra ein Reiterstandbild von ihr, etwas das nur wenige Männer und bislang keine Frau verehrt bekam.
 
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