Sokrates und Feuerbach...

Blücher

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Solidarnosc schrieb:
Dieses Thema hätte sich meines Erachtens auch erledigt, sag bitte mal ein anderes dann könnten wir weiter unsere Meinugen dazu abgeben und philosophieren.
Oh klar!Sokratische Ironie... das elenkische Verfahren!
 
Nun schlage ich ein Thema vor: Was haltet ihr von Feuerbachs Theorie, dass Gott nur ein Produkt der Menschen ist. Er ist unfehlbar, allwissend, ewig und übergütig. Feuerbach meint, dass wir Menschen Gott diese Eigenschaften nur gegeben haben, weil wir selbst diese Eigenschaften nicht besitzen. Also existiert Gott nicht und ist nur eine Vorstellung der Menschen. Für feuerbach ist der Mensch das Maß aller Dinge. Feuerbach konzentriert sich nur auf diese unsere Wrklichkeit und hält jeden Gott oder Weltgeist für "Betrunkene Philosophie" und reine Spekulation.
 
Solidarnosc schrieb:
Nun schlage ich ein Thema vor: Was haltet ihr von Feuerbachs Theorie, dass Gott nur ein Produkt der Menschen ist. Er ist unfehlbar, allwissend, ewig und übergütig. Feuerbach meint, dass wir Menschen Gott diese Eigenschaften nur gegeben haben, weil wir selbst diese Eigenschaften nicht besitzen. Also existiert Gott nicht und ist nur eine Vorstellung der Menschen. Für feuerbach ist der Mensch das Maß aller Dinge. Feuerbach konzentriert sich nur auf diese unsere Wrklichkeit und hält jeden Gott oder Weltgeist für "Betrunkene Philosophie" und reine Spekulation.
Leider habe ich von Feuerbach noch nichts gehört. aber ich gebe trotzdem mein Statement. Der Mensch kann meiner Meinug nach nicht dass Maß aller Dinge sein...denn ein Mensch kann nicht alles wissen und somit auch nicht alles bewerten. Wer an gott glaubt kann das gerne tun. Ich jedoch bin überzeugter Heide. Wenn sich Feuerbach nur auf unsere jetzige Wirklichkeit konzentriert wie könne er dann meinen dass es keinen Gott gibt. Er setzte sich doch dann demzufolge nicht damit auseinander.
Obwohl ich zugestehen muss dass Gott wohl wahrlich nur eine Idee von den Menschen ist...damit sie ein Wesen als Verkörperung alles guten habe an das sie glaubeb können!
 
Das elenkische Verfahren, indem Sokrates den einfachen Mann von der Straße durch geschickte Fragestellung zum eigentlich Zielgedanken-"Ich weiß, dass ich nichts weiß"-zu bringen versuchte. Bitte berichtigt mich, wenn ich die Philosophie falsch verstanden habe. Ethikunterricht muss ja nicht zwangsläufig ein richtiges Bild davon liefern.
Ich bin überzeugt von diesem Satz und ich bewundere den Scharfsinn desjenigen, der zu dieser Erkenntnis gelangt. Was wissen wir schon? Wir vermeinen, gebildet zu sein, doch was bleibt unterm Strich? Wir besitzen Wissen-doch wie tiefgründig ist es? Um Faust zu zitieren-wissen wir "was die Welt im Innersten zusammenhält"? Wir kennen ihren geologischen Aufbau, ihre Gesetze, vermeinen, ihre Geschichte zu kennen. Doch-kennen wir den wirklichen Sinn allen Lebens?
 
Das mit dem guten Wesen glaube ich auch. Ich beschäftige mich momentan mit dem Buddhismus und da gibt es keinen Gott. Ich werde wohl blad übertreten. Man könne also sagen, dass Feuerbach religiös gesehen ein Wegbereiten von Marx war. Mit dem Mensch als maß allerdinge war wohl gemeint, dass man bei den Entscheidungen in der Gesellschaft nur Rücksicht auf den menschen nehmen und nciht auf ein höheres Wesen wie einen Gott.
 
Alraune schrieb:
Das elenkische Verfahren, indem Sokrates den einfachen Mann von der Straße durch geschickte Fragestellung zum eigentlich Zielgedanken-"Ich weiß, dass ich nichts weiß"-zu bringen versuchte. Bitte berichtigt mich, wenn ich die Philosophie falsch verstanden habe. Ethikunterricht muss ja nicht zwangsläufig ein richtiges Bild davon liefern.
Ich bin überzeugt von diesem Satz und ich bewundere den Scharfsinn desjenigen, der zu dieser Erkenntnis gelangt. Was wissen wir schon? Wir vermeinen, gebildet zu sein, doch was bleibt unterm Strich? Wir besitzen Wissen-doch wie tiefgründig ist es? Um Faust zu zitieren-wissen wir "was die Welt im Innersten zusammenhält"? Wir kennen ihren geologischen Aufbau, ihre Gesetze, vermeinen, ihre Geschichte zu kennen. Doch-kennen wir den wirklichen Sinn allen Lebens?
Genau, ich finde das war eine der genialsten dinge die sokrates hervorbrachte. Unter dem Motto erkenne dich selbst wird nach tugend Tapferkeit usw. gefragt. Schon kurz darauf wird das Scheinwissen des Befragten hervorgebracht(es wird geboren=Schwergeburt=Mäeutik=Hebammenkunst), danach folgt die Prüfung und wiederlegung des Scheinwissens(Aporie)...Der Gesprächspartner gibt dann aber vor von nichts zun wissen. Daraus folt die frage wird neu erörtert bzw. wiederholt. Der dialog entwicklet sich sop dass man zu wahren praktischem wissen gelangt. Der dialogpartner gelangt zu Klugheit, die durch kritische Selbstprüfung abgesichert ist.

BEISPIEL Sokrates und Menon!
 
Alraune schrieb:
Das elenkische Verfahren, indem Sokrates den einfachen Mann von der Straße durch geschickte Fragestellung zum eigentlich Zielgedanken-"Ich weiß, dass ich nichts weiß"-zu bringen versuchte. Bitte berichtigt mich, wenn ich die Philosophie falsch verstanden habe. Ethikunterricht muss ja nicht zwangsläufig ein richtiges Bild davon liefern.
Ich bin überzeugt von diesem Satz und ich bewundere den Scharfsinn desjenigen, der zu dieser Erkenntnis gelangt. Was wissen wir schon? Wir vermeinen, gebildet zu sein, doch was bleibt unterm Strich? Wir besitzen Wissen-doch wie tiefgründig ist es? Um Faust zu zitieren-wissen wir "was die Welt im Innersten zusammenhält"? Wir kennen ihren geologischen Aufbau, ihre Gesetze, vermeinen, ihre Geschichte zu kennen. Doch-kennen wir den wirklichen Sinn allen Lebens?
Du hast recht.
Was interessiert die Menschen mehr??
Gibt es einen Gott?
oder
Was ist die druchschnittliche Regenmenge in England?
Die Antwort ist klar. Deshalb gibt es die Philosophie. Die wirklichen Fragen haben wir bis heute nicht ergründet. Denn dieses angehäufte Wissen von Statistiken über Statistiken gibt dem Menschen Auskunft aber keine Befriedigung der Grundfragen.
 
Solidarnosc schrieb:
Das mit dem guten Wesen glaube ich auch. Ich beschäftige mich momentan mit dem Buddhismus und da gibt es keinen Gott. Ich werde wohl blad übertreten. Man könne also sagen, dass Feuerbach religiös gesehen ein Wegbereiten von Marx war. Mit dem Mensch als maß allerdinge war wohl gemeint, dass man bei den Entscheidungen in der Gesellschaft nur Rücksicht auf den menschen nehmen und nciht auf ein höheres Wesen wie einen Gott.
So meinte ich auch. Man soll sich nicht von einem Wesen das vielleicht nicht existiert verunsichern lassen. Das sind Gefühle. wie sagte bereits Sokrates?! Ein moralphilosoph soll sich bei der beantwortung philosophischer Fragen nicht von Gefühlen sonder Argumenten leiten lassen!
 
Blücher schrieb:
So meinte ich auch. Man soll sich nicht von einem Wesen das vielleicht nicht existiert verunsichern lassen. Das sind Gefühle. wie sagte bereits Sokrates?! Ein moralphilosoph soll sich bei der beantwortung philosophischer Fragen nicht von Gefühlen sonder Argumenten leiten lassen!
Ja! Ein Wesen, dass keinen aktiven Einfluss auf unser Leben hat, sollte bei unseren Entscheidungen keine Rolle spielen. Besonders in der Politik. Desahlb würde ich nie CDU wählen.
 
Richtig, absolut zu unterschreiben. Doch auch die Philosophie wird die elementarsten Dinge nie wirklich erfassen können. Selbst der größte Gelehrte mit der Wagner-Maxime: "Zwar weiß ich viel, doch möcht ich alles wissen!"weiß im Grunde nichts. Was er weiß, hat vor ihm bereits jemand anderes niedergeschrieben, oder er hat es der Natur durch Versuche abgerungen. Wenn man bedenkt, dass wir nicht einmal alle Vorgänge unseres eigenen Körpers kennen...
 
Alraune schrieb:
Richtig, absolut zu unterschreiben. Doch auch die Philosophie wird die elementarsten Dinge nie wirklich erfassen können. Selbst der größte Gelehrte mit der Wagner-Maxime: "Zwar weiß ich viel, doch möcht ich alles wissen!"weiß im Grunde nichts. Was er weiß, hat vor ihm bereits jemand anderes niedergeschrieben, oder er hat es der Natur durch Versuche abgerungen. Wenn man bedenkt, dass wir nicht einmal alle Vorgänge unseres eigenen Körpers kennen...
Diese Wissen nie alles zu wissen macht mich verrückt. Wofür das studieren und lernen wenn doch alles einem nie völlig klar sein wird. Was ist Weisheit? Ist ein Mesch weise, der viele Bücher gelesen hat oder jemand mit Bauernschläue? Ist Weisheit etwas das man lernen kann oder ist sie angeboren. Etwas rein Intellektuelles oder eine Lebenseinstellung?
 
Solidarnosc schrieb:
Ja! Ein Wesen, dass keinen aktiven Einfluss auf unser Leben hat, sollte bei unseren Entscheidungen keine Rolle spielen. Besonders in der Politik. Desahlb würde ich nie CDU wählen.
Ach Solidarnosc...wenn die Politik mal was bringen würde...aber wir sehen hier passiert doch nichts. Ich denke weiterhin das schon unsere Namen verdeutlichen dass wir politisch gesehen wohl nicht ganz den gleichen weg laufen...das soll aber hier nix abtun. Das nur nebenbei!

Aber ist es nicht auch so das ein Wesen was keinen direkten einfluss auf uns hat für uns bedeutend ist? Nehmen wir an es sei so dass wir 1939 in Polen lebten und nichts böses dabei dachten wenn wir unser Feld bestellen und auf einemal fährt ein wehrmachtkübelwagen an uns vorbei. Das Wesen wäre dann zwar Hitler(er war kein wesen sondern ein Ungeheur) aber er hätte uns dann beeinflusst. Obwohl wir es nicht dachten oder überhaupt im geringsten erahnten. Jedoch hätten wir es gewusst hätten wir danach gehandelt und so ist dieses "Wesen" mit dem indirekten einfluss doch einflussreich gewesen...
 
Blücher schrieb:
Ach Solidarnosc...wenn die Politik mal was bringen würde...aber wir sehen hier passiert doch nichts. Ich denke weiterhin das schon unsere Namen verdeutlichen dass wir politisch gesehen wohl nicht ganz den gleichen weg laufen...das soll aber hier nix abtun. Das nur nebenbei!

Aber ist es nicht auch so das ein Wesen was keinen direkten einfluss auf uns hat für uns bedeutend ist? Nehmen wir an es sei so dass wir 1939 in Polen lebten und nichts böses dabei dachten wenn wir unser Feld bestellen und auf einemal fährt ein wehrmachtkübelwagen an uns vorbei. Das Wesen wäre dann zwar Hitler(er war kein wesen sondern ein Ungeheur) aber er hätte uns dann beeinflusst. Obwohl wir es nicht dachten oder überhaupt im geringsten erahnten. Jedoch hätten wir es gewusst hätten wir danach gehandelt und so ist dieses "Wesen" mit dem indirekten einfluss doch einflussreich gewesen...

Ich sollte den Satz verändern. Ein Wesen, das keinen Einfluss auf unser Leben haben kann.
Und politisch sind wir zwar verschieden, doch über die Philosophie kann man sich schon verstehen. Solidarnosc war die erste freie Gewerkschaft in Polen. Aber das auch nur nebenbei.
 
Solidarnosc schrieb:
Ich sollte den Satz verändern. Ein Wesen, das keinen Einfluss auf unser Leben haben kann.
Und politisch sind wir zwar verschieden, doch über die Philosophie kann man sich schon verstehen. Solidarnosc war die erste freie Gewerkschaft in Polen. Aber das auch nur nebenbei.
Genau. So stimmt es dann. Leider kann ich nicht mehr schreiben daher bin ich gewillt das Thema hier zu beenden(Feuerbach)...wenn du eine weiter strittige philosophische Frage in den Raum stellen willst so bin ich einer der ersten der dabei ist und philosophiert...vielleicht was über Ludwig wittgensteins "Tractatus logico philosophus"?
 
Blücher schrieb:
Genau. So stimmt es dann. Leider kann ich nicht mehr schreiben daher bin ich gewillt das Thema hier zu beenden(Feuerbach)...wenn du eine weiter strittige philosophische Frage in den Raum stellen willst so bin ich einer der ersten der dabei ist und philosophiert...vielleicht was über Ludwig wittgensteins "Tractatus logico philosophus"?
Das wäre mir recht aber dann erläutere bitte das "Tractatus logico philosophus", denn nur der Name sagt mir nicht viel. Wittgensteins Philosophie ist mir bekannt, aber ich muss wieder rein kommen.
 
Solidarnosc schrieb:
Diese Wissen nie alles zu wissen macht mich verrückt. Wofür das studieren und lernen wenn doch alles einem nie völlig klar sein wird. Was ist Weisheit? Ist ein Mesch weise, der viele Bücher gelesen hat oder jemand mit Bauernschläue? Ist Weisheit etwas das man lernen kann oder ist sie angeboren. Etwas rein Intellektuelles oder eine Lebenseinstellung?

Wenn schon solch weise Sprüche wie der sokratische angesprochen werden, dann möchte ich dir, lieber Solidarnosc, an dieser Stelle noch einen viel weiseren Spruch nennen, den Goethe dem Faust in den Mund gelegt hatte: "Der Weg ist wie immer das Ziel!"

Gruß

Marbod
 
Solidarnosc schrieb:
Das wäre mir recht aber dann erläutere bitte das "Tractatus logico philosophus", denn nur der Name sagt mir nicht viel. Wittgensteins Philosophie ist mir bekannt, aber ich muss wieder rein kommen.
Also kurz der Tractatus, ist umfassend schwer zu erklären. Ich werde mal versuchen eine Definition zu erstellen. Also...Im T. legt Wittgenstein dar in welcher Weise die Sprache als bild der Welt verstanden werden kann. Wittgenstein nähert sich der Philosophie so zu sagen von außen als ein Konstrukteur.
Sprache und Welt stehen sich als "Gegenstände" und "Aussagen" gegenüber. Ja...und die sprache bestimmt die Grenze dessen was man in Gedanken ausdrücken kann. Der Tractatus beginnt so:
1. Die Welt ist alles was der Fall ist. oder Die Welt ist die Gesamtheit der Tatsachen nicht der Dinge.

die beiden Aussagen reichen wohl erst zum debattieren...wenn es dan "ausgelutscht" ist kann ich weitere "spenden"...
 
Blücher schrieb:
Also kurz der Tractatus, ist umfassend schwer zu erklären. Ich werde mal versuchen eine Definition zu erstellen. Also...Im T. legt Wittgenstein dar in welcher Weise die Sprache als bild der Welt verstanden werden kann. Wittgenstein nähert sich der Philosophie so zu sagen von außen als ein Konstrukteur.
Sprache und Welt stehen sich als "Gegenstände" und "Aussagen" gegenüber. Ja...und die sprache bestimmt die Grenze dessen was man in Gedanken ausdrücken kann. Der Tractatus beginnt so:
1. Die Welt ist alles was der Fall ist. oder Die Welt ist die Gesamtheit der Tatsachen nicht der Dinge.

die beiden Aussagen reichen wohl erst zum debattieren...wenn es dan "ausgelutscht" ist kann ich weitere "spenden"...

Für Wittgenstein hat die Sprache eine große Bedeutung. Seine Philosophie wird auch manchmal als der Untergang der Philosophie bezeichnet. Denn nach ihm ist Philosophie fast nichts mehr als reines "Wortspiel" (obwohl mir der Begriff nicht gefällt nehm ich ihn mal). Jedoch halte ich beide Aussagen für wahr. Denn abstrakte Dinge wie Freiheit, Geschwindigkeit, Angst, etc. sind ja keine Dinge sondern Tatsachen, die in unserem Leben eine Rolle spielen. Wenn ich sage: Ein Baum fällt um. Dann spielt das Ding "Baum" nicht die selbe Rolle wie das "Umfallen", dass ja Auswirkungen hat im Gegensatz zum Ding "Baum" allein.
 
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