Hallo stetti,
muss man wohl im Kontext der damaligen Zeit betrachten: Der Name Rommel stand im Jahr 1941 für Wüstenfuchs, Rücksichtslosigkeit, Militärischer Triumph bei zahlenmässiger Unterlegenheit. Werte, die von der Propaganda nur allzu gerne instrumentalisiert wurden. Insofern würde bestimmt nicht nur ich diesen General zu den "geförderten Publikumslieblingen" oder besser (Medien-)Helden zählen, ungeachtet seiner militärischen Fähigkeiten. Ein Guderian dagegen war schlechter "vermarktbar", aus vielerlei Gründen. Und Manstein kommt mit dem "Sichelschnitt" eh immer automatisch in die TopTen der Militärgeschichte. Interessanterweise hat Manstein im Ausland wohl mehr Medienrummel (war auf dem Titelblatt des Time-Magazine) entfacht als im eigenen Land.
Ergo: Siege & Niederlagen brauchen Helden & Sündenböcke, Rommel hatte "Glück" - oder besser das Pech! - dass man ihn mit bestimmten Werten wie "siegreicher Feldherr" und ähnlichem verband. Solch einem "hochgelobten Feldherren" sind dann allerdings Eskapaden wie die Nähe zum Attentat vom 20.Juli oder Kritik an den Entscheidungen des GröFaZ nicht erlaubt. Das tragische Ende ist ja dann bekannt und anderen Offizieren in ähnlichen Situationen (wie beispielsweise Guderian, der ja - laut eigenem biographischen Zeugnis - mit Kritik vor dem böhmischen Gefreiten nicht zurückgesteckt haben will) erspart geblieben.
Was meinst Du aber mit "vorausschauenden Feldherren"?
Gruß, CrisP