Seeadler auf Kaperkurs

Köbis17

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Der kaiserliche Hilfskreuzer Seeadler, ein Dreimastvollschiff, war wohl das letzte Segelschiff, das im 20.Jahrhundert auf Kriegskurs ging.

Die kaiserliche Marine mit ihrem Ostasiengeschwader, einzelnen Kreuzern und zu Hilfskreuzern umfunktionierte Bäder- und Schnelldampfer waren schon rasch nach Kriegsbeginn 1914/15 vernichtet oder interniert worden. Eine abenteuerliche Idee des Handelsmarineoffiziers Leutnant d. R. Kling, eine Segelschiff als Hilfskreuzer auszusenden, wurde in den ersten Kriegsmonaten von der Admiralität abgelehnt. Doch erinnerte man sich einiger spektakulärer Erfolge, vor allem aber die prekäre Situation der kaiserlichen Marien ab 1915 im Bezug auf den Kreuzer- bzw. Zufuhrkrieg, führte dazu, die Idee doch aufzugreifen. Die Hauptgründe für solch einen Einsatz waren, dass ein Segler wenig verdächtig schien und zugleich unabhängig von Brennstoff und Stützpunkten war.
Als Schiff ausgewählt wurde, die als Prise von U36 1915 aufgebrachte amerikanische Dreimastbark Pass of Balmaha. Sie war 1.852 BRT groß und wies eine Segelfläche 2.600 m² auf. Bei der Werft J.C. Tecklenborg A.G., Geestemünde begannen die arbeiten 1916 unter größter Geheimhaltung. Dabei bekam das Schiff den Decknamen Schulschiff Walter und es wurde großen Wert darauf gelegt, dem Schiff das Aussehen der norwegischen Dreimastbark Maletta zu geben. (Das steht allerdings zum Widerspruch der Vollschifftakelung der Seeadler!)
Am 2.12.1916 stellte man das Schiff als Seeadler auf der Reede von Blexen in Dienst und am 21.12.1916 lief sie zum Handelskrieg im Atlantik und Pazifik aus.
Um möglichst unerkannt durch die britische Blockade zu schlüpfen, erhielt zusätzlich zur geänderten Silhouette, die Besatzung persönliche Sachen norwegischer Herkunft und ein Teil gefälschte Papiere. Zudem sprachen von der 64köpfigen Besatzung 23 Mann norwegisch.
Am 25.12.1916 wurde Seeadler dann auch von einem britischen Hilfskreuzer gestoppt, doch erkannte das Untersuchungskommando durch die gute Verschleierungsrolle der Mannschaft an Bord den „Schwindel“ nicht.
Auch die beiden 10,5 cm Kanonen waren hervorragend unter einer umfangreichen Deckslast aus Holz versteckt, zudem konnten so die Ladeluken nicht geöffnet werden und es blieb verborgen, dass das Schiff mit einem 736 kW Dieselmotor sowie mit Tanks für 480 t Treibstoff und 360 t Trinkwasser und mit Proviant für 2 Jahre ausgerüstet war.

In den folgenden Monaten gelang es dem Kommandanten Graf v. Luckner, 3 Frachter mit 9.972 BRT und 13 Segler mit 20.127 BRT zu stellen. Von diesen wurde der französische Segler Cambronne am 21.3.1917 mit 263 Gefangenen nach Rio de Janerio entlassen, doch wurden zuvor am Schiff die oberen Masten gekappt, um die Geschwindigkeit des Seglers zu reduzieren.

Am 31.7.1917 ankerte Seeadler vor Mopelia der Gesellschafts-Inseln, wo versucht wurde, Frischproviant aufzunehmen. Bei plötzlich einsetzendem starken Wind und Dünung strandete der Segler am 2.8.1917 und musste aufgegeben werden.



Quellen:

Die deutschen Kriegschiffe / Hildebrand, Röhr, Steinmetz
Marine Kalender der DDR 1986 / Heinemann







 
Ja,Köbis,das war eine irre Geschichte.Wer die Story im Detail nachlesen will , der lese
Felix Graf Luckner "Seeteufel" esrchienen bei Koehler/Herford 1966

In diesem Buch wird übrigens erwähnt,daß der letzte und kleinste deutsche Hilfskreuzer unter Segeln die "Kronprinzessin Cäcilie" war,ein von der Seeadlerbesatzung nach der Strandung auf Mopelia auf basis eines Beibootes gebautes Schiff von ca. 6 Metern Länge mit einem Mast und Gaffeltakelung.

Neben den Geschichten der Kaperfahrten des "Seeadler" enthält das Buch auch noch eine lebhafte Schilderung der , an der Luckner als Geschützoffizier auf der SMS "Kronprinz" teilnahm.

Im Prinzip war die Idee für die damalige Zeit nicht schlecht, ein Segelschiff,das von Treibstoff unabhängig war im Kaperkrieg einzusetzen und der erfolg gab Luckner letztlich Recht.
 
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Graf Luckner war und ist nicht unumstritten. Im "Seeteufel" stecken doch einige dick aufgetragene Döntjes und in den 1930ern wäre er ohne Fürsprecher von "ganz oben" in den Knast oder ins KZ gewandert, weil er offenbar mit seiner eigenen Tochter und Minderjährigen "was hatte". Er war wohl das, was man heute milde gesagt, ein pädophiles Ferkel nennt.
Felix Graf von Luckner ? Wikipedia

http://www.halle.de/DownLoads/29/luckner_gutachten.pdf
 
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Tja,daß Luckner einer gewissen Fabulierkunst (vergleichbar mit Trencker :D) fröhnte ist klar.
Was den Prozeß betrifft ist insofern Vorsicht geboten,als es sich um ein Verfahren vor einem Sondergericht handelte und diese Prozesse und waren in der Regel eher grenzwertig. Nach seinen eigenen Einlassungen war er bei den Naziführern in Ungnade gefallen, da er nicht in die Partei eintreten wollte und zunehmend auf kritische Distanz zu den Nazis ging . man habe ihn durch diese fingierte Sache mundtot machen wollen. Dazu würde passen, daß er nach dem Prozess nicht mehr in der Öffentlichkeit aufgetaucht ist.Das mit dem KZ wäre für die Nazis wohl ein Problem geworden,denn dazu war der mann damals zu populär und Abstürzen lassen ,wie bei Udet, ging bei einem Seemann halt auch nicht.
 
Nach seinen eigenen Einlassungen war er bei den Naziführern in Ungnade gefallen, da er nicht in die Partei eintreten wollte und zunehmend auf kritische Distanz zu den Nazis ging . man habe ihn durch diese fingierte Sache mundtot machen wollen.

Tja, ist doch logisch, dass er das nach dem Krieg behauptet hat. Lies mal den 2. Link dazu (Gutachten der Stadt Halle). An den Vorwürfen war demzufolge schon was dran.
Was heisst zu populär fürs KZ? Man hätte es bestimmt nicht im "Völkischen Beobachter" publik gemacht, wäre er hinter Gitter und Stacheldraht marschiert. Allerdings darf man vermuten, dass es ihm dort anders als den anderen Häftlingen vergleichsweise gut gegangen wäre und er womöglich beim Kommandanten am Tisch sitzen durfte.
 
Graf Luckner war und ist nicht unumstritten.
Wie nicht anders zu erwartet, gibt es auch einen Traditionsverein, der sich Leben und Verdiensten Luckners widmet und dessen - vielleicht etwas selektives - Credo lautet: "Das Leben Felix Graf Luckners war bewegt und geprägt von seiner humanistischen Einstellung, die er in allen Phasen umzusetzen verstand. Der Graf war eine der herausragenden Persönlichkeiten des 20. Jahrhundert" (Felix Graf von Luckner Gesellschaft e.V. - Home).

Ja,Köbis,das war eine irre Geschichte.
Damit Köbis17 in seiner Kajüte nicht völlig verzweifelt :winke:, kehre ich zum militärgeschichtlichen Aspekt zurück. [1] Bei der Sekundärliteratur, soweit sie die Fakten betrifft, wird man wohl zum 3. "Kreuzerkrieg"-Band des Marinearchivs greifen müssen. (Habe ich nicht zur Hand.) [2]

Im Prinzip war die Idee für die damalige Zeit nicht schlecht, ein Segelschiff,das von Treibstoff unabhängig war im Kaperkrieg einzusetzen und der erfolg gab Luckner letztlich Recht.
Dann müsste man sich natürlich fragen, warum dieses Erfolgsrezept nicht noch häufiger angewendet wurde...:winke:

Allein die Tatsache, dass Luckner 30.000 BRT Schiffsraum versenkt hat, darunter Schifflein von 364 BRT aufwärts (eine Untergrenze gab's wohl nicht), wäre für sich wohl wenig bemerkenswert. Warum man sich überhaupt an diese "bizarre" Geschichte erinnert, muss also andere Gründe haben. Bevor ich mir dazu also mehr ausdenke, erst die Rückfrage an Köbis17: Worauf wolltest Du hinaus?


[1] Nicht ohne zu erwähnen, dass der "Seeteufel" auch zu einem meiner ersten Jugendbücher gehört hat, zeitgleich mit Harrers Tibet-Buch, Trenkers Kaiser von Kalifornien und anderen einschlägigen Schriften. Das Buch ist ein "Longseller", vergleichbar etwa mit dem von Günther Plüschow.
[2] Mehr "Abenteuerliteratur" ist natürlich das kleine Heftchen, dass 1957 als Nr. 114 in der Reihe "SOS Schicksale Deutscher Schiffe" herauskam.
 
[1] Nicht ohne zu erwähnen, dass der "Seeteufel" auch zu einem meiner ersten Jugendbücher gehört hat, zeitgleich mit Harrers Tibet-Buch, Trenkers Kaiser von Kalifornien und anderen einschlägigen Schriften. Das Buch ist ein "Longseller", vergleichbar etwa mit dem von Günther Plüschow.
[2] Mehr "Abenteuerliteratur" ist natürlich das kleine Heftchen, dass 1957 als Nr. 114 in der Reihe "SOS Schicksale Deutscher Schiffe" herauskam.

Aber natürlich gehörte auch bei mir Luckner zur frühesten Literatur.
(wie Repolein dauernd Ärger in der Schule und doch noch was geworden...)

Man möge mir aber die Anmerkungen gestatten, dass
1. die Strandung der Seeadler schon ein "Gschmäckle" hat, wie man im Schwäbischen sagt, zumindest die Lucknersche Darstellung nicht stimmt, und
2. dass es die Mannschaften der Seeadler deutlich "erfolgreicher" anpackten, mit der versuchten Heimfahrt.
Was Luckner lediglich in 1-2 Sätzen streift.

Gab in den 60er oder 70ern mal eine Sendereihe, "auf den Spuren des Seeteufels"
könnte die ARD auch mal wieder senden.....
 
@balticbirdy, ob da was dran war oder nicht kann ich nicht beurteilen.
Dazu müßte man die kompletten Prozeßakten kennen und auch den konkreten Gutachtenauftrag (und die vita der Gutachter) kennen. Aber prinzipiell sind Urteile und Verfahren der Nazi-Justiz und insbesondere der Sondergerichte mit äußerster Vorsicht zu genießen. Sowas wie richterliche Unabhängigkeit oder die Grundsätze eines fairen Verfahrens waren da schlicht nicht gegeben.

@jschmidt
Dann müsste man sich natürlich fragen, warum dieses Erfolgsrezept nicht noch häufiger angewendet wurde...:winke:
Zu wenig geeignete Schiffe und zu wenig qualifiziertes Personal ? Die große Zeit der Segelschiffe war ja auch in der Handelsmarine schon ne Zeit her.
Warum man sich überhaupt an diese "bizarre" Geschichte erinnert, muss also andere Gründe haben
Nun ja, man erinnert sich vermutlich deshalb daran,weil hier einer mit einem Segelschiff die größte und modernste Marine der damaligen Welt nebst ihrer Verbündeten 224 Tage und 30.000 seemeilen lang an der Nase herumgeführt hat.
Man muß sich das mal vorstellen.
Ein vollig veraltetes Schiff,ein Seegler durchbricht die Blockade in der Nordsee,versenkt zwischen Azoren und Kanaren 2 englische Dampfer und sodann zwischen Brasilien undAfrika 9 englische und französische Schiffe.Dann wird Kap horn trotz englischer Bewachung umrundet und es werden im Pazifik 3 weitere amerikanische Schoner versenkt.Das ganze läuft streng nach der Prisenordnung ab.
Und die ganze Zeit sitzt die enlische Marine dem "Seeadler" im Nacken und erwischt ihn nicht.
Das ist schon ein Stoff für Legenden.:D
 
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Nun ja, man erinnert sich vermutlich deshalb daran,weil hier einer mit einem Segelschiff die größte und modernste Marine der damaligen Welt nebst ihrer Verbündeten 224 Tage und 30.000 seemeilen lang an der Nase herumgeführt hat. ... Und die ganze Zeit sitzt die enlische Marine dem "Seeadler" im Nacken und erwischt ihn nicht. Das ist schon ein Stoff für Legenden.

"This is the West, Sir! When the legend becomes fact, we print the legend." [1] Ich ersetze "West" durch "Sea" und gehe den Fakten nach:

1. Ja gut, L. hat den Feind an der Nase herumgeführt. Aber hat tatsächlich "die englische Marine" ihm die ganze Zeit im Nacken gesessen? Anders gefragt: Kennt jemand Daten zur Frage, welchen Aufwand die Allierten getrieben haben, um L. das Handwerk zu legen? Hatte das irgendeine strategische Bedeutung?
Ich will die Episode nicht gewaltsam kleinreden, aber was L. in 224 Tagen versenkt hat, haben die allierten Werften an einem Tag neu gebaut! [2]

2. Fakt ist, dass L. seine Kampagne durchgeführt hat, ohne willentlich auch nur einen Menschen dabei zu töten. Möglicher liegt hier - in Verbindung mit dem "Ritter-zur-See"-Topos - der Grund für die anhaltende Beliebtheit unseres Protagonisten.


[1] Sagt bekanntlich der Zeitungsporter zum Helden in den letzten Szene von John Ford's Klassiker The man who shot Liberty Valance.
[2] Für die Richtigkeit dieser Schätzung übernehme ich keine Gewähr.:scheinheilig:
 
1. Ja gut, L. hat den Feind an der Nase herumgeführt. Aber hat tatsächlich "die englische Marine" ihm die ganze Zeit im Nacken gesessen? Anders gefragt: Kennt jemand Daten zur Frage, welchen Aufwand die Allierten getrieben haben, um L. das Handwerk zu legen? Hatte das irgendeine strategische Bedeutung?
Ich will die Episode nicht gewaltsam kleinreden, aber was L. in 224 Tagen versenkt hat, haben die allierten Werften an einem Tag neu gebaut! [2]


Ich kenne meinen "Seeteufel" doch fast auswendig.:autsch:
Im Pazifik haben japanische Kreuzer nach ihm gefahndet.
Nach Tsingtao der einzige japanische Kriegsbeitrag. Insofern zumindest im Pazifik dann keine Strategische Bedeutung mehr.
 
Bevor ich mir dazu also mehr ausdenke, erst die Rückfrage an Köbis17: Worauf wolltest Du hinaus?

Der Beitrag war ohne Frage als informativ gedacht. Nur hinsichtlich der Tatsache, daß ein Segelschiff im 1.WK erfolgreich Kreuzerkrieg führte, fand ich die Aktion nennenswert.
Alles andere überlasse ich der Dynamik der Mitdiskutierenden. Das hier natürlich der Kommandant, hinsichtlich seiner s. Neigungen als erste Linie ins Fadenkreuz gerät, ist vielleicht nicht der Weg, den ich hier andachte. Aber wenn er so veranlagt war, dann ist das natürlich sehr pfui.

Aber Bitte, lasst alles raus, was zu der Geschichte passt...;)
 
...dass 1. die Strandung der Seeadler schon ein "Gschmäckle" hat, wie man im Schwäbischen sagt, zumindest die Lucknersche Darstellung nicht stimmt
Von einer riesigen "Flutwelle, die durch ein Seebeben entstanden war", schreibt er (S. 179 meiner Ausgabe); diese Variante taucht auch bei Waldeyer-Hartz auf [1]. Im erwähnten Heftchen ist dagegen "nur" von Wind und Dünung die Rede.


[1] Der Kreuzerkrieg 1914-1918. Oldenburg 1931, S. 210
 
Interessant ist auch die Geschichte, wie die Seeadler in deutschen Besitz kam: Als Pass of Balmaha steuerte sie unter amerikanischer Flagge 1915 Richtung Rußland, als sie in Norwegen von der britischen Marine gestellt und mit einem kleinen Prisenkommando an Bord Richtung England zur weiteren Untersuchung wegen eventueller Schmuggelware geschickt wurde. Gegen den Protest des Kapitäns :motz:wurde die britische Flagge anstelle der neutralen amerikanischen aufgezogen. Damit bestand die Gefahr, daß das eigentlich amerikanische Schiff von Deutschen aufgebracht werden könnte: Auf ihrem Weg nach England wurde die Pass of Balmaha von der deutschen Marine gesichtet, schnell wurden die britischen Soldaten an Bord der Pass eingesperrt und die britische durch die amerikanische Flagge ersetzt. Trotzdem wurde das Schiff gestoppt und zur weiteren Untersuchung nach Deutschland geschickt.:autsch:

Dort wurden die Engländer an Bord festgenommen, die Amerikaner wurden in ein neutrales Land entlassen und die Pass of B. fuhr fortan unter der Flagge des Kaiserreiches.
 
@zaphod: Aber prinzipiell sind Urteile und Verfahren der Nazi-Justiz und insbesondere der Sondergerichte mit äußerster Vorsicht zu genießen. Sowas wie richterliche Unabhängigkeit oder die Grundsätze eines fairen Verfahrens waren da schlicht nicht gegeben.

Die Nazi-Keule zieht hier nicht. Das ihm vorgeworfene Delikt wird heute mindestens genauso hart geahndet wie damals. Was der Volksgerichtshof anstellte ist eine Sache - wenn irgend ein "Eierdieb" in der NS-Zeit verurteilt wurde, heisst das nicht, dass das Unrecht war, weil in dieser Zeit passiert.
 
@balticbirdy, das hat mit der Nazi-Keule nix zutun, aber m.W. war der Prozeß ein Sondergerichtsverfahren (im WIKI-Artikel ist auch davon die Rede) und eben kein normales "Eierdiebs"-Verfahren vor einem ordentlichen Gericht nach der StPO.
Und genau aus dem Grund ist ,unabhängig vom Anklagvorwurf und dem Gutachten,Skepsis angebracht.
Aber das läßt sich letztlich nur durch Aufarbeitung der gesamten Gerichtsakten klären.

@jschmidt
Luckner schreibt davon nix - hast Du nähere Informationen
Hab ich.Les mal im "Seeteufel" auf S.210 nach.Da sagt der Kommandant des japanischen Kreuzers "IZUMI" ,daß japanische Kreuzer ihn 3 Monate Tag und Nacht gejagt hätten.
Und immerhin schickten die Briten einen Kreuzer ans Kap Horn um den "Seeadler" abzufangen
Irgendeine strategische Bedeutung hatte das ganze sicherlich nicht,aber zumindest die Handelsschifffahrt wat kurzfristig gestört.Darauf kommt es aber bei der Legendenbildung auch garnicht an. Es war das Spiel des Underdogs, der einem üermächtigen Gegner eine auswischt.
 
Laut Luckner war der Seeadler übrigens das einzige Schiff im 1.Weltkrieg,das neben der Reichskriegsflagge noch den Jolly Roger aufzog.
 
Luckner schreibt davon nix - hast Du nähere Informationen (oder eine andere Ausgabe des Buches?)


Nicht ganz: Im Mittelmeer waren sie mit einer kleinen Flotte zugange und haben dort 1917 sogar Verluste gehabt! Auch im Indischen Ozean leisteten sie noch Eskortdienste.

M.W. haben Sie sogar einen Kontingent Soldaten an die Europäische Ostfront geschickt. Irgendwo habe ich dazu mal ein Foto gesehen. War anscheinend eher simbolischer natur, aber immerhin.

Seeadler war ja auch nicht der einzige noch der letzte Korsar im Pazifik. SMS Wolf hat den Seekrieg bis nach Neuseeland geführt und kam erst im Februar 1918 heim. Da dürften die Japaner auch mitgefahndet haben.

http://de.wikipedia.org/wiki/SMS_Wolf_(1913)
 
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Ja ,SMS Emden und SMS Möve waren auch im Kreuzerkrieg als Kaperfahrer zugange, aber der "Seeadler" war der einzige Großseegler in dieser Branche

Der gesamte Kreuzerkrieg war , um die obige Frage nochmals aufzugreifen, nicht von der ganz großen strategische Bedeutung. Er war allerdings geeignet, die gegnerische Handelsschifffahrt zu verunsichern, den allgemeinen Nachschub zu hemmen und in gewissem Maße auch Kräfte zu binden.
Gegen militärische Nachschukonvois war er allerdings wirkungslos und die Kreuzer waren mit zunehmder technischer Entwicklung auch leichter auszumachen und zu stellen.

Die Folge war,daß der Kreuzerkrieg vom U-Boot-Krieg abgelöst wurde
 
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Von einer riesigen "Flutwelle, die durch ein Seebeben entstanden war", schreibt er (S. 179 meiner Ausgabe); diese Variante taucht auch bei Waldeyer-Hartz auf [1]. Im erwähnten Heftchen ist dagegen "nur" von Wind und Dünung die Rede.


[1] Der Kreuzerkrieg 1914-1918. Oldenburg 1931, S. 210


und das steht in Wiki:
Die Fahrt der Seeadler endete im August 1917, als das Schiff infolge Unachtsamkeit beim Ankern vor Mopelia (zu den Gesellschaftsinseln gehörend) auf ein Riff getrieben wurde. Um seine Offiziere (darunter Carl Kircheiß) in Schutz zu nehmen, verbreitete Luckner später die Behauptung, eine Tsunami-artige Welle habe das unbewachte Schiff auf das Riff geworfen und zerstört.
.


Und das zu den Mannschaften,
Als der deutsche Hilfskreuzer Seeadler des „Seeteufels“ Felix Graf von Luckner 1917 vor Mopelia (Gesellschaftsinseln) sank, segelte die Mannschaft mit dem gekaperten britischen Schiff Fortuna zur Osterinsel. Das Schiff trieb beim Versuch des Anlandens auf die Klippen und sank. Die Besatzung rettete sich auf die Insel und lebte dort vier Monate, bis sie schließlich im neutralen Chile arretiert wurde.
deren Weiterfahrt deutlich erfolgreicher war.
 
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