Seekrieg in der Antike,aber wie?

Wie schnell ein Fass Wasser "lebt ", weiss jeder Gärtner, der ein Regenfass
besitzt.....:rofl:

Wenn man den gängigen Romanen ( Forester, O`Brian, Adams etc. ) glauben
kann, war Wasser tatsächlich ein limitierender Faktor.
Da gab es auf den Segelkriegsschiffen extra einen Maat als Küfer, der auch die Wasserfässer instandhalten musste.
Vor erneutem Füllen wurden sie gereinigt und ausgeschwefelt ?
Die Blockadeflotillen der brit. Kanalflotte sollen sogar mit speziell gebauten
Wasserleichtern auf See versorgt worden sein ?

Kann man diese darstellungen bestätigen
 
Die Algen sind nicht Produkt, sondern einer der Ausgangsstoffe des Prozesses, der das Wasser versaute. Das Wasser, das in die Fässer gepackt wurde, beinhaltete eine Menge an organischem Material - vor allem Bakterien und mehr oder weniger Algen. Unter Sauerstoff- und Lichtabschluss fing das ganze im Innern des Fasses befindliche organische Material an, zu faulen. Daher wurde das in Fässern gelagerte Wasser früher oder später zu einer stinkenden Brühe. (... in den Fässern, da faulte das Wasser, und ständig ging einer über Bord...:pfeif:)

Neddy, das Lied mag ich, trotzdem bin ich nicht überzeugt.
Ok, meine Regenwasserplastikfässer sind vielleicht dichter als Holzfässer und nicht so verkeimt, trotzdem ist das Wasser nie veralgt, sogar ohne Deckel.
So sauer kann der Regen nun auch wieder nicht sein? :S
 
Wie schnell ein Fass Wasser "lebt ", weiss jeder Gärtner, der ein Regenfass
besitzt.....:rofl:

Das finde ich gar nicht lustig, warum habe ich keine Algen?

Wenn man den gängigen Romanen ( Forester, O`Brian, Adams etc. ) glauben
kann, war Wasser tatsächlich ein limitierender Faktor.
Da gab es auf den Segelkriegsschiffen extra einen Maat als Küfer, der auch die Wasserfässer instandhalten musste.
Vor erneutem Füllen wurden sie gereinigt und ausgeschwefelt ?
Die Blockadeflotillen der brit. Kanalflotte sollen sogar mit speziell gebauten
Wasserleichtern auf See versorgt worden sein ?

Kann man diese darstellungen bestätigen

Die Polynesier haben Regenwasser aufgefangen.
Liegen die Wasserprobleme der frühneuzeitlichen Seefahrt vielleicht am Holz als Fassmaterial?
 
Wenn man den gängigen Romanen ( Forester, O`Brian, Adams etc. ) glauben
kann, war Wasser tatsächlich ein limitierender Faktor.
Da gab es auf den Segelkriegsschiffen extra einen Maat als Küfer, der auch die Wasserfässer instandhalten musste.
Vor erneutem Füllen wurden sie gereinigt und ausgeschwefelt ?
Die Blockadeflotillen der brit. Kanalflotte sollen sogar mit speziell gebauten
Wasserleichtern auf See versorgt worden sein ?

Kann man diese darstellungen bestätigen

Hi Treibsand,

man kann die Darstellungen bestätigen, es hängt jedoch von der Epoche, wie von den Umständen ab. Die Segelschiffe des 18. Jahrhunderts verfügten über viel Stauraum, in dem entsprechend viel Wasser eingelagert werden konnte. In der Regel konnte ein Segelkriegsschiff Wasser für drei Monate mitführen und jederzeit auffüllen oder ersetzen. (Die Versorgung der Blockadegeschwader war heimatnah und diente in erster Linie zum Auffüllen von Frischproviant und - Bier. Wasser wurde, soweit Bier verfügbar war, so gut wie gar nicht zum Trinken, sondern mehr zum Kochen und zum Entsalzen des Pökelfleisches verwandt.)

Um zurück zum Topic zu kommen: Das Verhältnis von Besatzung zu Stauraum war auf einem antiken Kriegsschiff viel viel ungünstiger als auf einem Segelschiff jede Epoche - darüberhinaus war das Rudern einer Galeere schweißtreibender, d. h. der Flüssigkeitsbedarf der Ruderer größer.
Wo antike Kriegsschiffe nicht segeln konnten, musste häufig angelegt oder geankert werden, da es für die Rudermannschaften keine Ablösung gab. In der Antike waren die limitierenden Faktoren Windrichtung, Wetter und die Regeneration der Rudermannschaften, zu der wiederum reichhaltige Getränkezufuhr gehörte.

(@ Mods: wäre die Wasser-in-Fässern-Geschichte einen eigenen Thread wert? :friends:)
 
Das finde ich gar nicht lustig, warum habe ich keine Algen?

Keine Ahnung , was du da für Plastikfässer verwendest.....

Ich hatte welche , die waren nach 3 Tagen spätestens grünlich innen angelaufen , was auf einen Algenflor hinweist.
Ganz abgesehen von Mückenlarven.

Kann natürlich sein , das in deinen Plastikfässern vorher E 605 oder
Agent Orange drin war- da kommt nicht 1 Alge hoch.....:devil:
 
Keine Ahnung , was du da für Plastikfässer verwendest.....

Ich hatte welche , die waren nach 3 Tagen spätestens grünlich innen angelaufen , was auf einen Algenflor hinweist.
Ganz abgesehen von Mückenlarven.

Kann natürlich sein , das in deinen Plastikfässern vorher E 605 oder
Agent Orange drin war- da kommt nicht 1 Alge hoch.....:devil:

Naja, mit den antiken Seekriegen haben unsere Regenfässer nur sehr am Rande zu tun. Aber Mückenlarven habe ich auch drin, ein bißchen innere Patina bezeichne ich nicht als Algenbefall, würde Holzfässer doch zusätzlich abdichten.
So richtig schleimige grüne Fadenalgen kann ich nur züchten, wenn ich Leitungswasser in flachen, offenen Gefäßen aufstelle.
Und ich spüle mit dem Wasser aus den Regentonnen sogar Geschirr und wasche mich damit, vielleicht sollte ich es auch mal experimentell trinken, um zur antiken Seefahrt zurückzukommen.
 
Eine römische Standardamphore hatte um die 26 Liter. Es gab große Amphoren mit 50 Litern Fassung. dH. dass ein Schiff, um über 3.000 Liter Wasser zu verfügen, zwischen 60 und 120 Amphoren (je Typ) mitführen musste. Das dürfte vom Raum her Machbar sein und es ist auch ein ordentliches Gewicht, dass auch als Ballast zählt.

Bei der früheren Küstenschifffahrt dürfte es auch kein Problem gewesen sein Steine an Bord zu nehmen um das Gewicht des verbrauchten Wassers zu ersetzen.

Es gibt auch Algen die im Dunkeln wachsen. Die machen aber das Wasser nicht ungeniessbar und man kann sie leicht herausfiltern. Ich habe als Kind oft aus Zisternen und Brunnen geschöpft und getrunken, die völlig veralgt (heisst das so?) waren und trotzdem war das Wasser völlig in Ordnung und schmeckte sogar gut.

Und in Tonkrügen hält sich das Wasser wesentlich länger als in Fässern. Es bleibt auch auf Grund der Feuchtigkeit die austritt und verdunstet auch kühler, was der Grund ist, dass unglasierte Tonkrüge bis vor wenigen Jahren in den Mittelmeerländern auf dem Land noch große Beliebtheit genossen.

Ich glaube schon, dass Holz als Material der Wasserbehälter mit der geringen Haltbarkeit zusammenhängt. Es wurden aus diesem Grund ja ab einem bestimmten Zeitpunkt metallische Tanks verwendet. Ich glaube die ersten im 18. Jahrhundert aus Kupfer.
 
Zuletzt bearbeitet:
Weitere Möglichkeiten des Wassertransports: Lederbeutel! Bei der in der Antike vorherrschenden Küstennavigation dürfte es aber sowieso immer möglich gewesen sein, Wasser zu tanken.
 
Lederbeutel hätte einen Vorteil. Man kann sie zwischen den Ballast stecken und hätte weniger Zwischenräume zwischen den "Transportbehältern". Und man kann dan auch besser weiteren Ballast an Bord nehmen ohne z.B. gefahr zu laufen die Amphoren zu zertrümmern. Aber ob man überall Wasser aufnehmen kann? Der Löwengolf ist sehr felsig, ob man da in jeder Bucht ankern kann? Oder die Schiffe auflaufen lassen kann?

Bis Demnächst

Apvar
 
Ich glaube ein Grundproblem bei der Qualität des Trinkwassers ist die Entnahmestelle. Wie Neddy schon andeutete, ist in natürlichen Wasserquellen ja immer schon das eine oder andere organische Material drin. Die Römer waren da, was das Trinkwasser betrifft sehr fortschrittlich und konnten bestimmt auch durch die Aquädukte gutes Wasser zur Schiffsausrüstung benutzen.
Ob das im Mittelalter und später, vor allem in großen Hafenstädten, auch so gut klappte möchte ich mal bezweifeln.
 
Ich glaube ein Grundproblem bei der Qualität des Trinkwassers ist die Entnahmestelle. Wie Neddy schon andeutete, ist in natürlichen Wasserquellen ja immer schon das eine oder andere organische Material drin.
Im Zeitalter der Entdeckungen ist man bei unbekannten und/oder gefährlichen Küsten oft in eine Flussmündung hineingefahren und hat dort Wasser geschöpft. Bei der Qualität war man erstaunlich Anspruchslos. Im Mittelmeer gab es anscheinend, so wie auch in der Karibik vor Yukatan, in offener See Mündende unterirdische Süßwasserströme aus denen man auch in einiger Entfernung vor der Küste Schöpfen konnte. Das wird einer eher seltenere Entnahmestelle gewesen sein, die Nordafrikanischen Korsaren verwendeten jedoch gelegentlich solche Quellen vor der spanischen Küste, so wie sie auch in der Ebro-Mündung schöpften. Die Spanische Krone hatte Sie dazu gebracht in dem die "Aguadas" an der Küste nach und nach mit Türmen versehen wurden um die Korsaren auf Abstand zu halten.

Die Römer waren da, was das Trinkwasser betrifft sehr fortschrittlich und konnten bestimmt auch durch die Aquädukte gutes Wasser zur Schiffsausrüstung benutzen.
Ob das im Mittelalter und später, vor allem in großen Hafenstädten, auch so gut klappte möchte ich mal bezweifeln.
Es kommt zwar auch aus einem anderen Zeitraum, in Malta gab es jedoch eine Art großer steinerner "Schnabel" an einer Mauer aus dem Trinkwasser in den Hafen floss. Die Galeeren des Ordens sind darunter gefahren um ihre Tanks zu füllen, in ähnlicher Form wie man später Lokomotiven auffüllte.
 
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Im Zeitalter der Entdeckungen ist man bei unbekannten und/oder gefährlichen Küsten oft in eine Flussmündung hineingefahren und hat dort Wasser geschöpft. Bei der Qualität war man erstaunlich Anspruchslos. Im Mittelmeer gab es anscheinend, so wie auch in der Karibik vor Yukatan, in offener See Mündende unterirdische Süßwasserströme aus denen man auch in einiger Entfernung vor der Küste Schöpfen konnte. Das wird einer eher seltenere Entnahmestelle gewesen sein, die Nordafrikanischen Korsaren verwendeten jedoch gelegentlich solche Quellen vor der spanischen Küste, so wie sie auch in der Ebro-Mündung schöpften. Die Spanische Krone hatte Sie dazu gebracht in dem die "Aguadas" an der Küste nach und nach mit Türmen versehen wurden um die Korsaren auf Abstand zu halten.

Ich hab das mal in einem Film über das Rote Meer gesehen. Da tauchte einer mit Wasserflasche runter zum Meeresboden und kamm dann mit Süßwasser wieder hoch. Aber geht das auch in größerem Maßstab?
 
So eine Süsswasserquelle im Meer gibt es bei Peñas de Albir, bei Altea in Alicante, und es ist zu vermuten, dass sie schon in der Antike bekannt war und verwendet wurde.
 
Ich hab das mal in einem Film über das Rote Meer gesehen. Da tauchte einer mit Wasserflasche runter zum Meeresboden und kamm dann mit Süßwasser wieder hoch. Aber geht das auch in größerem Maßstab?
Es gibt kleinere und größere Quellen. Einige sind richtig starke Ströme bei denen es auch kein Problem ist größere Mengen zu schöpfen. Etwas brackig wird es jedoch in der regel sein.
 
Hallo Zusammen

Arbeite zur Zeit den Le Bohec "Die römische Armee" durch. Bin aber jetzt verwirrt:S. Die römische Flotte soll eigentlich zu den Legionen gehören(?). Zur Rekrutierung sagt er aber das in der Flotte unter anderem Freigelassene Dienst tuen konnten. Dies währe aber unter normalen Umständen in der Legion nicht möglich gewesen. Daraus kann ich 2. Verschiedene Folgerungen ziehen:

1. Die römische Flotte zählte nicht zu den Legionen, sondern zu den Auxilliareinheiten. Oder

2. Der Ruf der Flotte war so verheerend, das um die Reihen aufzufüllen Freigelassene zugelassen wurden.

Was ist jetzt richtig?

Schöne Feiertage

Apvar
 
Von welcher Zeit reden wir? Zur Zeit der Republik (vor den Bundgenossen-Kriegen) wurde die Flotte überwiegend von den Verbündeten gestellt; Auxilliareinheiten gab es damals noch gar nicht.
 
Apvar: die römische Flotte zählte nicht zu den Auxiliareinheiten. Die "Marines" Italiens wurden z. B. von Nero zur Legio I Adiutrix umgeformt; das wäre mit Auxiliaren gar nicht möglich gewesen (deren Soldaten waren, wo nicht anders erwähnt, keine Bürger).
Reinecke: Du meinst sicher vor den punischen Kriegen. Im 1. punischen Krieg stellte Rom eine überaus schlagkräftige eigene Flotte auf, die auch danach den Kern römischer Seestreitkräfte stellte.
 
Gewiss – insofern, als dass die Werften und ein großer Teil des nautischen Fachpersonals daher kam. Offiziere und Soldaten kamen aus der Legion (im ersten punischen Krieg pp.).
 
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