Spielfilme angesiedelt im 17.Jhd.

Welcher Film zum Thema ist am gelungensten?

  • Piraten (1986)

    Stimmen: 7 14,0%
  • Stage Beauty (2004)

    Stimmen: 1 2,0%
  • Die Allee des Königs (1995)

    Stimmen: 2 4,0%
  • Das Mädchen mit den Perlenohringen (2003)

    Stimmen: 7 14,0%
  • Die vier Halunken der Königin (1974) (Dreiteiler)

    Stimmen: 2 4,0%
  • Moliére (1978)

    Stimmen: 2 4,0%
  • Vatel (2000)

    Stimmen: 2 4,0%
  • Cyrano de Bergerac (1990)

    Stimmen: 5 10,0%
  • Zeit der Sinnlichkeit - Restoration (1995)

    Stimmen: 1 2,0%
  • Der Kontrakt des Zeichners (1982)

    Stimmen: 6 12,0%
  • The Libertine (2004)

    Stimmen: 3 6,0%
  • Der König tanzt (2000)

    Stimmen: 6 12,0%
  • Der Mann mit der eisernen Maske (1998)

    Stimmen: 5 10,0%
  • Marquise - Die Rolle ihres Lebens (1997)

    Stimmen: 1 2,0%
  • Der Schlangenkuss (1997)

    Stimmen: 0 0,0%

  • Umfrageteilnehmer
    50
@muck Man sieht halt, Schauspieler in dem Alter brauchen auch das Geld. Man muss nur mal den ganzen Schund der letzten Jahrzehnte durchblättern und wieviele Leinwandlegenden sich in irgendwelchen C-Filmen hergeben mussten.

" 1670" P 2 "Der Besitz" (Regie: Maciej Buchwald) P, 2023

Handlung: Jan Paweł bemerkt, dass sein Nachbar Andrzej weitaus mehr aus seinem Besitz heraus holt als er selbst. Deswegen versucht er seinen Leibeigenen mit Hilfe seines jüngeren Sohnes Jakub (Michal Sikorski) auf den Zahn zu fühlen. Offenbar arbeiten diese emsiger, wenn sie nicht das Land ihres Grundherrn bestellen. Doch Jakub ist abgelenkt durch einen Leibeigenen durch dessen Auftreten sich Jakub einen Aufstieg in der Kirche verspricht, denn er ist Geistlicher. Jan Paweł ist verärgert über einen seiner Bauern, der sich nicht mehr komplett betrinken will wie es sich ja für einen Polen gehört und einen anderen, der auf Jan Pawełs Acker anstatt einem Pferd seinen Vater einspannt. Aber da fällt ihm ein Trick mit einem fingierten Brief des Königs ein, der von Schwager Bogdan (Dobomir Dymecki) überbracht wird...

Mir ist in der Folge aufgefallen wie sehr die Serie der in England im 18. Jh. spielenden Comedy-Serie "Haggard" ähnelt nur mit dem Unterschied, dass "1670" weitaus besser ausgestattet ist. Jede Folge behandelt 1-2 Themen, welche in der Zeit und in der Region relevant sind - etwa hier das Thema Leibeigenschaft und Aberglaube. Das ist zwar alles ziemlich schwarzer Humor (den die Polen sehr zu mögen scheinen), aber auch irgendwie ein bisschen ernst.

9 von 10 Polen, die nicht an eine Klimaveränderung glauben 1670.
 
Wir haben jetzt mal in eine polnische Serie reingeschaut, die natürlich nationale Epen wie "Potop" persifliert. Es scheint aber so zu sein, dass die Serie auch im Ausland läuft.

" 1670" P 1 "Die Versammlung" (Regie: Maciej Buchwald) P, 2023

...

9 von 10 Säbeln.

Danke für den Tipp. In Deutschland ist die Serie auf Netflix zu sehen. Bei 9 von 10 Säbeln werde ich auf jeden Fall mal reingucken.
 
Nach Jahren habe ich "endlich" den Film gesehen. Als er damals im Kino lief, hat mich das Thema abgeschreckt. Verpasst habe ich aber nichts.

"Anonymous" UK, D, Regie: Roland Emmerich, 2011

Handlung: Als Erzähler tritt [wie in "Henry V"] Derek Jacobi auf, der uns in der Jetztzeit in einem Theater in den USA die Story von dem angeblichen Betrüger Shakespeare.
Dann erleben wir 3 Zeitebenen. In einer sehen wir Edward de Vere als Kind (Luke Thomas Taylor), der bei einer Theatervorführung Königin Elizabeth I. (Joely Richardson) auffällt, da sie das Theater liebt.
In einer zweiten Zeitebene sind wir einige Jahre später, als de Vere mittlerweile zum Earl of Oxford (Jamie Campbell Bower) geworden ist, der von William Cecil (William Thewlis) nicht nur ruiniert wird sondern auch dazu gezwungen wird seine Tochter zu heiraten. William Cecil und sein Sohn Robert (Edward Hogg) beäugen Oxfords Liebe für das Theater mit Argusaugen, da sie verbohrte Puritaner sind. Die Königin (immernoch Richardson) verliebt sich in Oxford und wird von ihm schwanger. Doch eine Affäre Oxfords stößt sie ab und so gelingt es den Cecils Oxford und die Königin auseinander zu treiben, während ihr Sohn in aller Abgeschiedenheit geboren wird.
In der 3. Zeitebene sind wir um 1600. Der mittlerweile schwer gezeichnete Earl of Oxford (Rhys Ifans) sucht jemanden, der seine Stücke dem Volk näher bringen kann, weil er mit dem zeitgenössischen Theater unzufrieden ist. Diesen Strohmann glaubt er in Benjamin Jonson (Sebastian Armesto) gefunden zu haben. Dummerweise plaudert Jonson das mit den Stücken gegenüber dem dummen, versoffenen Schauspieler Shakespeare (Rafe Spell) aus, dem es gelingt Jonson das Projekt zu entreißen und die Stücke Oxfords unter seinem eigenen Namen aufzuführen. Nicht nur, dass Shakespeare den ganzen Ruhm einsteckt, er erpresst auch von Oxford Geld für die Aufführungen, weil er andernfalls die Urheberschaft verraten würde. Gleichzeitig planen der junge Earl of Southampton (Xavier Samuel) und der Earl of Essex (Sam Reid) gegen die Umtriebe der Cecils vorzugehen und vor allem die Regierung von James von Schottland zu verhindern, da sie stattdessen Southampton als angeblichen Bastard der Königin auf den Thron bringen wollen. Zurückgekehrt von einer gescheiterten Expedition nach Irland versuchen sie in London den Staatsstreich. Oxford will dazu das Theater instrumentalisieren indem die Aufführung des "Richard III", in der Richard wie Robert Cecil als Buckeliger dargestellt wird, den Pöbel von London gegen Robert Cecil aufwiegeln soll. Doch kurz davor durchkreuzt Jonson die Pläne. Es misslingt ihm den des Schreibens unkundigen - aber angeblich das Lesen beherrschenden [sic.!] - Shakespeare im Kreise der Theaterkollegen bloß zu stellen worauf er im Tower Cecils Schergen den Staatsstreich verrät. Eine Katastrophe für die Umstürzler bahnt sich an, während Oxford auf dem Weg zur Königin (Vanessa Redgrave) ist, um sie über ihren wahren Sohn aufzuklären und mit der Macht seiner Worte zu überzeugen...

Die ganze Story hat - wie kann es anders sein? - etliche Logikfehler. So muss der Film natürlich irgendwie erklären, warum nach Oxfords Tod noch Werke von Shakespeare erschienen sind. Hier sind sie angeblich fast im Globetheatre durch die Schergen Robert Cecils verbrannt worden, dann aber von Jonson gerettet worden. Auch wird vom Erzähler die Lüge verbreitet, der echte Shakespeare habe nach Oxfords Tod nichts mehr geschrieben. Um die Handlung noch reißerischer zu machen wird es als allgemein bekannt angenommen, dass Elizabeth eben nicht "the virgin queen" war sondern mehrere männliche Bastarde hatte, die dann auch ihren Thronanspruch teilweise kannten. Außerdem ist der historische Shakespeare nicht nur ein schlechter Schauspieler, sondern auch ein Erpresser und Mörder.
Als positiv kann man bewerten, dass man bei Elizabeth als jüngere und als greise Königin mit Joely Richardson und Vanessa Redgrave nicht nur sehr gute und etablierte Schauspielerinnen sondern Mutter und Tochter ausgewählt hat, wodurch man kein Altern mit Computer oder Maske versuchen brauchte, während Oxford als junger Mann und alter Mann sich nicht sonderlich ähnlich sehen. Die beiden Cecils werden als Verkörperungen der Staatsräson und als Bösewichte dargestellt, während König James als dummer Kerl porträtiert wird. Überwiegend wurde in Babelsberg gedreht und London um 1600 entstand am Computer. Bei allem Aufwand hat mir die Darstellung der Charaktere nicht so gut gefallen. Auch fällt hinten herunter, dass Essex ein unfähiger Kommandeur war. Die ganze Geschichte um die jämmerlich gescheiterte Verschwörung 1601 hat man schonmal besser in dem Zweiteiler "Elizabeth I" mit Helen Mirren als Königin (2005) gesehen.

5 von 10 Intrigen.
 
Es misslingt ihm den des Schreibens unkundigen - aber angeblich das Lesen beherrschenden [sic.!] - Shakespeare
Das ist zwar im Fall Shakespeares, aber nicht generell abwegig. Im Mittelalter galten Schreiben und Lesen tatsächlich als getrennte Künste. Wer lesen lernte, lernte nicht notwendig auch schreiben.
 
Das ist zwar im Fall Shakespeares, aber nicht generell abwegig. Im Mittelalter galten Schreiben und Lesen tatsächlich als getrennte Künste. Wer lesen lernte, lernte nicht notwendig auch schreiben.
Es geht ja in dem Film primär darum, dass der Hurenbock und erzdumme Shakespeare - so das Bild hier im Film - unmöglich der Verfasser der mehr als 30 Bühnenstücke gewesen sein kann, auch da er nur Schauspieler gewesen sei. An einer Stelle wird auch behauptet, dass der Earl of Oxford insbesondere ein Problem damit gehabt habe, dass just ein Schauspieler so täte, als wäre er ein Autor. Dass in der FNZ und auch im 17. Jh. zahlreiche Autoren auch Schauspieler waren, wird hier ignoriert bzw. es soll wohl als weiteres (schwaches) Argument gelten wieso der "nur" Schauspieler Shakespeare nicht der Dramendichter gewesen sein kann.
 
Leider habe ich von der japanischen Kleidung und Bewaffnung keine Ahnung. Aber dennoch mal meine Eindrücke folgender Serie:

"Blue Eye Samurai" UK, F (2023) E 1, E 2, E 3 (Regie: Amber Noizumi, Michael Green)

Handlung: Japan Mitte des 17. Jh.. Es gibt nur 4 Europäer, die nach dem Verbot der Europäer in Japan 1633, dort leben. Mizu ist die heimliche Tochter einer Japanerin und eines Europäers. Durch ihre blauen Augen fällt ihre Herkunft jeden auf. Sie wird als Monster betrachtet und verfolgt. Nach dem Tod ihrer Mutter kommt sie bei einem Schmied namens Meister Eiji unter, wo sie nicht nur das Schmieden sondern auch den Schwertkampf von dessen Kunden lernt. Sie hat beschlossen ihren potenziellen Vater, der ihre Mutter im Stich gelassen hat, zu töten. Doch auf dem Weg der Rache kreuzt sie nicht nur den Weg des Kochs Ringo, sondern auch des Samurai Taigen, die sich aus unterschiedlichen Gründen an sie binden - der eine um im Leben einen Sinn zu bekommen, der andere um nach einer Niederlage seine Ehre zurück zu gewinnen. Doch der Weg zu Abijah Fowler - einem der Europäer - ist weit und voller Gefahren, denn der Europäer hat mächtige Verbündete. Mit seinen Musketen und anderen europäischen Waffen könnte er das Shogunat in Gefahr bringen...

Diese Animationsserie hat zahlreiche Figuren und Handlungsstränge, die kunstvoll miteinander verwoben sind. Manche Szenen erinnern an Western etwa wie in dem Wirtshaus in dem Ringo arbeitet oder diese Odyssee von Prinzessin Akime und Taigen, die Reißzähne usw.. Bislang finde ich die Serie sehr unterhaltsam. Leider weiß ich nicht wie historisch die Kleidung ist. Fowlers Kleidung mit den komischen Hemdsärmeln erinnert mich allerdings eher an ein Fantasykostüm. Die Gebäudekomplexe mit den zahlreichen Tempeln und Festungen sind auf jeden Fall beeindruckend. Wegen der Brutalität und expliziten Sexszenen ist die Serie erst ab 16. Selbstredend fliegen hier wie in japanischen Anime üblich Menschen durch die Luft und zerteilen Gegner und Bäume mit einem Schwertstreich.

7 von 10 Schwertern.
 
Wegen der Brutalität und expliziten Sexszenen ist die Serie erst ab 16. Selbstredend fliegen hier wie in japanischen Anime üblich Menschen durch die Luft und zerteilen Gegner und Bäume mit einem Schwertstreich.
7 von 10 Schwertern.
:eek: doch so viele Schwerter? Weil die Bäume im Weg waren und die fliegenden Schwerthelden/innen ohne Kondensstreifen durch die Lüfte schwirren? :D @Brissotin eine Premiere!: zum ersten Mal bin ich nicht mit deiner Bewertung einverstanden, ich hätte höchstens zwei Sepukudolche gegeben (in der Hoffnung, dass die Protagonisten davon Gebrauch machen) :D
 
@Brissotin eine Premiere!: zum ersten Mal bin ich nicht mit deiner Bewertung einverstanden, ich hätte höchstens zwei Sepukudolche gegeben (in der Hoffnung, dass die Protagonisten davon Gebrauch machen)
Wie gesagt: wenn ich mehr Ahnung von Japan im 17. Jh. hätte, dann hätte ich sicher auch mehr Abzüge gegeben. Ich vergleiche das jetzt mit den vielen langweiligen Filmen und Serien der letzten Jahre. Ich weiß ja auch nicht, ob diese Feste wie in der Hafenstadt wirklich im Japan der Edo-Zeit ein so großes Thema waren. Mir gefiel, dass man Dienstboten und dergl. sah und was über die Gefälle von Herrschenden zu Untergebenen zu sehen war. Es ist eben ein wunderlicher Mix, wenn manchmal Realismus deutlich gemacht wird und andererseits sich riesige Tore wie in der einen Kampfkunstschule sich scheinbar von Geisterhand öffnen.
 
...ich muss gestehen: ich habe von Japan (Geschichte, Kunst etc) gar keine Ahnung - aber bei fliegenden und Bäume per Schwert fällenden Helden/innen kann ich nicht ernst bleiben (und gar irgendwas drumherum als "realistisch" wahrnehmen)
 
...ich muss gestehen: ich habe von Japan (Geschichte, Kunst etc) gar keine Ahnung - aber bei fliegenden und Bäume per Schwert fällenden Helden/innen kann ich nicht ernst bleiben (und gar irgendwas drumherum als "realistisch" wahrnehmen)
Ich dachte halt: das ist ja doch auch irgendwie Anime und bei Anime, auch einem historisch verorteten wie "Vinland Saga" gehört das irgendwie dazu.

Hier mal keine Kritik. Es soll ein Film zu Nell Gwyn (siehe hier ein Porträt: Nell Gwyn – Wikipedia ) mit Ruth Negga rauskommen ( Info von hier: WCW: Ruth Negga – Frock Flicks ), der "Montrous Beauty" heißen soll. Nell Gwyn war natürlich immer wieder im Theater aber auch im Film zu sehen. 1934 spielte z.B. Anna Neagle die berühmte Dame in einem gleichnamigen Filmklassiker. In "Stage Beauty" übernahm 2004 Zoe Tapper die Rolle. Es ist faszinierend wie noch vor ein paar Jahren Leute so gecastet wurden, dass sie irgendwie dem historischen Vorbild ähnelten und man mit Maske etc. wie bei den zahlreichen Winston Churchills (Gary Oldman in "Darkest Hour) oder Abe Lincolns (z.B. D.-D. Lewis 2012 in "Lincoln") versucht wurde dem optischen Eindruck der Person so nahe wie möglich zu kommen. Auch bei der Restauration in England ist es ja so, dass durchaus mit Sam Neill in "Restauration" (1995) oder Rupert Everett in "Stage Beauty" bspw. versucht wurde Charles II nahe zu kommen. Beide sind für mich ganz gut in der Rolle gewesen. Vielleicht ist das ein Trend in UK, dass die Darsteller den Rollen überhaupt nichtmehr ähneln sollen, da ich das vom französischen Kino garnicht kenne. Bei "The Duchess" (Kritik von mir irgendwo hier im Forum) spielte freilich auch der erwachsene (!) Dominic Cooper eine historische Person, die ein Kind sein müsste... Bei allerdings allen Filmen, die ich bisher sah, wo auf ein solches Ignorieren der Äußerlichkeit der Figuren und ihrer Darsteller keinen Wert gelegt wurde, war das aber auch m.E. stets das geringste Problem des Films. Die recht profilierte Schauspielerin Romola Garai ("Mary Bryant ...", "Vanity Fair") soll die Regie übernommen haben und die Dreharbeiten müssten bereits 2023 gelaufen sein. Aber es gibt kein Bildmaterial. Vielleicht wurde das Projekt auch eingestampft.

Weiß jemand ob es der 2. Musketierfilm von 2023 mit Vincent Cassel mal ins Free-TV geschafft hat? In Filmkritiken habe ich gehört, dass man sich erstaunt zeigte, dass eine Kinoauswertung in Deutschland von Constantin-Film, wenn ich mich recht entsinne, kurz vor knapp abgesagt wurde. Der erste Film war ein ziemlicher Flop in Dtl. - m.E. völlig zu Recht. Er kam wohl direkt zu den Streaminganbietern, ist aber in Frankreich ausreichend erfolgreich gelaufen.
 
"Blue Eye Samurai" UK, F (2023) E 4, E 5, E 6, E7, E 8 (Drehbuch: Amber Noizumi, Michael Green, Yana Bille-Chung)

Handlung: Mizu glaubt sich ihrem Ziel sehr nahe, doch muss sie erst einen Umweg gehen um in die Festung ihres Widersachers zu gelangen. Sie hat erfahren, dass sich Fowler mit Prostituierten amüsiert, die er aus der Hafenstadt holen lässt. Madame Kaji, die das Bordell führt, das Fowler bevorzugt, stellt eine Bedingung. Mizu muss die von dem Mafiaboss der Stadt tyrannisierte Ziehtochter von Madame Kaji töten ohne dass der Verdacht auf sie fällt. Der Plan geht gründlich schief und Mizu sieht sich den zahlreichen Kämpfern gegenüber, die der geheime Machthaber der Stadt schickt. Der Weg in Fowlers Festung ist auch nach der Prüfung nicht einfach, denn überall lauern Fallen und selbst wenn Mizu ihn stellen kann, kennt sie noch nicht seine geheimen Kräfte...
Derweil gelangt Akemi nach Edo, denn Mizu hat sie nicht vor dem Zugriff der Männer ihres Vaters geschützt. Somit steht ihrer Vermählung mit dem jüngeren Sohn des Shogun Itoh nichts mehr im Wege. Was sie aber nicht ahnt ist, dass Fowlers Armee von Musketenschützen bereits auf dem Weg zum Palast des Shoguns sind und wer noch in dem Komplott zum Sturz des Shogunats verstrickt ist...

Auch diese Folgen vermögen teilweise zu überzeugen. Die Folge mit dem Angriff auf das Bordell von Madame Kaji gefiel mir am besten, weil da eben die Protagonisten auch ähnlich wie ein "Blonder" in der Dollar-Triologie verletzlich wirkten. Die drei Zeitebenen zu Mizus Kindheit, ihren Erfahrungen als Ehefrau und gleichzeitig dem Kampf waren gut miteinander verwoben.
Was mir aber garnicht gefiel war dieser Bruch dann. Die Festung von Fowler und seinen Schergen passt einfach nicht in diese ansonsten recht reale Welt. Die ganzen Fallen wirken abstrus. Welche Sprünge, über sie zusammenstürzenden Trümmer usw. Mizu und Taigen überleben und Mizu kaum hindern, passt auch einfach nicht dazu, dass Mizu zuvor durchaus auch durch einen Stich mal außer Gefecht gesetzt werden kann. Es wirkt ja auch so, als ob jeden Tag mit dem Eindringen einer einzelnen Person in die Burg gerechnet wird, da die Hindernisse offensichtlich nur dazu konzipiert sind, nicht aber um etwa ein Belagerungsheer abzuwehren.
Der größte Nonsense ist dann natürlich der Angriff auf die Festung des Shoguns. Die Musketen, die Fowler einschleust, müssten natürlich eigentlich Waffen der 1650er sein und diese Musketen hier haben nicht nur ein ulkig wirkendes Steinschloss*, was in Massen zu der Zeit noch nicht verfügbar war. Auch können Kugeln von Musketen keine Festungsmauern durchschlagen und die aus der Deckung schießenden japanischen Bogenschützen würden wohl die ohne jegliche Deckung marschierenden Schurkensoldaten niedermähen. Das Ganze ergibt null Sinn. Warum hat man nicht A) mehr Komplizen in das Schloss "geschrieben", die die Tore etwa öffnen oder B) wenigstens plausiblere Superwaffen gezeigt wie kleine Geschütze oder kombinierte Waffen wie Luntenschloss-Radschloss-Musketen, die es ja in der Zeit wirklich gab. Der ganze Kampf ist nur in einer Comiclogik begreifbar (warum erschießen die Bogenschützen nicht einfach Fowler, der weder Helm trägt noch Deckung nutzt?)...
Das Ende der Serie fand ich auch sehr unbefriedigend.

Episode 5 gefiel mir am besten und bekommt 8 von 10 Schwertern. Episode 6 und 8 bekommen jeweils 3 Schwerter. (Amüsanterweise wird auch Folge 5 auf ImdB von der ganzen Serie am besten bewertet.)

* Man erkennt keine Feuersteine. Entsprechend gibt es hier auch keine Fehlzündungen.
 
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