Liesjailaeki schrieb:
Wie gewünscht eröffne ich einen Thread zu diesem Thema und erläutere meine Definition von Spießbürger:
Spießbürger sind diese Menschen,die nur ein Heim besitzen,Familie gründen,sich zurückziehen und arbeiten bis sie sterben und nichts außerhalb dieser festgesteckten Grenzen unternehmen oder mehr wollen.Die nicht wie die Romantiker nach Höherem streben,die nicht in die Natur hinausgehen und sie erkunden,nicht nach einem Sinn des Lebens streben und auch nicht ihre dunklen Seiten erforschen.
Liebe Liesjailaeki,
weiß nicht ,woher Du Deinen Vergleich holst. :grübel:
Dein Beispiel oben halte ich für eine glatte Fehlinterpretation. Abgesehen von der etymolog.Definition des Spießbürgers :
http://www.assoziations-blaster.de/blast/Spie%DFb%FCrger.1.html
bzw.als engstirnigen,kleinlichen,Ressentiment behafteten Menschen, trifft dies gar nicht auf den von Dir beschriebenen Menschen zu.
Wenn ich es richtig mitbekommen habe, dann bist Du nicht im deutschen Sprachraum aufgewachsen, könnte daher ein Mißverständnis sich eingeschlichen haben ?
Vielleicht rührt das Mißverständnis aus dem von Dir zitierten Eichendorff-Gedicht im "Karlsbader Beschlüsse" Thread her
Hier idealisiert Eichendorff eben diesen Gesellen positiv, der Haus -und Hof gründet als Metapher für ein wohlbestelltes gottgefälliges Lebensziel, welches Eichendorff sein Lebtag hochhielt.
Im Gegensatz dazu der zweite Geselle ;
„Dem zweiten sangen und logen
die tausend Stimmen im Grund,
verlockend Sirenen, und zogen
ihn in der buhlenden Wogen
farbig klingenden Schlund.
Und wie er auftaucht vom Schlunde,
da war er müde und alt,
sein Schifflein das lag im Grunde
so still wars rings in der Runde,
und über die Wasser wehts kalt.“
Hier zeigt Eichendorff die Gefahren der sinnlichen Verlockung, ähnlich der Loreley-Story,
und wie geht’s aus ?
Eichendorff warnt vor der „chaotischen“ Sinnlichkeit u.a. als Metapher für die ihn verwirrende Zeit nach der franz. Revolution mit all ihren Gefärdungen der gottgewollten Ordnung, so wie in seinem Lied....
http://ingeb.org/Lieder/WemGottW.html