Soziale + ideologische Situation in den jüdischen Gemeinschaften zur Zeit Christi

Simon

Mitglied
Hallo,

Im Grunde habe ich die Frage in der Überschrift schon formuliert. Mir geht es darum, weshalb die Jesus, trotz aller Widerstände, sehr erfolgreich war und vorallem nach seinem Tod die "Jesus-Bewegung" in den urbanen jüdischen Gemeinschaften in Jerusalem, Alexandria, Rom etc viele Anhänger gewinnen konnten. Weshalb war die Idee, dass der Messias gekommen sei, "plötzlich" für Teile des Judentums attraktiv?

Eine Idee von mir wäre, dass sich im 1. Jh vor und nach Ch. Endzeiterwartungen im Judentum verbreiteten. Diese wären ein guter Nährboden für die Akzeptanz eines Messias und Anlage für die christliche Parusieerwartung, die sich ja schon und v.a. in der frühsten Phase des jungen Christentums als vllt. prägenstes theologisches Motiv erwiesen hat.
 
Eine Idee von mir wäre, dass sich im 1. Jh vor und nach Ch. Endzeiterwartungen im Judentum verbreiteten.

Die Überschrift geht wohl von der Vorstellung einer bestimmte Situation aus. Könntest Du die konkretisieren?

Das erscheint zweckmäßig, weil du anschließend direkt in eine Thesendiskussion überleitest. Die Ankündigung des endzeitlichen Heilsbringes ist älter.
 
Hallo,

Im Grunde habe ich die Frage in der Überschrift schon formuliert. Mir geht es darum, weshalb die Jesus, trotz aller Widerstände, sehr erfolgreich war und vorallem nach seinem Tod die "Jesus-Bewegung" in den urbanen jüdischen Gemeinschaften in Jerusalem, Alexandria, Rom etc viele Anhänger gewinnen konnten. Weshalb war die Idee, dass der Messias gekommen sei, "plötzlich" für Teile des Judentums attraktiv?

Eine Idee von mir wäre, dass sich im 1. Jh vor und nach Ch. Endzeiterwartungen im Judentum verbreiteten. Diese wären ein guter Nährboden für die Akzeptanz eines Messias und Anlage für die christliche Parusieerwartung, die sich ja schon und v.a. in der frühsten Phase des jungen Christentums als vllt. prägenstes theologisches Motiv erwiesen hat.


Es stellt sich die Frage, ob denn die frühen Anhänger Jesu in den jüdischen Gemeinden mit ihrer Missionierung tatsächlich so erfolgreich waren. Die Ankunft des Messias war den hellenistisch- heidnischen Bewohnern des Imperiums fremd, dennoch hatten Apostel wie Paulus Missionserrfolge in den hellenistisch geprägten Metropolen Kleinasiens und Griechenlands, und um 100 n. Chr. waren die Christen in Bithynien und Pontus so zahlreich, dass sich der Statthalter Plinius an Kaiser Trajan wendete, um anzufragen, wie mit diesen Leuten zu verfahren sei.

Jesus und seine Jünger waren Juden, und es hatte Jesus betont, er sei gekommen, "dass (mosaische) Gesetz zu erfüllen, nicht aufzuheben. Die Anhänger Jesu haben allerdings recht bald beschlossen, dass Beschneidung und Einhaltung der mosaischen Speisegesetze nicht verpflichtend für Christen sein sollten. die Apostelgeschichte berichtet von einem Traum des Petrus, und der Apostel Philippus taufte einen Eunuchen und Würdenträger des Königs von Äthiopien unter Berufung auf Jesaja.
 
Weshalb war die Idee, dass der Messias gekommen sei, "plötzlich" für Teile des Judentums attraktiv?

Das ist eine sehr schöne Frage, die mich auch interessiert, man kann hier auch Blicke auf andere Zeiten mit "Endzeiterwartung" werfen. Dazu wäre doch mal genau zu klären, was sich denn nach dem Kommen des Messias abspielt? Was konnten die Leute erwarten oder sich erhoffen?
 
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