Hitler selbst hatte geäußert, man müsse jede Kapitulation dieser Großstädte (Moskau und Leningrad) ablehnen und sie aushungern. So sollte das Versorgungsproblem gelöst werden, und dem normalen deutschen Soldaten wäre die direkte Konfrontation mit dem Elend der Zivilbevölkerung bei einer Kapitulation erspart worden.
Ob die direkt geplante Vernichtung beider Städte (für Moskau war ein großer See vorgesehen) mit einem Ernährungsproblem zu tun hat, würde ich als fraglich ansehen. Schließlich wurden solche Sorgen auch nicht hinsichtlich der mehrere zehn Millionen umfassenden Bevölkerung in den übrigen Städten der 1941 besetzten Gebiete geäußert.
Zu Leningrad gibt es eine Quelle: IMT, Band VII, 191:
Mitte Juli 1941: zitierte Sitzung Hitler, Rosenberg, Göring, Bormann, Lammers, Keitel: Hitler führt aus, dass zu betonen ist, wieder ein Gebiet (die Sowjetunion) besetzen zu müssen und es soll nicht erkennbar sein, dass es sich um eine endgültige Besetzung handelt. Alle Maßnahmen, Erschießen, Aussiedeln, etc., könne man trotzdem tun, der riesenhafte Kuchen sei handgerecht zu zerlegen, damit man ihn beherrschen, verwalten und ausbeuten können. Hitler will Leningrad, dass die Finnen beanspruchen, dem Erdboden gleichmachen, um es dann den Finnen zu übergeben.
SKL vom 29.9.1941: laut Vorgabe Hitlers muss Leningrad von der Landkarte zu verschwinden. Auch Finnland habe kein Interesse am Weiterbestehen der Stadt an seinen Grenzen.
IMT, Band VII, 207 führt in den Verhandlungen folgendes an: Leningrad und Moskau seien dem Erdboden gleichzumachen, von Jodl unterzeichneter Befehl Hitlers am 7.10.1941 (müßte folglich auch in dem Dokumententeil des IMT abgedruckt sein).
Ich würde die beiden Befehle in die Kategorie Vernichtungskrieg im Osten einordnen.