Spitznamen für andere Völker

Insbesondere während der Napoleonischen Kriege wurden die Franzosen von den Engländern "Frogs" genannt, wegen ihrer Vorliebe für Froschschenkel. Im Deutschen gab es während dieser Zeit, noch weniger schmeichelhaft, die Bezeichnung "Froschfresser"!

Mein Vater nannte Briten noch "Tommies", tatsächlich aber stets mit positiver Assoziation (war heilfroh, daß er durch Flucht vom russischen in den britischen Besatzungsteil kam). Umgekehrt wurden Deutsche damals von den Briten einfach als "Fritz" bezeichnet ... was wiederum bei meinem Vater tatsächlich zutraf!

In China werden Weiße (Europäer oder Amerikaner) trefflich "Langnasen" genannt.

Russen wurden früher gern als "Iwan" bezeichnet.

Zu den "Moffen" (Deutschen) in den Niederlanden gibt es noch eine Zusatzgeschichte: Als Synonym für den deutschen Überfall auf die Niederlande 1940 gibt es das geflügelte Wort vom "Gestohlenen Fahrrad".
 
Bei den Briten war aber auch von den "huns" die Rede. Die Amis sprachen von den Jerrys.
Und die Franzosen von den Boches was umgangsprachlich Schweine bedeuten soll. (Das Wörterbuch kennt das Wort allerdings nicht)
 
Grüezi
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Bei uns in der Zentralschweiz nennen wir alle Deutschen „Schwaben“. Und auch unser Kantonsmitbürger bezeichnen wir mit zahllosen Spitznamen. Da gibt es „Katzenstrecker“, „Ris-Seckler“, „Tschifeler“, „Tschinggen“, „Welsche“, „Zigerschlitzer“...
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Und im Senegal wurde ich „Toubab“ genannt und im Gambia als „les lavabo“ – dies weil alle Europäer die gleiche Hautfarbe wie Waschbecken haben!
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Gruss
Pelzer
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Ist Eskimo nicht auch ein Spitzname für die Inuit?
Weiss jemand wie er entstanden ist?

So weit ich gelesen habe, stammt die Bezeichnung "Eskimo" von nordamerikanischen Indianern und bedeutet "Rohfleischesser". Die Glossierung und Verunglimpfung bestimmter Bevölkerungsgruppen oder der Nachbarn über die Eß- und Trinkgewohnheiten, scheint ein zeitloses Phänomen zu sein. Bei den Römern nannten Lästermäuler die Gladiatoren nur hordearii, Gerstenfresser. Die Asassinen sollen ihren Namen ihrer Vorliebe für Majoun, Haschkonfekt, zu verdanken haben. Die Frankokanadier werden von Anglokanadiern häufig abwertend "frogs" genannt. Die Franzosen wiederum sprechen von den Belgiern als "les frites". Was uns Deutschen der "Weißwurstäquator", daß ist in der Schweiz der "Röstigraben".
Aus "Die letzten Tage der Menschheit" von Karl Kraus kenne ich noch die Bezeichnung "Katzelmacher" für Italiener. Hat vermutlich auch mit einer angeblichen kulinarischen Tradition zu tun.
 
Zuletzt bearbeitet:
"Kraut" ist einer, der gern Kraut isst, logisch. Und da die Deutschen bekanntlich vom Sauerkraut leben (neben Bier und Bretzel) liegt ein solcher Spitzname nahe.

Gruß

Jacobum

Du darfst die Bratwurst nicht vergessen! :scheinheilig: :rofl:

Für die Österreicher gibt es ja noch die sehr bekannte Bezeichnung "Ösis", wundert mich, dass die noch keiner genannt hat.

Dann kenne ich für die Engländer noch die Wörter "Fokken" und "Inselaffen" und für die Franzosen "Froschfresser".

Sehr interessant ist auch die Enstehung des Begriffs "Amerikaner", was ja auch eher eine Bezeichung ist, als der tatsächliche Name der Bürger der Vereinigten Staaten. In diesem Fall jedoch erlangte der Name eine weltweite Bekanntheit, so dass mit einem Amerikaner meistens ein Bürger der USA gemeint ist. Das Wort "Amerika" stammt übrigens von einem Deutschen, der den Kontinent zu Ehren von Amerigo Vespucci so bezeichnet hat in seiner revolutionären Weltkarte. Später bereute er es hingegen, denn der wahre Entdecker Amerikas war Kolumbus, aber der Name ließ sich nicht mehr aus den Köpfen der Leute streichen.

MfG K.W. :winke:
 
Aus "Die letzten Tage der Menschheit" von Karl Kraus kenne ich noch die Bezeichnung "Katzelmacher" für Italiener. Hat vermutlich auch mit einer angeblichen kulinarischen Tradition zu tun.

Der Katzelmacher stammt aus der Verbalhornung eines ital. Rufs.
OT:Dagegen ist das "Katzenfressen" für die Langenharter im Nordschwarzwald fast verbürgt.
Als die Gemeinde dem neuen Landrat ein Essen gab, stocherte derselbe etwas unlustig im Fleisch herum. (Immer diese Gerüchte:cool:) Worauf sich der Bürgermeister zu dem Ausruf verstieg "Essen sie nur, das ist nicht das was sie denken. Das was sie denken fressen wir selbst, das ist nämlich eine Delikatesse"
 
Grüezi
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Bei uns in der Zentralschweiz nennen wir alle Deutschen „Schwaben“.
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Ja ja, ihr Almdudler, alls ihr in den Hegau gezogen seid und harmlosen Obstbauern die Äpfel geklaut habt!:motz:
Und bei jedem Fussball-Länderspiel müsst ihr aufs neue die fürchterliche Rache ertragen!:devil:
 
Du darfst die Bratwurst nicht vergessen! :scheinheilig: :rofl:

Für die Österreicher gibt es ja noch die sehr bekannte Bezeichnung "Ösis", wundert mich, dass die noch keiner genannt hat.

In Tschechien werden die Österreicher ganz harmlos (entweder nach dem Dj oder nach dem Fund) Ötzis genannt.

Wiederum nicht so ganz harmlos von den Österreichern find' ich die Bezeichnung: 'Du bist a Tschech' (= soll so viel wie: 'Du bist a Trottel' heißen)
 
Ja ja, ihr Almdudler, alls ihr in den Hegau gezogen seid und harmlosen Obstbauern die Äpfel geklaut habt!:motz:
Und bei jedem Fussball-Länderspiel müsst ihr aufs neue die fürchterliche Rache ertragen!:devil:

"Schaiber Schwob" hat ein Zeitgenosse aus Zürich mich genannt, weil ich am Lift aus Versehen über seine Skier gelaufen bin.

Um noch mal zu den "Katzelmachern" zurückzukommen, so dürfen vermutlich aus diesem Grund Hasen nur im Fell verkauft werden, um einen Austausch gegen "Dachhasen" zu vermeiden.
 
lies doch bitte den Link weiter:

Unter einem "Hanaken" verstand man einen groben, plumpen oder sogar niederträchtigen Menschen. Eigentlich war "Hanake" aber die Bezeichnung für die in Mähren (Tschechische Republik) angesiedelten Slawonen, und diese Bezeichnung ist wegen des Abwehrkampfes der deutschsprachigen Böhmen gegen die Minderheiten der slawischen Volksstämme negativ besetzt.


Genau aus dieser gegend stamm ich!:winke: Sogar aus dem Herzen dieser Region: Olmütz

Die Region heißt Haná, und in der ganzen Republik ist der dort geschprochene Dialekt, einer der wenigen (der aber leider auch am austerben ist), hört sich 'plump' an. Ein Klischee, das sich aber immer wieder bestätigt, ist auch, dass wir seeeehr langsam sind - im Denken wie im Handeln (hat auch was mit dem Dialekt/Sprechweise zu tun = die Silben werden zusammengesetzt ider lang gesprochen: Olomouc (Olmütz) = Olomóc, usw... ;-).
 
Zuletzt bearbeitet:
Um einen Punkt etwas klarzustellen:

Mir ging es bei diesem Thema nicht darum, Spitznamen über andere Völker oder Länder zu sammeln; ich wollte vielmehr herausfinden, wie aus der Historie heraus bestimmte Spitz- und Rufnamen für andere entstanden sind. Zum Beispiel aufgrund der Skorbutprävention die Spitznamen "Krauts" und "Limeys".

Ösis, Inselaffen usw. gehören da nicht rein. Das hat Witte ganz richtig erkannt.

Gruß

Jacobum
 
"Schaiber Schwob" hat ein Zeitgenosse aus Zürich mich genannt, weil ich am Lift aus Versehen über seine Skier gelaufen bin.

Um noch mal zu den "Katzelmachern" zurückzukommen, so dürfen vermutlich aus diesem Grund Hasen nur im Fell verkauft werden, um einen Austausch gegen "Dachhasen" zu vermeiden.

Hat er nicht chaibä schwob gesagt (Betonung auf den ch) :rofl:
 
Um einen Punkt etwas klarzustellen:

Mir ging es bei diesem Thema nicht darum, Spitznamen über andere Völker oder Länder zu sammeln; ich wollte vielmehr herausfinden, wie aus der Historie heraus bestimmte Spitz- und Rufnamen für andere entstanden sind. Zum Beispiel aufgrund der Skorbutprävention die Spitznamen "Krauts" und "Limeys".

Ösis, Inselaffen usw. gehören da nicht rein. Das hat Witte ganz richtig erkannt.

Gruß

Jacobum

Aber die "Schwaben" für die Deutschen bei den Eidgenossen musst Du reinrechnen, stammt aus den "Schwabenkriegen" Maximillians.
Und der Katzelmacher ist auch historisch, nur fällt mir zZ ums verrecken der ital. Ruf nicht ein, aus dem der Ausdruck entstanden ist.

Und wie wir zu dem "Boche" bei den Franzosen gekommen sind, will sich mir trotz allen Wiki-artikeln nicht erschließen. Meine Frau hat jene schöne Sprache studiert, kann mir aber nur die Auskunft geben, dass "Boche" umgangssprachlich in Frankreich etwa die Bedeutung von "Dreckschwein" hat.
 
Ja, bei einigen Österreichern sind wir die Piefkes.
Zum Ursprung gibt es mehrere Erklärungen: Piefke ? Wikipedia .
Im TV gabs letzthin einen Nachfahren der Militärmusiker, der verständlicherweise die Meinung vertreten hat, seine Vorfahren seien der Ursprung.
Und der Katzelmacher ist auch historisch, nur fällt mir zZ ums verrecken der ital. Ruf nicht ein, aus dem der Ausdruck entstanden ist.
Fällt dir vielleicht deshalb nicht ein, weil der Zusammenhang wohl ein klein bißchen anders ist
Katzelmacher ? Wikipedia
 
Habe angeregt durch diese Diskussion mal geforscht, welchen Hintergrund der "Dago" hat, mit dem in den Hornblower-Romanen die Spanier verunglimpft werden.
Und sie da:
List of ethnic slurs - Wikipedia, the free encyclopedia

es ist eine Verballhornung von Diego.
Was interessant ist, ist der Übergang von britisches Spitzwort für Spanier zu US-amerikanisches Spitzwort für die Italiener.

Am besten finde ich in der Liste allerdings den
"Cheese-eating surrender monkey" :D
 
Servus

wir nennen die amerikanischen Soldaten (plus Angehörige) "Zupfer"
kommt vielleicht von Baumwollzupfer, aber sicher weiß ichs nicht?!
Is auch nicht wirklich ein Schimpfwort, ehr sowas wie "Tommy" oder "Iwan"

Vielleicht kennt ja jemand von euch die "Schlappohren"?? das wiederum ist weniger nett.:red:

Gruß Steffen
 
Grüezi
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Bei uns in der Zentralschweiz nennen wir alle Deutschen „Schwaben“. Und auch unser Kantonsmitbürger bezeichnen wir mit zahllosen Spitznamen. Da gibt es „Katzenstrecker“, „Ris-Seckler“, „Tschifeler“, „Tschinggen“, „Welsche“, „Zigerschlitzer“...
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Und im Senegal wurde ich „Toubab“ genannt und im Gambia als „les lavabo“ – dies weil alle Europäer die gleiche Hautfarbe wie Waschbecken haben!
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Gruss
Pelzer
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Die Tschingge muss mer ginke (oder so ähnlich kenn ich des)
Aus der Schweiz kommt ja auch ein so schönes Wort wie Füttlibürger=)
 
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