Du hast Recht, die Sarmaten müssen in Britannien eine Minorität gewesen sein.
Die Sarmaten (Iazygen waren es um genauer zu sein) wurden nicht als geschlossene Gruppe angesiedelt, sondern sollten die römischen Reitertruppen verstärken. Kein ungewöhnlicher Vorgang und für die Geschichte Britanniens als solches politisch sicherlich unbedeutend. Die erwähnte Ansiedlung soll also im 2.Jht. unter Castus geschehen sein, während die „Arthus-Legende“ erst Jahrhunderte später spielt. So lange dürfte die nationale Sonderrolle der Iazygen gewiss nicht angedauert haben. Üblicherweise wurden Foederaten verstreut und als Rekrutierungspool in unwirtlichen Gegenden und nahe ihrer Garnison angesiedelt. In diesem Fall soll es in der Nähe von Bremetennacum gewesen sein.
Für die Sarmaten war die Umsiedlung eines Teiles ihres Volkes kein allzu großer Verlust, die Iazygen hielten sich auch danach noch in ihren Siedlungsgebieten zwischen Donau und Theiß im heutigen Ungarn auf und spielten noch während der Völkerwanderung eine gewisse Rolle. Die Iazygen waren in der Regel auch in Ungarn an das Römische Reich gebunden und stellen vielerorts Hilfstruppen. Es wurden in mehreren Regionen des Reiches sarmatische Gruppen als Hilfstruppen, nicht selten als deditictii angesiedelt. So zum Beispiel in der Spätantike im Hunsrück! Eine bestimmende Politische Kraft sind sie nirgends geworden. Auch der Hauptstamm in Pannonien schloss sich fremden Völkern an. An ihren alten Sitzen in Pannonien entwickelte sich später der Kernbereich von Attilas Hunnen…
Ansonsten wäre zu erwähnen, dass die Römer später auch in Britannien Germanen als Foederaten angesiedelt hatten. Beispielsweise stützen sich die britannischen Usurpatoren Carausius und Allectus nicht zuletzt auch auf „barbarische Krieger“. Konstantin der Große wurde etwa in Britannien von den Truppen zum Kaiser ausgerufen, aber den Anfang machte das Kontingent eines alamannischen Kleinkönigs!
Wäre Rom allein aufgrund der sarmatischen Lanzenreiter in der Lage gewesen den Hadrianswall zu stabilisieren, wären die erwähnten Ansiedlungen germanischer Foederaten wohl ebenso unerklärlich, wie die späteren Vorstöße über diesen britischen „Limes“ hinweg. Hätten die Sarmaten durch ihre militärische Tüchtigkeit einen bleibenden und prägenden Eindruck in Britannien hinterlassen, sollte man annehmen, dass dies auf Einheimische abgefärbt haben sollte.
