Spanisch-Hanseatischer Konflikt 1419

El Quijote

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In einer Publikation von Harri Meier - Zur Geschichte der hansischen Spanien- und Portugalfahrt (1937) - finde ich einige kryptische Andeutungen zu einem Konflikt zwischen der Hanse und Kastilien im Jahr 1419. Der verweist nur auf einen Text von Häbler 1894.
Gibt es dazu auch was Neueres bzw. kennt sich jemand mit der Thematik aus?
 
Hallo, habe ich auch nur kopiert


See- und Kaperkrieg mit König Johann II. Kastilien | Neben dem etablierten Handel in der Ostsee forcierte die Hanse ihre Handelsbeziehungen im französischen Küstengebiet und dehnte den Handel von bekannten französischen Städten wie La Rochelle auf südlichere Handelsmetropolen aus. Ende des 14. Jahrhunderts ließen sich in Lissabon erste Hansekaufleute nieder, die mit ihren Handelsschiffen bereits vor 1419 Häfen in Laredo, Vivero, Berméo und Asturien anliefen. König Johann II. von Kastilien sah in der neuen Konkurrenz seiner Kaufleute eine ernsthafte Gefahr einer sich aufbauenden Monopolstellung fremder Kaufleute, wie es im Nord- und Ostseeraum vielfach seit längerer Zeit der Fall war. 1419 ließ König Johann II. von Kastilien vor La Rochelle die aus deutschen und flämischen Schiffen bestehende Baiensalzflotte angreifen, die Ladung von 40 gekaperten Schiffen wurde nach kurzer Zeit auf dem Markt angeboten. Johann der II. von Kastilien gab später als Begründung der kriegerischen Handlung an, dass die Hanse die Blockade der alliierten spanisch-französischen Flotte durchbrochen hätte und in Honfleur isolierten Engländern gerettet hätten. Das portugiesische Setubal war im 15. Jahrhundert bekannt für eine hervorragende Salzqualität, was ein verstärkteres Auftreten hansischer Kaufleute zur Folge hatte. Traditionell handelten die Kastilianier unter anderem auch mit Salz aus dieser Region. – Ein Verdrängungswettbewerb der kastilischen Kaufherren erscheint somit als wahrscheinlich.

Hier gefunden The Chronicle of the Hanseatic League (continued) | european-heritage.org

:winke:
 
Hallo, habe ich auch nur kopiert


See- und Kaperkrieg mit König Johann II. Kastilien | Neben dem etablierten Handel in der Ostsee forcierte die Hanse ihre Handelsbeziehungen im französischen Küstengebiet und dehnte den Handel von bekannten französischen Städten wie La Rochelle auf südlichere Handelsmetropolen aus. Ende des 14. Jahrhunderts ließen sich in Lissabon erste Hansekaufleute nieder, die mit ihren Handelsschiffen bereits vor 1419 Häfen in Laredo, Vivero, Berméo und Asturien anliefen. König Johann II. von Kastilien sah in der neuen Konkurrenz seiner Kaufleute eine ernsthafte Gefahr einer sich aufbauenden Monopolstellung fremder Kaufleute, wie es im Nord- und Ostseeraum vielfach seit längerer Zeit der Fall war. 1419 ließ König Johann II. von Kastilien vor La Rochelle die aus deutschen und flämischen Schiffen bestehende Baiensalzflotte angreifen, die Ladung von 40 gekaperten Schiffen wurde nach kurzer Zeit auf dem Markt angeboten. Johann der II. von Kastilien gab später als Begründung der kriegerischen Handlung an, dass die Hanse die Blockade der alliierten spanisch-französischen Flotte durchbrochen hätte und in Honfleur isolierten Engländern gerettet hätten. Das portugiesische Setubal war im 15. Jahrhundert bekannt für eine hervorragende Salzqualität, was ein verstärkteres Auftreten hansischer Kaufleute zur Folge hatte. Traditionell handelten die Kastilianier unter anderem auch mit Salz aus dieser Region. – Ein Verdrängungswettbewerb der kastilischen Kaufherren erscheint somit als wahrscheinlich.

Hier gefunden The Chronicle of the Hanseatic League (continued) | european-heritage.org

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Die vermeintliche oder echte Hilfe der Hanse für die Briten war ein Argument, ein anderes war eine Verordnung von Heinrich III, von Kastilien aus dem Jahr 1398 die vorgab, das kastilische Güter nur durch kastilische Schiffe exportiert werden durften. Die Hansa unterlief diesen Verbot und lud regelmäßig Güter in Nordspanischen Hafen ein. Es gab anscheinend schon vorher Kaperungen hanseatischer Schiffe aus diesem Grund.

1419 kam es dann zu dem erwähnten Zwischenfall bei dem gleich 40 Schiffe genommen wurden. Die Ladungen wurden in la Rochelle versteigert. Hanseatische Schiffe schlugen danach zurück und kaperten Schiffe des kastilischen Reeders Lope Vasquez.

1420 kam es zu Friedensverhandlungen angeregt von flämischen Händlern und dem Fürsten von Burgund. 1421 kam es zu einem Friedensvertrag, bei dem Entschädigungen zugesagt wurden. In Burgund wurde zu diesem Zweck von allen spanischen Händlern ein 1% Zoll erhoben um die flämischen Händler zu entschädigen die bei diesen Kriegshandlungen schäden erlitten hatte. Die Hanse ging jedoch leer aus und es kam weiter zu kriegerischen Zwischenfällen die langsam zu einem ausgewachsenen Krieg wurden. Im Ärmelkanal kam es zu einem permanenten Kaperkrieg bei dem auch die Briten mitmischten, aber diesmal auf spanischer Seite. Die Flämischen und französischen Atlantikhäfen litten stark unter diesem Zustand.

Erst 1443 kam es zum endgültigen Frieden unter Vermittlung des deutschen Ordens, nach dem die Hanse einen Boykott für kastilische Wolle durchgesetzt hatte, dem damals wichtigsten spanischen Exportprodukt.

Googel mal nach "Apuntes para la historia sajona" aus dem Boletin de la real academia de la historia.
 
Zuletzt bearbeitet:
Santiago González Sánchez, Las relaciones exteriores de Castilla a comienzos del siglo XV: la minoría de Juan II, S. 347ff., aus 2013 scheint mir den Konflikt recht umfassend darzustellen. Sánchez zitiert wiederholt Philippe Dollinger, La Hanse (XII. – XVII. siècles), von 1988 sowie Simone Abraham-Thisse, Les relations hispano-hanséates au Bas Moyen Âge, in: En la España medieval Bd. 14, von 1991 - allerdings steh' ich mit Französisch auf Kriegsfuß.
 
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