Schleiersymbolik im Christentum

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Gast

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Hallo,.

ich schreibe gerade eine Hausarbeit in der es unter anderem um Kleidungsvorschriften und der Schleiersymbolik im Christentum geht. Interessant ist Z.B.: der Frauenschleier in der Kirche- Nonnenschleier, Brautschleier,.. die Herkünfte & Bedeutungen etc.

Wer kann mir mit Literatur helfen? Auch Internetlinks sind willkommen! Hauptsache ich kann die Infos belegen, da ich zwar ein Buch zu diesem Thema habe, es aber so schlecht verständlich formuliert wurde, dass ich etwas in der Luft hänge!

vielen Dank für eure Aufmerksamkeit & Antworten!
 
Irene schrieb:
Hier mal ein Link, vielleicht findest du da auch weitere Quellen.

Mich würden die verschwiegenen Angaben interessieren:
Gast schrieb:
...da ich zwar ein Buch zu diesem Thema habe, es aber so schlecht verständlich formuliert wurde, dass ich etwas in der Luft hänge!

Die Einführung in die Geschichte der christlichen Symbole von Donat de Chapeaurouge
hilft leider auch nicht weiter.
 
Wäre möglich, aber eigentlich ist bekannt, dass gerade ein Schleier - angefangen von der römischen Antike bis in das Hochmittelalter ein Unterscheidungsmerkmal einer "anständigen" Frau zu den Prostituierten darstellte. Junge Mädchen waren davon ausgenommen, aber verheiratete Frauen trugen eine traditionelle Kopfbedeckung, die je nach Land und Mode verschieden aussah. Beim abendländischen Schleier ist es markanter als beim islamischen Schleier - es geht immer um das Verhüllen der Haare. Bis in die heutige Zeit hat sich der Schleier bei traditioneller Kleidung in Spanien gehalten. Auch in Rußland wurden bis in die Neuzeit - von alten Frauen in entlegenen Gegenden vielleicht heute noch - Tücher in der Art getragen, dass das Haar völlig verhüllt ist, auch von Griechenland bekannt. Auch auch in Deutschland hat das Kopftuch - eine Abwandlung des Schleiers - ein lange Tradition bis in die Neuzeit. In allen Fällen gilt es für verheiratete Frauen, junge Mädchen blieben weiter davon ausgenommen.
 
hey,. danke für eure antworten.
aber gerade die letzte hat mich am meisten interessiert. irene,.. woher hast du diese infos???--> genau sowas suche ich!!!
den ersten link habe ich auch,... trotzdem vielen dank!
 
Diese Infos habe ich überall gefunden, da ich fast alles was mir in die Finger fällt zur Frühgeschichte - überhaupt zur Geschichte - aufsauge:D :D :D

Jetzt Quellen zu nennen, das ist unmöglich. Aber schau mal im Netz, da gibt es zu Mittelalter, Frühmittelalter, andere Epochen Links, wo ganz bestimmt auch etwas über die Kleidung zu finden ist. Selbst zu den Germanen ist was zu finden - suche einfach mal über Google. Fällt mir gerade noch ein, Spanien die Mantilla. Kleidung Norwegen 11. Jahrhundert, einfach mal suchen, ich bin jetzt nicht sicher, ob Gebende für das Abendland 12. Jahrhundert zutrifft.:still:

http://www.tempora-nostra.de/tempora-nostra/index.php?id=189

Hier ist auch noch etwas.

Hier ist noch ein Link, ich glaube Pope hatte schon darauf hingewiesen, Schleierzwang für Prostituierte im Mittelalter, im Link kann man ersehen, es gab sowohl einen Schleierzwang als auch ein Schleierverbot, also irgend wie ganz nach Stadt/Gegend verschieden angeordnet.
http://de.wikipedia.org/wiki/Prostitution_im_Mittelalter
 
Zuletzt bearbeitet:
Irene schrieb:
Diese Infos habe ich überall gefunden, da ich fast alles was mir in die Finger fällt zur Frühgeschichte - überhaupt zur Geschichte - aufsauge:D :D :D

Jetzt Quellen zu nennen, das ist unmöglich. Aber schau mal im Netz, da gibt es zu Mittelalter, Frühmittelalter, andere Epochen Links, wo ganz bestimmt auch etwas über die Kleidung zu finden ist. Selbst zu den Germanen ist was zu finden - suche einfach mal über Google. Fällt mir gerade noch ein, Spanien die Mantilla. Kleidung Norwegen 11. Jahrhundert, einfach mal suchen, ich bin jetzt nicht sicher, ob Gebende für das Abendland 12. Jahrhundert zutrifft.:still:

http://www.tempora-nostra.de/tempora-nostra/index.php?id=189

Hier ist auch noch etwas.

Hier ist noch ein Link, ich glaube Pope hatte schon darauf hingewiesen, Schleierzwang für Prostituierte im Mittelalter, im Link kann man ersehen, es gab sowohl einen Schleierzwang als auch ein Schleierverbot, also irgend wie ganz nach Stadt/Gegend verschieden angeordnet.
http://de.wikipedia.org/wiki/Prostitution_im_Mittelalter

merci :)

ich denke das mit der prostitution kann ich gut gebrauchen! schade, dass es da kein band drüber gibt,.. würde mir wirklich einiges erleichtern :(

falls euch noch was einfällt lasst es mich bitte wissen!!!!
 
Gast schrieb:
ich denke das mit der prostitution kann ich gut gebrauchen! schade, dass es da kein band drüber gibt,.. würde mir wirklich einiges erleichtern :(

Zum Thema Prostitution war ich der Meinung, dass der Schleier gerade hier verboten war (vielleicht finde ich das noch).

Hier wird zwar von Schleier gesprochen, die Belege dafür fehlen aber; interessant dennoch die zitierten Kleidervorschriften:
Um ehrbare Frauen von Prostituierten unterscheiden zu können, mussten letztere sich oft einer Kleiderordnung unterwerfen, die ihnen das Tragen bestimmter Schuhe, Bänder oder Schleier vorschrieb. Die Kleidervorschriften variierten zwar von Stadt zu Stadt, aber mindestens eine der Schandfarben rot, gelb oder grün kam darin fast durchwegs vor. Häufig waren gelbe oder grüne Markierungen, die Dirnen am Kopf, auf der Schulter oder an den Schuhen zu tragen hatten.

http://www.raffiniert.ch/gprostch.html#a2
 
Mercy schrieb:
Zum Thema Prostitution war ich der Meinung, dass der Schleier gerade hier verboten war (vielleicht finde ich das noch).

Hier wird zwar von Schleier gesprochen, die Belege dafür fehlen aber; interessant dennoch die zitierten Kleidervorschriften:


http://www.raffiniert.ch/gprostch.html#a2

Da gibt es scheinbar zwei Varianten, in Augsburg müssen Prostituierte einen Schleier mit grüner Kennzeichnung tragen. s. Link von Wiki. Ich such auch schon eine Quelle, wo ich mal gelesen habe, Schleier war verboten und die Haare mußten kürzer als normal üblich getragen werden.
 
Die einzelnen Stadtordnungen waren offensichtlich unterschiedlich:

In der Stadt waren die Prostituierten von den anderen Frauen durch ihre spezifische Kleidung zu unterscheiden. In Rothenburg ob der Tauber mußten sie z.B. ein rot-schwarzes Kopftuch tragen, in Augsburg einen Schleier mit einem zwei Finger breiten grünen Stoffstreifen, in Leipzig und Dresden einen kurzen gelben Mantel, der an seinen Nähten blaue Schnüre aufwies, in Bergamo einen gelben, kragenlosen Mantel mit roter Kapuze, in Wien ein gelbes ungefähr 15 cm großes quadratisches Tüchlein unter der Achsel, in Hamburg eine besonders geschnittene Haube, in Zürich und Bern eine rote Kappe oder Mütze, in Meran auf den Schuhen ein gelbes Fähnlein, in Frankfurt a. Main Kleider mit einer gelben Verbrämung, in Köln einen roten Schleier und in Lübeck ein schwarzes Band an den Mützen.

hier auch mit Literaturangaben
http://www.kleio.org/mittelalter/MaV4e.htm
 
ich habe jtzt keine Quelle dafür, aber es war im Byzantinischem Reich, das Protituierte dort Schleier tragen mussten, damit ihre Kundschaft beim zufälligen Aufeinandertreffen nicht peinlich berührt ist, wegen des etl. Wiedererkennens.
 
askan schrieb:
ich habe jtzt keine Quelle dafür, aber es war im Byzantinischem Reich, das Protituierte dort Schleier tragen mussten, damit ihre Kundschaft beim zufälligen Aufeinandertreffen nicht peinlich berührt ist, wegen des etl. Wiedererkennens.

Askan, hast Du da bestimmte Zeitangaben, denn der Schleier, speziell der Gesichtsschleier, wurde von den vornehmen byzantinischen Damen getragen. Gab es besondere Merkmale zu dem Schleier der Prostituierten?
 
Irene schrieb:
Junge Mädchen waren davon ausgenommen, aber verheiratete Frauen trugen eine traditionelle Kopfbedeckung, die je nach Land und Mode verschieden aussah. Beim abendländischen Schleier ist es markanter als beim islamischen Schleier - es geht immer um das Verhüllen der Haare.
Kann ich für Litauen bestätigen. Im Kaunasser Museum gibt es Beispiele dafür. Die jungen Mädchen durften ihre Haare offen tragen bzw. zum Zopf gebunden, die verheirateten Frauen verbargen ihre Haare unter einem Kopfschmuck. Sieht den Nonnen, so wie wir sie heute kennen, ähnlich.
 
Weil das Mittelalter bzw. das mittelalterliche Abendland schon zur Sprache kam...

Ein zwar nicht ganz unumstrittenes, aber grundsätzlich dennoch gutes Buch, welches u.a. auch Kleidungsvorschriften bzw. -traditionen des europäischen Hochmittelalters beinhaltet:
Ulrich Lehnart "Kleidung und Waffen der Früh- und Hochgotik 1150 - 1320"
Anm.: Die Einordnung "gotisch" ist kostümgeschichtlich, nicht baustilgeschichtlich!

Auch zu den Kopfbedeckungen der Damen - natürlich aufgrund der Quellenlagen vornehmlich des Adels - macht er Aussagen...

Ulrich Lehnart schrieb:
Auch bezüglich der weiblichen Kopfbedeckung vollzog sich beim Übergang von der Früh- zur Hochgotik (grob abgesteckt etwa gegen 1200 - Anm. von mir) ein wichtiger Wandel. Schon in der Romanik (also bis etwa 1150 - Anm. von mir) und der Frühgotik (also etwa 1150 bis 1200 - Anm. von mir) war es üblich gewesen, daß verheiratete Frauen den Kopf mit einem Schleier bedeckten. Bei Personen des Hochadels konnte eine Krone oder ein Diadem an dessen Stelle treten.
...
Nun wurde es endgültig zur Regel, daß nur noch Mädchen und unverheiratete junge Frauen das Haar unbedeckt tragen durften. Verheiratete Frauen hingegen trugen immer eine Kopfbedeckung, zumindest ein Haarnetz oder einen Schleier, wobei letzterer entweder von einem Schapel gehalten oder an einem Stirnband aus gesteiftem Leinen festgesteckt wurde.
Das Schapel war wohl der beliebteste und am weitesten verbreitete Kopfputz der Hochgotik (also etwa nach 1200 - Anm. von mir), da es auch von jungen Männern und Jungfrauen getragen wurde. In der Regel bestand es aus einem Reif aus vergoldetem Silberblech, der mit Rosetten und Edelsteinen geschmückt war... nichts anderes als die Nachbildung eines natürlichen Blumenkranzes...
Die Haarnetze waren manchmal aufwendig mit Perlen, Edelsteinen oder kleinen Wappenschilden geschmückt.
Das Stirnband aus Leinen, welches am oberen Rand oft mit einer Krause verziert war, wird... meist in einem Atemzug mit dem Gebende genannt, einer ebenfalls aus Leinen gefertigten Kinnbinde, so daß der Eindruck entsteht, man habe für beide Teile nur einen Begriff benutzt.
Das Gebende, mhd. auch als Gimpel oder Wimpel bezeichnet, bedeckte Kinn und Wangen und wurde so straff angelegt, daß es die Frauen nicht nur beim Essen behinderte. Auch Sprechen, Lachen und Küssen mußte mit gebührender Zurückhaltung erfolgen, was dazu führte, daß das Gebende als Symbol weiblicher Züchtigkeit angesehen wurde.
...
Neben dem breiten Stirnband taucht um die Mitte des 13. Jh. ein flacher, randloser, zylindrischer nach oben leicht aufgestellter Hut auf, ... der in der modernen kostümkundlichen Literatur als "pillbox"-Hut bezeichnet wird...
... insbesondere in Frankreich und England bevorzugte man offensichtlich eine Kombination von Gebende und Kopfschleier, wobei letzterer meist nur festgesteckt war. Diese Mode setzte sich um 1320 auch in Deutschland durch.

Irene schrieb:
... ich bin jetzt nicht sicher, ob Gebende für das Abendland 12. Jahrhundert zutrifft...

Es ist zutreffend, wie aus diesen Ausführungen ersichtlich wird
 
hey,...

schön das ihr soviel rausgefunden habt,...

ich habe jetzt den teil christentum abgeschlossen,... also falls euch jetzt etwas zum islamischen schleier einfällt her damit!!!! :D

lg!
 
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